Warum baut BMW keine kleineren Boxer?

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sampleman

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BMW baut im Moment zwei Boxermotoren, einen 1200er mit Luft-Ölkühlung mit 110PS und einen 1200er (bald 1250er) mit 125 PS und Wasserkühlung. Das billigste Mopped mit dem kleinen Boxer (R NineT pure) kostet ca. 12.500 Euro, beim großen Boxer geht es bei 13.100 Euro los (R 1200 R). Moto Guzzi baut vergleichbare Motorräder, luftgekühlte Motoren, quer eingebaut, V-Motor statt Boxer, aber auch Kardanantrieb. Die billigste Guzzi ist die V7 III Stone für 8.900 Euro. Das hört sich jetzt zur Pure durchaus interessant an, die Stone kostet 3.600 Euro weniger, das sind immerhin mehr als 25 Prozent. Allerdings hat der 750er Motor der Stone auch nur 52 PS, er hat Zwei- statt Vierventilköpfe und eine zentrale Nockenwelle mit Stoßstangen statt insgesamt vier Nockenwellen und Steuerkettenantrieb. Die Stone hat vorn auch nur eine Scheibenbremse statt 2 wie bei der Pure und der 1200R. Und obwohl die Pure mehr als doppelt so viel Leistung hat, ist sie gerade einmal acht Kilo schwerer als die Stone.

Und jetzt nehmen wir die Yamaha MT07, Zweizylinder Twin mit 700 Kubik und 75 PS, wassergekühlt, 182 Kilo leicht (17 Kilo weniger als die Stone) und laut Liste für 6.800 Euro zu haben, also nochmal 25 Prozent billiger als die Guzzi, trotz Vierventiltechnik, Doppelscheibenbremse und allem was die beiden anderen auch haben.

Da seht man den wahren Konkurrenten für einen kleinen Boxer.


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die_kleine_q

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Hi
"Die Kundschaft verlangt..." ist der Normalspruch der Verkäufer. Um den ganzen Tand und Ausrüstung zu betreiben braucht man eine "ziemliche" Lichtmaschine. Nachdem der Motor hauptsächlich dem Antrieb dient, sollte er sich von der LiMa abheben.
Dazu kommt, dass der ganze vorgeschriebene Kram eben immer etwa gleich teuer ist. Ob des ABS "einen 2-l-Motor" regelt" oder einen 500er ist egal.
Rechnet mal zusammen was man gesetzlich haben muss, was ein Mopped unbedingt braucht bei immer gleichem Preis (Einspritzanlage, vergleichbare Motoren haben immer etwa gleich viele Bauteile) und was "man" gerne hat, dann kommt da ein nicht uninteressanter Betrag zusammen.
"Und jetzt soll ich 15 Mille für eine 500er zahlen wo ich doch für 18 eine 12er bekomme?". Da karpfe ich mich doch lieber mit einer 12er ab (schliesslich bin ich ein 175 cm grosser Mann und eine GSA kann man ja tieferlegen!).
Die kleinen Dinger sollen mal die Frauen fahren (nicht nur meine ist 186 :-)) . . . .
Dazu kommt das Interesse der Hersteller.
Nie werde ich vergessen als ich vor 15 Jahren im Showroom (herrlich, noch früher war das ein Ausstellungsraum) der NL M becatert wurde (also zu Mittag gegessen habe). Hinter mir lief ein Verkaufsgespäch zu einem 5-er mit einem älteren Herren (noch älter als ich). Der Verkäufer zum Thema Ausstattung "sicher mit Allem, nicht wahr?". "Ja klar". Der ältere Herr weiss garantiert heute noch nicht was er alles "jog-dialen" kann und wenn ihm ein Aussenborder mit Anker vertickt worden wäre (falls man mal in einen See gerät) hätte er den Scheiss auch genommen. Ich hätte ihm zur wahlweisen Rettungsinsel geraten.
Heute gibt es endlose Diskussionen über RDS, Fahrmodi und viele fluchen über die hohen Kosten ihres ersehnten drive-by-wire, dem Klappenauspuff, und die Unzugänglichkeit des modernen LIN-BUSes.
Betrachte ich was heute ein Führerschein + ein "vernünftiges Mopped" kosten (relativ zum Einkommen!), verstehe ich weshalb viele Heranwachsende lieber öffentlich fahren und sich das dritte Mobilfon gleichzeitig kaufen.
Wenn bereits der Schein für den 125er 1300 EUR kostet . . .
Bei uns hiessen die Dinger 50-er, waren genauso schnell und von Haus aus (leider) so laut wie es sich die Kinder heute wünschen und den "Schein" machte man am Samstag beim TÜV für 26 DM. Wie man zum abgefragten Wissen kam war dem egal. Man konnte das kosten- und APP-frei zu Hause lernen!
In Frankreich wird der FS für 125er teilweise seeehr günstig (~300 EUR) in der Schule angeboten.
gerd
Die Kosten von "damals" und heute seh ich aber ganz anders. Ich hab meinen Schein 1986 gemacht. Damals war meine Ausbildungsvergütung (3.Lehrjahr Metallhandwerk) ca. 500 DM und der Schein hat mich ca. 600 gekostet. Eine Honda CBR600F kostete um die 12kDM, also ca. 20x soviel wie mein Schein.
Vergleiche ich das mit der heutigen Zeit ist der Unterschied zwischen Ausbildungsvergütung und Führerschein etwa gleich, die Mobbeds sind allerdings deutlich günstiger. Soll heißen ich muss nicht die 20 fachen Führerscheinkosten für ein Mittelklaasemobbed hinlegen.
Damals hat aber keiner in meinem Bekanntenkreis einen eigenen Fernseher, Notebook, Apfelphone, Designerjeans, die teuersten Turnschuhe und anderen teuren Schnickschnack "gebraucht". Da war das Geld eben fürs Zweirad vorhanden.
Und die laufenden Kosten (gerade die Versicherung für die 50er war richtig teuer) waren auch höher als heute.
Wir haben halt mit Gebrauchtfahrzeugen begonnen und nicht ein Neufahrzeug finanziert,das außerhalb der finanziellen Möglichkeiten lag. Denn daran krankt es m.E. vor allem heute: der Konsument ist nicht mehr mündig und läßt sich viel zu sehr von der Werbung und vom "sofort Haben müssen" anstatt vom "sich leisten können" leiten.
Ein Arbeitskollege sagte vor einiger Zeit sinngemäß: alles unter einem 5-er BMW ist kein Auto. Ja dann...
Gruß
Bernd
 
