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- BMW 1200 GS LC ADVENTURE- Yamaha Ténéré 700 -BMW1150GS ADV
Hallo FAT Freunde.
Da ich jetzt notgedrungen ein paar Wochen "Auszeit"habe, habe ich den 1.Teil unserer Marokko-Rundreise auf Papier gebracht. Bisschen länger ist er geworden, aber es waren ja auch immerhin von Nord nach Süd - 4000 Kilometer! Wir wünschen Euch viel Spass beim lesen.
Wir haben nach unserem Zeitungsbericht in der Motorrad ABENTEUER so viele Nachrichten über Mails und Medien enthalten, die viele Fragen offen lassen, dass wir dieses nun in 2-3 Reiseberichten aufdröseln werden.
Vorab möchten wir Euch jedoch noch dazu animieren, falls ihr solch ähnliche Tour durch Marokko plant; macht es! Es geht alles ziemlich easy ab und wer dem anderen Kontinent ein Stückweit offen entgegen schaut, wird ein herrlich farbenprächtiges Land mit tollen Menschen vorfinden.
Auch brauchts dazu keine Tourenguides oder Tourenanbieter, die aus unserer Sicht die pauschalen Strecken abfahren, obwohl man gerne mal Links oder Rechts hätte abbiegen wollen. Frei!
Frei und unbeschwert einen drei oder vierwöchigen Urlaub verbringen, in einem Land der 1000 Facetten. Und diese 1000 Eindrücke, möchten wir jetzt an Euch weitergeben.
Vorwort:
In der Nacht ging es komplett runter nach Alcante. Biggis Maschine hatte gerade 3. Kilometer auf dem Wecker und sollte am nächsten Tag in Andorra bei Yamaha zur Inspektion bereit stehen. Also hieß es:
3:00 Uhr los. Ich im warmen Auto, Biggi auf ihrer Brandneuen und +3° Grad
.
Noch 950 Kilometer am Stück für Biggi auf ihrer T7, wurde aufgeladen und die letzten 300 Kilometer zusammen im Auto runter gejockelt.
Der Film zum Pic Negre:
Gut 10200 Kilometer haben wir per Auto (3612 KM) und mit den Motorrädern (6588 KM) in 30. Tagen zurück gelegt. Der gesamte Urlaub hat uns cirka 3500 Euro gekostet. Da sind alle Kosten enthalten, was Sprit, Maut, Fähre, Abstellplatz Alicante für Auto und Anhänger, Unterkünfte und gutes Essen beinhaltet. Das ist gemessen an manch einer organisierten vorgelegten Tour nicht viel, für 2. Personen. Dafür haben wir erlebt, was wir wollten, haben traumhafte Kulissen besucht, sind Strecken gefahren, wo manch einer denkt, da hört gleich die Welt auf.
Reisetagebuch 1.Teil von Algerciras nach Hasselabid.
Am Tag zuvor stellten wir unser Gespann in Alicante ab und zogen die 600 Kilometer mit den Motorrädern bis nach Algeciras. Die Tickets bei dem bekannten Carlos abgeholt (gibt immer noch ein Extra – Apfelsekt und Kekse), gingen ins Hotel und ruhten uns von dieser gnadenlosen Hitze aus, bevor es am nächsten Morgen auf die Fähre nach Afrika ging.
Eine gut durch schlafende Nacht, ein gutes Frühstück und 30.Kilometer später, standen wir am Check in und das Abenteuer sollte beginnen.
Alleine der ganze Zinnober mit einchecken, am Wartepool aufstellen, zum verkehrten Kutter geleitet worden, wären schon eine Geschichte für sich wert.
Damit nicht genug. Nach einer gut 1,5 Stunden Überfahrt auf der Meerstraße von Gibraltar erreichten wir Tanger Med.
Und hier Freunde, sind Einreisezöllner die Macht „Himself“. Da wird eine Einreise noch förmlich zelebriert.
