MacDubh
Themenstarter
- Dabei seit
- 18.02.2009
- Beiträge
- 5.486
- Modell
- nicht mehr R1200GS,dafür: Ducati Multistrada 1260S, DUCATI - 750SS, Gilera RC600, Yamaha tenere 700
Oder sind es pure Emotionen?
Hier der Vergleich!
Man stelle sich folgende Situation vor:
Leicht bergab geht die Straße, nicht viel. Der Blinker ist an, in ca. 100 Metern willst du rechts abbiegen. Keine anderen Verkehrsteilnehmer sind in Sicht, Glück gehabt! Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/H geht dein Griff mit zwei Fingern um den Bremshebel, du ziehst ihn kräftig durch und merkst, wie das Motorrad hinten leicht wird. Dein ganzes Körpergewicht liegt nun auf deinen Handgelenken und du stützt dich auf dem Lenker ab. Zurückgeschaltet hast du schon während des Bremsvorgangs. Ein paar Meter vor dem Erreichen der Straße löst du die Bremse. Fast im gleichen Moment legst du die Maschine nach rechts um und dein Blick geht zum Kurvenausgang soweit es eben geht. In Schräglage durchrollst du die Kurve. Am Scheitelpunkt beginnst du leicht den Gasgriff zu drehen und spürst, wie der Motor die ganze Fuhre nach vorne Katapultiert und dein Adrenalinpegel ein wenig steigt. Die Beschleunigung ist beeindruckend und zerrt an der schmalen Kante des Reifens, welche leicht walkend zum Kurvenäusseren drängt. Die Schräglage wird geringer, die Auflagefläche des Reifens wird größer, gleichzeitig drehst du den Gasgriff bis zum Anschlag auf. Bis zur nächsten 180 Grad Linkskurve sind es 150 Meter. Die Gänge schaltest du durch bis zum dritten und geniest dieses Gefühl der Beschleunigung, verzögerst sofort wieder mit zwei Fingern am Bremshebel und verlagerst das Köpergewicht nach links. Leicht schwankend pendelt das Hinterrad hin- und her weil es durch die Verzögerung extrem leicht geworden ist. die Bremse lösend legst du die Maschine nach links und rollst bei gleichbleibender Geschwindigkeit bis zum Scheitelpunkt der Kurve. Dort angekommen ziehst du erst vorsichtig, dann immer weiter am Gasgriff und beschleunigst. Die ganze Zeit schaust du soweit es geht nach oben, da wo du hin willst. Die linke Stiefelspitze berührt den Straßenbelag, obwohl sie nur mit den Zehen auf der Fußraste liegt. Diese wiederum verstreut gerade ein wenig Metall in der Umwelt, was durch kleine, nach hinten fliehende Funken zu sehen ist. Du weist genau: noch ein paar milimeter mehr Schräglage und der Zylinder wird den Boden berühren. Das hätte erhebliche Auswirkungen auf die Fahrstabilität der Maschine, daher lässt du es gut sein und bleibst dabei. Auf die Gerade herausbeschleunigend fühlst du wieder, wie das Hinterrad nach Rechts ausbrechen will, es wird nur durch den enorm guten Gummi des Reifens daran gehindert. Leicht wird die Maschine vorne, das Vorderrad berührt kaum noch den Boden, während du dich wieder gerade hinsetzt. Die nächsten 200 Meter geht es bis zur nächsten Rechtskurve. Diese, das weist du genau, kann im dritten Gang bei gleichbleibender Drehzahl durchfahren werden. Bremsen, Zurückschalten, Gewicht verlagern und Umlegen der Maschine ist eine flüssige Bewegung. Die Gewichtsverlagerung hast du komplett abgeschlossen bevor du umlegst. Schliesslich soll die Fuhre nicht wackeln im eh schon instabilen zustand des Umlegens. Wieder berührt der Stiefel ganz leicht die Straße, diesesmal der Rechte. Das Gefühl der maximalen Schräglage ist in dem Moment nicht zu toppen, dein Adrenalinspiegel steigt in gleichem Maße an wie dein Grinsen unterm Helm breiter wird. That´s it!
Die 180-Grad-Kurve zieht ein wenig zu. Es sind mehr als 180 Grad. Durch dieses kleine Stück sind schon manche in den Gegenverkehr geraten. Als wirfst du die Maschine durch diese kleine Ecke nach links und richtest, die ganze Zeit voll Beschleunigend, wieder auf und fährst bis zum nächsten Bremspunkt. Diese Kurve ist auch eine 180 Grad links, aber erheblich Enger als die vorherigen Kurven. Bis in den zweiten Gang zurück und umgelegt nach links. Immer ein wenig holprig hier, daher nicht mit Maximal möglicher Geschwindigkeit. Nach aussen treibend beim Beschleunigen geht es an der weissen Fahrbahnbegrenzung bis zum nächsten Bremspunkt. Die folgende Rechtskurve ist genauso Eng wie die Links, aber mit besserem Belag. Glatt, ausreichend Grip. Bremsen, umlegen und Geduldig bis zum Scheitelpunkt wartend bei gleichbleibender Geschwindigkeit. Im zweiten Gang beschleunigst du in den nächsten kurzen Linksknick um anschliessend mit Vollgas in langen Wellen bis zum Ortsschild zu fahren.
Eine Fantastische Strecke. Adrenalin, Freude, ein Hochgefühl, weil alles hervorragend geklappt hat und keiner im Weg war.
Zeit für einen Espresso beim Italiener!
So, das ganze jetzt mal mit weniger Emotion und mehr Blick auf die Vernunft:
Leicht bergab geht die Straße, nicht viel. Der Blinker ist an, in ca. 100 Metern willst du rechts abbiegen. Der Blick nach vorne zeigt freie Fahrt, keine weiteren Verkehrsteilnehmer zu sehen. Du biegst ab und hälst erst beim Italiener an um einen Espresso zu trinken.
