Supersportreifen

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Serpel

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Speed Triple 1200 RR
Die 1300er finde ich erstaunlich handlich! Und trotzdem stabil und zielgenau in Kurven.

Gruß
Serpel
 
Serpel

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Es ist die S - Jubiläumsvariante 30 Jahre K:

BMW K 1300 S.jpg


Ich komme ja von der Speed Triple 1200 RR, einem der schlimmsten Liegemotorräder aller Zeiten. Dagegen ist die Sitzposition auf der K eine wahre Wohltat - mir fast schon zu aufrecht. Aber für längere Strecken natürlich besser geeignet.

Gruß
Serpel
 
maxquer

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r1200gs TÜ
Was sind denn jetzt im Nachgang deine Erkenntnisse zur Speed Triple 1200 RR.
Rein aus der Fahrerperspektive.

Gruss,
maxquer
 
Serpel

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Speed Triple 1200 RR
Sitzhaltung der 1200 RR ist für die meisten Fahrer ein absolutes Ausschlusskriterium, für mich vermutlich nur (gut) erträglich, weil ich im früheren Leben Geräteturner war (inzwischen aber auch mit Bauch, der mir auf so einem Motorrad ständig im Weg ist). Sie ist deswegen ja auch nahezu unverkäuflich, und kann nur über heftige Preisnachlässe an den Mann gebracht werden. Dabei ist es ein wunderschönes und technisch hervorragend gemachtes Motorrad.

Über das Öhlins Smart EC 2.0 brauchen wir nicht zu reden, es kann von komfortabel bis Rennstrecke alles und der Dreizylinder Reihenmotor ist auch fein gemacht. Lediglich sein etwas defensives Ansprechverhalten (egal in welcher Einstellung) kann man so oder so sehen. Mir geht das Motorrad am Pass etwas zu wenig aggressiv von der Leine. Aber Klang, Laufkultur, Leistungsvermögen (bei 180 PS) sind über jeden Zweifel erhaben. Die Bremsen gefallen mir erstaunlicherweise bei der BMW besser - damit bremse ich zielgenauer, während die hoch gelobten Stylema der Speed schon manches Mal beinahe übers Ziel hinausgeschossen wären. Die Triumph hebt ihren Hintern deutlich früher als die BMW, die durch den langen Radstand und tiefen Schwerpunkt förmlich mit der Fahrbahn verwachsen ist.

Die BMW ist generell deutlich weniger Gentleman, sondern mehr hemdsärmeliger Sportler. Ist sofort da bei jedem Zucken der rechten Hand, untermalt von furchterregendem Vierzylindergebrüll. Was die BMW aus dem Auspuff schreit, tönt die Triumph aus der Airbox. Die BMW ist deutlich schwerer (> 50 kg) und das spürt man auch. Obwohl sie - wie oben bereits angedeutet - erstaunlich handlich ist. Hier wirkt die Triumph in manchen Lebenslagen eigentümlich verspannt. Trotzdem huscht sie gefühlt federleicht durch die meisten Fahrsituationen, und eine rasante Passfahrt erfordert spürbar weniger Kraft.

Für eine abschließende Beurteilung der Unterschiede ist es im Grunde noch zu früh, weil ich die Triumph in dieser Saison erst zweimal gefahren bin, die BMW aber vom Neuigkeitseffekt zehrt. So viel ist aber schon mal klar: Jede der beiden Maschinen ist in sich stimmig und macht auf ihre ganz spezielle Art und Weise sehr viel Spaß.

Vielleicht später mehr (und evtl. auch Berichtigungen bzw. Widersprüchlichkeiten).

Gruß
Serpel
 
OSM62

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Sitzhaltung der 1200 RR ist für die meisten Fahrer ein absolutes Ausschlusskriterium ....
Er innert mich an die Fahrt mit der R nine T Racer während des Testcamp:



Wunderschönes Moped, wo sogar nicht Motorradfahrer wohlwollend Sympathie zeigen.
Aber nach 50 gefahrenen Kilometer so unbequem (da ist sogar eine S 1000 RR bequemer),
das man sie in der Gruppe nicht gegen ein angenehmeres Moped tauschen konnte.
 
Serpel

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Speed Triple 1200 RR
Je länger ich mit beiden Motorrädern (Speed Triple 1200 RR und BMW K 1300 S) im Wechsel unterwegs bin, desto mehr habe ich das Bedürfnis, meine ursprünglichen Einschätzungen etwas zu korrigieren und zu präzisieren.

