Dikki
Themenstarter
Ein Frühjahrskurztrip nach Marokko.
Bilder -> https://picasaweb.google.com/dikki1163/MarokkoTour2011
Und damit nicht wieder jemand wegen eines fehlenden Berichts meckert:
Am Donnerstagnachmittag, den 17. März 2011 flogen wir von Weeze mit einem Billigflieger nach Marrakech. Dort angekommen ging’s mit dem Taxi in die City und dann suchten wir erst einmal erfolglos in der Medina unser vorgebuchtes Hotel. Schließlich sprachen wir jemanden an und er brachte uns dann dort hin. Von dort gingen wir dann am Abend noch ins Gewühl durch die Souks und zum Jamaa el Fna.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Taxi, welches wirklich durch die kleinen Gassen kam zum nahen Motorradverleih. Eigentlich fuhren wir nicht, wir rasten durch die Medina. Ich bin Straßenrennen gefahren, habe an Offroadrallyes teilgenommen, mir ist kein Fahrgeschäft auf der Kirmes zu wild, aber bei dem Taxifahrer würde ich nicht mehr einsteigen- ich gebe ganz klar zu ich hatte „schiss ohne Ende“. Mit 50 km/h durch max. 3 Meter breite Gassen durch die Leute spazierten, Fahrräder und Tiere unterwegs waren und links und rechts Verkaufstände waren. Passanten wurden an den Gewändern berührt …. Ich hatte einfach Angst, nicht um mich, sondern um die Fußgänger rund rum. Wer denkt James Bond Verfolgungsjagden sind übertrieben, der sollte mal in das Taxi steigen – ich NIE WIEDER!
Bei der Motorradvermietung funktionierte dann die Kreditkarte nicht und ein Mitarbeiter des Verleihs ging mit mir zum nächsten Geldautomaten. Wir bekamen unsere bestellten 250 Honda Tornados, befestigten unsere mitgebrachten Gepäckrollen und schon ging’s los. An der 1. Tanke vollgetankt, das eigene Navi angebaut und nun Richtung Tizi n Tichka. Bei der Auffahrt kam uns eine Autorallye entgegen und Nane fand die Aussicht und die Rallye gar nicht toll. Oben angekommen lag Schnee. Kurz hinter der Passhöhe bogen wir ab nach Telouet und fuhren weiter nach Ait Benhaddou. Diese Strecke befuhr ich 2007 schon mal, damals war alles Piste, heute ist dort alles geteert und die Aussicht hat gelitten. Hinter Ait Benhaddou tankten wir und da wir sehr gut in der Zeit lagen, fuhren wir noch bis Adgz, wo wir in einer Kasbah, die von Deutschen ehrenamtlich restauriert wird, unser Quartier bezogen. Die Bettdecken waren Synthetik, die -wie auch immer so stark aufgeladen war, dass sie richtig lange Lichtbögen beim Bewegen erzeugten. Hier kamen die neuen Schlafsackinlets zum Einsatz und ich kann so was nur weiter empfehlen.
Am 2. Fahrtag fuhren wir über Asphalt nach Zagora, wo ich an einer Werkstatt erst mal meinen „Angeberaufkleber“ sicherteJ, wir aßen wir eine Kleinigkeit und das obligatorische „Tombouctou 52 Jours-Schild“ wurde geschossen (Nane meckerte zwar, aber ich ließ mich nicht beirren – ohne das geht’s schließlich nicht! J ). Nun gings nach Foum Zguid, das heißt 10 km Asphalt und anschließend 120 km steinige Piste ohne Wegweiser etc.. Ok, einen GPS-Track hatte ich und es klappte auch gut. Einmal standen Steinmännchen vor uns auf der Piste, da man aber nichts sah sind wir weiter gefahren. Nach ca. 500 Metern war die Strecke weggebrochen und es ging 2 senkrecht runter. Also kurz zurück, eine Umgehung gesucht und weiter. 50 km weiter ein ähnliches Bild, allerdings nicht ganz so krass. Für die 120 km brauchten wir incl. 2 Zigarettenpausen genau 3 Stunden. Die Tanke in Foum Zguid hatte sogar Sprit, was nicht immer der Fall sein soll und wir fanden mit auberge-oasis-foumzguid.com eine klasse, preiswerte Unterkunft mit parken im Hof und guter Halbpension – Empfehlung.