Gerlinde

Gerlinde

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Nur mal so eine klassische Karriere von vor 45 Jahren, mit 14 habe ich in einer Scheune eine 98er Bauer Ilo gefunden und die bei den Onkel eines Freundes in der Werkstatt unter Anleitung lauffähig gemacht. Damals konnte man auch noch, wenn man sich nett verhalten hat auch problemlos den gesamten Harz auf Waldwegen befahren. Danach kam auf Strasse eine richtig schnelle Zündapp Bergsteiger und parallel dazu wurde mit einer 125 Sachsmotor KTM MC weiterhin im Wald gefahren.
Den Führerschein Klasse 4 habe ich mit 17 zufällig gewonnen (ehrlich). Als Moped hatte ich mir eine Klasse 5 Florett mit Motorschaden für 150 DM gekauft und da kam ein Klasse 4 Motor rein. Das Geld habe ich mir in den Ferien in der Forst für irgendwas um 6-7 DM Stundenlohn durch Wegebau, Läutern, Pflanzen oder Bäume gegen Verbiß schützen verdient.
Für meinen FS Klasse 1 und 3 habe ich 560 DM bezahlt. Das Angebot einen nur Klasse 3 Führerschein zu machen und ein Auto dazu zu bekommen wurde von mir abgelehnt, weil ich unbedingt Motorrad fahren wollte. Das erste dann selbstgekaufte Auto (ein Käfer mit schmaler Hinterachse) hat keine 20 min gehalten bis es auf dem Dach lag
 
