Hallo Eugen,
hier geht es mir nicht um dürfen oder nicht dürfen. Ich besuche auch Plätze, die bereits existieren und auch genehmigt sind. Ggf. würde ich sogar auf den besagten Platz fahren, auch wenn der für mich ein bißchen weit weg ist. Im übrigen das alles mit Original-Auspuff und in angemessner rücksichtsvoller Fahrweise. Auch der Natur gegenüber, weil ich weiß wie schnell Verbote erlassen werden, wenn nur ausreichend öffentliches Interesse besteht. Und diesbezüglich sind wir Motorradfahrer, besser die Krawallmacher darunter, die die dann leider Reklame für alle machen, nicht unbedingt so gerne gesehen.
Mir geht es nicht um das Dürfen oder nicht dürfen oder den Naturschutz, mir geht es hier einfach und alleine um die Naivität mit der ihr (oder eniige davon) glaubt als Motorradfahrer (Enduristen, der Übergang zu geländeumpflügenden Crossern ist anschließend dann durchaus gegeben) in dieser Hinsicht etwas verändern zu können. Und dann auch noch der Vergleich zu Daimler und die Begründung, daß wohl einige der ortsansässigen Beführworter für Daimler, SUV der Marke fahren. Und das auch ohne Ironie-Button und damit wirklich schon peinlich.
Ich hatte es weiter vorne schon mal geschrieben. Es interessiert keine Sau, insbesondere nicht in der Naturschutzbehörde, ob da einige Endurofahrer dort ihren Spaß haben möchten oder nicht, außer natürlich den Betreibern und den Endurofahrern selbst, aber es interessiert die Leute schon ob der Daimler dort investiert oder nicht. Zugegeben, möglicherweise in der Hoffnung, daß dort auch Arbeitsplätze für die Region geschaffen werden oder zumindest Geld hier verbleibt. Das glaube ich für die Region zwar nicht, aber überregional dient es der Beschäftigung schon. Das sind für mich zwei ganz unterschiedliche Dinge in der Sichtweise und in der Bewertung. Ich sag's vielleicht mal so: auf den Enduropark kann man verzichten, auf den Daimler sicherlich nicht. Da steckt halt mehr dahinter. Und das ist sicherlich nicht nur meine Denkweise, sondern eben auch die der Masse der Leute vor Ort.
Und unter diesen Gesichtspunkten veranstalten dann die interessierten Endurofahrer eine Demo. Was soll das unter den gegebenen Umständen bringen?
Aber ich hänge mich hier eh viel zu weit rein, zumal ich die Situation vor Ort ja wirklich nicht kenne. Darum geht es mir aber auch nicht, sondern nur darum mit welchem Selbstverständnis man glaubt als nichtssagende und in der breiten Öffentlichkeit noch nicht mal unbedingt beliebte Minderheit Dinge ändern zu wollen, insbesondere wenn es dabei auch noch um Naturschutz geht. Einem Gebiet bei dem schon ganz andere gescheitert sind und bei dem auch der Daimler zähneknirschend seine Genehmigung vermutlich nur mit erheblichen Auflagen und der Schaffung von Ersatzmaßnahmen bekommen wird.
Nachtrag:
Diesen Artikel habe ich zum Thema Daimler und Immendingen gefunden.
Südwest: Teststrecke für Daimler: Bundeswehrgelände Immendingen: Unter einem neuen Stern - badische-zeitung.de
Hier geht es bezüglich wirtschaftlichen Aufschwung und Beschäftigung in der Region um ganz andere Größenordnungen. Folglich steht die Bevölkerung ganz anders hinter dem Projekt.
Um nicht mißverstanden zu werden. Ich würde den park auch begrüßen, sehe aber die Genehmigung als fraglich an. Hier sind, wie ich nachlesen konnte, auf kommunaler Ebene als auch vom Betreiber her scheinbar einige Dinge im Vorfeld falsch gemacht worden oder zumindest nicht bis ins letzte Detail abgeklärt worden (wird schon gut gehen). Als Nichtfachtmann und als Nichtkenner der materie vor Ort ist mir beim Gedanken Offroadpark als erstes die Naturschutzbehörde und deren Votum in den Sinn gekommen. Würde mich wundern, wenn das nicht auch beim Betreiber so gewesen sein sollte, zumal er ja wohl auch Steinbruchbetreiber war und die rechtlichen Hintergründe kannte. Die Naturschutzbehörde stellt sich jetzt quer und sieht einen schützenswerten Wald und die Vögel gefährdet. Warum hatte man das nicht vorher gewußt? Sehr unprofessionell.
Auf unterer kommunaler Ebene, Geisingen halt, kommen mir die Akteure wie gutwollende Laienschauspieler in einem Provinztheater vor. Auch das scheint in Immendingen, wen wundert's, etwas professioneller abzulaufen.
Die Schuld am scheitern, soweit ich das nach meinem derzeitigen Kenntnisstand sagen kann, hat m. E. nicht das ablehnende Landratsamt in Tuttlingen, sondern der beantragende Parkbetreiber (vielleicht zu gutgläubig) und die Kommune Geisingen, die scheinbar ohne endgültige Prüfung durch übergeordnete Behörden vorschnell eine Genehmigung ausgesprochen hat.
Gruß Thomas