Michelin Anakee Wild

Diskutiere Michelin Anakee Wild im Reifen Forum im Bereich Modellunabhängige Foren; Mal sehen ob BONSAI einen 4. schafft. Obwohl, so wie man ihn kennt, ist er ja eher sympathisch zurückhaltend. (Nichts gegen Dich Hansemann). Gruß...
OSM62

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Hallo,
war ja auch in Saalfelden dabei. Hier mal meine Eindrücke:

Dienstag und Mittwoch war ich von und mit Michelin unterwegs den neuen Anakee Wild
zu fahren und im Gelände zu testen. Los ging es in München:



Zum fahren da hatten Sie diverse verschiedene Maschinen da, wie alte/neue R 1200 GS,
Triumph Tiger Explorer, die 800er Triumph und die Yamaha Super Tenere.
Nach ein paar netten Gesprächen mit mir "bekannten" Reifentestern ging es dann mit
brandneuen Reifen los Richtung Saalfelden zum Testzentrum welches von Michelin
organisiert worden war.



Damit ich mir einen ersten richtigen Eindruck machen konnte bin ich mit einer
R 1200 GS LC als erstes gefahren. Bin ja dieses Jahr wieder beim Testcamp in Almeria
"richtiges" Gelände gefahren, und hatte noch die Eindrücke davon im Hinterkopf, da ich da
auch eine "normale" und keine ADV dieses Jahr gefahren bin, und die hatte dort den Karroo 3
drauf, der auch schon mehr auf Gelände getrimmt ist.
Durch die erstmals bei so einem Reifen verbaute Radialtechnologie, Profilhöhen von 11 mm
hinten und 8,5 mm vorne und entsprechende Gummimischungen verspricht Michelin
(die haben das bei Enduroreiseunternehmen in den letzten 3 Jahren in der Praxis erproben lassen)
auch eine höhere Lebensdauer/Kilometerleistung als bei den Marktteilnehmern.
Eine wichtige Information ist natürlich auch, das er eine M+S Kennung besitzt und sogar 10 km/h
schneller gefahren werden darf wie z. B. ein TKC 80. Mit dem Anakee wild darf man also 170 km/h
fahren. Diese Geschwindigkeiten macht er auch auch auf schweren Enduros klaglos mit, und läuft
dabei ordentlich geradeaus wie wir auf den Autobahnabschnitten fest stellen konnten.
Was mir bei diesen Reifen immer auffällt, das Sie sich zwar beim langsamen zirkeln auf Strasse
und Gelände erst sehr leicht lenken lassen, aber wenn es dann in Schräglage geht doch mit ein
wenig Kraft gedrückt werden müssen. Das machen alle Stoller (Karroo 3 + TKC 80) die ich auch schon
unter ähnlichen Bedingungen fahren konnte.
Was mich allerdings beeindruckt hat ist wie weit man doch mit so einem Reifen runter gehen kann.
Dafür hat Michelin extra auch die äußeren Stollen mit Stegen verbunden:



So kam ich dannmit der schweren Triumph doch ziemlich weit runter:



Doch dann ist bei dieser Art Reifen wirklich die Grenze erreicht und bei diesen schweren Mopeds knickt er
dann mit den Stollen ein und will dann doch so langsam weg rutschen. Was interessant war, ist das dieses
"Einknicken" bei der leichten Tiger 800 fast gar nicht zu fühlen war, und er sich auf dem Strassenhandlingkurs
schon fast wie ein Strassenreifen fahren ließ.
Es ist schon interessant wie viel Haftung so ein Reifen auf der Strasse hat, aber da ich nicht so der
ultimative Schlammwühler bin, wäre mir so ein Reifen zu extrem. Mir ist dann doch wichtiger, das ein
Reifen noch mehr Schräglagen sicher fahren/machen kann.