Am 3. Tag fuhren wir erst über die Asphaltstraße nach Tazenakht und von dort ging’s über eine in den Straßenkarten nicht vorhanden Schotterpiste nach Ouarzazate. Diese Piste quert anfangs mehrfach einen Fluß und so kamen wir in den Genuss von 5 oder 6 Wasserdurchfahrten, auch tiefere waren dabei. In Ouarzazate nahmen wir wieder einen kleinen Imbiss zu uns und brachen in Richtung Demnate auf. Da es aber unterwegs ziemlich kühl wurde legten wir noch einen kurzen Umziehstop ein. Die Straße nach Demnate ist 137 km lang und soll vor ein paar Jahren geteert worden sein. Im Netz las ich, dass jemand dort mit seinem 4,5t Knaus-Wohnmobil durchgefahren sei und die Straße ganz toll sein soll. Dem „Toll“ bzgl. Aussicht usw. kann ich zustimmen, aber heute würde er wohl nicht mehr mit seinem Womo dort lang fahren. Die Straße war überall eingebrochen und viele Trümmer vom Steinschlag lagen auf der Fahrbahn. Wir brauchten allein für diese Straße mit 3 kurzen Zigarettenpausen 4:15 Std.. Unterwegs kam uns noch eine Truppe Enduristen entgegen, die uns stehen sahen und auch brav fragten, ob alles o.k. sei. In Demnate schliefen wir im „Hotel Atlas“ – Därr empfiehlt es, wir nicht ! Das war unsere Marathonetappe mit über 320 km, teils offroad, Wasserduchfahrten, und mehrmals auf über 2000 Meter.
Am 3. Tag schenkten wir uns das Hotelfrühstück (das Zimmer reichte schon) und nahmen dies an der 3. und 10 km entfernten Tanke zu uns, die beiden Tankstellen in Demnate hatten nämlich keinen Sprit mehr. Dann ging es auf eine Strecke die Nane in Google Earth gefunden und ich dann als Track erstellt hatte und die sonst nirgends zu finden war. In GE war alles Offroad, mittlerweile ist fast alles asphaltiert, allerdings fanden wir eine traumhaft grüne Landschaft vor – so hatte ich Marokko noch nicht gesehen und mir auch nicht vorgestellt. Nun hatten wir unsere zuhause vorgestellte max. machbare Strecke hinter uns und noch einen Tag Zeit, den wir nicht in Marrakech verbringen wollten und so beschlossen wir noch von Sidi Rahal wo wir gerade waren nach Asni zu fahren. Unterwegs mussten wir durch einen großen Markt, alles dicht an dicht gedrängt, Radfahrer, Schubkarren, Autos, Transporter, Esel Fußgänger und alles im stickigen Abgas der Fahrzeuge. Die sonst ehr vorsichtige und Menschenansammlungen meidende Nane hat sich auf dem Motorrad sitzend, vom Umfeld umfallsicher umstellt, kaputt gelacht und meinte: „Das ist das Afrika, was ich mir vorgestellt habe, hier gefälltes mir“. Kurz hinter Asni fanden wir dann eine passende Unterkunft, luden unser Gepäck ab und gingen noch mal mit den Tornados auf Tour, fuhren nach Imlil und noch etwas weiter bis auf 2330 Meter, genossen dort die herrliche Aussicht und fuhren wieder zurück zur Unterkunft, wo es dann eine sehr gutes Abendessen gab.
Dann war schon der letzte Tag da und wir fuhren sie letzten 52 km zurück nach Marrakech, gaben die Bikes zurück, schlenderten noch eine große Runde durch Marrakech und stellten fest das unser schwitzen wohl ganz normal war, denn das Thermometer zeigte 36°. Am Abend war dann der Heimflug.
Zu den Bikes:
Nane hat sich in ihr Moped verliebt, das Gewicht, das Fahrwerk, die Sitzposition, der Motor, für sie passt alles prima zusammen, lediglich eine Lenkerhöhung fehlte.
Mein Moped war leider nicht so perfekt, das Fahrwerk war schlechter, der Motor hatte weniger Leistung und zum Schluss lief es gar nicht mehr richtig. Ständiges Stottern welches mir dem Spaß sehr stark einschränkte. Der Mechaniker meinte es sei wohl Wasser im Sprit, aber ich hatte immer zusammen mit Nane getankt und auch mal die Schwimmerkammer geleert, da ich den gleichen verdacht hatte. Das brachte aber nichts.
Insgesamt war es ein recht preiswerter Urlaub. Pro Person ca. 750 Euro, incl. Flug, Parken am Flugplatz, Unterkunft, Essen und Trinken und Motorradmiete. Ich könnte mir durchaus vorstellen so was ab und zu mal zu machen.
So jetzt genug geschrieben, ich habe erst 3 Tage arbeiten dürfen und muss heute Nacht schon wieder los. Wieder mit dem Motorrad nach Afrika, nach Tunesien.
Ach wie ich das Leben aus der Gepäckrolle doch hasse, ich armer Wicht …….
