BMW 1100 GS Drosselklappen - Poti Einstellung

[Christoph1100GS]

Hallo zusammen,

folgender Sachverhalt: Ich möchte den Seilzugverteiler nachrüsten und habe dazu auch die neuen Drosselklappen mit der anderen Seilanlenkung besorgt. Jetzt lag das Drosselklappen Poti lose dabei, die Einstellung ist also "verloren".
Die Anschlagschrauben der Drosselklappen sind allerdings noch versiegelt, also in Werkseinstellung.
Wie geht man nun am sinnvollsten vor?
Anschlagschrauben DK links mit Messschieber messen, ganz rausdrehen, Poti auf 0-0,3V drehen, Poti festziehen, und dann Anschlagschrauben wieder auf den ursprünglichen Wert (Messschieber) setzen?
Danach natürlich die Synchro Prozedur.
Möchte einfach eine vernünftige Grundeinstellung haben.
Habe auch den Widerstandswert an der alten Drosselklappe gemessen, das waren ca. 1060 Ohm zwischen Pin 1 und 4, das deckt sich mit den Werten an einer zweiten 1100er.
Aber wenn ich nun das Poti auf 1060 Ohm setze, muss das ja nicht zwangsläufig passen, da die Anschlagschrauben ja unterschiedlich eingestellt sein können, oder?

Grüße Christoph

 

[AndreasO]

DK-Poti bei eingeschalteter Zündung zwischen PIN1 und PIN4 auf 360mV einstellen und alles ist gut. Aufpassen: Beim Anziehen der beiden kleinen Schrauben verstellt es sich noch etwas!

 

[AndreasO]

Die Anschlagschrauben der Drosselklappen sind allerdings noch versiegelt, also in Werkseinstellung.

Das muss nicht unbedingt was gutes bedeuten! Zur Grundsynchronisation zwischen Anschlagschraube und Anschlag auf jeder Seite jeweils eine 1cent-Münze klemmen, Moped ohne Gas starten und mittels eben dieser Schrauben das Moped synchronisieren ... mit etwas Geduld geht das auf <5mbar genau! Danach kurz Gas geben, die Münzen fallen raus und dann mittels der Umluftschrauben den Leerlauf einstellen auf 1050U/min ... danach nochmal den Wert am Poti prüfen und ggfs nachjustieren. Erst dann die beiden Züge einstellen!

 

[Christoph1100GS]

Danke für die Infos, ich versuche das mal umzusetzen und gebe Rückmeldung

 

[Christoph1100GS]

Habe mit einem Messadapter nun auf 330mV eingestellt, diesen Wert konnte ich an 2 weiteren 1100ern ebenfalls ermitteln.
Mal schauen wie es damit läuft, dauert aber noch

 

[elfer-schwob]

Zur Grundsynchronisation zwischen Anschlagschraube und Anschlag auf jeder Seite jeweils eine 1cent-Münze klemmen...

Münzen als Distanzplättchen zu verwenden ist nicht optimal:
Die Prägung mit ihrem Relief bringt schon sehr viele Toleranzen mit.
Besser sind glatte Ronden mit exakt gleicher Dicke (mit <5/100 mm Toleranz)
Auch Standard-U-Scheiben taugen nicht, weil sie u. U. konvex/konkav sind.

 

[AndreasO]

Münzen als Distanzplättchen zu verwenden ist nicht optimal:
Die Prägung mit ihrem Relief bringt schon sehr viele Toleranzen mit.
Besser sind glatte Ronden mit exakt gleicher Dicke (mit <5/100 mm Toleranz)
Auch Standard-U-Scheiben taugen nicht, weil sie u. U. konvex/konkav sind.

Da hast du recht! Man nimmt halt, was man hat ... ich arbeite in einem Feinblech verarbeitenden Betrieb, so habe ich kleine Blechstücke in Stärken von 0,7 bis 3,2mm da ... aber das hat nunmal nicht jeder ...