Dann ging es natürlich noch ins Gelände:



Unsere Gruppe hatte das Glück das wir erst, zum eingewöhnen, das SUV-Gelände fahren
durften. So konnte ich mich wieder "einschießen", und konnte dank abgeschalteter
Traktionskontrolle/ABS im Enduromodus die Kuh fliegen lassen und "großes Kind" spielen.
Ein Bremsdrift hier, ein Powerslide da, und alles ohne Angst haben zu müssen mangels
Traktion nicht voran zu kommen.
Nach dem SUV kam dann das Off-Road Gelände. Für dieses Gelände hatte man dann doch
dann den Luftdruck v+h um ein halbes Bar reduziert. Und man merkte man dann sofort
das es dann noch eine Nummer traktionsfreudiger und natürlich auch ein wenig bequemer
durchs Gelände ging. Man(n) wird im mutiger und der Bereich in dem man die Wasserdurchfahrt
quert immer tiefer:



Hatte zwar Abends immer noch nasse Füße, aber der Spaß war es wert. :wink:

Fazit: Auch in diesem Segment hat Michelin einen Reifen auf den Markt gebracht, der den Stand der
Technik dokumentiert und sich (auch dank der zu erwartenden Haltbarkeit) ein großen Teil des Marktes
sichern wird.

Hier habe ich noch viele (Spaß)-Bilder von dem Event:

Michelin Anakee Wild - Vorstellung - 2016 - BMW-Motorrad-Bilder.de - Michael Bense - OSM62
 
Hansemann

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So, weiter geht's, oder zurück zum Bild mit der blauen LCA

Mit einigen vielen (= pfälzisch für mehr als drei) Motorrädern gings dann los, erst Mal auf den Autobahnring, damit man von München weg kommt, dann über bekannte Motorradstrecken wie diese hier nach Österreich.
Sudelfeld.jpg

Also ich würds auch nicht am Streckenverlauf oder am Höhenprofil erkennen, aber das ist Sudelfeld, Tatzelwurm.

Zuvor, auf der Autobahn, hatte Michelin erlaubt, die zugelassene Höchstgeschwindigkeit des Reifens "R = 170 km/h" auszunutzen.
Das hat funktioniert, also der AWild lief vernünftig geradeaus, hat sich trotz den Adventurekoffern nicht aufgeschaukelt oder das Pendeln angefangen und war auch zu Spurwechseln zu bewegen.

Auf der ÖAMTC Teststrecke angekommen, haben wir dann erst Mal "Quartier gemacht", bevor man uns was zu essen gab, mussten wir uns etwas Theorie, Entwicklungsziele und -geschichte vom und zum Anakee Wild anhören.

Zum Beispiel die Erklärung zur Radialtechnologie beim Anakee Wild oder warum die Stollen wie so kleine Fensterchen an den Seiten haben. Auf dem dritten Bild im ersten Beitrag oben, sieht man das, was ich meine. Die Seitenwand der Stollen ist strukturiert, teilweise etwas stärker, so dass man fast meinen könnte, es wäre der Anfang von nem Fachwerkhaus. Auf jeden Fall soll das die Selbstreinigung der Stollen verstärken. Sowie der Reifen walkt, wird die Seitenwand der Stollen bewegt und "arbeitet" Steine Schlamm, Gras aus den Zwischenräumen effektiver raus, als ohne.

Am nächsten Tag gings dann zum Testcenter des ÖAMTC, wir wurden in drei Gruppen eingeteilt, die schreibende Zunft der Zeitschriften waren zwei Gruppen und in der dritten Gruppe die Internetfuzzis wie ich oder Michael Bense. Bonsai war da auch und Schotterali aus der Nachbarkneipe.

Wir fuhren zuerst einen Streckenabschnitt, der eigentlich für SUV gedacht war. Das hatte den Charme, dass auch ich den bewältigen konnte, die Cracks hätten den einfach schneller befahren können, dann wäre es auch entsprechend anspruchsvoller geworden. Schließlich gabs da jede Menge tiefer und loser Schotter in Steigungs- und Gefällstrecken, enge Bergaufkehren und Steilauffahrten.
Es hat sich dann auch ziemlich schnell herausgestellt, dass das einfacher aussah, als es tatsächlich war. Nicht umsonst hatten wir an den Motorrädern Enduro-Modus ein- und ABS und ASC ausgeschaltet. Das war dann schon lustig mit blockierenden Rädern von oben auf ne Kehre zuzurutschen, um im richtigen Moment "aufzumachen", so dass der Reifen Seitenführung aufbauen konnte und einem um die Kurve rumbrachte.