Hier der Vergleich!
Man stelle sich folgende Situation vor:
Leicht bergab geht die Straße, nicht viel. Der Blinker ist an, in ca. 100 Metern willst du rechts abbiegen. Keine anderen Verkehrsteilnehmer sind in Sicht, Glück gehabt! Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/H geht dein Griff mit zwei Fingern um den Bremshebel, du ziehst ihn kräftig durch und merkst, wie das Motorrad hinten leicht wird. Dein ganzes Körpergewicht liegt nun auf deinen Handgelenken und du stützt dich auf dem Lenker ab. Zurückgeschaltet hast du schon während des Bremsvorgangs. Ein paar Meter vor dem Erreichen der Straße löst du die Bremse. Fast im gleichen Moment legst du die Maschine nach rechts um und dein Blick geht zum Kurvenausgang soweit es eben geht. In Schräglage durchrollst du die Kurve. Am Scheitelpunkt beginnst du leicht den Gasgriff zu drehen und spürst, wie der Motor die ganze Fuhre nach vorne Katapultiert und dein Adrenalinpegel ein wenig steigt. Die Beschleunigung ist beeindruckend und zerrt an der schmalen Kante des Reifens, welche leicht walkend zum Kurvenäusseren drängt. Die Schräglage wird geringer, die Auflagefläche des Reifens wird größer, gleichzeitig drehst du den Gasgriff bis zum Anschlag auf. Bis zur nächsten 180 Grad Linkskurve sind es 150 Meter. Die Gänge schaltest du durch bis zum dritten und geniest dieses Gefühl der Beschleunigung, verzögerst sofort wieder mit zwei Fingern am Bremshebel und verlagerst das Köpergewicht nach links. Leicht schwankend pendelt das Hinterrad hin- und her weil es durch die Verzögerung extrem leicht geworden ist. die Bremse lösend legst du die Maschine nach links und rollst bei gleichbleibender Geschwindigkeit bis zum Scheitelpunkt der Kurve. Dort angekommen ziehst du erst vorsichtig, dann immer weiter am Gasgriff und beschleunigst. Die ganze Zeit schaust du soweit es geht nach oben, da wo du hin willst. Die linke Stiefelspitze berührt den Straßenbelag, obwohl sie nur mit den Zehen auf der Fußraste liegt. Diese wiederum verstreut gerade ein wenig Metall in der Umwelt, was durch kleine, nach hinten fliehende Funken zu sehen ist. Du weist genau: noch ein paar milimeter mehr Schräglage und der Zylinder wird den Boden berühren. Das hätte erhebliche Auswirkungen auf die Fahrstabilität der Maschine, daher lässt du es gut sein und bleibst dabei. Auf die Gerade herausbeschleunigend fühlst du wieder, wie das Hinterrad nach Rechts ausbrechen will, es wird nur durch den enorm guten Gummi des Reifens daran gehindert. Leicht wird die Maschine vorne, das Vorderrad berührt kaum noch den Boden, während du dich wieder gerade hinsetzt. Die nächsten 200 Meter geht es bis zur nächsten Rechtskurve. Diese, das weist du genau, kann im dritten Gang bei gleichbleibender Drehzahl durchfahren werden. Bremsen, Zurückschalten, Gewicht verlagern und Umlegen der Maschine ist eine flüssige Bewegung. Die Gewichtsverlagerung hast du komplett abgeschlossen bevor du umlegst. Schliesslich soll die Fuhre nicht wackeln im eh schon instabilen zustand des Umlegens. Wieder berührt der Stiefel ganz leicht die Straße, diesesmal der Rechte. Das Gefühl der maximalen Schräglage ist in dem Moment nicht zu toppen, dein Adrenalinspiegel steigt in gleichem Maße an wie dein Grinsen unterm Helm breiter wird. That´s it!
Die 180-Grad-Kurve zieht ein wenig zu. Es sind mehr als 180 Grad. Durch dieses kleine Stück sind schon manche in den Gegenverkehr geraten. Als wirfst du die Maschine durch diese kleine Ecke nach links und richtest, die ganze Zeit voll Beschleunigend, wieder auf und fährst bis zum nächsten Bremspunkt. Diese Kurve ist auch eine 180 Grad links, aber erheblich Enger als die vorherigen Kurven. Bis in den zweiten Gang zurück und umgelegt nach links. Immer ein wenig holprig hier, daher nicht mit Maximal möglicher Geschwindigkeit. Nach aussen treibend beim Beschleunigen geht es an der weissen Fahrbahnbegrenzung bis zum nächsten Bremspunkt. Die folgende Rechtskurve ist genauso Eng wie die Links, aber mit besserem Belag. Glatt, ausreichend Grip. Bremsen, umlegen und Geduldig bis zum Scheitelpunkt wartend bei gleichbleibender Geschwindigkeit. Im zweiten Gang beschleunigst du in den nächsten kurzen Linksknick um anschliessend mit Vollgas in langen Wellen bis zum Ortsschild zu fahren.
Eine Fantastische Strecke. Adrenalin, Freude, ein Hochgefühl, weil alles hervorragend geklappt hat und keiner im Weg war.
Zeit für einen Espresso beim Italiener!
So, das ganze jetzt mal mit weniger Emotion und mehr Blick auf die Vernunft:
Leicht bergab geht die Straße, nicht viel. Der Blinker ist an, in ca. 100 Metern willst du rechts abbiegen. Der Blick nach vorne zeigt freie Fahrt, keine weiteren Verkehrsteilnehmer zu sehen. Du biegst ab und hälst erst beim Italiener an um einen Espresso zu trinken.