 

[Peter Becker]

Hallo
Ich würde das mit einer fühllehre machen

Gruß Peter

 

[g&s]

Moin aus Niedersachsen,
ich nehme Abbruchstücke von einem Cuttermesser.
Grüße, Horst

 

[gerd_]

Hi
4V1 Drosselklappe Potentiometer einstellen
4V1 Gaszug Funktion und Einstellung
4V0 Synchronisieren 1: Die Theorie
4V0 Synchronisieren 2: Stellglieder und Fehler
4V1 Synchronisieren 3: praktisches Vorgehen R11x0
gerd

 

[Peter Becker]

Hallo
Wenn noch Zeit ist nehme mal die drosselklappen ab und riskiere mal einen Blick durch den ansaugstutzen in den ansaugtrakt im Kopf.Da sind meistens große Differenzen im Übergang.Da heißt es ansaugstutzen abbauen und mittels Bohrmaschine und Schleifstein die Differenz am ansaugstutzen zu endfernen.Danach geht die Kuh spürbar besser.Diesen Tipp habe ich von jp moto Krefeld einer empfehlenswerten Werkstatt
Gruß Peter

 

[Christoph1100GS]

Danke für eure Tipps, den Ansaugkanal habe ich bereits geglättet
Poti ist jetzt ebenfalls eingestellt, Synchro muss ich dann noch machen, wenn der Tank wieder montiert ist und das Moped läuft.

 

[urlaub]

DK-Poti bei eingeschalteter Zündung zwischen PIN1 und PIN4 auf 360mV einstellen und alles ist gut. Aufpassen: Beim Anziehen der beiden kleinen Schrauben verstellt es sich noch etwas!

Laut der Beschreibungen von gerd und eigener Messung wird zwischen PIN1 und PIN3 gemessen bzw. eingestellt.
Dies ist auch im Schaltplan ersichtlich. Grafisch ist meine Messung entsprechend der Tabelle von gerd.

In der Vorgehensweise zur Synchronisierung wird geschrieben die zum Einstellen entsiegelte Anschlagschraube der RECHTEN Drosselklappe bei geschlossenen Umluftschrauben und unterlegten Distanzplättchen bis zur Synchronität zu ändern. Hat das schon jemand gemacht? Immerhin wird dann die Grundeinstellung des Herstellers geändert.

 

[elfer-schwob]

Wenn Du's richtig machen willst, kommst Du an der Verfahrensweise nicht vorbei.
Außer, der Motor läuft auch ohne die Distanzplättchen sauber. Dann kannst Du diese weglassen...

Wer weiß, was er tut, hat auch keine Hemmungen, an der linken Anschlagschraube zu drehn!
Aber nur der...

Nachtrag:
Wenn die Grundeinstellung mit den Anschlagschrauben mal gewissenhaft gemacht wurde, dann ändert sich so schnell niGS mehr daran. Die zukünftige Synchro beschränkt sich dann meist auf die Züge.

Was die vom Werk aus versiegelten Anschlagschrauben betrifft mag diese Grundeinstellung im Neuzustand für eine gewisse Zeit passen. Wenn ich auch bezweifle, daß diese Einstellung paarweise genauer ist als nach einer peniblen Snchro.

Aber nach vielen zigtausend An- und Einschlägen der Stellschrauben in ihren Auflagen und zunehmend aufgeweiteten Lagern der Drosselklappen stimmt diese Grundabstimmung nach ü20 Jahren sicher nicht mehr.

Drum: Lesen, verstehen, umsetzen!

Solltest Du allerdings noch die Urform mit einteiligem Gaszug ohne Verteiler haben, dann ist alles bissl vergebliche Liebesmühe:
Entweder hängt die rechte Drosselklappe im Standgas noch leicht am Zug und liegt nicht sauber am Anschlag auf, oder sie kommt beim Gasgeben zu spät und hinkt hinterher...

Wohl an!

 

[urlaub]

Danke mal für die schnelle Antwort. Meine GS hat noch die Urform und aktuell kann ich kein Spiel im Zug zwischen linker und rechte Klappe fühlen. Die Leistungsentfaltung ist ohne Tadel. Nur das KFR so um 2600 U/min ist lästig. Daher plane ich an der rechten Klappe die Anschlagschraube zu entsiegeln und mit Distanzplättchen bei eben ca. 2600 U/min zu synchronisieren. Da ich mich mit den theoretischen Grundlagen schon länger auseinandersetze, möchte ich annehmen zu wissen was ich tue.
Ich gehe davon aus in einer Werkstatt mit entsprechendem Zeitdruck, wird es ein Mitarbeiter (nur mit mehr Routine) auch nicht besser auf die Reihe bekommen. Ich muss mich ja zeitlich auch nicht unter Druck setzen. Sollte das Wetter mitspielen, brauche ich erst mal eine schöne Saisoneröffnung.