Dass da war so ne Aktion, etwas zu selbstsicher auf ne "weiche", geschotterte Bergab-Kurve draufgehalten und dann nur noch Bremsen und Hintern raus
20160420_00401.JPG


Im zweiten Abschnitt, der nannte sich dann Offroad-Parcours, gabs die Möglichkeit zu Wasserspielen, da habe die anderen Autoren (und ich auch in anderen Threads) schon ausreichend spektakuläre Wasserdurchfahrten eingestellt. Beeindruckend fand ich aber die Seitenführung am schrägen Hang, da hätte ich mich beim quer zur Neigung Fahren nicht gewundert, wenn der Reifen abgerutscht wäre, isser aber nicht.

Wir hatten aus pragmatischen Gründen die Motorräder an den Stationen belassen, so musste für die dritte und letzte Station nicht wieder der Luftdruck erhöht werden, der bei dem Offroadteil um ein halbes bar hinten und vorne reduziert worden war. Die Moppeds für den Rundkurs waren auch nicht so dolle eingeschmutzt.

Absolut beeindruckt war ich vom Handlingteil! Waren die Reifen, als sie neu waren, fast nicht zu bewegen was anderes außer gerade aus zu machen, gingen die so eng und stabil um die Hütchen und die aufgemalten Schleifen, dass man gar nicht auf die Idee kam, einen Stollenreifen zu haben.

Seit dem letzten Test mit mopedreifen, komme ich auch mal auf die Idee, auf gerader Strecke schnelles Wedeln zu praktizieren. Man kommt bei der R1200 GS auch mit dem Anakee Wild mit den Fußspitzen auf den Boden.

Wie in dem Beitrag zuvor schon beschrieben, geht auch ne ganz ordentliche Schräglage mit dem AWild.

Hier mal noch zwei Bilder, das erste von einem richtig malträtierten Hinterrad, welches (mal rechnen: 3 Gruppen mit 6/7 Fahren und 4-5 Runden ... - nee) ganz ziemlich viele Runden mit abgeschalteten Elktroheinzelmännchen, also schön bergauf durchdrehenden und bergab blockierenden Rädern hinter sich hat. Sieht aus, als hätten die Eichhörnchen dran gefressen, aber es fehlt kein einziger Stollen. Respekt meine Herren!

K800_20160420_144553.JPG


Dann noch ein Hinterrad eines Motorrads, welche die ganze Sippschaft auf dem Teerkringel ertragen musste

K800_20160420_144916.JPG
und das Vorderrad dazu
K800_20160420_144931.JPG


Beide waren auf ner 125 PS starken R1200 GS LC montiert.

Das Hinterrad der luftgekühlten R1200GS (etwas Offroad und Fahrt vom Testgelände zurück nach München) in 150er Größe

K800_20160420_151121.JPG



Mein Fazit, welches ich schon zu Anfang abgegeben habe:

Michelin hat einen Stollenreifen gebaut, der auf den schweren Reiseenduros mit 100 oder noch mehr PS funktioniert.

Würde ich mir den kaufen? Klar, wenn ich noch ne GS hätte ...

Eine Einschätzung, wie er sich in einzelnen Kriterien gegenüber Mitbewerber einstufen lässt, traue ich mir nicht zu, obwohl ich noch vor weniger als 12 Monaten noch mit ner TKC80 bereiften LCA rumgedüst bin.

So konkret aus der alten und der frischen Erinnerung was sinnvolles rauszukramen, wäre vielleicht nicht subjektiv und nicht objektiv genug.

Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass bestimmt jemand die Idee eines direkten Vergleichs aufgreift, der bisherige Platzhirsch hat ja eigentlich nichts zu verlieren, war er doch ca. 30 Jahre unangefochten in seinem Segment. Er konnte im Trockenen und im Nassen mehr, als die Stimmungslage in den Foren hergab. Ich habe das selbst auf der Fahrtechnikanlage Wüschheim gesehen. Eine F650GS mit ABS der allerersten Generation und den Auslegern war mit einem völlig abgenudelten TKC80 auf der bewässerten Kreisbahn unterwegs um die Wirkung des ABS in Schräglage zu demonstrieren. Das Ding hat sich bei ner Vollbremsung in maximaler Schräglage kurz vor Aufsetzen der Ausleger in den Regelbereich aufgestellt, aber da ist nix gerutscht.

Davon abgesehen, hätt ich fast vergessen, auf den Landstraßen und auf der Teerbahn hab ich ein paar mal in Schräglage gebremst um das Aufstellmoment zu provozieren. War ok und nix zu maulen, besser jedenfalls als beim Dunlop Roadsmart3, den ich vor ner Woche mal fahren durfte.
 
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Hansemann

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Ja, ich trau mich nicht mehr, deswegen wurden ja auch richtige Profis eingeladen, die die physikalischen Genzen der Reifen ausfahren können.

Ich bin nur einer, der viel fährt und mittlererweile ne gewisse Routine hat. Ich kann Dir nur sagen, mit meinen nicht professionell sondern höchstens durchschnittlich ausgeprägten Fahrkünsten, kann man mit dem Anakee Wild ganz gut zurecht kommen.

Und außerdem war das schon ganz schön boah ey schräg ... :cool:
 
Gerlinde

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Lass Dich nicht ärgern, wenn Du in Deinem Wohlfühlbereich geblieben bist, ist das doch in Ordnung und
bei vielen Bildern, wo sich Fahrer mit, ohne Grund ausgestelltem Knie fotografieren lassen, hat das Moped dann weniger Schräglage.
 
Bergler

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Lass Dich nicht ärgern, wenn Du in Deinem Wohlfühlbereich geblieben bist, ist das doch in Ordnung und
bei vielen Bildern, wo sich Fahrer mit, ohne Grund ausgestelltem Knie fotografieren lassen, hat das Moped dann weniger Schräglage.
Finde ich auch, und die Kiste schrotten, die Knochen brechen und blöd da liegen bringt
es auch nicht. Eine gewisse Zeit und etliche gefahrene km braucht es, um den Reifen
kennen zu lernen, bei mir zumindest.....
 
GS Q

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Bitte versteht das jetzt nicht falsch... die Stolle sieht schon cool aus....aber wofür???

Sowas..

mach ich mit dem Dunlop Road Smart, und noch mehr!

Aber ich möchte ja keinem absprechen das er Stolle auf der GS fahren darf/muss!!
Habe schon Leut vor mir gehabt, ich glaub mit den Heidis besohlt, die hab ich nicht eingeholt. Wenn dann nur unmerklich!
 
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@hansemann:
Ganz konkrete Frage: Der Reifen wird als 50/50 angeboten... Nun bin ich ein durchschnittlicher Fahrer der seit fast 30 Jahren Spaß am biken hat. Und wie so viele hätte ich gerne einen 80/20 Reifen. Schotter ja, aber im Grunde gefällt mir das Profil mehr als ich es brauche. Der Anakee 3 hat noch 0,5 cm hinten Angststreifen. Also ein erfahrener Fahrer ohne Anspruch auf die letzte Rille.
Geräusch würde mich nicht stören, möchte nur nicht ständig abschmieren in die TC.
Kaufen und probieren oder lassen?
Ich liebe diese martialische Optik...
 
Hansemann

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Also ich hab hier nur meine Eindrücke geschildert, da muss jeder für sich selbst seine Schlüsse draus ziehen. Ob man laut Avatar im Land der microgewellten Katzen lebt oder der Meinung ist, mit einem Dunlop im Gelände wie mit einem Stollenreifen fahren zu können ... die Erde ist auf jeden Fall eine Scheibe. Das wurde so festgelegt. Aus. Fertig. Punkt. Da werde ich nicht gegen ankommen und Stammtischhoheiten gehören sowieso den Theoretikern.

