Weite Touren mit Scrambler, Naked bike

[Gast-33925]

Da die Scrambler und Naked bikes oft als "Nahverkehrsmittel auf kurvigen Strecken mit Mittagsrast im Biergarten" schubladisiert werden möchte ich gerne mal von den Eignern wissen, ob einige von euch damit auch weite bis sehr weite Reisen/Touren unternehmen. Eventuell mit Bildmaterial, das würde mich freuen.

 

[1250]

nineT am Nordkap 2021

 

[Max-Tourer]

Hallo,
mit meinem Zweitmotorrad, umgebaute R1100R, nach Sizilien und zurück, 10 Tage 6000 Km, Gepäck war in Tankrucksack und Ortlieb Rucksack auf dem Rücken, alles sehr spartanisch, halt einfach Motorrad fahren...
Bild ist nicht von der Tour, soll lediglich ein Eindruck von der Roadster wiedergeben...

 

[Reimund]

Das ist auch wieder alles sehr individuell. Habe mit meiner 9T Scrambler einige längere Touren gemacht. Vom Motor her klasse. Sitzbank empfand ich immer als sehr schlecht. Hat mir nie gefallen. Selbst meine 2Vs waren all die Jahre wesentlich bequemer.

 

[Gast-33925]

Das ist auch wieder alles sehr individuell. Habe mit meiner 9T Scrambler einige längere Touren gemacht. Vom Motor her klasse. Sitzbank empfand ich immer als sehr schlecht. Hat mir nie gefallen. Selbst meine 2Vs waren all die Jahre wesentlich bequemer.


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Aber schön ist sie, da gibt es nichts zu meckern.

 

[Jonni]

Für weite Touren gibt es geeignetere Bikes. Als Zweitmaschine neben einer GS ist die Scrambler aber durchaus zu gebrauchen. Nur am Abend sollte man mit ihr wieder den heimatlichen Hof erreicht haben. Zumindest wenn - wie ich - schon etwas älter ist. Als eisenharter Jungspund könnte man sich evtl. auch an längere Fahrten herantrauen. Kommt allein auf das individuelle Sitzfleisch am Allerwertesten an.

CU
Jonni

 

[nowa]

Meine Frau (aktuell 52 Jahre) fährt die R NineT Scrambler und ist super zufrieden.
Die Sitzbank hat ein befreundetet Sattler umgepolstert und eine Geleinlage eingesetzt.
Tagestouren 600-700 Kilometer macht sie damit.
Letzte Tour war von Essen nach Kärnten im Allgäu, dieses Jahr geht es nach Mals Südtirol, wir starten immer von Zuhause (Essen im Ruhrpott), also keine Anhängerfahrt.

Silvretta

Großglockner

Staller Sattel

Irgendein Rückweg

 

[Gast-33925]

Hut ab, tolle Strecke. Tolle Leistung.

 

[Gast-33925]

Ich fahre eine R 1200 R, mit dem Komfortsitz, beabsichtige im Sommer nach HR damit zu fahren. Ist keine so weite Strecke wie deine Gattin mit der Scrambler abreisst. Von dieser Warte her bin ich daher zuversichtlich, dass es keine Probleme geben sollte. Mit meiner vorigen V-Strom bin ich eine 900 km Tagestour gefahren. Die war super bequem. Habe auch noch eine Corbin Sitzbank. Muss noch ausprobieren, welche besser zu meinem Sitzfleisch paßt.

 

[xjabt]

ja, 600km am Tag geht schon:
hängt aber natürlich auch etwas vom Fahrer ab...
Ich mit meinen 1,87m habe die Fussrasten tiefer gelegt und den Lenker höher, die Sitzbank (hohe Ausführung) hat mir keinerlei Probleme bereitet ... und trotzdem meinte meine Frau ich wäre viel zu groß für die Scrambler.
Nach 3 Jahren ists dann wieder eine GS ADV geworden ....