Bis in 2 Wochen dann – Inschallah
Gruß: Dirk
Bilder -> https://picasaweb.google.com/dikki1163/MarokkoTour2011
Und damit nicht wieder jemand wegen eines fehlenden Berichts meckert:
Am Donnerstagnachmittag, den 17. März 2011 flogen wir von Weeze mit einem Billigflieger nach Marrakech. Dort angekommen ging’s mit dem Taxi in die City und dann suchten wir erst einmal erfolglos in der Medina unser vorgebuchtes Hotel. Schließlich sprachen wir jemanden an und er brachte uns dann dort hin. Von dort gingen wir dann am Abend noch ins Gewühl durch die Souks und zum Jamaa el Fna.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Taxi, welches wirklich durch die kleinen Gassen kam zum nahen Motorradverleih. Eigentlich fuhren wir nicht, wir rasten durch die Medina. Ich bin Straßenrennen gefahren, habe an Offroadrallyes teilgenommen, mir ist kein Fahrgeschäft auf der Kirmes zu wild, aber bei dem Taxifahrer würde ich nicht mehr einsteigen- ich gebe ganz klar zu ich hatte „schiss ohne Ende“. Mit 50 km/h durch max. 3 Meter breite Gassen durch die Leute spazierten, Fahrräder und Tiere unterwegs waren und links und rechts Verkaufstände waren. Passanten wurden an den Gewändern berührt …. Ich hatte einfach Angst, nicht um mich, sondern um die Fußgänger rund rum. Wer denkt James Bond Verfolgungsjagden sind übertrieben, der sollte mal in das Taxi steigen – ich NIE WIEDER!
Bei der Motorradvermietung funktionierte dann die Kreditkarte nicht und ein Mitarbeiter des Verleihs ging mit mir zum nächsten Geldautomaten. Wir bekamen unsere bestellten 250 Honda Tornados, befestigten unsere mitgebrachten Gepäckrollen und schon ging’s los. An der 1. Tanke vollgetankt, das eigene Navi angebaut und nun Richtung Tizi n Tichka. Bei der Auffahrt kam uns eine Autorallye entgegen und Nane fand die Aussicht und die Rallye gar nicht toll. Oben angekommen lag Schnee. Kurz hinter der Passhöhe bogen wir ab nach Telouet und fuhren weiter nach Ait Benhaddou. Diese Strecke befuhr ich 2007 schon mal, damals war alles Piste, heute ist dort alles geteert und die Aussicht hat gelitten. Hinter Ait Benhaddou tankten wir und da wir sehr gut in der Zeit lagen, fuhren wir noch bis Adgz, wo wir in einer Kasbah, die von Deutschen ehrenamtlich restauriert wird, unser Quartier bezogen. Die Bettdecken waren Synthetik, die -wie auch immer so stark aufgeladen war, dass sie richtig lange Lichtbögen beim Bewegen erzeugten. Hier kamen die neuen Schlafsackinlets zum Einsatz und ich kann so was nur weiter empfehlen.
Am 2. Fahrtag fuhren wir über Asphalt nach Zagora, wo ich an einer Werkstatt erst mal meinen „Angeberaufkleber“ sicherteJ, wir aßen wir eine Kleinigkeit und das obligatorische „Tombouctou 52 Jours-Schild“ wurde geschossen (Nane meckerte zwar, aber ich ließ mich nicht beirren – ohne das geht’s schließlich nicht! J ). Nun gings nach Foum Zguid, das heißt 10 km Asphalt und anschließend 120 km steinige Piste ohne Wegweiser etc.. Ok, einen GPS-Track hatte ich und es klappte auch gut. Einmal standen Steinmännchen vor uns auf der Piste, da man aber nichts sah sind wir weiter gefahren. Nach ca. 500 Metern war die Strecke weggebrochen und es ging 2 senkrecht runter. Also kurz zurück, eine Umgehung gesucht und weiter. 50 km weiter ein ähnliches Bild, allerdings nicht ganz so krass. Für die 120 km brauchten wir incl. 2 Zigarettenpausen genau 3 Stunden. Die Tanke in Foum Zguid hatte sogar Sprit, was nicht immer der Fall sein soll und wir fanden mit auberge-oasis-foumzguid.com eine klasse, preiswerte Unterkunft mit parken im Hof und guter Halbpension – Empfehlung.