@molinero:
Um den Anakee3 bis auf nen halben cm Angstrand runterzufahren, braucht es schon gewisse Situationen, das kann nicht jeder.
Wenn Du 80/20 suchst, biste mehr in der Liga Next, PST2, Roadtec01, Anakee3 oder 2, CTA2 , Trailsmart oder der Bridgestone A40.

Eigentlich hauptsächlich auf der Straße, können aber auch mal über nen Feld- oder Waldweg.

Stolle wie Anakee Wild oder TKC80 sind mMn eher für abseits der Straße gedacht und gemacht, können aber auch Teer.
 
Hansemann

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Sicherlich gibt es für reine Geländefahrten leichtere Motorräder als die GS, wenn man aber dann wieder so viel Gepäck drauf macht wie auf dem Bild mit der verbastelten YAMAHA, denke ich einfach wieder an fehlende Bedienungsanleitungen und Katzen.

Es geht hier auch gar nicht um System oder Konzept, oder um das was Du für sinnvoll hältst, sondern um einen Reifen den Michelin vorgestellt hat. Ich konnte den fahren, ich geb meine Eindrücke wieder.

Wenn Du die Pelle für Dich nicht sinnvoll hältst, wirst Du Deine Gründe haben. Motorradfahren ist so vielfältig, da hat jeder Raum für seine Individualitäten. Wenn Du aber nur hier den Thread mit deinem Genörgel abschießen willst, kann ichs wahrscheinlich auch nicht ändern. Dafür wüsste ich dann aber gerne den Grund.
 
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Hansemann

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Zum "Einfahren": Kann es nicht sein, das es eher eine Eingewöhnung an den neuen Pneu ist? Wie wäre es denn, wenn man als neuer User eine bereits angefahrenen Reifen probiert? Dann gleich alles top? Ich denke das wäre die gleiche 100km Umstellung.

Wir sind ja alle irgendwann mit eingefahrenen Reifen gefahren und haben uns darauf eingestellt. Ich bin aber auf dem Rückweg mit einem Motorrad gefahren, welches sicherheitshalber als Reservemotorrad im Sprinter mitgenommen worden war. In Ö habens dann die Instruktoren genommen um in die Sektionen zu fahren.

Weil das ne "alte" Adventure war, wie ich sie 8 Jahre hatte, bin ich dann mal mit der durchs Gelände geschraddelt und dann den Heimweg mit gefahren und war überrascht, wie "neu" der Reifen sich auf Teer zunächst angefühlt hat.

Auch als "neuer User" auf bereits eingefahrenen Reifen, wird man Unterschiede im Fahrverhalten zu einem reinen Straßenreifen feststellen, zumindest sollte man das merken im Popometer, dass man jetzt ne Stolle fährt. Andererseits haben wir die Motorräder untereinander getauscht. Ich bin V-Strom, Triumph Explorer, Yamaha XTZ1200, alle mit dem Anakee Wild bereift gefahren.

Egal mit welchem Motorrad man fährt, es stellt sich gleich das selbe Vertrauen in die Eigenschaften und Fähigkeiten des Reifens ein. Natürlich merkt man die Eigenarten der Möhren auch, sogar schön deutlich. Da immer der gleiche Reifen montiert war, oft sogar in der gleichen Größe, kann man die Unterschiede der Motorräder einfach erfahren.
 
cowy

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Das Profil wirkt jetzt ein bisschen 'räumwilliger' so wie der K60 oder der selige Sahara 3 schon konstruiert sind.


Um endgültigen Grip aufzubauen weiß ich nicht, ob 100 km reichen.
Der K60 nimmt sich gern 600 km Zeit :wink:

dann paßts auch

K60 bei ca. 47°.jpg

für mich weiterhin der beste Kompromiß aus Grip (nicht wirklich weniger als der alte TKC) UND Laufleistung


Grüße, cowy
 
Bonsai

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Wie hier ja schon angedeutet, wurde auch ich -für mich völlig überraschend- von Michelin zur Anakee Wild - Präsentation eingeladen.

