Marokko Erfahrungen
Servus!
Ich hab das grad mal alles überflogen. Es wurden ja schon viele Tips gegeben, da will ich jetzt nicht alles wiederkauen. Nachdem ich aber vor knapp einem Jahr auch dort unten unterwegs war, vielleicht doch ein paar Tipps:
Reifen: Wenn Du nicht zu sportlich unterwegs bist, lass es beim TKC80. Wenn Du im Schotter mehr angasen willst und im Sand mehr Spass haben möchtest, würde ich Ebenfalls zu anderen reifen greifen. Vorne MT21 und hinten Desert ist aus meiner Sicht die beste Kombination aus Haltbarkeit, Durchschlagsicherheit und Fahrverhalten.
Gepäck: Ich war mit Koffern unterwegs, weil ich zusätzlich Gepäck von meinem Reisekollegen transportiert habe. Dennoch sowenig wie möglich - Marokko ist nicht das Ende der Welt. Ich hab mir einen Kofferträger von
http://holan.pl/en/product/1/9/416/458/1530/Pannier_frames_for_Zega-Touratech_cases_designed_for_HP2_Adv besorgt und den optimiert. Hab nun zwei kleine 35L Zega-Koffer dran. Der macht auch sehr gute Preise. Wenn Du dann mal ein paar Tage im Sand spielen willst machst die Koffer eh runter. Wenn Du ansonsten Sicher auf dem Moped bist, kannst Du auch mit den Koffern offroad ordentlich angasen, nur bei echten Dünensurfen sind die Dinger fehl am Platz.
Sprit: Ich bin ohne Zusatztank gut durchgekommen. Für Merzouga-Zagora hatte ich einmalig zusätzliche Kanister aufgepackt (so schnell wie möglich umfüllen).
Ersatzteile: Ringantenne, Kaltmetall, Ventildeckel-Notlaufkit, Kabelbinder, Draht, jeder Einen normalen Ersatzschlauch (einer v, der ander h), dicke Schläuche sind verbaut. Werkzeug sinnvoll ergänzen.
Zur StreckeMerzouga-Zagora:
Merzouga Zagora sind ca. 240km recht einsame Wüste. Davon sind ca. 60% schnelle Schotterpisten, 20% gröberes Geröll, 15% Sandige Pisten mit tiefen Spurrillen und 5% richtig Sand. (Stand März 08, richtige Navigation vorausgesetzt). Dafür braucht es keine Extremumbauten, mein Vater hat mit seinen 68 Jahren auch seine Basic sicher durchgebracht. Man sollte sich halt im klaren sein, dass da kein ADAC kommt und dass man sich selber helfen muss. Am wichtigsten ist, dass ihr richtig navigiert. Sonst kommt ihr entweder ins Algerische Sperrgebiet oder ihr versumpft in irgendwelchen Seitentälern. Dann ist schnell der Sprit aufgebraucht, kein Wasser meht da oder die Dunkelheit kommt. Ihr solltet um Sieben aufbrechen, genügend Wasser (ca. 6 pro Nase) und genügend Sprit (hatte vollen Tank plus 10 Liter dabei, das reicht bei normal zügiger Fahrt) haben. Die Strecke gut einstudieren bzw. Track von vertraulicher Quelle nachfahren.
Nach ca. 130km kommt ihr durch Tafraroute, da gibts sogar eine nette Unterkunft.
Ansonsten sind unbedingt diverse Bergpässe zu empfehlen (Tizi Tazazert, Übergang Todra zu Dades-Schlucht etc.), sind halt lange Schotterpisten.
Viele Grüße und viel Spass, Flo
P.s.: Bilder von Erg Chebbi, Merzouga Aufbruch früh morgens, Cafe Tafraroute auf halbem Weg