Zwischen Hunderten von Afrikanern, WoMo Edel-Überwinterungs-Gästen und Motorradfahrern, vergingen nochmals gut 1,5 Stunden, bevor wir in eine für uns völlig neue Welt abtauchten.
Afrikas Tor stand nun offen und unsere 1. Station ging bei übelsten Sturm über das Gebirge nach Chefchaouen, wo sich dieser kurz vorher legte und bei erreichen des Rif-Gebirges...der Sonnenvorhang auf ging. Und warm wurde es auch wieder. Was für eine Punktlandung.
Unser Hotel, die Souks, das Essen und die Stimmung waren Urlaubsfeeling Pur. Die Blaue Stadt ist wunderschön und versprüht Charme ohne Ende.
Den Abend am Pool mit einem Wein ausklingend lassen, gingen wir zu Bett. Aber bis tief in die Nacht herrschte auf dem kleinen Platz reges treiben. Gaukler, Verkäufer, Taxis, Hund und Katze samt Esel ließen Lebendigkeit spüren.
URL=Hotel.jpg - hochgeladen am 14.02.2020 | ImageBanana]
[/URL]
Morgens um 5 Uhr dann, kam der Muezin zum Zuge...der seine Klangqualitäten unweigerlich zum besten gab. Der Junge hatte es drauf, schaffte er es doch, uns ganz sanft in den neuen Tag zu führen.
Zwischen etlichen Chinesen, ergatterten wir einen Tisch in unserem Hotel und verinnerlichten ein köstliches Frühstück, bevor es zum ersten richtigen Offroadtrack ging. Das brauchten wir auch, um das bevorstehende 70 Kilometer lange Teilstück des Rif Gebirges mit all seinen Schikanen zu meistern.
War der Einstieg leicht ansteigend gechillt, ging es an den berühmten „Hanging Rock“ vorbei bis keine 10 Kilometer später der Kittel triefend nass vor Schwerstarbeit war.
Grobe steile Anstiege, Auswaschungen, steile Abfahrten, Streckenverläufe mit Tiefsand und lustige Drogen Bauern versuchten, ihre kleinen Beutelchen an uns zu bringen. Aber alles mit einem lächeln im Gesicht und keinerlei bösartigen Gesten, wie viele Kollegen über dieses berüchtigte Gebiet schrieben.
Durch viele kleine Dörfer mit spielenden Kindern, in der Botanik stehende Esel und Landfrauen, die richtig hart arbeiten mussten.
Biggi ging mit ihrer T700 und einer Leichtigkeit voraus, während ich mit meinem cirka 330 Kilo Trumm teilweise gut zu tun hatte. Aber diese Gegend überflügelte unsere Gefühle und wir wussten...alles richtig gemacht zu haben.
Die ersten Städte zu unserer 2. Station waren anfangs sehr chaotisch. Reges Treiben, verstopfte Straßen, Händler, viel Gehupe und aufgeregtes Geschrei um nichts. Manchmal waren wir recht froh da raus zu sein. Deshalb, ließen wir auch die berühmte Stadt Fes vorher aus und orientierten uns Süd-Westlich von Fes, Moulay Yacoub! Moulay Yacoub ist eine Kurgegend, welche wir nie als Kurstätte ansehen würden, aber dennoch schaute diese Gegend malerisch wunderschön aus. Die Vegetation (...dieses Wort werdet ihr noch oft lesen) änderte sich richtig Krass. Das Gestein war nun nicht mehr Schroff und Grau, sondern mit einem Schlag, hellbraun und glatt. Kleine winzige Berberdörfer in Lehm gehalten, Kinder auf Eseln und vorbei an vielen duftende Obstplantagen erreichten wird das Hotel. Nichts spektakuläres, dieses Haus, jedoch bei Booking richtig teuer pro Übernachtung und das Geld nicht wert. Es ist leicht runter gewirtschaftet worden und ein paar Investionen täten nicht schlecht. Egal, dafür war der menschenleere Pool am Abend bei der Hitze ein Segen und das Frühstück am Morgen danach der Hit.
