
qtreiber
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Hier im Forum gab es einen weiteren User der Diesel getankt hat
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Südtirol Adieu / Diesel getankt
Meine geplante Südtirolwoche war ganz schnell und abrupt beendet. Direkt im Bahnhof HH-Altona erwischte es mich. Der Autozug nach Innsbruck fuhr ohne mich davon.
Was ist passiert?
Gestern bin ich mit der GS ca. 230 Km nach Hamburg zum Bahnhof gefahren. Runde 3 Km vor dem Bahnhof ran an die Tanke und die Suppe laufen lassen. So wie immer. Mit vollem Tank auf den Autozug und nächsten Morgen beim Ziel sofort losfahren. Die Kuh sprang normal an, ich meinte vielleicht einen kleinen Huster gehört zu haben, aber die letzten Kilometer zum Ticket-Schalter verliefen total unauffällig. Am Schalter angehalten, Motor aus, angemeldet und weiter ging es 50m zur Verladestation.
Hier sprang nun erstmals der Motor etwas widerwillig an, nach ca. 5-10 Metern alles normal und dann konnte ich bereits wieder stoppen. Kurz vor dem Ausmachen hatte ich ebenfalls das Gefühl, dass der Motor etwas unruhig läuft. Nichts dabei gedacht. Nach einigen Minuten wurden wir aufgefordert bis an die Rampe vom Autozug ranzufahren. Drei andere Motorradfahrer standen vor mir. Der Motor sprang widerwillig an und verhielt sich so als ob er überwiegend nur auf einem Zylinder läuft. Mit etwas Hüpfen und zeitweise rundem Lauf kam ich die 20 Meter weiter. Ich ließ hier den Motor noch etwas laufen und versuchte ihn mit Gas "rund" zu bekommen. Schlecht, aber ich dachte erstmal rauf auf den Zug und dann in Innsbruck ggf. weitersehen.
Wieder einige Minuten später wurde ich aufgefordert nach den dreien vor mir ebenfalls in den Autozug einzufahren. Motor an, protezelte rum, mit Gas nicht richtig zu fassen, Kraftfluss nicht vorhanden. Nochmal probiert und dann kam ein Ruf von vorbeilaufenden Passanten "das Motorrad brennt". Seitenständer raus, abgestiegen und gesehen dass rechts an der Auspuffklappe ein kleines Feuer loderte und Qualm aufstiegt. Es dauerte etwas, bis ein Bahnbediensteter mit einem Feuerlöscher kam. Ein kurzer Stoß und das Feuer war aus. "Wir nehmen sie nicht mit", war gleich die für mich verständliche klare Ansage.
Motorrad runtergerollt und an der Seite abgestellt. Die Verladezeit neigte sich dem Ende. Mir war klar, dass ich in diesem Zustand den Südtirol-Trip vergessen konnte.
Was soll kaputt sein? Im ersten Moment habe ich an eine klemmende Auspuffklappe (hatte ich bei der Multi) gedacht. Egal, ADAC angerufen - zu vergessen. Nie wieder. Fünf Stunden könnte es dauern bis ein Abschlepper in Hamburg, keine Kleinstadt, zu mir kommt und wie es anschließend weiter geht ist offen. Ich wollte mit einem Mietwagen wieder nach Hause fahren oder vom Abschlepper dorthin gebracht werden.
Irgendwann wurde ich von einem Kumpel darauf hingewiesen die Notrufnummer von BMW anzurufen. Hervorragend! Schneller Kontakt, kurz den Ablauf und meine Situation geschildert ("das regeln wir alles, kostet Sie gar nichts) und nicht lange danach rief mich der diensthabende Notfall-Servicemensch aus der Niederlassung Hamburg zurück. In ca. 40 Minuten bin ich bei dir, wir bringen das Motorrad in die Niederlassung und einen Mietwagen besorge ich dir inzwischen bei Europcar.
Alles klappt wie abgesprochen! Der Service-Mensch kam aus der Autowerkstatt und vor Ort wurde keinerlei Fehlersuche angedacht oder durchgeführt. Zwischenzeitlich war es dunkel geworden. Letztendlich landete ich im Mietwagen und fuhr noch vor Mitternacht Richtung Heimat. Alles gut, BMW übernimmt alle Kosten, Autozug, Hotel, Mietwagen und alles was dazu gehört und mein Motorrad wird mir frisch repariert vor die eigene Haustür gestellt. Super! Oder doch nicht?