 

[elfer-schwob]

Meine GS hat noch die Urform und aktuell kann ich kein Spiel im Zug zwischen linker und rechte Klappe fühlen. Die Leistungsentfaltung ist ohne Tadel. Nur das KFR so um 2600 U/min ist lästig.

Naja,
beim einteiligen Gaszug wirst Du rein mit den Fingern kein Spiel zw. re. u. li. fühlen können.
Was ich meine, wirst Du bei der prakt. Anwendung der Synchro - Schlauchwaage hast Du? - feststellen.
Zur Grundeinstellung an den Anschlagschrauben muß der Zug/die Züge re/li ordentl. Spiel haben, damit die Klappen frei an den Anschlägen anliegen.
Nach dieser Grundeinstellung kommen dann die Züge ins Spiel.
Bei dieser Synchro wirst Du meine obigen Beobachtungen dann selbst feststellen.
Weil Du den Bereich um 2500 U/min beim Fahren ruhig stellen willst, leg Schwerpunkt auf die Synchro an den Zügen, auch wenn's Dir die Standgaseinstellung wieder verhagelt.
Synchro bei 2500 U/min oder wo auch immer mit Plättchen unterlegt ist nicht das Gleiche wie von den Zügen gehalten!
Letzteres ist Trumpf!
Viel Erfolg!

 

[urlaub]

Ich habe bisher immer mit einem Twinmax synchronisiert und zumindest bisher ohne größere Optimierungen gute Erfolge gehabt. Es bleiben halt die letzten Prozente zur Zufriedenheit...das mit der Perfektion ist nicht immer einfach.

 

[elfer-schwob]

Genau!
@BigJay hat mal unter Laborbedingungen den Twinmax auf Vergleichbarkeit mit der Schlauchwaage getestet:
Beides taugt 1a!

So richtig "perfekt", was Standgas UND Fahrbetrieb betrifft, verhindert eben der einteilige Zug, der nach der linken Klappe gleich noch die rechte mitversorgt.
Diesen Spagat können die Modelle mit dem Verteiler einfach besser.

 

[hydrantenfritz]

Ja Elfer...hab auch immer noch den Einteiligen...es bleibt ein "Spagat"..
Lindern kann man das Ganze ein wenig wenn die Mechanik wirklich einwandfrei "läuft" und der Gaszug perfekt verlegt ist.
Ich hab für mich noch ein "Indiz" ( fällt mir kein anderes Wort ein)..nach einer aufwändigen Synchronisation ( statisch und vor allem im Fahrbetrieb!)...mit Twin Max
Wenn ich dann den Gasgriff ohne laufendem Motor, langsam loslasse hör ich die linke Seite auf Anschlag gehen...Wenn ich den Gasgriff richtig zu "schnalzen" lasse, hör ich rechts auch..

 

[urlaub]

Ja Elfer...hab auch immer noch den Einteiligen...es bleibt ein "Spagat"..
Lindern kann man das Ganze ein wenig wenn die Mechanik wirklich einwandfrei "läuft" und der Gaszug perfekt verlegt ist.
Ich hab für mich noch ein "Indiz" ( fällt mir kein anderes Wort ein)..nach einer aufwändigen Synchronisation ( statisch und vor allem im Fahrbetrieb!)...mit Twin Max
Wenn ich dann den Gasgriff ohne laufendem Motor, langsam loslasse hör ich die linke Seite auf Anschlag gehen...Wenn ich den Gasgriff richtig zu "schnalzen" lasse, hör ich rechts auch..

Ich werde mal die Ohren spitzen, guter Hinweis. Ja das Hobby kann man mit allen Sinnen erleben.
Es wäre interessant zu erfahren, warum überhaupt ein einteiliger Zug in den ersten Jahren zum Einsatz kam. Bei den 2V-Modellen hatte sich doch die Seilzugverteilerlösung bewährt.
Übrigens läuft eine von mir schon gefahrene R850R/259 ohne bekanntem KFR perfekt. Ist die selbe Mechanik.