Zum Blogbeitrag: Das auf dem Foto abgebildete Kabel dürfte nicht vom Gasgriff sein, sondern von den Heizgriffen. Was du nicht erwähnt hast, sind die Gewaltphantasien, die viele Menschen gegen den Texter entwickeln, der die deutsche Bedienungsanleitung verfasst hat. Ich zum Beispiel halte "langsames Vierteilen" inzwischen für eine durchaus valide Sanktionsmethode;-) Bei allen elektronisch einstellbaren Parametern gilt stets: Wenig sichtbare blaue Segmente und/oder niedriger Einstellwert steht für "wenig elektronische Regelung/ungezähmt". Ein hoher eingestellter Wert und/oder viele blaue Segmente stehen für "viel elektronische Regelung/abgesoftet". Dieses Prinzip erklärt sich bei näherem Nachdenken - es hätte Honda aber gut zu Gesicht gestanden, das zu erklären. Auf dem Bild deines Cockpits steht "P" bei zwei von vier Balken. Ein guter Autor einer Bedienungsanleitung hätte in die Anleitung geschrieben, dass "P" für die Gasgriffkennlinie steht, aber mich haben sie ja nicht gefragt. In den beiden frei programmierbaren Nutzermodi 1 und 2 kannst du die Werte für P (Gasannahme), EB (Motorbremse) und TC (Traktionskontrolle) individuell einstellen. Ich habe im Modus 1 P und EB auf Minimum (ungefiltert) und in Modus 2 auf Maximum (maximal abgesoftet) eingestellt, so kann ich mit einem Druck auf den Umschalter das Lastwechselverhalten von "ruppig" auf "sanft" umstellen, wobei die Unterschiede nicht riesig sind.
Apple CarPlay und Android Auto sind im Grunde inkonsequent gelöst. Man muss ein USB-Kabel in einen Stecker stecken und dann eine Gummikappe drübermachen, damit das Ganze wetterfest ist. Nur sind 99% aller USB-Stecker zu groß, damit man da die Kappe noch wieder drüberbekommt. Dann hängt das Handy am Kabel - und wohin damit? Honda bietet weder ein Fach noch eine Handyhalterung als Zubehör an. Ich habe stattdessen fest unter der Verkleidung einen Wireless CarPlay Adapter montiert und stecke mein iPhone einfach in meine Jacke - allerdings mit einer Handyhülle mit Zusatzakku, sonst kommt es ohne Laden nicht über den Tag.
Ja, die Kette hat mich als langjährigen Fahrer einer Boxer-BMW auch nicht begeistert. Nach ein paar tausend Kilometern habe ich aus Panik vor einem zu großen Kettendurchhang die Kette nachgespannt und war genervt, was das für ein Gefrickel war. Danach habe ich die Kette nicht mehr angefasst. Jetzt war die AT mit gut 15 TKM beim Jahresservice und ich habe drum gebeten, die Kette zu checken und ggfs. nachzuspannen. Antwort: Ist nicht nötig, passt alles. In Zukunft werde ich wohl die Kette bei jedem Reifenwechsel mal nachspannen lassen und mich ansonsten drauf beschränken, nach jedem Tankstopp eine Vierteldrehung an der Kappe meines Kettenölers auszuführen. Ich finde, das geht eigentlich.
Ich habe bis jetzt den Wechsel von BMW GS auf Honda AT nicht bereut. Ich wollte was anderes und habe was anderes gekriegt. Allerdings ärgere ich mich etwas, dass ich nicht zum 24er Modell gegriffen habe, das wurde drei Monate nach dem Kauf meiner AT vorgestellt. Da hätte ich dann schlauchlose Reifen und die Möglichkeit eines elektronischen Fahrwerks bekommen, das hätte mich gereizt.
Andererseits: Meine AT war - abgesehen von einem 50er Roller, den ich vor über 30 Jahren hatte - das einzige Kraftfahrzeug, das ich neu und ungebraucht gekauft habe. Sie war bis heute auch das teuerste Kfz, das ich je hatte, ich habe mit Koffern und Gedöns 17 K dafür bezahlt. Wenn ich mir überlege, dass meine R1100GS damals 2012 gerade einmal 3.400 Euro gekostet hat und mir dann elf Jahre lang (überwiegend) gute Dienste geleistet hat, ist meine neue, schöne Honda auch eine ganz schön teure Honda;-)