 

[GS-Swiss]

Da die Scrambler und Naked bikes oft als "Nahverkehrsmittel auf kurvigen Strecken mit Mittagsrast im Biergarten" schubladisiert werden

Ja ich oute mich.. hab sie speziell für diesen Zweck gekauft. Für die kleinere Runde bei uns in den Jura oder auch mal etwas weiter, aber nicht für die weite Reise. Für diesen Zweck macht sie extrem viel Spass, eigentlich mehr wie die Dicke. Motorradfahren in seiner ursprünglichen Form. Voll Wind und Wetter ausgeliefert. Aber für die ganz weiten Strecken wäre ich jetzt zu alt um das mit ihr zu machen. Es braucht da schon wesentlich mehr Nehmerqualitäten. Früher hätte ich das problemlos gemacht.

In den 70er hatten wir die 25er Mofas. Damit sind wir Strecken gefahren, die ich heute nicht mal mehr mit der Scrambler fahren würde. Eigentlich in der ganzen Schweiz unterwegs, auch im Vorarlberg oder im Schwarzwald. Teilweise 10-12 Std. pro Tag nur gefahren. Hier ein Bild vom Albula aus den 70er. Das sind wir mit den Mofas ins Engadin.

Heute nehme ich dafür die Dicke.

Ausserorts auf Landstrassen ist die Scrambler perfekt. Weite Autobahnstrecken echt eine Qual. Fehlt natürlich der Windschutz. Sicher könnte man da noch ein kleines Schild nachrüsten, welche wenigstens ein wenig Entspannung bringt. Ich fahre z.B. nicht mehr als 110 auf der AB. Das geht problemlos. Alles drüber wird brutal anstrengend. Man kriegt wunde Finger vom Festhalten am Lenker. Auch der Sitz nicht zu vergleichen mit einer GS. Vor allem der serienmässig ist extrem mies. Hab jetzt mal Wunderlich bestellt. Aber gerade weite Strecken sind die Paradedisziplin einer GS.

Im Sommer werde ich aber damit sicher mal die grossen Pässe in der Innerschweiz abfahren. Das sind gut 45Min. Anfahrt auf der AB und das auf der meist befahrenen AB in der Schweiz. Da kann man in der Regel sowieso nie mehr als 110 fahren. Aber ans Nordkapp würde ich damit definitiv nie! Auch nicht in die Ferien damit. Dafür nehm ich die GS, auch schon wegen den Gepäckmöglichkeiten bietet die doch wesentlich mehr.

Aber wie gesagt, gehen tut alles.. alles eine Frage der Nehmerqualitäten und Spass kann es sicher auch machen. Aber dafür scheine ich mittlerweile einfach zu alt zu sein.

Als Landstrassenfeger ist sie aber schlicht perfekt!

 

[HP9000]

Ich hab mit meiner nineT in 2017 die Cevennen Tour von MOTORRAD Reisen (die von der Zeitschrift MOTORRAD) mitgefahren, inkl. Anreise waren das so ca. 2500 (edit, verrechnet,) 3000 km in etwa 10 Tagen.

Dazu noch zweimal je eine Woche Südtirol, alleine, da kommen dann jedesmal 3500 km zusammen .
Der Rest hat sich seit 2015 auf knapp 50.000 km zusammengeleppert.

 

[gernot69]

@1250 : zum Nordkap mit der R9T - Respekt!!!
ich hab da was in die entgegengesetzte Richtung....

ein guter Freund von mir hatte 2017 das Bedürfnis, seine Yamaha Virago nach Kreta zu überstellen. Nach vielen und langen Überzeugungsgesprächen wurde sein ursprünglicher Plan, von Venedig bis Patras mit der Fähre zu reisen verworfen. Der Landweg über den Balkan sollte erkundet werden, und so sind wir am 27. Oktober aufgebrochen - er mit seiner Virago und ich mit der R9T Scrambler.
In den Dolomiten hat von den Bergen bereits der erste Schnee heruntergelacht, die Magistrale im Spätherbst hat man um diese Zeit quasi für sich alleine und ist einfach nur ein Traum. Durch Montenegro und Albanien dann weiter in den Norden von Griechenland, über die Meteoraklöster weiter nach Piräus, dort mit dem Dampfer rüber nach Heraklion auf der Insel. Er ist dann zurück geflogen, ich habe mich nach ein paar Inseltagen wieder auf den Heimweg gemacht. Dieses mal über Patras, Ioannina wieder Richtung Heimat.
Die zwei Tage von Dubrovnik bis Triest hats ununterbrochen geregnet und da ist die Küstenstraße mit Stollenreifen eine "Abwechslung". Am Brenner hat der erste Schnee auf der Straße angelegt - das war dann endgültig der Wink, den Traktor für dieses Jahr einzuwintern..

