Hallo Thomas,
der KFZ-Markt bietet wohl für jeden etwas.
Für dich hat die Verarbeitungsqualität oberste Priorität. Wenn das Schätzchen etwas älter ist,darf auch etwas abfallen. Manche Menschen legen auch Wert auf Langzeitqualität. So etwas gab es mal bei Mercedes-Benz. Leider haben heute die E-Klasse (Vorgänger) und die C-Klasse einen sehr schlechten Ruf in Bezug auf Rostvorsorge. Da sind 13 Jahre schon ein Top-Wert.
Das Preis-/Leistungsverhältnis muß stimmen. Und der Kaufpreis muß zum Portemonaie passen, da ich gerne Scheine auf den Tisch lege und damit den Eigentumswechsel klar und eindeutig besiegle. Das kann ich halt nicht jedes Jahr machen. Das Geld ist halt schneller ausgegeben als es verdient ist.
Außerdem hänge ich an (fast) allem was ich einmal habe. Konsumiere damit zwar heftig aber nicht häufig. Deswegen geht mir diese ganze Handy-, Smartphone-, Ipad- undwasweißichfür-Problematik und das Streben nach immer dem neuesten (inkl. TÜ, MÜ und WC) ziemlich am Allerwertesten vorbei und es ist mir von daher egal wie lange dieser Kram hält. Zumindest bei den niedrigpreisigen oder aufgrund ihrer Technik kurzlebigen Gütern.
Ein Auto sollte mindestens drei TÜV-Termine halten ohne ein zweites mal vorfahren zu müssen. Das wären 7 Jahre. Das sollte eigentlich auch klappen, Wartung vorausgesetzt. Nach 10 Jahren akzeptiere ich es, daß sich an der einen oder anderen Stelle auch mal Rost zeigt. Oder auch mal eine Nockenwelle eingelaufen ist oder ein Achsschenkel ausgeschlagen. Altersbedingter Verschleiß halt. Dabei ist mir die Marke egal. Wenn' s denn länger hält, so wie bei meinem 3er 4Zylinder mit 16 Jahren und 290 tkm ohne Panne und ohne größeren Defekt, Verschleißteile ausgenommen, dann freue ich mich. Aber erwartet habe ich das nicht. Das mit dem schlechten Ruf ist halt auch so eine Sache. Oft wird nur gehört was gerufen wird und selten selbst erfahren.
Wer wirklich alte Autos noch kennen gelernt, moderne zeitgemäße Autos der Nachkriegszeit, bei mir konkret Autos aus den 70igern mit denen ich praktische Erfahrungen hatte und diese mit den heutigen vergleicht, wird qualitätsmäßig gewaltige Unterschiede feststellen. Zugunsten der heutigen Fahrzeuge. Ein MB /8 (von ca. 1971 - 77/78) rostete nach 10 Jahren auch wie Sau. Ein Ford oder Opel rostete vergleichbar allerdings 4 Jahre früher.
Aber es ist richtig, neben den Premiummarken MB und BMW (Audi gehörte damals nicht dazu) war VW das mir wissentlich erste Unternehmen im Mittelklasse- und Kleinwagensegment in Deutschland das erstmalig moderne Fertigungstechniken genutzt und viel für Rostvorsorge getan und auch qualitätsmäßig ihre Autos stark voran gebracht hat. Leider -und das ist meine Meinung- ist dabei die Spießigkeit in die entsprechenden Modelle gleich mit eingebaut worden. Praktisch, zuverlässig, qualitätsvoll aber eben auch bißchen spießig. Und da ändert aus meiner Sicht auch ein etwas auf Sportlichkeit getrimmter Passat CC nichts oder ein Scirocco. Diese Modelle bestätigen eher meine Negativmeinung. "Der Familienvater mit Eigenheim und zwei Kindern, der eben auch mal seinen Sportwagen fahren darf". Aber das ist Geschmack und über den kann man bekanntermaßen nicht streiten. Genausowenig wie über manche "Verschönerung" an unseren GS. Ist auch nicht das Thema hier, fällt mir dennoch gerade so ein.
Ich bleib dabei, man bekommt das was man bezahlt. Und das hat auch nichts mit Billigkram zu tun. Wer ständig das neueste will, braucht sich nicht zu wundern, daß er dann Teilnehmer an der Produktentwicklung ist. Zudem werden technische Produkte heute zusehend komplexer und damit allein von der Wahrscheinlichkeit, daß bauteile oder Komponenten versagen könnten, erhöht sich Möglichkeit von Störungen deutlich. Mit Wegfahrsperren oder fehlerhaftem Motormanagement hatten Autos 30 Jahren nichts zu tun. Dafür allerdings mit anderen Dingen, die heute weniger Thema sind.
Auch das Sparen an der weiter vorne genannten Waschmaschine, die nur einmal pro Woche genutzt wird ist m. E. der falsche Weg, nämlich dann wenn sie kurzer Zeit bereits kaputt geht. Gerade was wenig benutzt wird sollte länger halten. Nur dann hat man auch was davon.
Was ist gut, was ist schlecht. Hier kann beispielsweise die Stiftung Warentest helfen, oder auch andere. Man muß sich halt die Mühe machen zu suchen.
Gruß Thomas