Die moderne Autotechnik macht es dem Autofahrer aber auch nicht einfach.
So gebe ich meinem BMW die Schuld, daß ich einmal einen Fahrradfahrer nassgespritzt habe.
Meinen Audi 100, Bj. 1991 bin ich in 23 Jahren über 630.000 km gefahren, der hat mich in keiner Weise bevormundet.
Mein 1er BMW, Bj. 2014 hat unter anderem Xenonlicht. Dieses Licht schaltet er je nach Umgebungshelligkeit ein und aus. An den Scheinwerfern sitzen Reinigungsdüsen.
Diese Scheinwerfer-Reinigungsdüsen werden bei eingeschaltetem Licht nach einem mir bis heute nicht eingängigen und auch in der Bedienungsanleitung nicht beschriebenen Algorithmus von Zeit zu Zeit mit etwas Verzögerung ein paar Sekunden nach dem Bedienen der Scheibenwaschanlage aktiviert.
Als ehemals Leidtragender achte ich darauf, aus dem Auto selbst niemanden mit der Scheibenwaschanlage zu behelligen. Ich fuhr bei tiefstehender Sonne auf eine Ampel zu und betätigte kurz die Scheibenwaschanlage, nachdem ich mich vorher versichert hatte, daß ringsum niemand war, der getroffen werden konnte. An der Ampel kam ich neben einem Fahrradfahrer zu stehen und kaum daß ich stand, ging die Scheinwerferreinigungsanlage los und der Radfahrer bekam etwas ab. Ich stieg sofort aus, um mich zu entschuldigen, wurde jedoch wüst beschimpft und an meinen technischen Erläuterungen hatte er auch kein Interesse.
Seither kalkuliere ich beim Bedienen der Scheibenreinigungsanlage auch noch immer mit ein, in wessen Nähe ich mich in zwei drei Sekunden befinden könnte, wenn möglicherweise unverhofft die Scheinwerferdüsen losgehen.
Bezogen auf die Scheibenwaschanlage nervt der BMW auch damit, daß, sobald geringer Flüssigkeitsstand angezeigt wird, nur noch die Frontdüsen arbeiten, nicht aber die Düse am Heckfenster. Als ob ich nicht selbst entscheiden könnte, ob ich die letzten Tropfen lieber für klare Sicht nach vorn oder hinten aufwende.