Irgendwann im Auto, die AB war relativ leer, entspannte ich etwas, dachte über die gesamte Situation und die verpassten Motorradtage in Südtirol nach, schoss mir auf einmal meine Tankrechnung in Hamburg durch den Kopf. Mehr habe ich nicht bezahlt? Hm, könnte passen, aber relativ wenig. Ich hatte mit Karte bezahlt und die Quittung nicht mitgenommen. Während der Fahrt im Auto, ja, ich weiß .. bitte keine Kommentare dazu, habe ich mein Konto gecheckt und mir die Literpreise angesehen. In dem Moment war es für mich zu 95% klar was passiert ist: Ich hatte beim Tanken den Dieselrüssel erwischt. Nun werden die Karten, auch die Kostenkarten, neu gemischt. Heute wurde mir von der Tanke telefonisch bestätigt, dass ich Diesel getankt habe. Drei Minuten lang. Alles genauestens in der Kasse festgehalten.
Möglicher, vielleicht sogar wahrscheinlicher Ablauf:
Die letzten Kilometer von der Tanke zum Bahnhof reichte noch das vorhandene Benzin. Dann verölten durch den Diesel die Zündkerzen nach und nach, der Kat wurde extrem heiß (höhere Verbrennungstemperaturen) und führte zum Brennen der davorliegenden Kunststoffabdeckung über der Auspuffklappe.
Tja, wer den Schaden hat.
Noch steht es nicht fest wie es weitergeht. ich überlege meine GS in meine hiesige, freie Werkstatt, zu dem mir bestens bekannten, guten Schrauber zu holen. Inspektionen und Garantiearbeiten bis zu einem gewissen Umfang macht er so oder so. Es gibt kaum einen besseren Schrauber und Garantie ist in diesem Fall so oder so dahin.
Über den weiteren Ablauf werde ich berichten, falls zwischendurch jemand einen guten Tip hat, gerne her damit. "Prügel" für meine eigene Dummheit habe ich bereits genügend eingesteckt, auch von mir selbst. Direkt am Bahnhof, auf der Verladerampe fehlten mir die Ruhe und Zeit um weitere Fehlerdiagnosen, außer der Auspuffklappe aus Erfahrung, anzustellen und dann ging es "nur" noch darum den weiteren Ablauf zu regeln und zu koordinieren.
Augen auf an der Tanke!
Hier im Forum gab es einen weiteren User der Diesel getankt hat
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Südtirol Adieu / Diesel getankt
Meine geplante Südtirolwoche war ganz schnell und abrupt beendet. Direkt im Bahnhof HH-Altona erwischte es mich. Der Autozug nach Innsbruck fuhr ohne mich davon.
Was ist passiert?
Gestern bin ich mit der GS ca. 230 Km nach Hamburg zum Bahnhof gefahren. Runde 3 Km vor dem Bahnhof ran an die Tanke und die Suppe laufen lassen. So wie immer. Mit vollem Tank auf den Autozug und nächsten Morgen beim Ziel sofort losfahren. Die Kuh sprang normal an, ich meinte vielleicht einen kleinen Huster gehört zu haben, aber die letzten Kilometer zum Ticket-Schalter verliefen total unauffällig. Am Schalter angehalten, Motor aus, angemeldet und weiter ging es 50m zur Verladestation.
Hier sprang nun erstmals der Motor etwas widerwillig an, nach ca. 5-10 Metern alles normal und dann konnte ich bereits wieder stoppen. Kurz vor dem Ausmachen hatte ich ebenfalls das Gefühl, dass der Motor etwas unruhig läuft. Nichts dabei gedacht. Nach einigen Minuten wurden wir aufgefordert bis an die Rampe vom Autozug ranzufahren. Drei andere Motorradfahrer standen vor mir. Der Motor sprang widerwillig an und verhielt sich so als ob er überwiegend nur auf einem Zylinder läuft. Mit etwas Hüpfen und zeitweise rundem Lauf kam ich die 20 Meter weiter. Ich ließ hier den Motor noch etwas laufen und versuchte ihn mit Gas "rund" zu bekommen. Schlecht, aber ich dachte erstmal rauf auf den Zug und dann in Innsbruck ggf. weitersehen.
Wieder einige Minuten später wurde ich aufgefordert nach den dreien vor mir ebenfalls in den Autozug einzufahren. Motor an, protezelte rum, mit Gas nicht richtig zu fassen, Kraftfluss nicht vorhanden. Nochmal probiert und dann kam ein Ruf von vorbeilaufenden Passanten "das Motorrad brennt". Seitenständer raus, abgestiegen und gesehen dass rechts an der Auspuffklappe ein kleines Feuer loderte und Qualm aufstiegt. Es dauerte etwas, bis ein Bahnbediensteter mit einem Feuerlöscher kam. Ein kurzer Stoß und das Feuer war aus. "Wir nehmen sie nicht mit", war gleich die für mich verständliche klare Ansage.
