wasserführender Kaminofeneinsatz

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Kaminfeuer

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Hallo an alle Holzwürmer,
da mein jetziger Kamineinsatz jetzt irgendwann gewechselt werden muss ( Feinstaub usw. ), habe ich ein paar Fragen.
1. Hat jemand in letzter Zeit seinen wasserführenden Kamineinsatz gewechselt ?
2. Ich will auf jeden Fall mit Holz weiterheizen.
3. Unser Haus hat ca. 120 qm Wohnfläche. ist zwingend ein Pufferspeicher notwendig ?
4. Könnt ihr Hersteller von wasserführenden Kamineinsätzen empfehlen ?
5. Habe jetzt einen Einsatz von der Fa. Gerco Typ WK 1 eingebaut. Fa. Gerco gibt es nicht mehr.
Bitte keine Diskussion über Sinn oder Unsinn von Kaminen.

Gruß Heinrich
 
K-F

K-F

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397
Hallo Heinrich,

ich kann nur zu Punkt 3 etwas sagen.

Ein Pufferspeicher ist immer dann notwendig, wenn Du mehr Leistung erzeugst, als in dem Moment das Gesamtsystem benötigt. Deswegen sind da einige Parameter wichtig.

  • Leistung des Kamineinsatzes?
  • Aufteilung der Leistung wieviel in den Raum direkt geht und wieviel in die Wassertasche.
  • Wie groß ist die Heizlast des Hauses?
  • Was für eine Heizung versorgt sonst noch das Haus?
  • Wie oft wird der Kaminofen genutzt?

Und der letzte Punkt ist aus meiner Sicht der wichtige. Wenn Kunden mich fragen ob ein Kaminofen mit Wassertasche eingebaut werden sollte (wegen unabhängig sein, usw.) und ich frage, wie oft denn der Ofen genutzt wird, ist schnell klar, ob es sich lohnt das Geld dafür auszugeben.

Ist ein Pufferspeicher zu groß, dann kann es sein, dass der Kaminofen es nicht schafft, den Puffer auf Temperatur zu kriegen. Jeder Speicher hat trotz Dämmung Speicherverluste.

Also leider nicht ganz so einfach zu beantworten Deine Frage nach dem Pufferspeicher.

VG Karl
 
Rex Krämer

Rex Krämer

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Hallo Heinrich,

ich hatte auch mal im Sinn den alten Kaminofen durch einen wasserführenden Kaminofen zu ersetzen.
Im Keller habe ich einen 800l Pufferspeicher, der von einer Pelletheizung und Solarthermie versorgt wird.
Deshalb hat mir mein Heizungsbauer vom wasserführenden Kaminofen abgeraten. Das wäre wohl zu viel des Guten. Außerdem habe ich große Sorgen wegen der Bohrungen vom Wohnzimmer in den Keller gehabt.
Mir war nicht ganz wohl bei dem Gedanken haarscharf an der Fußbodenheizung vorbei zu bohren.
Im Lotto hätte der Handwerker nicht gewonnen aber ein Heizungsrohr getroffen vielleicht schon.
Ich habe mich dann für einen Kaminofen der Fa. Hase ohne Wassertasche entschieden und bin froh drum.

Gruß
HG
 
SardGS

SardGS

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Ich habe auf Sardinien seit 2008 ein Palazetti Thermokamin das nur Heissluft abgibt.
Es hätte das auch mit Wasserheizung gegeben, es wurde mir aber davon abgeraten da der Aufwand doch einiges höher ist. Die Luftheizung funktioniert auch schnell und zu genüge was für mich genügt.
Denk auch daran das Kamine/Öfen mit Wärmerückgewinnung einen sehr guten Schornstein brauchen da der Rauch einiges Kälter als normal ist was zu Problemen mit dem Zug führen kann, insbesondere bei Wassersystemen da diese den Rauch noch weiter unterkühlen als nur Luft.
Machbar ist es, aber lass Dich sehr gut beraten und das von mehreren Spezialisten!

Chris
 
BigJay

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Hallo Heinrich,

Ich habe einen wasserführenden Kaminofen in der unteren
Etage meines Fachwerkhauses stehen. Leistung 12kW (max.),
wovon gut die Hälfte in direkter Abwärme eingeht, der Rest
in einen 600 Liter Pufferspeicher. Der Pufferspeicher versorgt
dann die Heizkörper, die in jedem Raum vorhanden sind.
Die untere Etage ist offen - ohne Wände - gestaltet, nur das
(neue) Fachwerk steht im Raum, der ca. 50qm hat.

Ausgelegt wurde das von einem Profi (örtlicher Heizungsbau-
meister), eingebaut von einem semiprofessionellen Autodi-
dakten (mir). :cool:

Mir wurde das System so erklärt: Der Pufferspeicher mit seiner
temperaturgeregelten Pumpe ist notwendig, weil zum einem
nur (wirklich) warmes Wasser ab 60°C in den Pufferspeicher
abgeführt wird. Das verhindert erfolgreich Kondensation an
den Rohrleitungen und dem Wasserkasten. Wäre das Wasser
kälter, im Pufferspeicher wärmeres Wasser, würde man dem
Pufferspeicher Energie entnehmen.

