blntaucher
Themenstarter
Hallo Leute,
der Schock. die Wut und der Ärger sitzt mir noch tief in den Gleidern, aber der Reihe nach:
Mein Schwiegervater, sein Bruder und ich waren heute auf der Heimfahrt nach einem traumhaften Tourenwochenende durch das Riesengebirge.
Unsere Heimfahrt führte von Benecko (nähe Spindlersmühle) über Frydland und dann auf polnischer Seite die Oder entlang.
Teilweise sind die Strassen dort ähnlich denen in einigen Regionen Mecklenburg Vorpommerns. Eine Seite ist asphaltiert auf der anderen Seite ist ein unbefestigter Streifen (Sand oder Kies) der früher als Reitweg diente. Der asphaltierte Streifen der Strasse auf der wir uns befanden war ca 2,50 Meter breit und relativ uneben. Wir fuhren so mit einer Geschwindigkeit von ca 80 - 90 Km/h und in Fahrtrichtung rechts neben mir verlief die unbefestigte Seite der Fahrbahn.
Ich fuhr an vorderster Position und uns kamen 2 Lieferwagen mit einem "Affenzahn" entgegen. Als diese noch ca. 100 Meter vor uns waren (ich fuhr bereits so weit es ging auf der rechten Seite des Asphaltbandes - wie gesagt, ca. 2,5 m breit) wunderte ich mich bereits, dass sie keinerlei Anstalten machen wollten, ihre Geschwindigkeit zu verringern und/oder wenigstens so weit es geht (in ihrer Richtung) rechts zu fahren. Ich registrierte den drohenden Kollisionskurs und von nun an, aus meiner Erinnerung, ging alles ziemlich schnell.
- Lieferwagen noch ca. 80 Meter vor mir
- Ich schätze den mir verbleibenden Platz auf der befestigten Strasse und befinde diesen für meine Dicke und mich für zu schmal, um ungeschoren vorbeifahren zu können
- Überlege nochmal, warum dieser Schwachmat sein Tempo nicht verringert oder weiter zur Seite führt, um mir den nötigen Überlebensraum einzugestehen
- Checke die vor mir liegende unbefestigte Seite meiner Fahrspur auf deren Beschaffenheit und denke, das wird schon gehen, wenn ich dort nicht ruckartig bremse oder hastige Lenkbewegungen mache
- Lieferwagen noch ca. 15-20 Meter vor mir - keinerlei Veränderung von Geschwindigkeit oder Kurs
- Beginne Plan B einzuleiten
-kurzer, energischer Griff zur Bremse, um nicht mit zu großer Geschwindigkeit auf den aus Sand und Kieseln bestehenden Steifen zu fahren
- vor meiner Lenkbewegung die Bremse wieder gelöst, mich in die Rasten gestellt und in möglichst spitzem Winkel auf den Sand, geht doch...