Ich ging die Sache allerdings etwas anderst an: Ich wollte den Reifen auf dem eigenen Motorrad testen -und zwar vom ersten bis zum letzten Kilometer! Michelin schickte mir dafür einen Satz Reifen, den ich allerdings erst am Freitagabend vor dem Event bekam und gleich montierte. Da es schon spät war, wurde der Reifen nicht zur Unwucht gedreht, sondern einfach mit ca 70 gr vorn und hinten gewuchtet und mit 2,2 bar vo und 2,6 bar hi montiert. Der Reifen rollte rund ab ohne Höhen- und Seitenschlag, doch der Geradeauslauf, die Seitenführung und Lenkpräzission waren erschreckend sensibel! Natürlich kenne ich dieses Phänomen, hatte ich doch schon die unterschiedlichsten Stollenreifen an den GSen (TKC 80, Karoo T, K60 Scout, Mitas E10, Anlas Capra X, Michelin Desert, Metzeler MCE Safari,....), doch da hatte ich mehr erwartet.
Auch nach gut 100 kurvigen Km an diesem Abend vermittelten die Reifen noch keine Souveränität, reagierten nervös auf Längsrillen und boten wenig Grip. Vor allem der Hinterreifen. Und beispielsweise das Rechts-links-rechts beim durchfahren eines Kreisverkehrs zeigte, dass jedes Rad einen anderen Radius fährt....
Am Samstag bin ich dann zuerst einmal ein paar Schotterstrecken hier im Schwarzwald gefahren, die wir auch in den Road Books bei der GS-Trophy drin haben. Allerdings mit unverändertem Straßenluftdruck auf festem Naturbelag, der auch mit jedem anderen Reifen problemlos zu befahren ist. Ich wollte nur die Stollen "anphasen"/die Kanten brechen ....und der Reifen funktionierte wirklich zusehends besser. Bei strömenden Regen konnte dann ausgiebig der Nassgrip wieder auf der Straße getestet werden: funktioniert prima (gut kontrollierbarer Grenzbereich) wie etwa K 60 Scout, kaum schlechter als im Trockenen und viel besser als z.B. TKC 80 .... Da hatten die Reifen aber auch schon über 500 Km runter.
Mit mittlerweile wirklich gut funktionierenden Reifen mit mehr als 1.000 Km Laufleistung traf ich schließlich bei der Michelinveranstaltung in München ein ...und war doch sehr erstaunt, dass Michelin die versammelte Fachpresse mit nagelneuen Reifen losschickt!!

Aber das ist eine andere/neue Geschichte!

Fortsetzung folgt (bei Interesse)

Gruß

der GS-Flüsterer :rolleyes:
 
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Bonsai

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Sodele, weiter geht's:

Nach kurzen Fachgesprächen über Luftdrücke und Einfahrphasen und einem kurzen Briefing zur bevorstehenden gemeinsamen Fahrt zum Testgelände in Saalfelden ging es dann mit 21 Motorrädern zuerst stramm über die Autobahn. Ich hatte mich bewusst als Letzter vor dem Lumpensammler eingereiht, um besser die Darbietungen der anderen Tester beobachten zu können...
Über die Konstruktion, Zielsetzung und andere technische Details hat ja Hansemann schon ausführlich berichtet.
Der Testparcour Off Road war doch anspruchsvoller als es die meisten Reiseenduristen jemals von ihrem Material fordern werden! Nachdem ich wiederholt meine Verwunderung über den unverändert hohen Straßenluftdruck zum Ausdruck gebracht hatte, wurde dann doch tatsächlich an einigen Motorrädern der Luftdruck abgesenkt. Wenn man die volle Leistung eines Reifens nutzen möchte, ...dann sollte die Luftdruckanpassung an die jeweiligen Fahrbedingungen eigentlich selbstverständlich sein. Traktion und Seitenführung gehen aber in Ordnung!
Der Handling(straßen)kurs zeigte wieder einmal, dass mit Stollenreifen mehr geht, als man ihnen im Allgemeinen zutraut. Es bleibt aber ein Stollenreifen mit den typisch schwammig-schwimmend-teigigen Laufeigenschaften, wenn die Stollen an den Flanken walken und knicken. Aggresives Kurvenwedeln, Bremsen und Beschleunigen sollte man sich damit verkneifen. Wer damit Superbikes "herbrennen" will, der erklärt diese wohl alle zu Nasenbohrern ....oder sollte sich wenigstens davor eine frische Unterhose anziehen; es könnte im Krankenhaus enden :rolleyes: ! Wobei man dem Anakee Wild wirklich zu Gute halten muss, dass er einen gutmütigen und sehr gut kontrollierbaren Grenzbereich hat. Zum Rastenkratzen mit der ADV fehlen allerdings schon noch ein paar Grad Schräglage, obwohl die Stollen komplett bis zum Flankenrand tragen.
Die letzte spannende Frage für mich ist natürlich die über die erzielbare Laufleistung! ... Und da bin ich auch auf Alex seine ErFAHRung gespannt!! Bis jetzt habe ich ca 2.500 Km mit dem Anakee Wild gefahren...