gerd_

gerd_

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Hi
Die Kosten von "damals" und heute seh ich aber ganz anders. Ich hab meinen Schein 1986 gemacht. Damals war meine Ausbildungsvergütung (3.Lehrjahr Metallhandwerk) ca. 500 DM und der Schein hat mich ca. 600 gekostet. Eine Honda CBR600F kostete um die 12kDM, also ca. 20x soviel wie mein Schein.
Vergleiche ich das mit der heutigen Zeit ist der Unterschied zwischen Ausbildungsvergütung und Führerschein etwa gleich, die Mobbeds sind allerdings deutlich günstiger. Soll heißen ich muss nicht die 20 fachen Führerscheinkosten für ein Mittelklaasemobbed hinlegen.
Damals hat aber keiner in meinem Bekanntenkreis einen eigenen Fernseher, Notebook, Apfelphone, Designerjeans, die teuersten Turnschuhe und anderen teuren Schnickschnack "gebraucht". Da war das Geld eben fürs Zweirad vorhanden.
Und die laufenden Kosten (gerade die Versicherung für die 50er war richtig teuer) waren auch höher als heute.
Wir haben halt mit Gebrauchtfahrzeugen begonnen und nicht ein Neufahrzeug finanziert,das außerhalb der finanziellen Möglichkeiten lag. Denn daran krankt es m.E. vor allem heute: der Konsument ist nicht mehr mündig und läßt sich viel zu sehr von der Werbung und vom "sofort Haben müssen" anstatt vom "sich leisten können" leiten.
Ein Arbeitskollege sagte vor einiger Zeit sinngemäß: alles unter einem 5-er BMW ist kein Auto. Ja dann...
Sooo weit sind wir nicht voneinander entfernt. Ausbildungsvergütung hatte ich beim 4-er noch nicht. Deshalb ja auch der Ausdruck "relativ" Aber als ich die dann hatte (Metall, 340 DM) habe ich damit den 3er und 1er gemacht. Was die beiden kosteten war nicht mal eine Monatsvergütung. Das lag aber an der Fahrschule die den IGM-Azubis die Anmeldegebühr erliess und den Preis der Fahrstunden auf 40% senkte.
Wo der Schwerpunkt der heutigen jünmgeren Menschen liegt ist deren Problem. Wenn sie lieber Designerklamotten und Edelmobilfone haben ist es doch auch gut. Zumindest so lange wie sie nicht dem Motto "alles haben will" verfallen und anfangen jeden unnötigen Mist auf Pump zu kaufen. Das wiederum ist zu 99% Erziehungssache. Also Eltern, macht mal los!
In so fern hat sich die Interessenslage der Jüngeren eben verschoben.
Was gibt es heute durchschnittlich an Ausbildungsvergütung?
Die 26 DM für den 4er sollte man natürlich nicht als absolutes Mass nehmen, aber es ist schon auffällig, dass früher eine schriftliche Prüfung ausreichte und heute ein riesiger Ausbildungswust nötig ist. Ja, Fahrlehrer möchten auch leben und haben auch eine Lobby. Wie mir einer sagte, gibt es heute auch zu viele Fahrschüler die glauben es würde ausreichen wenn sie während der Theoriestunden lediglich körperlich anwesend sind und sich das Wissen dadurch in ihnen sozusagen automatisch anreichert. Allerdings habe auch ich habe bemerkt, dass die Fahrschüler mit besseren Praxiskenntnissen auf die Strasse geschickt werden.
Nach bestandener Prüfung hat mein Fahrlehrer (M.Grunwald, Weltmeister 1957 auf BMW) gesagt "Jetzt haste die Erlaubnis selbstständig im Verkehr weiterüben zu dürfen! Denk beim Mopped immer dran: Du bist unsichtbar und alle Anderen sind Deppen. Dann lebst Du ziemlich lang."
Habe ich beherzigt. Mein Fahrschulmopped war übrigens ein 175er "Bella" Roller.
So es tatsächlich weniger Jüngere gibt die Interesse an einem Moppedschein haben ist es noch schwerer zu begreifen, dass sich diejenigen Älteren, die es eigentlich bereits wissen sollten, von Verkäufern dusselig quatschen lassen.
Auch seltsame Vergleiche von in Fernost hergestellten Reihenmotoren gegen in DE produzierte Boxer dachte ich nicht erwähnen zu müssen. Liegt aber vielleicht an mangelnder Kennnis von (Fertigungs-)Technik.
Da stellt sich generell die Frage: Weshalb kauft jemand einen Boxer wenn er von einem anderen Hersteller mehr Leistung für weniger Geld erhalten kann?
Aber es ging darum weshalb BMW keine kleineren Boxer baut! Randnotiz: Weshalb baut kein anderer nenneswerter Hersteller irgendeinen 2Z-Boxer? Die Chinaversion des Ural-Bombers kenne ich. Kann man toll als Briefbeschwerer nutzen.
gerd
 
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moto-schrauber

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Hi Sabine,
wahrscheinlich deswegen, weil der letzte Versuch, 850 statt 1100er, damals ziemlich klaglos scheiterte.