- aber was ist das??? (meine aktuelle Geschwindigkeit wird hier noch so ca 50-60 Km/h betragen haben)
- die Lieferwagen zischten unverändert und recht knapp an mir vorbei, der anfangs recht feste und eben wirkende Untergrund ändert schlagartig seine Art und Form
- Tiefer Sand (etwa 5-6 Meter lang und ca 20 - 30 cm tief), kurz vor einem von rechts einmündenden Waldweg tut sich vor mir auf, an der Einmündung des Weges bemerke ich am Ende des Tiefsandes einen richtige "Absprung-Huckel"
-wieder nach links auf den Asphalt würde nur mit einer riskanten Lenkbewegung klappen, die ich jedoch vermeiden möchte, da der Übergang zum Teerstreifen aus einem regelrechten Absatz besteht und ich befürchte, durch mein Einlenken einen Sturz definitiv herbeizuführen
- also möglichst Richtung halten und versuchen, Geschwindigkeit abzubauen, den Sand zu durchfahren und über diesen blöden Huckel zu kommen
- ich komme gar nicht mehr dazu, die Hinterbremse zu betätigen, weil ich mich so auf das Ende des Tiefsandes konzentriere - bis hierhin ist alles gut und ich bin optimistisch, die Situation zu retten
- denkste - ich hatte im Sand die Fuhre locker aber energisch auf Spurgehalten, komme mit dem Vorderrad auf festeren Untergrund bei der Waldwegeinmündung und hebe vorn richtig etwas ab, hier muß ich wohl verrissen haben, jedenfalls geht mir in dem Moment als das Vorderrad wider Bodenkontakt bekommt die Q nach rechts weg und legt sich auf ihre linke Seite
- ich bin zwar sofort vom Bock weg, merke aber noch einen dumpfen Schlag auf meine Nasenspitze (C3, Kinnteil logischrweise zu,aber Visir offen und Sonnenblende runter
Schadensbilanz:
Woher der Schlag auf meine Nasenspitze kam kann ich nur raten. Nehme an, dass ich beim "Mich-Wegdrücken" vom Motorrad und dem gleichzeitigen Abrollen mit dem Kinnteil auf der Strasse augekommen bin. Dabei wurde dieses Richtung meines Gesichts und nach oben gedrückt und schob mir das Nasenbein etwas Richtung Schädeldecke. Hat nur irre geblutet, ist aber nichts gebrochen. Alle meine Knochen, Gelenke oder sonstigen Körperteile haben nichts abbgekommen.
Meine Kombi ist nur dreckig, jedoch sonst unversehrt, da ich offenbar nur auf der unbefestigten Strassenseite mit meinem Körper Bodenkontakt hatte.
Meine Q hat`s eigentlich am schlimmsten erwischt, wenngleich der Schaden, objektiv betrachtet, bei diesem Unfallhergang echt gering ist.
Die Dicke hat sich wie gesagt auf ihre linke Seite gelegt. Dabei setzte der Sturzbügel wohl anfangs im losen Untergrund auf und grub sich etwas ein. Durch dieses Eingraben und die Trägheit des vorderen Teils (recht voller Tank, Motorblock etc.) rutschte sie also und irgendwie derehte sich das Hinterteil über den Kofferträger auf den Asphalt. Als sie zum "Er-Liegen" kam, lag sie quasi entgegen meiner vorherigen Fahrtrichtung.
Der linke Spiegel ist direkt am Adapter abgebrochen, ansonsten ist der Spiegel unversehrt.
Der untere Teil des Struzbügels hat Schrammen, über dem oberen Teil (also dem Tankschutzbügel) hatte ich meine Euterairbags (Tankschutztaschen von Touratech). Diese Tasche ist komplett unversehrt. Der Zylinderschutz hat Kratzer und der Kofferträger ebenfalls.
Ich bin also mit den Schrecken davon gekommen. Anfangs wollten wir die Verfolgung der Lieferwagen aufnehmen. Jedoch wäre es dazu viel zu spät gewesen, das bis zum ersten klaren Gedanken nach solch einem Sturz erst mal einige Zeit vergeht. Auch die Bullen haben wir nicht gerufen. Warum auch? 1. Habe ich ohnehin keinerlei Vertrauen zur Polizei in Polen und 2. Hätte eine Anzeige gegen Unbekannt wenig Aussicht auf Erfolg - selbst in Deutschland.
Nun frage ich mich nur, was eventuell noch Schaden genommen haben könnte, ohne dass ich es sehen kann. Der Lenker ist gerade (bzw. nicht schräger als er ab Werk war), das Lenk-, Brems- und Fahrverhalten absolut unauffällig. Einzig die Abstände der linken und rechten Seite der Sturzbügel bereitet mir etwas Kopfzerbrechen., Ebenso wie die untere, hintere Aufnahme des Sturzbügels am Motorblock, dort wo die Strebe des hinteren Rahmens (mit Befestigung des Seitenständers) mit dem Sturzbügel zusammenbefestigt ist.
Eventuell ist eine Vermessung der Maschine sowie eine Begutachtung durch einen Meister hilfreich?
Hier noch einige Fotos.