Gruß

der Kurze :cool:
 
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BMW 1200 GS LC ADVENTURE- Yamaha Ténéré 700 -BMW1150GS ADV
Neues von Berta & dem Wild!!!

Bis jetzt aktuell 1400 KM auf der Uhr. Bin absolut zufrieden. Heute nochmal eine zünftige Feierabend-Runde gedreht. Schön über leichten Schotter & Rasen. Perfekter Reifen für mich. Er macht einen absolut soliden und zuverlässigen Job. An einer Steigung mit losem Schotter, ganz easy und locker im Road Modus abgezogen. Links / Rechts und Spur halten...Ab durch die Mitte! Bin ich gar nicht mehr gewohnt, seit dem Heidenau. Aber es ist Geil. Totale Erinnerung an den TKC80! Nur...hat der Wild bis jetzt schon 1400 Kilometer runter. Noch 400 Kilometer und er hat den TKC80 Rekord eingestellt. Sollte er locker schaffen...:cool:!

Dann an einer flotten kurvigen Abfahrt. Der Gebückte lauert hinter mir. Im Ort, zieht er voller Adrenalin an mir vorbei. Im Schwabenlederkostüm und Kampfhaltung :p. Ortsausgang- der Gebückte nimmt Haltung an und zupft am Kabel. OK, für Drei Kehren nimm ich mal die Herausvorderung an und Berta & Co müssen herhalten. Der gebückte vor mir, schiebt sein Allerwertesten Links und Rechts durch die Kurven. Ich hinterher...nur wie lange??? Nach der Dritten Kurve ist für mich Schluß! Hast gewonnen , Brauner :cool:!!!
Genauso...wie BONSAI es beschrieben hat! Du kannst mit ihm keine Rundenrekorde aufstellen.

Das Vorderrad schiebt und walzt dermaßen, dass die Fuhre anfängt zu eiern. Ist ja auch kein Wunder. Es ist ein ausgewachsener Stoller. da kannst Du keine Rundenrekorde aufstellen...und laß den Gebückten einen kleinen Vorsprung. Bis die ersten Kehren kommen. UPS...da bin ich wieder direkt hinter ihm :p.

Was ich sagen will ist...es ist mein Reifen. Ich bin nicht auf Rennerless ausgelegt. Ich fahre zwar gern zügig, aber keine Rennen. Mir ist wichtiger, ich habe einen guten Reifen für den Dreck. Und das ist ER! Er meistert seine Aufgabe mit Bravurös! Er gibt nicht nach, vermittelt den Eindruck mit Nachdruck...DA WILL ICH DURCH! Und das gefällt mir sehr gut.

Offroad, mach ich mir überhaupt keine Sorgen. Onroad, muss er sich weiterhin beweisen. Michelin spricht davon, ungefähr an den Laufleistungen eines Heidenau anzuknüpfen. Ich denke, dass wird er nicht schaffen, obwohl ich mittlerweile saft ans Gas gehe, um wirklich herauszufinden, was er für mich maximal bringen kann. Wenn er auch nur, um die 4-5 TSD bringt...ist alles im Grünen Bereich für mich.


Berichte weiter...




VG Alex
 
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