Die Motorradmesse in Stuttgart 2017 war eine Premiere, und eine Woche später findet in München die sehr gut eingeführte Imot statt, bei der BMW eine halbe Halle füllt. Es ist ja auch nicht so, dass die Motorradhersteller bitten und betteln um jede zusätzliche Möglichkeit, sich irgendwo profilieren zu dürfen. In Wirklichkeit ist es genau anders herum. In Deutschland hat jedes Kaff über 200.000 Einwohner - und zum Teil auch kleinere Käffer - ein Messezentrum (München hat sogar zwei). All diese Messezentren stehen im Wettbewerb untereinander. Oft haben sie einen Lead-Event im Jahr und müssen den Rest der Saison zusehen, dass sie ausgelastet werden. Jetzt hatten wir am 27. bis 28. Januar die Motorradwelt Friedrichshafen, am 10. bis 12. Februar in Stuttgart, und am 17. bis 19. Februar in München. Das sind drei Messen innerhalb von 250 km und innerhalb von drei Wochen. Da kann ich jeden Motorradhersteller verstehen, der sich fragt, ob sein Marketingbudget das hergibt. Und die Imot findet in München zwei Kilometer Luftlinie von BMW Motorrad Deutschland, natürlich geht BMW zur Imot.
Wenn zwei so ähnliche Messen wie die Stuttgarter und die Münchner Messe zeitlich und räumlich so eng beieinander stattfinden, dann kann es durchaus auch sein, dass die Branche ganz bewusst auch mit den Füßen abstimmt. Denn eine Teilnahme an beiden Events bringt vermutlich doppelte Kosten, aber nicht doppelt so viele Kontakte.
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