Motorrad runtergerollt und an der Seite abgestellt. Die Verladezeit neigte sich dem Ende. Mir war klar, dass ich in diesem Zustand den Südtirol-Trip vergessen konnte.
Was soll kaputt sein? Im ersten Moment habe ich an eine klemmende Auspuffklappe (hatte ich bei der Multi) gedacht. Egal, ADAC angerufen - zu vergessen. Nie wieder. Fünf Stunden könnte es dauern bis ein Abschlepper in Hamburg, keine Kleinstadt, zu mir kommt und wie es anschließend weiter geht ist offen. Ich wollte mit einem Mietwagen wieder nach Hause fahren oder vom Abschlepper dorthin gebracht werden.
Irgendwann wurde ich von einem Kumpel darauf hingewiesen die Notrufnummer von BMW anzurufen. Hervorragend! Schneller Kontakt, kurz den Ablauf und meine Situation geschildert ("das regeln wir alles, kostet Sie gar nichts) und nicht lange danach rief mich der diensthabende Notfall-Servicemensch aus der Niederlassung Hamburg zurück. In ca. 40 Minuten bin ich bei dir, wir bringen das Motorrad in die Niederlassung und einen Mietwagen besorge ich dir inzwischen bei Europcar.
Alles klappt wie abgesprochen! Der Service-Mensch kam aus der Autowerkstatt und vor Ort wurde keinerlei Fehlersuche angedacht oder durchgeführt. Zwischenzeitlich war es dunkel geworden. Letztendlich landete ich im Mietwagen und fuhr noch vor Mitternacht Richtung Heimat. Alles gut, BMW übernimmt alle Kosten, Autozug, Hotel, Mietwagen und alles was dazu gehört und mein Motorrad wird mir frisch repariert vor die eigene Haustür gestellt. Super! Oder doch nicht?
Irgendwann im Auto, die AB war relativ leer, entspannte ich etwas, dachte über die gesamte Situation und die verpassten Motorradtage in Südtirol nach, schoss mir auf einmal meine Tankrechnung in Hamburg durch den Kopf. Mehr habe ich nicht bezahlt? Hm, könnte passen, aber relativ wenig. Ich hatte mit Karte bezahlt und die Quittung nicht mitgenommen. Während der Fahrt im Auto, ja, ich weiß .. bitte keine Kommentare dazu, habe ich mein Konto gecheckt und mir die Literpreise angesehen. In dem Moment war es für mich zu 95% klar was passiert ist: Ich hatte beim Tanken den Dieselrüssel erwischt. Nun werden die Karten, auch die Kostenkarten, neu gemischt. Heute wurde mir von der Tanke telefonisch bestätigt, dass ich Diesel getankt habe. Drei Minuten lang. Alles genauestens in der Kasse festgehalten.
Möglicher, vielleicht sogar wahrscheinlicher Ablauf:
Die letzten Kilometer von der Tanke zum Bahnhof reichte noch das vorhandene Benzin. Dann verölten durch den Diesel die Zündkerzen nach und nach, der Kat wurde extrem heiß (höhere Verbrennungstemperaturen) und führte zum Brennen der davorliegenden Kunststoffabdeckung über der Auspuffklappe.
Tja, wer den Schaden hat.

Noch steht es nicht fest wie es weitergeht. ich überlege meine GS in meine hiesige, freie Werkstatt, zu dem mir bestens bekannten, guten Schrauber zu holen. Inspektionen und Garantiearbeiten bis zu einem gewissen Umfang macht er so oder so. Es gibt kaum einen besseren Schrauber und Garantie ist in diesem Fall so oder so dahin.
Über den weiteren Ablauf werde ich berichten, falls zwischendurch jemand einen guten Tip hat, gerne her damit. "Prügel" für meine eigene Dummheit habe ich bereits genügend eingesteckt, auch von mir selbst. Direkt am Bahnhof, auf der Verladerampe fehlten mir die Ruhe und Zeit um weitere Fehlerdiagnosen, außer der Auspuffklappe aus Erfahrung, anzustellen und dann ging es "nur" noch darum den weiteren Ablauf zu regeln und zu koordinieren.
Augen auf an der Tanke!

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