Beim Umsteigen von der BMW auf die Triumph fällt (neben der brutal sportlichen Sitzposition) als erstes die straffe Federung auf. Aber hallo! Sind da überhaupt Federn verbaut? Ist das ein ein reines Track-Bike? Auf den ersten Kilometern könnte man diesen Eindruck gewinnen. Selbst in der alltagstauglichsten Einstellung (Modus "Road") liegt das Motorrad deutlich straffer auf der Straße als die K in der sportlichsten Einstellung. Dabei ist man auf der BMW mitnichten langsamer unterwegs als mit der Triumph. Erst nach längerer Fahrstrecke beginnt man zu bemerken, dass die Öhlins-Komponenten ja doch federn, dass sie sogar extrem feinfühlig ansprechen, dass sie aber halt einfach nicht für die Straße, sondern für die Rennstrecke ausgelegt sind.

Auf der Landstraße ein schlechter Kompromiss - den BMW mit der K optimal trifft. Das einstellbare ESA II Fahrwerk zeigt, wie Sport im Alltag aussieht: von echt komfortabel bis verdammt schnell ist dort alles möglich. Satt rollt die Maschine über Flickstellen aller Art, schluckt Bodenwellen im Flugmodus, bleibt bockstabil beim Anbremsen engster Kehren aus hohen Geschwindigkeiten, umrundet diese mit der Leichtigkeit und Präzision eines Rasiermessers und vermittelt dabei die Sicherheit von Abrahams Schoß. Möglich, dass das nur subjektives Empfinden und die Triumph in Wahrheit im kurvigen Geläuf messbar schneller ist, das wären dann aber nur Zahlen auf der Uhr. Was ich hingegen ohne zu zögern sofort unterschreiben würde, dass die Speed gegenüber der K auf der Rennstrecke gnadenlos Meter macht. Dann stellt sich allerdings die Frage, weshalb ausgerechnet die Triumph abgeriegelt ist - bei etwa 250 km/h ist Ende Fahnenstange. Auf der Start-Ziel-Geraden eine unangenehme Erfahrung, wenn all die 200 PS-Geräte, die man zuvor im kurvigen Geläuf dank superbem Öhlins Smart EC 2.0 mühsam vollstreckt hat, plötzlich hemmungslos vorbei blasen ...

Was mir erst gestern aufgefallen ist: die Lenkstummel der BMW stehen deutlich schmaler (etwa sieben Zentimeter) als die der Triumph und sind deutlich ergonomischer gekröpft. Fehlt dem Hersteller die Erfahrung oder was haben sie sich bei der RR-Speed gedacht?! Je länger ich das Motorrad fahre, desto mehr beschleicht mich der Verdacht, dass die RR-Variante bei der Entwicklung der 1200er Speed nicht im Lastenheft stand. Ein Stummellenker passte später nur dann ins Tank-Rahmen-Arrangement, wenn man ihn (zu) weit vorne und (zu) breit konstruierte. Eine nachträgliche ergonomisch korrekte Anpassung wäre vermutlich zu aufwendig und zu teuer geworden.

Auch ein Punkt, der mir erst nachträglich aufgefallen ist und mich immer mehr stört, ist die etwas verzögert und ruckartig ansprechende Gasannahme. Mit "Zwischengas" vor Kehren anbremsen ist damit kaum möglich. Glücklicherweise hat die Triumph einen (gut funktionierenden) Schaltautomaten mit Blipper-Funktion, so dass das nicht wirklich nötig ist. Flutschendes Gasanlegen im Scheitelpunkt jedoch ist jedesmal Stress und gelingt oft nur mit Verzögerung.

Die BMW zeigt, wie es (viel) besser geht: Mit ihr ist es reines Vergnügen, vor Kehren in den Zweiten runter zu steppen, jedesmal mit einem kleinen Gasstoß punktgenau den Anschluss treffend. Der Gasstoß ist bei ihr allerdings auch nötig, um nicht von einem blockierenden Hinterrad überrascht zu werden - das darf nicht verschwiegen werden. Eine Motor-Schleppmoment-Regelung gab es damals noch nicht.

Zum Schluss noch die Spiegel. Deren Spannweite ist bei der BMW mit 90 Zentimetern etwa 15 Zentimeter größer als bei der Triumph, wo man wenig bis nichts vom rückwärtigen Verkehrsgeschehen sieht - es sind Verrenkungen nötig, um ein Überholmanöver wirklich sicher einzuleiten. Solche Kleinigkeiten sind es, die einem den täglichen Umgang mit einem Motorrad verleiden können.

Da fallen mir noch einige andere Dinge ein, wie der auf Dauer unbequeme Sitz oder - keine Kleinigkeit! - die weichen Schrauben, die Arbeiten am Motorrad sehr heikel machen. Eine Schraube der Klemmschelle am Endtopf hat sich bereits verabschiedet, weil sie anscheinend nur für fünf Reifenwechsel über das gesamte Motorradleben konstruiert ist. Das entsprechende Pendant bei BMW ist für 35 Nm ausgelegt und hält, was die Zahl verspricht.

Aber schön ist sie, die flache Speed Triple mit der Bikini-Verkleidung und gut ausgeschlafen an einem sonnigen Tag macht es sehr viel Freude, mit ihr über Alpenpässe zu flitzen.

Gruß
Serpel
 
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