Da ich jetzt notgedrungen ein paar Wochen "Auszeit"habe, habe ich den 1.Teil unserer Marokko-Rundreise auf Papier gebracht. Bisschen länger ist er geworden, aber es waren ja auch immerhin von Nord nach Süd - 4000 Kilometer! Wir wünschen Euch viel Spass beim lesen.
Wir haben nach unserem Zeitungsbericht in der Motorrad ABENTEUER so viele Nachrichten über Mails und Medien enthalten, die viele Fragen offen lassen, dass wir dieses nun in 2-3 Reiseberichten aufdröseln werden.
Vorab möchten wir Euch jedoch noch dazu animieren, falls ihr solch ähnliche Tour durch Marokko plant; macht es! Es geht alles ziemlich easy ab und wer dem anderen Kontinent ein Stückweit offen entgegen schaut, wird ein herrlich farbenprächtiges Land mit tollen Menschen vorfinden.
Auch brauchts dazu keine Tourenguides oder Tourenanbieter, die aus unserer Sicht die pauschalen Strecken abfahren, obwohl man gerne mal Links oder Rechts hätte abbiegen wollen. Frei!
Frei und unbeschwert einen drei oder vierwöchigen Urlaub verbringen, in einem Land der 1000 Facetten. Und diese 1000 Eindrücke, möchten wir jetzt an Euch weitergeben.
Vorwort:
In der Nacht ging es komplett runter nach Alcante. Biggis Maschine hatte gerade 3. Kilometer auf dem Wecker und sollte am nächsten Tag in Andorra bei Yamaha zur Inspektion bereit stehen. Also hieß es:
3:00 Uhr los. Ich im warmen Auto, Biggi auf ihrer Brandneuen und +3° Grad
Noch 950 Kilometer am Stück für Biggi auf ihrer T7, wurde aufgeladen und die letzten 300 Kilometer zusammen im Auto runter gejockelt.
Der Film zum Pic Negre:
Gut 10200 Kilometer haben wir per Auto (3612 KM) und mit den Motorrädern (6588 KM) in 30. Tagen zurück gelegt. Der gesamte Urlaub hat uns cirka 3500 Euro gekostet. Da sind alle Kosten enthalten, was Sprit, Maut, Fähre, Abstellplatz Alicante für Auto und Anhänger, Unterkünfte und gutes Essen beinhaltet. Das ist gemessen an manch einer organisierten vorgelegten Tour nicht viel, für 2. Personen. Dafür haben wir erlebt, was wir wollten, haben traumhafte Kulissen besucht, sind Strecken gefahren, wo manch einer denkt, da hört gleich die Welt auf.
Reisetagebuch 1.Teil von Algerciras nach Hasselabid.
Am Tag zuvor stellten wir unser Gespann in Alicante ab und zogen die 600 Kilometer mit den Motorrädern bis nach Algeciras. Die Tickets bei dem bekannten Carlos abgeholt (gibt immer noch ein Extra – Apfelsekt und Kekse), gingen ins Hotel und ruhten uns von dieser gnadenlosen Hitze aus, bevor es am nächsten Morgen auf die Fähre nach Afrika ging.
Eine gut durch schlafende Nacht, ein gutes Frühstück und 30.Kilometer später, standen wir am Check in und das Abenteuer sollte beginnen.
Alleine der ganze Zinnober mit einchecken, am Wartepool aufstellen, zum verkehrten Kutter geleitet worden, wären schon eine Geschichte für sich wert.
Damit nicht genug. Nach einer gut 1,5 Stunden Überfahrt auf der Meerstraße von Gibraltar erreichten wir Tanger Med.
Und hier Freunde, sind Einreisezöllner die Macht „Himself“. Da wird eine Einreise noch förmlich zelebriert.