Am 3. Tag fuhren wir erst über die Asphaltstraße nach Tazenakht und von dort ging’s über eine in den Straßenkarten nicht vorhanden Schotterpiste nach Ouarzazate. Diese Piste quert anfangs mehrfach einen Fluß und so kamen wir in den Genuss von 5 oder 6 Wasserdurchfahrten, auch tiefere waren dabei. In Ouarzazate nahmen wir wieder einen kleinen Imbiss zu uns und brachen in Richtung Demnate auf. Da es aber unterwegs ziemlich kühl wurde legten wir noch einen kurzen Umziehstop ein. Die Straße nach Demnate ist 137 km lang und soll vor ein paar Jahren geteert worden sein. Im Netz las ich, dass jemand dort mit seinem 4,5t Knaus-Wohnmobil durchgefahren sei und die Straße ganz toll sein soll. Dem „Toll“ bzgl. Aussicht usw. kann ich zustimmen, aber heute würde er wohl nicht mehr mit seinem Womo dort lang fahren. Die Straße war überall eingebrochen und viele Trümmer vom Steinschlag lagen auf der Fahrbahn. Wir brauchten allein für diese Straße mit 3 kurzen Zigarettenpausen 4:15 Std.. Unterwegs kam uns noch eine Truppe Enduristen entgegen, die uns stehen sahen und auch brav fragten, ob alles o.k. sei. In Demnate schliefen wir im „Hotel Atlas“ – Därr empfiehlt es, wir nicht ! Das war unsere Marathonetappe mit über 320 km, teils offroad, Wasserduchfahrten, und mehrmals auf über 2000 Meter.
Am 3. Tag schenkten wir uns das Hotelfrühstück (das Zimmer reichte schon) und nahmen dies an der 3. und 10 km entfernten Tanke zu uns, die beiden Tankstellen in Demnate hatten nämlich keinen Sprit mehr. Dann ging es auf eine Strecke die Nane in Google Earth gefunden und ich dann als Track erstellt hatte und die sonst nirgends zu finden war. In GE war alles Offroad, mittlerweile ist fast alles asphaltiert, allerdings fanden wir eine traumhaft grüne Landschaft vor – so hatte ich Marokko noch nicht gesehen und mir auch nicht vorgestellt. Nun hatten wir unsere zuhause vorgestellte max. machbare Strecke hinter uns und noch einen Tag Zeit, den wir nicht in Marrakech verbringen wollten und so beschlossen wir noch von Sidi Rahal wo wir gerade waren nach Asni zu fahren. Unterwegs mussten wir durch einen großen Markt, alles dicht an dicht gedrängt, Radfahrer, Schubkarren, Autos, Transporter, Esel Fußgänger und alles im stickigen Abgas der Fahrzeuge. Die sonst ehr vorsichtige und Menschenansammlungen meidende Nane hat sich auf dem Motorrad sitzend, vom Umfeld umfallsicher umstellt, kaputt gelacht und meinte: „Das ist das Afrika, was ich mir vorgestellt habe, hier gefälltes mir“. Kurz hinter Asni fanden wir dann eine passende Unterkunft, luden unser Gepäck ab und gingen noch mal mit den Tornados auf Tour, fuhren nach Imlil und noch etwas weiter bis auf 2330 Meter, genossen dort die herrliche Aussicht und fuhren wieder zurück zur Unterkunft, wo es dann eine sehr gutes Abendessen gab.
Dann war schon der letzte Tag da und wir fuhren sie letzten 52 km zurück nach Marrakech, gaben die Bikes zurück, schlenderten noch eine große Runde durch Marrakech und stellten fest das unser schwitzen wohl ganz normal war, denn das Thermometer zeigte 36°. Am Abend war dann der Heimflug.
Zu den Bikes:
Nane hat sich in ihr Moped verliebt, das Gewicht, das Fahrwerk, die Sitzposition, der Motor, für sie passt alles prima zusammen, lediglich eine Lenkerhöhung fehlte.
Mein Moped war leider nicht so perfekt, das Fahrwerk war schlechter, der Motor hatte weniger Leistung und zum Schluss lief es gar nicht mehr richtig. Ständiges Stottern welches mir dem Spaß sehr stark einschränkte. Der Mechaniker meinte es sei wohl Wasser im Sprit, aber ich hatte immer zusammen mit Nane getankt und auch mal die Schwimmerkammer geleert, da ich den gleichen verdacht hatte. Das brachte aber nichts.
Insgesamt war es ein recht preiswerter Urlaub. Pro Person ca. 750 Euro, incl. Flug, Parken am Flugplatz, Unterkunft, Essen und Trinken und Motorradmiete. Ich könnte mir durchaus vorstellen so was ab und zu mal zu machen.
So jetzt genug geschrieben, ich habe erst 3 Tage arbeiten dürfen und muss heute Nacht schon wieder los. Wieder mit dem Motorrad nach Afrika, nach Tunesien.
Ach wie ich das Leben aus der Gepäckrolle doch hasse, ich armer Wicht …….
Bis in 2 Wochen dann – Inschallah
Gruß: Dirk