Hi
Die Entlüftung ist sinnvoll, ebenso wie die Einfüll- und Ablasschrauben.
Bei den ersten 1200 war überhaupt nichts dran (filled for life). Das life war zu oft zu kurz. Teilweise drückte es bei 30 Tkm die Wellendichtringe raus und das Öl machte "platsch". Da frage ich mich ob die Dinger jemals probegefahren wurden und welche Ausbildung der Konstrukteur hatte (oder von Controller überstimmt wurde). Selbst wenn ich noch nie ein HAG konstruiert hätte (habe ich auch nicht), würde ich mir ein vorhandenes Ansehen und mich fragen wozu der ganze Krempel dient der dran ist.
Als erste Massnahme wurden die WeDis gesichert. Sie flogen dann nicht mehr raus sondern der Überdruck quetschte das Öl durch die Dichtlippen. Daraufhin wurde die ohnehin kleine Ölmenge verringert und dann eine Einfüll-/Ablassschraube auf "9 Uhr" angebracht. Ob die Stelle gewählt wurde weil man sparen wollte und zum Ölwechsel das HAG "einfach lösen und kippen" muss, oder ob es ein Kompromiss war weil keine andere Stelle geeignete Stelle am/im Gehäuses gibt weiss ich nicht.
Erst ab 2010 hat man sich besonnen, ein neues Gehäuse gegossen und Entlüftung+Einfüll- und Ablassbohrung angebracht.
Hätte ist als Verantwortlicher die erste Konstruktion abgessegnet, so hätte auch ich ein neues Gehäuse so lange wie möglich verschoben. Die Gussformen sind "nicht ganz billig" und es gab vermutlich viel Ärger.
Ein "selbstbewusster" Controller sagt einfach, auch wenn er dem Konstrukteur alle möglichen Konsequenzen androhte falls er die "Einsparungsmöglichkeit" nicht umsetzt, "Ich wurde nicht eindringlich genug darauf hingewiesen, dass da ein technisches Problem besteht". Nicht alle backen danach kleinere Brötchen.
Das Loch von innen bohren ist eine gute Idee. Nur wie setzt man sie um wenn man das Loch in der Wand eines Rohrs mit ca. 200 mm Durchmesser haben möchte? Winkelbohrmaschine?
Wenn ich das HAG ohnehin zerlegen muss, dann bohre ich von aussen mit einer Ständerbohrmaschine, entgrate und wasche dann das Teil. So wie es auch in der Fertigung gemacht wird.
gerd