Gründe dafür sehe ich darin:
Die kleine war nicht wirklich kleiner.
War gleichschwer, brauchte gleichviel Sprit und hat fast gleichviel gekostet (- 650 Märker).
Dafür war sie langsamer, hatte weniger PS und Drehmoment und brauchte länger bis 100 km/h.

Das Problem sehe ich darin, dass ein kleinerer Boxermotor konzeptionell neu konstruiert werden müsste statt eine "runtergebohrte" Version einer 1200er bzw. 1250er zu sein. Und ob die zu erwartenden Stückzahlen eine solche Neuentwicklung tragen, ist die große Frage.

Gruß Thomas
Also das fordert geradezu zu Widerspruch heraus.
Vergleich 850er/1100er Boxer:
1.: Von der R 850 R wurden durchaus ordentliche Stückzahlen verkauft. Aber die musste natürlich billiger angeboten werden als die R 1100 R, bei absolut gleichen Herstellungskosten. Damit für BMW nicht lukrativ genug und inzwischen eingestellt. Die Kunden sind inzwischen ausreichend eingenordet, damit BMW ordentlich Cash generiert: Mehr Hubraum, mehr Leistung. Das ist alles, was zählt.
2.: Gleich schwer: stimmt.
3.: Gleich viel Sprit: Stimmt nicht. Meine 850er (ex-GS!) ist mit 5 l/100km sehr gut fahrbar, die 1100er hats nicht unter 6 gemacht.
4.: Gleich viel gekostet? Kann sein. Weiß ich nicht mehr.
5.: Langsamer: Ein bisschen, aber wen interessiert die Höchstgeschwindigkeit eines Motorrades mit viel mehr als 30 PS?
6.: Weniger PS: 71 statt 78. Spürbarer Unterschied???
7.: Weniger Drehmoment? Minimaler Unterschied. M.E. nicht zu merken.
8.: Länger bis 100? Vollkommen unerheblich, ein paar Zehntel. Durch die kürzere Übersetzung war die 850er in der Beschleunigung der 1100er praktisch ebenbürtig. Meine 850er hat sogar den Hinterradantrieb der 1100er.
Dafür läuft der 850er weicher, der 1100er hat bei höheren Drehzahlen kräftig vibriert. Außerdem hat der 850er kein Problem mit dem elenden Konstantfahrruckeln, das (legal) nicht abstellbar ist.
Die 1999/2000 angebotene R 850 GS ist in D am Markt krachend gescheitert. Das lag aber allein an den Käufern, die immer das größere Modell bevorzugen, vollkommen unabhängig von den objektiven Eigenschaften. Früher habe ich versucht, zu erklären, warum ich eine 850 GS gekauft habe statt einer doch soooooooooooooo viel schnelleren/stärkeren/besseren 1100er. Erklärungsversuche bringen aber nix. Weniger Hubraum und minimal weniger Leistunng bedeutet bei den allermeisten: durchgefallen.
Deshalb und wegen der Fertigungskosten baut BMW keinen kleineren Boxer mehr. Die kleineren GSen kommen mittlerweile komplett oder zumindest zu wesentlichen Teilen aus China, Brasilien oder sonstwoher, da spielen die Herstellungskosten nicht mehr die große Rolle. Außerdem wird die Qualität ohnehin seit Jahren optimiert (im Sinne des Ertrages natürlich)
Übrigens wird in absehbarer Zeit auch die Boxer-GS mit allergrößter Wahrscheinlichkeit komplett aus China kommen.
Die Leute werden sie trotzdem kaufen. Aber das nur nebenbei......
 