Fazit: geht schon - auch wenn die Scrambler mehr ein Traktor als ein Reisebus ist - es hat Spaß gemacht und darum geht's doch (mir zumindest)...

Gruß aus Tirol
Gernot

vor der Abfahrt

am Balkan

Grenze Albanien

Griechenland

am Strand von Matala

Rückfahrt Grenze GR-AL

 

[Gast-68723]

Ich war mit meiner Scrambler in Albanien, Griechenland, Kalabrien, der hohen Tatra, Pyrenäen, Marokko. Vieles davon allein, und auch immer wieder gern auf Schotter. Alles nur eine Frage der persönlichen Vorlieben und Einstellung. Auf schlechten Pfaden ist es schon anstrengend, aber als Landstrassenfeger unerreicht.

 

[bswoolf]

Ich habe noch nie ein verkleidetes Motorrad besessen. Man sollte nie nie sagen, aber nach bisheriger Schätzung bleibt das auch so. Autobahn mag ich nicht. Also kein Thema. Wenn es wirklich weit weg geht und die Zeit knapp ist, wird es halt die Anhängerlösung. Wenn genug Zeit ist, hoffentlich demnächst, kommt es nicht drauf an, ob die Tagesetappe 450 oder 700 km ist.

 

[Mutzi]

Bei mir geht's nach 300 km los, das die Handgelenke und Hüfte zu schmerzen beginnen. Außerdem schlafen nach 50 km Autobahn die Finger der rechten Hand ein . Deshalb muss jetzt eine GS her

 

[Spaetstarter69]

Ich bin 2019 mit meiner F800R 2019 nach Pisa und Florenz und zurück über den Comer See gefahren. 2020 habe ich mir die F850 gekauft. Die F800R war auf lange Strecken zu unbequem.

 

[LeAllemand]

Ich scheine ein seltsames Gesäß zu haben. Jedenfalls sitze ich auf der nineT UGS besser, als vorher auf der F850GS.

2022, Südtirol, Schweiz

2022, Normandie, Bretagne

 

[BlackForest_GS]

Meine Liebste fährt eine F800R. 8.000-10.000 km/Jahr sind normal, das wenigste kurze Ausfahrten. Wir waren dieses Jahr mit den Mopeds in den Pyrenäen, Anreise auf Achse, 5300km bis wir wieder zuhause waren. Letztes Jahr eine Österreich Runde mit über 3000km. 2020 die RdGA mit am Ende 3300km auf der Uhr als wir am Tag 11 wieder daheim waren. Solange das meiste Gepäck bei mir aufgesattelt ist ist alles kein Problem.
Dazu machen wir jährlich mehrfach WE Ausfahrten an denen 1000km normal und kein Problem sind.
Meine Schwester fährt auch eine F800R, wir 3 machen jedes Jahr zusammen eine mehrtägige Ausfahrt. Dieses Jahr waren wir in Italien und haben in 5 Tagen über 1800km gemacht.
Und die niedrige Sitzbank, die nicht mehr als ein mit Kunststoff überzogenes Speckbrett ist macht das Ganze auf der F800 sicher nicht immer angenehm

2020, Irgendwo zwischen Col de Turini und Sospel. Die K25 ist Geschichte.

2022, Hier in Arosa

2022, Coll de Canto/Spanien

 

[Juescho]

Für meine Frau sind auf ihrer Honda Rebel Tagesetappen von bis ca. 350 Km kein Problem. Bei einer Größe von 166 cm ist die kleine Honda perfekt, Sitzpolster ist super bequem, nicht zu hart, nicht zu weich. Das Gepäck kommt eh immer auf die GS, oder bei längeren Urlauben eben alles in den Bus.