Bevor da was verrutscht: Die Profilgestaltung hat auf trockener Fahrbahn nur einen geringen Einfluss auf den "Grip".
Der ist das Resultat aus Karkasse (der ist es völlig egal in welche Richtung sich der Reifen dreht) und Gummimischung.
Das Profil hat höchstens Auswirkungen auf die Geräuschentwicklung.
Im Nassen sieht es etwas anders aus, da muss bei Starkregen Wasser abgeführt werden und da ist die Profilgestaltung eher von theoretischer Auswirkung. Theoretisch deswegen, weil es beim Reifen mehr darauf ankommt, wieviel Wasser durch das Gummi zur Seite gedrängt werden muss, bis der Gummi Kontakt mit der Fahrbahn hat. Wie die das Wasser aufnehmenden Profilrillen ausgeformt sind, ist da gar nicht soooo bedeutsam, weil die durch die Raddrehung das in die Negativanteile eingetretene Wasser sofort wieder ab- oder ausschleudern. Dass das Wasser durch die Profilrillen fließt wie in einem Fluss oder Kanal, ist eher unwahrscheinlich. Ganz sicher macht sich das erst in Bereichen bemerkbar, wo es mehr auf den Teer oder Straßenbelag ankommt, wie viel Grip man noch im Nassen hat. Auch die Fahrbahnoberfläche hat Unebenheiten. durch oder in die das Wasser vom Reifen gedrückt wird. Ganz selten fährt man aber auf einem Zentimeter hohen Wasserfilm. Selbst da muss das Wasser irgend wo hin und da ist es wichtiger wie tief das Profil ist, als die Richtung in die es ausgeprägt ist.
Man kann sich auch ein Bild vom K60 aufrufen und legt ein Blatt Papier quer über den Bildschirm und zieht es dann ein Stück runter oder schiebt es hoch, dann sieht man wie der Gummi nach und nach auf den Boden auftrifft und sich wieder abhebt.
Also alles halb so schlimm. Unangenehmer ist es, wenn man einen schon lange gelaufenen Reifen umdreht, das wird dann lauter und unkomfortabler. Wer genau auf sein Profil kuckt sieht, dass es eine runde und eine scharfe Kante des Profils gibt. Die runde Seite trifft als erstes auf die Fahrbahn auf und "verzehrt" sich. In weiteren Verlauf wird das nächste Stück fast lastfrei vom Belag abgehoben, das gibt dann im Extremfall sogar kleine Fähnchen.
Dreht man den Reifen um, trifft das Fähnchen zuerst auf und macht Geräusche, die runde Kante hebt sich dagegen nicht mehr fast lastfrei ab, sondern der Reifen senkt sich minimal ab und muss beim Auftreffen der scharfen Kante erst wieder aufsteigen, gibt im Extremfall doofe Vibrationen.
Wenn aber wie beim Themenstarter der Reifen seit einer geraumen Zeit entgegen der Laufrichtungspfeile montiert ist, würde ich das so lassen. Die minimalen theoretischen Einbußen bei der Wasserabführung stehen handfesten Komfort- und Geräuschnachteilen gegenüber.