sampleman

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3.: Gleich viel Sprit: Stimmt nicht. Meine 850er (ex-GS!) ist mit 5 l/100km sehr gut fahrbar, die 1100er hats nicht unter 6 gemacht.
4.: Gleich viel gekostet? Kann sein. Weiß ich nicht mehr.
5.: Langsamer: Ein bisschen, aber wen interessiert die Höchstgeschwindigkeit eines Motorrades mit viel mehr als 30 PS?
6.: Weniger PS: 71 statt 78. Spürbarer Unterschied???
7.: Weniger Drehmoment? Minimaler Unterschied. M.E. nicht zu merken.
8.: Länger bis 100? Vollkommen unerheblich, ein paar Zehntel. Durch die kürzere Übersetzung war die 850er in der Beschleunigung der 1100er praktisch ebenbürtig. Meine 850er hat sogar den Hinterradantrieb der 1100er.
Dafür läuft der 850er weicher, der 1100er hat bei höheren Drehzahlen kräftig vibriert. Außerdem hat der 850er kein Problem mit dem elenden Konstantfahrruckeln, das (legal) nicht abstellbar ist.
Scheint unter Motorradfahrern eine total wichtige Übung zu sein: Sich das luschige Magermodell schönzuschreiben;-)

Mehr Leistung? Wer braucht denn das? Mehr Beschleunigung? Ach, wozu denn?

Ich hatte vor sieben Jahren meine erste 1100GS, eine 96er. Nach der ersten Saison hatte ich mit dem Teil einen Unfall, Ersatz musste her. Ich fragte meinen Schrauber, was er von einer 850er hielte. Er riet ab: "Du wirst den Punch vermissen".

Und die, die noch mehr Punch wollen, bauen das kurze Hinterachsgetriebe der 850er in die 1100er, damit es wenigstens zu irgendwas gut ist;-)

SCNR



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moto-schrauber

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.......(das war ja mit 26,-DM am Samstag gerade mal kurz nach dem Führer ohne Schein) betrifft hatten damals ca. 10% der 18 Jährigen einen echten 1er/3er.......
.......4-Zylinder Reihe bekommt man schon in der 600er Klasse zum Preis der Zusatzpakete der GS. Warum sollte also ein kleiner Boxer nicht preisgerecht herstellbar sein?........
Ich persönlich bräuchte allerdings keinen, ich wüsste nicht für was, aber das ist nur meine persönliche Sicht........
Zu 1: Also ich habe 1979 den 4er durch eine Prüfung beim TÜV gemacht. Viel mehr hat die Prüfungsgebühr nicht betragen
Zu 2.: Ein kleiner Boxer kostet in der Herstellung exakt genau so viel wie ein großer. Der Fertigung ist es nämlich vollkommen egal, ob der Zylinderdurchmesser 80 oder 100mm beträgt. Genauso, ob die Antriebsübersetzung 33:11 oder 37:11 ist.
Die 600er z.B. Suzuki-Vierzylinder wird außerdem mit größter Wahrscheinlichkeit in Thailand oder so zusammengenagelt.
Zu 3.: Du bist nicht der einzige, der keinen kleineren Boxer braucht. Gäbe es eine R 900 GS und eine R 1250 GS, beide mit der heute üblichen Komplett-Austattung und Kardan, und damit kaum unterschiedlichem Preis, wäre der Marktanteil schätzungsweise 2/98%.
 
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der_brauni

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Also das fordert geradezu zu Widerspruch heraus.
Vergleich 850er/1100er Boxer:
1.: Von der R 850 R wurden durchaus ordentliche Stückzahlen verkauft. Aber die musste natürlich billiger angeboten werden als die R 1100 R, bei absolut gleichen Herstellungskosten. Damit für BMW nicht lukrativ genug und inzwischen eingestellt. Die Kunden sind inzwischen ausreichend eingenordet, damit BMW ordentlich Cash generiert: Mehr Hubraum, mehr Leistung. Das ist alles, was zählt.
2.: Gleich schwer: stimmt.
3.: Gleich viel Sprit: Stimmt nicht. Meine 850er (ex-GS!) ist mit 5 l/100km sehr gut fahrbar, die 1100er hats nicht unter 6 gemacht.
4.: Gleich viel gekostet? Kann sein. Weiß ich nicht mehr.
5.: Langsamer: Ein bisschen, aber wen interessiert die Höchstgeschwindigkeit eines Motorrades mit viel mehr als 30 PS?
6.: Weniger PS: 71 statt 78. Spürbarer Unterschied???
7.: Weniger Drehmoment? Minimaler Unterschied. M.E. nicht zu merken.
8.: Länger bis 100? Vollkommen unerheblich, ein paar Zehntel. Durch die kürzere Übersetzung war die 850er in der Beschleunigung der 1100er praktisch ebenbürtig. .....
Hallo moto-schrauber,
ich habe und hatte nigs gegen die 850er,
hier meine Quelle mit den nackten Zahlen:BMW R850/1100GSTechnische Daten
Verbrauch ist wie du siehst gleich.
Ob 7 Zehntel länger dauernde Beschleunigung nur ein paar sind, ob über 20% weniger Drehmoment minimal ist soll jeder selbst bewerten.
Meine Preisdifferenz habe ich aus einem MOTORRAD-Vergleichstest.