Beste Grüße
Tobias
der Schock. die Wut und der Ärger sitzt mir noch tief in den Gleidern, aber der Reihe nach:
Mein Schwiegervater, sein Bruder und ich waren heute auf der Heimfahrt nach einem traumhaften Tourenwochenende durch das Riesengebirge.
Unsere Heimfahrt führte von Benecko (nähe Spindlersmühle) über Frydland und dann auf polnischer Seite die Oder entlang.
Teilweise sind die Strassen dort ähnlich denen in einigen Regionen Mecklenburg Vorpommerns. Eine Seite ist asphaltiert auf der anderen Seite ist ein unbefestigter Streifen (Sand oder Kies) der früher als Reitweg diente. Der asphaltierte Streifen der Strasse auf der wir uns befanden war ca 2,50 Meter breit und relativ uneben. Wir fuhren so mit einer Geschwindigkeit von ca 80 - 90 Km/h und in Fahrtrichtung rechts neben mir verlief die unbefestigte Seite der Fahrbahn.
Ich fuhr an vorderster Position und uns kamen 2 Lieferwagen mit einem "Affenzahn" entgegen. Als diese noch ca. 100 Meter vor uns waren (ich fuhr bereits so weit es ging auf der rechten Seite des Asphaltbandes - wie gesagt, ca. 2,5 m breit) wunderte ich mich bereits, dass sie keinerlei Anstalten machen wollten, ihre Geschwindigkeit zu verringern und/oder wenigstens so weit es geht (in ihrer Richtung) rechts zu fahren. Ich registrierte den drohenden Kollisionskurs und von nun an, aus meiner Erinnerung, ging alles ziemlich schnell.
- Lieferwagen noch ca. 80 Meter vor mir
- Ich schätze den mir verbleibenden Platz auf der befestigten Strasse und befinde diesen für meine Dicke und mich für zu schmal, um ungeschoren vorbeifahren zu können
- Überlege nochmal, warum dieser Schwachmat sein Tempo nicht verringert oder weiter zur Seite führt, um mir den nötigen Überlebensraum einzugestehen
- Checke die vor mir liegende unbefestigte Seite meiner Fahrspur auf deren Beschaffenheit und denke, das wird schon gehen, wenn ich dort nicht ruckartig bremse oder hastige Lenkbewegungen mache
- Lieferwagen noch ca. 15-20 Meter vor mir - keinerlei Veränderung von Geschwindigkeit oder Kurs
- Beginne Plan B einzuleiten
-kurzer, energischer Griff zur Bremse, um nicht mit zu großer Geschwindigkeit auf den aus Sand und Kieseln bestehenden Steifen zu fahren
- vor meiner Lenkbewegung die Bremse wieder gelöst, mich in die Rasten gestellt und in möglichst spitzem Winkel auf den Sand, geht doch...
