Hallo Gemeinde,
hurra ich bin wieder da in Deutschland. Wie versprochen will ich mich an meinem ersten Reisebericht versuchen. Bitte habt Nachsicht. Ich bin kein Schriftsteller oder Literatur Nobelpreis Anwärter. Hut ab vor den Forumsmitgliedern die in profimäßiger Weise hier Ihre Beiträge und Bilder veröffentlichen. Fangen wir mal an .......
Es war einmal vor nicht langer Zeit. Da gab es noch genügend fosile Brennstoffe zum Verheizen, entgegen zu den E Bikes noch Motorräder mit großer Reichweite, sowie Ziele in Afrika und im vorderen Orient. Leider sind die Ziele in Afrika und im vorderen Orient auf Grund der gegenwärtigen politischen Lage zur Zeit nur eingeschränkt zu bereisen. Nun stand die Frage im Raum, wo soll es hin gehen. Ich wollte wegen des hiesigen Winters die Bikefreie Zeit reduzieren, und suchte Ziele auf der südlichen Halbkugel, wo hoffentlich Sommer ist. Da ich schon vor einigen Jahren in Australien mit 4 x 4 im Outback unterwegs war, schied dieser Kontinent aus. Südafrika war auch nicht so nach meinem Geschmack, also blieb Südamerika.
Mit der Planung begann ich Mai 2018. Wegen meiner Straßenmaschine sind nur geteerte Straßen möglich. Auf Grund der guten Infrastruktur kam ich auf Chile und Argentinien. Nun stellte sich die Frage, wie komme ich und mein Bike darunter.Auch kein Problem. Schnell war eine Spedition gefunden, die sich auf Verschiffung von Motorräder spezialisiert hat. Da unsere hiesigen KFZ Versicherer nur Schäden in Europa und Mittelmeerraum abdecken, musste ein entsprechender Versicherer gefunden werden. Auch kein Problem
Einige Impfungen mussten auch noch getätigt werden. Auch kein Problem.So hielt sich der organisatorische Aufwand im Rahmen. Zeit war noch genügend vorhanden. Auch kein Problem
Im August wurde die Angelegenheit konkreter und ich buchte den Transport des Motorrades bei In Time Olaf Kleinknecht in Hamburg. Intime machte auf mich einen seriösen und kompetenten Eindruck. Olaf Kleinknecht stand jederzeit kompetent und hilfsbereit zur Verfügung. Sämtliche Details und Zusagen wurden bis heute absolut eingehalten. Ich hoffe der Rücktransport des Motorrades läuft so reibunsglos wie der Hintransport. Wenn das mit dem Rücktransport klappt, kann ich Intime absolut empfehlen !!!!
Im November wurde es nun endgültig ernst. Die Tour begann. An einem trockenen, aber kalten Tag überführte ich mein Motorrad zur Sammelstelle nach Winsen an der Luhe. Die Fahrt über die A 3-A 1 nach Winsen verlief bis auf die üblichen Staus ohne besondere Ereignisse. In Winsen unterhält Intime ein Lager für die Abgabe der Motorräder. Die Abgabe verlief reibungslos und zügig. Nach dem die Batterie abgeklemmt war, wird zusammen mit dem Lagerist ein Übergabe Protokoll erstellt, in dem sämtliche Schäden am Motorrad dokumentiert werden. Anschließend wird das Motorrad in einer Halle abgestellt, und wartet auf die Verladung in einem Container. Die Verladung und Ladungssicherung wird von Intime durchgeführt. Das Motorrad konnte ich ohne irgend einen Kratzer schadlos in Chile übernehmen. Super gemacht !!!
Im November musste ich noch einige Arzttermine und Impfungen über mich ergehen lassen. Wegen der vielen rumstreuenden Hunde wurde sogar eine Tollwut Impfung durchgeführt. Aber keine Angst, wurde von keinem Hund gebissen. Die Yamaha und ich waren immer schneller
Am 15.12.2018 gings dann endlich los. Mit Flugzeug ging es dann von Frankfurt Madrid-Lima nach Santiago. Nach ca. 24 Stunden Reisezeit erreichte ich Santiago. Vom Flughafen ging es dann mit Omnibus ins Zentrum von Santiago. Da ich noch keinen Jetlag verspürte, ging es Abends noch auf den Weihnachtsmarkt von Santiago. Ho Ho , was ein Unterschied zu Deutschland. Keine mir bekannte weihnachtsmusikalische Berieselung
, nix Glühwein, nix Menschen in Hektik, nix verstopfte Innenstadt sondern alles gechillt und in Ruhe. Ho Ho der erste positive Eindruck.
Am nächsten Tag stand die Übernahme des Motorrades an. Durch einen Mitarbeiter von Intime wurde ich am Hotel abgeholt und konnte mit ihm zum Hafen nach San Antonio fahren. Im Hafen fanden sich noch die anderen Biker ein, die Ihre Motorräder auch im Container hatten. Das ganze Zollprozedere wurde durch den deutschsprachigen Mitarbeiter von Intime in professioneller Weise erledigt. Mehr oder weniger hat man selbst mit der Verzollung nichts zu tun, muss nur für einige Unterschriften anwesend sein. Der Rest wird durch Intime erledigt.
Nach ca. 8 Stunden war das ganze Prozedere beendet, und das Abenteuer konnte beginnen. Die ersten Kilometer in Chile waren überraschend positiv. Gute Straßen, aufmerksame und zügig fahrende Verkehrsteilnehmer, halt so wie in Süditalien. Ich liebe diese Fahrstiele.
Da wir erst sehr spät in San Antonio weg kamen, sind wir an dem ersten Tag nur 250 Km bis Los Volos gefahren. Dort über Booking com noch eine Unterkunft in Appartmentform gefunden.Auch kein Problem. Kurz was gegessen und getrunken (auch kein Problem, und fertig ins Bett gefallen. Auch kein Problem. Fazit bis jetzt, alles kein Problem und nicht wie manchmal beängstigend im Internet geschrieben. Manche halten sich da wohl für Überhelden