Ich habe tatsächlich nie eine 850er GS gefahren, allerdings eine R, sozusagen mal die Maschinen bei einer gemeinsamen Ausfahrt mit Kumpel getauscht, ich habe den Unterschied sehr deutlich gespürt.

Gruß Thomas
 
gerd_

gerd_

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Hi
Dass ein Motor mit engerer Bohrung bei gleichem Hub "unten" geschmeidiger läuft ist kein Wunder sondern gängiger Maschinen-/Motorenbau. "Oben" laufen weder 1100 noch 850er GS. Dafür ist deren Motorencharakteristik nicht gedacht,
Die 850 war in erster Linie für's Ausland gedacht weil es dort teilweise seltsame Regeln zu Maschinen über 1000 ccm gibt.
Weshalb ausgerechnet die Carabinieri 850 RT fuhren, ist mir allerdings schleierhaft.
Auch die 1150 gab es als 850 (eigentlich eher 900). Ob die in DE jemals erhältlich war?

Die 850 hatte nie Probleme mit Konstantfahrruckeln und bei der 11x0 ist es legal nicht zu beseitigen?
Das nenne ich Hörensagen und Nachbabbeln.
Die 850 muss ihr Gemisch weniger weit im Zylinder verteilen (engere Bohrung) und hat dazu den gleichen Hub zur Verfügung. Augrund der kleineren Ventile ist die Strömungsgeschwindigkeit höher. Deshalb ist es etwas einfacher.

Prinzipiell war es eine Verarsche für die 11x0 Käufer. Gleiches Material für weniger Geld.
OK, hätten wir eben alle 850er kaufen sollen...
20% weniger Drehmo sind am Motor gemessen. Dank dem kürzeren HAG ist das tatsächlich fast egal.
Die 7 Zehntel bei der Beschleunigung sind allerdings fatal. Zum einen bin ich dann wesentlich weniger schnell an der nächsten roten Ampel, zum Anderen komme ich der Suzi GSX-R nicht mehr nach? Hock' einen 80 kg Mann auf die 850 und mich auf eine 11x0 und er wird mir zeigen wo die 7 Zehntel sind (vor mir, mein Leistungsgewicht taugt nur bergab)
gerd
 
BigJay

BigJay

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Moin!

Wenn jemand einen kleinen Boxer sucht, dem sei eine R45 empfohlen...

Ich hatte mal so eine. War über 80tKm sehr solide! Was sicherlich durch die
Abwesenheit von jeglichem Drehmoment bei einer kaum messbaren Leistung
unterstützt wurde. Dazu noch ist es das Motorrad, das Helmut Dähne laut
einem Interview in der "Motorrad" am liebsten nie gefahren hätte. :o

Ich bin der Meinung, dass der Zeitgeist und die Umstände es BMW verbieten,
eine "kleine Baureihe" aufzulegen. Eine R75/5 galt ihrerzeit als Luxusmodell,
die R50/5 als solides Alltagsgerät. Der einige Unterschied zwischen diesen
Modellen waren Vergaser, andere Übersetzung im Endantrieb, dickere Zylinder
/ Kolben und unterschiedliche Nockenwellen. Alles Bauteile, die kostenmäßig
in der Großserie kaum unterschiedlich sind, aber zu einem höheren Preis verkauft
/ gekauft wurden.

Das ganze Spiel hat sich bei den nachfolgenden Baureihen wiederholt.