Der Wärmetransfer "Ofen --> Puffer" findet also nicht kon-
tinuierlich statt, sondern stoßweise. Das kommt daher, dass die
Maximalleistung des Ofens nur in Extremfällen abgerufen werden
kann, wenn man aus dem Zimmer, in dem er steht, keine Sauna
machen möchte.

Die tatsächlich abgerufene Leistung liegt also i.d.R. weit unter
der möglichen Leistung des Ofens...

Das alles sollte m.E. von einem Profi berechnet werden. Dann
fließen auch die Faktoren Hausdämmung, Fenster, Vorlauftem-
peratur und Dimensionierung der Heizkörper in die Auslegung
hinein. Alles andere wäre sinnlos ausgegebenes Geld.

Nach einigen Jahren der Nutzung kann ich sagen, dass ein Puffer
in der genannten Größe nicht ausreicht, das Haus über Tage hin
warm zu halten, wenn der Ofen nicht "an" ist. Dafür braucht es
z.B. einen Holzvergaserofen und tausende Liter an Pufferspeicher-
volumen.

Hier noch ein vereinfachter Kreislaufplan. Angesteuert werden die
Pumpen über eine zentrale Steuerung, die die Temperaturen des
Wasserkastens, des Pufferspeichers und der Vorlauf- und Außen-
temperatur "verarbeitet":

Kreislauf.jpg
 
GS_Ralf

GS_Ralf

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Ich kann den Aussagen von Karl in allen Punkten nur voll zustimmen.
Zusätzlich möchte ich folgendes ergänzen:
Ein Kamineinsatz macht einen Heidenaufwand, es wird in der Regel ja nicht nur Vor- und Rücklauf benötigt sondern auch noch eine thermische Ablaufsicherung mit Zu- und Ablauf. Das ganze macht daher nur Sinn wenn der Kamin in der Heizperiode täglich benutzt wird.
Wenn die Holzfeuerung wirklich so oft genutz wird sollte man aber noch einen Schritt weiter denken. Will ich wirklich das ganze Feuerholz in mein Wohnzimmer rein und die Asche wieder rausschaffen? Und dann noch alle 1-2 h nachlegen?
Ich denke wer einmal den Komfort von einem Holzvergaserkessel im Keller erlebt hat wird da bestimmt nicht wieder von weggehen. 1x am Tag eine Schubkarre Holz nachlegen und das wars. Nach 24 h ist noch so viel Glut da das man nicht neu anzünden muss. Und viel sauberer, sparsamer und umweltfreundlicher ist das auch.
Klar die "Holzfeuerathmospähre" im Wohnzimmer fehlt, das ist aber wirklich der einzige Nachteil.
 
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GS_Ralf

GS_Ralf

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Der Wärmetransfer "Ofen --> Puffer" findet also nicht kon-
tinuierlich statt, sondern stoßweise.
Das kann man machen ist für die Lebenserwartung des Heizeinsatzes aber auch nicht viel besser. Wenn der befeuerte Heizeinsatz "stoßweise" mit dem kalten Wasser aus dem Puffer beaufschlagt wird gibt es natürlich auch Kondensation und damit Korrosion an den Heizflächen. Zusätzlich bedeutet stoßweiser Pumpenbetrieb auch ständige Temperaturwechsel die auch nicht gut für das Material sind.

Richtig macht man das so:
Die Pumpe wird über einen Differenztemperaturregler gesteuert. Ist die Temperatur im Heizeinsatz höher als im Puffer startet die Pumpe und läuft dauerhaft. Die darf aber nicht einfach so das kalte Wasser aus dem Puffer in den Rücklauf vom Heizeinsatz pumpen. Es wird eine thermostatische Rücklaufanhebung verbaut die die dafür sorgt, dass der Rücklauf immer über ca. 55 °C bleibt. Ist es kälter wird nur das Vorlaufwasser direkt wieder in den Rücklauf gepumpt und der Puffer geht leer aus. Das funktioniert übrigens genau so wie bei eurer GS LC, die hat aus den gleichen Gründen auch einen Thermostaten im Wasserkreislauf verbaut.

viele Grüße
Ralf
 
BigJay

BigJay

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...

Richtig macht man das so:
Die Pumpe wird über einen Differenztemperaturregler gesteuert. Ist die Temperatur im Heizeinsatz höher als im Puffer startet die Pumpe und läuft dauerhaft. Die darf aber nicht einfach so das kalte Wasser aus dem Puffer in den Rücklauf vom Heizeinsatz pumpen. Es wird eine thermostatische Rücklaufanhebung verbaut die die dafür sorgt, dass der Rücklauf immer über ca. 55 °C bleibt. Ist es kälter wird nur das Vorlaufwasser direkt wieder in den Rücklauf gepumpt und der Puffer geht leer aus. Das funktioniert übrigens genau so wie bei eurer GS LC, die hat aus den gleichen Gründen auch einen Thermostaten im Wasserkreislauf verbaut.

viele Grüße
Ralf
Wo Du recht hast... :o

Genau so ists auch bei mir geregelt.
 
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