F650 GS Dakar, Kettenverschleiß messen

[Intermezzo]

Mein Jüngster war mit seiner Dakar beim TÜV. Eine Plakette hat sie bekommen aber im TÜV-Report steht "Kettensatz an der Verschleißgrenze". Und das bei einer Original-Kette und Kettenrad und Ritzel, die vor 6000 km durch BMW gewechselt wurden. Kein Offroad und ausreichend Pflege (Fett). Nicht nachvollziehbar!

Nach meiner Einschätzung sieht der Kettensatz noch sehr gut aus. Merkliche Abnutzungen am Kettenrad sind für mich nicht erkennbar.

Hat jemand konkrete Daten für die Dakar, um die Längung der Kette genauer messen zu können. Im Internet habe ich hierzu leider nichts genaueres finden können. Im F650-Forum möchte ich mich deswegen nicht extra anmelden.

Grüße Thomas

 

[Barmbeker]

Quelle: Free BMW F650 repair manual (german) workshop service manual!

Viel Glück.

 

[Intermezzo]

Also ich bleibe dabei, so schlecht sieht der Kettensatz nicht aus. Die Kette läßt sich kaum vom Kettenrad abheben. Klar, etwas Abnutzung nach 6000 km sind schon da. Aber alles noch im Rahmen. Gut, ich werde die mal reinigen und neu fetten, dann sieht man es wahrscheinlich besser..

Die Kettenlängung hätte ich halt gerne nochmal gemessen, Keine Hinweise?

Aber ich bin demnächst eh bei BMW, dann werde ich die sicherlich auch nochmal fragen.

Grüße Thomas

 

[bob-muc]

Für Ketten im Straßenbetrieb geben die Hersteller üblicherweise 1 % zulässige Längung an. Im Geländebetrieb, bei niedrigeren Umlaufgeschwindigkeiten, kann man die Kette auch noch etwas weiter verschleißen. Mehr als 3 % sollten es da aber eigentlich auch nicht sein.

KTM gibt als Verschleissmaß max. 272 mm bei 18 Bolzen an = gemessen von Bolzenmitte zu Bolzenmitte.
Kannst Du auf jede 520 Kette anwenden, die Teilung ist zwangsläufig immer diesselbe.

bob-muc

 

[Andreas800gs]

Servus Thomas,
schon mal aufgebockt und dann geguckt ob die Kette beim hinterraddrehen unterschiedlich durchhängt ?
Guck Dir auch mal das Ritzel an - da sind die Abnutzungen offensichtlicher, nicht das es Dir nachher so ergeht wie mir

 

[Intermezzo]

Nein, nicht getestet.

Aber das Ritzel ist eindeutig verschlissen. Ist auch nicht die erste Kette, die ich wechseln würde. Ein bißchen Erfahrung habe ich schon. Deswegen ja auch meine Verwunderung.

Ich vermute mal, daß der TÜV-Prüpfer vom hohen Kettenverschleiß der kleinen GS wußte, man sagt so ca. 20 tkm, und prophylaktisch einfach drauf hingewiesen hat. Ich war leider nicht dabei.

Wenn ich Maße habe, messe ich nach, ansonsten reinige ich, stelle den Durchhang mit 3 - 4 cm ein und fahre.

Ich suche doch nochmal im F650-Forum. Vielleicht finde ich ja doch noch was.

Grüße Thomas

 

[Intermezzo]

Für Ketten im Straßenbetrieb geben die Hersteller üblicherweise 1 % zulässige Längung an. Im Geländebetrieb, bei niedrigeren Umlaufgeschwindigkeiten, kann man die Kette auch noch etwas weiter verschleißen. Mehr als 3 % sollten es da aber eigentlich auch nicht sein.

KTM gibt als Verschleissmaß max. 272 mm bei 18 Bolzen an = gemessen von Bolzenmitte zu Bolzenmitte.
Kannst Du auf jede 520 Kette anwenden, die Teilung ist zwangsläufig immer diesselbe.

bob-muc

Danke, das teste ich mal. Sobald es nicht mehr regnet.

Der Tipp ist gut. Hätte ja mal nach maximaler Kettenlängung schauen können. Manchmal ist das Naheliegende doch so fern.

Nachtrag:
Die 272 kann ich nicht prüfen, zumindest nicht mit Haushaltsmitteln (Zollstock). Das kann zwischen 270 und 273 mm alles mögliche sein.

Am Kettenrad kann ich die Kette bis maximal 1 mm anheben, eher etwas weniger. Das paßt. Bei meiner Baghira mit 520iger Kette aber etwa dreifacher Laufleistung (18000 km) liegt das Maß bei 1,5 mm. Die scheint etwas kettenfreundlicher zu sein oder die Kette -eine VX-Kette- ist haltbarer als das Originalteil von BMW. Keine Ahnung, vermutlich Standard-O-Ring-Kette.

Grüße Thomas

 

[mmo-bassman]

Die BMW-Kettensätze sind nicht nur unverschämt teuer, sondern auch unterirdisch schlecht. Meiner hat damals trotzdem 18.000 gehalten, mein aktueller DID is jetzt 38.000 drauf und ich erkenne noch keinen Verschleiß, allerdings mittlerweile mit Kettenöler.

Vielleicht hatte der Prüfer auch einfach keine Ahnung, oder war übervorsichtig. So ein altes Moped völlig ohne Beanstandungen zu tüven trauen sich einige (neue Berufsanfänger?) nicht. Die Statistik muss ja auch stimmen, und es soll auch vor anderen Prüforganisationen auf keinen Fall der Eindruck entstehen, man prüfe zu lasch. Da wird dann halt irgendwas, für den Laien schwer messbares, aufgeschrieben, damit man halt was aufgeschrieben hat.

Mach Dir kein Kopp, wenn Du den Satz checkst, und er sieht noch gut aus, dann is da auch nix. Vorsicht beim Spannen, bei der Dakar mit den größeren Federwegen gegenüber der normalen F lieber 40 - 50 mm Durchhang, die Getriebeausgangswelle wird es Dir danken.

 

[Intermezzo]

Sehe ich auch so.

 

[Uli_Ddorf]

Hallo Thomas,

Ritzel und Kettenrad sehen TOP aus, da gibt es nichts zu beanstanden. Und wie auch, nach 6.000 km... Ich wechsle meine Ritzel und Kette erst, wenn das Ritzel so aussieht wie oben und die Kette bei einer Stellung des Hinterrades völlig durchhängt und 90 Grad weiter fast stramm ist. Und das seit über 40 Jahren... Mir ist noch nie eine Kette gerissen...

Der Prüfer war einfach zu kritisch...

 

[bwm]

Mein TÜVer (Freund der Familie) hat mir mal gesagt, dass die Kette verschlissen ist, wenn er am Kettenrad einen kleinen Schraubendreher zwischen Kette und Kettenrad durchstecken kann. Davor nicht. Wenn du da bloß 1mm anheben kannst ist die noch gut.
Er freut sich aber auch immer wenn er bei mir mal irgendwas als Hinweis aufschreiben kann. Viele Werkstätten verkaufen nämlich eine Inspektion mit TÜV und wenn dann noch Hinweise sind würde das ja auf schlechte Werkstatt-Arbeit hindeuten. Daher wird er da immer gebeten, nichts aufzuschreiben.

Also mach dir keine Sorgen