Dazu kommt noch, dass die Mehrzahl der heutigen BMW-Käufer gut um die 50 ist,
das Gröbste hinter sich hat und nun, ohne zu zucken > 20 Mille auf den Tisch legt,
um damit die neueste GS-Variante mit "einmal alles, bitte" zu bestellen.

Es geht bei dem Geschäft nicht darum, individuelle Ansprüche zu befriedigen,
auch wenn die Werbung gerne das Gegenteil suggeriert (GS mit dreckspritzendem
Hinterrad im Gelände, Audi-SUV für unangepasste Zeitgenossinnen, usw...). Sondern
darum, mit möglichst geringem Aufwand Geld zu verdienen.
 
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der_brauni

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...
20% weniger Drehmo sind am Motor gemessen. Dank dem kürzeren HAG ist das tatsächlich fast egal.
Die 7 Zehntel bei der Beschleunigung sind allerdings fatal. Zum einen bin ich dann wesentlich weniger schnell an der nächsten roten Ampel, zum Anderen komme ich der Suzi GSX-R nicht mehr nach? Hock' einen 80 kg Mann auf die 850 und mich auf eine 11x0 und er wird mir zeigen wo die 7 Zehntel sind (vor mir, mein Leistungsgewicht taugt nur bergab)
gerd
Hi,
selten so einen Schmarrn gelesen. Demnächst wirst du uns noch erklären, dass sogar eine Simson S 51 unter den passenden Randbedingungen schneller sein wird als die neue 1250er GS.:cool:
Ich setze dann Marquez auf die 1100er und Jumbo Schreiner auf die 850er, mal sehen wer da schneller ist.
Und sollte es dem Marc auf der Dicken, wegen der ungünstigen Übersetzung an Zugkraft fehlen, soll er das doch einfach bei der Gangwahl berücksichtigen.
Glaub mir Gerd, die 1100er geht auch gefühlt (und nur darauf kommt es an) deutlich besser als eine 850er, das haben selbst die "grenzdebilen" Tester von der Motorrad-Zeitschrift in einem Vergleichstest festgestellt.

Gruß Thomas
 
GummiQ-Treiber

GummiQ-Treiber

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R1200GS K25 TB, R1200GS LC Rallye, R1250GS MÜ, R75.5, R100RS Limited Nr 48, R100R, R1200C, R100CS
Warum? Weils Blödsinn ist und unnötiger Kostenaufwand wäre. Dafür gibt es doch die Rotax und Chinaböller Loncin.
BMW hat von alten Mustern abgelassen die nur Geld Kosten.

1100
1150
1200
1250................
 
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der_brauni

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Sollte dir tatsächlich die hauchzarte Ironie von Gerd entgangen sein?
So ganz ernst hab ich es auch nicht genommen,
allerdings gibts ja hier wirklich Leute - siehe weiter oben - welche die 850er motorisch für fast ebenbürtig halten.
Die könnten, falls ihnen die Ironie auch entgeht, sich in ihrer irrigen Meinung dadurch noch bestätigt sehen.

Gruß Thomas
 
QVIENNA

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60nm bei knapp 5.000 Umdrehungen.. um die 50 PS. Und das Ganze bei weit über 200kg. Da nehm ich echt lieber nochmal die 30kg zur 1200er GS mit.
kannst du natürlich, aber dann verstehst du das Konzept nicht. Es geht nicht immer um mehr PS, Drehmoment und Leistungsgewicht. Eine GS kann jeder abcdef fahren (ich hab auch eine), aber eine Guzzi kommt dem Gedanken des Motorradfahrens sehr nahe. Entschleunigung statt Beschleunigung.
 
DakarRay

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BMW-Motorräder und ......
Wenn man auf ABS, ASR, Schaltassistenz, beleuchtete Schalter, Integralbremse, Ausgleichswelle usw.
verzichten kann, hat immer noch die Möglichkeit, eine der kleineren Boxer neu aufzubauen und dabei
zu individualisieren bzw. aufzurüsten.

Kostet weniger als ein neuer Vollausstatter-Wasserboxer, hat ein knackiges Fahrwerk,rund 200kg, ca. 60-75PS
und man muss es auf dem Moppedparkplatz nicht lange suchen, weil unverwechselbar.

Pure Freude am Fahren garantiert. Lieben Gruß - Ray







 
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