Irland aktuell 05/2022
Moin in die illustre Runde,
ich komme gerade von meiner 14. Reise nach Irland zurück, und möchte berichten, dass heuer alles 'anders' ist. Bedingt durch die Tatsache, dass die meisten B&B von älteren Menschen (mit gesteigertem Covid-19 Risiko) betrieben werden, ist ein Großteil von ihnen schlichtweg verschwunden. Soll heißen: Dauerhaft geschlossen. Viele von denen, die es noch gibt, sind mit Flüchtlingen aus der Ukraine gefüllt. In Kenmare z.B. (Südwestküste) sind 50% der B&B weg, in Roundwood (Wicklow Mountains) sind alle geschlossen. Als Konsequenz daraus haben viele Hotels mal schnell ihre Preise verdoppelt. Dies betrifft vor allem das Landesinnere und den Großraum Dublin. In den Küstenregionen des WAW wird man noch gut fündig. Dies jedoch auch zu gehobenem Preisniveau (EZ nach Verhandlung EUR 60,-).
Wir waren davon nur wenig betroffen, denn wir haben vornehmlich gecampt. Dies war völlig problemlos, und viele Plätze haben an Qualität deutlich zugelegt. (Mobilie + Bewohner + Bike durchschnittlich EUR 14,-/Nacht). Sehr zu empfehlen sind dabei Hostels mit Campingmöglichkeit, wie z.B. in Dingle oder Doolin. Man kann dann die gesamte Infrastruktur des Hostels nutzen, und hat nicht das Problem mit dem Schnarchsaal.
Viele verbliebene B&B haben sich wegen der Abzocke von Booking.com verabschiedet, und nutzen jetzt AirBnB. Besser und günstiger ist jedoch weiterhin Anklopfen und Nachfragen.
Zuletzt noch eine Warnung vor 'Britanny Ferries' (Cherbourg -> Rosslare). Die Anreise verspätete sich um 3h, weil der Käpt'n erst noch tanken musste. Bei der Rückreise erfolgte das Boarding um 2,5h verspätet (während wir am
einzigen Regentag unserer Reise gepflegt und ohne Unterstellmöglichkeit nass wurden) und die Ankunft in Cherbourg erfolgte um 14:45 statt 12:15. Vermutete Ursache: Sprit sparen. Ziemlich ätzend, wenn man danach noch 720 km fahren muss. Zur Kompensations dieses Ungemachs gab es einen Becher Kaffee
oder Minimalwasser für lau. An Bord dann nur eine mickrige Bar (mit nur 1 Biersorte, Heineken) und ein völlig unterdimensioniertes Selbstbedienungsrestaurant. Dazu ein Kahn wie aus dem Museum, auf dem das Personal nur sehr selektiv englisch beherrscht (ist eine französische Reederei, und es widerspricht französischen Genen, englisch zu können). Stena Line (Cherbourg -> Rosslare) und Irish Ferries (Cherbourg -> Dublin) sind dagegen makellos.
Somit: Irland 2022 erfordert mehr Vorbereitung als sonst. Auch in der Vorsaison. Dafür ist der Spritpreis mit durchschnittlich 1,84/L E5 vergleichsweise günstig.
sláinte
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