Zwischen Hunderten von Afrikanern, WoMo Edel-Überwinterungs-Gästen und Motorradfahrern, vergingen nochmals gut 1,5 Stunden, bevor wir in eine für uns völlig neue Welt abtauchten.
Afrikas Tor stand nun offen und unsere 1. Station ging bei übelsten Sturm über das Gebirge nach Chefchaouen, wo sich dieser kurz vorher legte und bei erreichen des Rif-Gebirges...der Sonnenvorhang auf ging. Und warm wurde es auch wieder. Was für eine Punktlandung.
Unser Hotel, die Souks, das Essen und die Stimmung waren Urlaubsfeeling Pur. Die Blaue Stadt ist wunderschön und versprüht Charme ohne Ende.
Den Abend am Pool mit einem Wein ausklingend lassen, gingen wir zu Bett. Aber bis tief in die Nacht herrschte auf dem kleinen Platz reges treiben. Gaukler, Verkäufer, Taxis, Hund und Katze samt Esel ließen Lebendigkeit spüren.
URL=Hotel.jpg - hochgeladen am 14.02.2020 | ImageBanana]
Morgens um 5 Uhr dann, kam der Muezin zum Zuge...der seine Klangqualitäten unweigerlich zum besten gab. Der Junge hatte es drauf, schaffte er es doch, uns ganz sanft in den neuen Tag zu führen.
Zwischen etlichen Chinesen, ergatterten wir einen Tisch in unserem Hotel und verinnerlichten ein köstliches Frühstück, bevor es zum ersten richtigen Offroadtrack ging. Das brauchten wir auch, um das bevorstehende 70 Kilometer lange Teilstück des Rif Gebirges mit all seinen Schikanen zu meistern.
War der Einstieg leicht ansteigend gechillt, ging es an den berühmten „Hanging Rock“ vorbei bis keine 10 Kilometer später der Kittel triefend nass vor Schwerstarbeit war.
Grobe steile Anstiege, Auswaschungen, steile Abfahrten, Streckenverläufe mit Tiefsand und lustige Drogen Bauern versuchten, ihre kleinen Beutelchen an uns zu bringen. Aber alles mit einem lächeln im Gesicht und keinerlei bösartigen Gesten, wie viele Kollegen über dieses berüchtigte Gebiet schrieben.
Durch viele kleine Dörfer mit spielenden Kindern, in der Botanik stehende Esel und Landfrauen, die richtig hart arbeiten mussten.
Biggi ging mit ihrer T700 und einer Leichtigkeit voraus, während ich mit meinem cirka 330 Kilo Trumm teilweise gut zu tun hatte. Aber diese Gegend überflügelte unsere Gefühle und wir wussten...alles richtig gemacht zu haben.
Die ersten Städte zu unserer 2. Station waren anfangs sehr chaotisch. Reges Treiben, verstopfte Straßen, Händler, viel Gehupe und aufgeregtes Geschrei um nichts. Manchmal waren wir recht froh da raus zu sein. Deshalb, ließen wir auch die berühmte Stadt Fes vorher aus und orientierten uns Süd-Westlich von Fes, Moulay Yacoub! Moulay Yacoub ist eine Kurgegend, welche wir nie als Kurstätte ansehen würden, aber dennoch schaute diese Gegend malerisch wunderschön aus. Die Vegetation (...dieses Wort werdet ihr noch oft lesen) änderte sich richtig Krass. Das Gestein war nun nicht mehr Schroff und Grau, sondern mit einem Schlag, hellbraun und glatt. Kleine winzige Berberdörfer in Lehm gehalten, Kinder auf Eseln und vorbei an vielen duftende Obstplantagen erreichten wird das Hotel. Nichts spektakuläres, dieses Haus, jedoch bei Booking richtig teuer pro Übernachtung und das Geld nicht wert. Es ist leicht runter gewirtschaftet worden und ein paar Investionen täten nicht schlecht. Egal, dafür war der menschenleere Pool am Abend bei der Hitze ein Segen und das Frühstück am Morgen danach der Hit.