- aber was ist das??? (meine aktuelle Geschwindigkeit wird hier noch so ca 50-60 Km/h betragen haben)
- die Lieferwagen zischten unverändert und recht knapp an mir vorbei, der anfangs recht feste und eben wirkende Untergrund ändert schlagartig seine Art und Form
- Tiefer Sand (etwa 5-6 Meter lang und ca 20 - 30 cm tief), kurz vor einem von rechts einmündenden Waldweg tut sich vor mir auf, an der Einmündung des Weges bemerke ich am Ende des Tiefsandes einen richtige "Absprung-Huckel"
-wieder nach links auf den Asphalt würde nur mit einer riskanten Lenkbewegung klappen, die ich jedoch vermeiden möchte, da der Übergang zum Teerstreifen aus einem regelrechten Absatz besteht und ich befürchte, durch mein Einlenken einen Sturz definitiv herbeizuführen
- also möglichst Richtung halten und versuchen, Geschwindigkeit abzubauen, den Sand zu durchfahren und über diesen blöden Huckel zu kommen
- ich komme gar nicht mehr dazu, die Hinterbremse zu betätigen, weil ich mich so auf das Ende des Tiefsandes konzentriere - bis hierhin ist alles gut und ich bin optimistisch, die Situation zu retten
- denkste - ich hatte im Sand die Fuhre locker aber energisch auf Spurgehalten, komme mit dem Vorderrad auf festeren Untergrund bei der Waldwegeinmündung und hebe vorn richtig etwas ab, hier muß ich wohl verrissen haben, jedenfalls geht mir in dem Moment als das Vorderrad wider Bodenkontakt bekommt die Q nach rechts weg und legt sich auf ihre linke Seite
- ich bin zwar sofort vom Bock weg, merke aber noch einen dumpfen Schlag auf meine Nasenspitze (C3, Kinnteil logischrweise zu,aber Visir offen und Sonnenblende runter
Schadensbilanz:
Woher der Schlag auf meine Nasenspitze kam kann ich nur raten. Nehme an, dass ich beim "Mich-Wegdrücken" vom Motorrad und dem gleichzeitigen Abrollen mit dem Kinnteil auf der Strasse augekommen bin. Dabei wurde dieses Richtung meines Gesichts und nach oben gedrückt und schob mir das Nasenbein etwas Richtung Schädeldecke. Hat nur irre geblutet, ist aber nichts gebrochen. Alle meine Knochen, Gelenke oder sonstigen Körperteile haben nichts abbgekommen.
Meine Kombi ist nur dreckig, jedoch sonst unversehrt, da ich offenbar nur auf der unbefestigten Strassenseite mit meinem Körper Bodenkontakt hatte.
Meine Q hat`s eigentlich am schlimmsten erwischt, wenngleich der Schaden, objektiv betrachtet, bei diesem Unfallhergang echt gering ist.
Die Dicke hat sich wie gesagt auf ihre linke Seite gelegt. Dabei setzte der Sturzbügel wohl anfangs im losen Untergrund auf und grub sich etwas ein. Durch dieses Eingraben und die Trägheit des vorderen Teils (recht voller Tank, Motorblock etc.) rutschte sie also und irgendwie derehte sich das Hinterteil über den Kofferträger auf den Asphalt. Als sie zum "Er-Liegen" kam, lag sie quasi entgegen meiner vorherigen Fahrtrichtung.
Der linke Spiegel ist direkt am Adapter abgebrochen, ansonsten ist der Spiegel unversehrt.
Der untere Teil des Struzbügels hat Schrammen, über dem oberen Teil (also dem Tankschutzbügel) hatte ich meine Euterairbags (Tankschutztaschen von Touratech). Diese Tasche ist komplett unversehrt. Der Zylinderschutz hat Kratzer und der Kofferträger ebenfalls.
Ich bin also mit den Schrecken davon gekommen. Anfangs wollten wir die Verfolgung der Lieferwagen aufnehmen. Jedoch wäre es dazu viel zu spät gewesen, das bis zum ersten klaren Gedanken nach solch einem Sturz erst mal einige Zeit vergeht. Auch die Bullen haben wir nicht gerufen. Warum auch? 1. Habe ich ohnehin keinerlei Vertrauen zur Polizei in Polen und 2. Hätte eine Anzeige gegen Unbekannt wenig Aussicht auf Erfolg - selbst in Deutschland.
Nun frage ich mich nur, was eventuell noch Schaden genommen haben könnte, ohne dass ich es sehen kann. Der Lenker ist gerade (bzw. nicht schräger als er ab Werk war), das Lenk-, Brems- und Fahrverhalten absolut unauffällig. Einzig die Abstände der linken und rechten Seite der Sturzbügel bereitet mir etwas Kopfzerbrechen., Ebenso wie die untere, hintere Aufnahme des Sturzbügels am Motorblock, dort wo die Strebe des hinteren Rahmens (mit Befestigung des Seitenständers) mit dem Sturzbügel zusammenbefestigt ist.
Eventuell ist eine Vermessung der Maschine sowie eine Begutachtung durch einen Meister hilfreich?
Hier noch einige Fotos.
Beste Grüße
Tobias
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