blntaucher
Themenstarter
Hallo Leute,
mich würde mal Eure Meinung - speziell die der Befürworter - zum Thema Betreuungsgeld interessieren.
Bereits in den anfänglichen Diskussionen zu diesem Thema habe ich (für mich) erkannt / beschlossen, dass diese Maßnahme als ziemlich deutliches Zeichen von "blindem Aktionismus" einer nicht mehr wirklich regierungsfähigen Koalition zu werten ist. Sicherlich hätte es auch jede andere Regierungskonstellation schwer, eine finanzierbare und überwiegend akzteptierte Lösung für das Problem der einheitlichen "pre schulischen Grundausbildung" zu finden. Was aber nun hier offenbar in trockene Tücher gebracht wird, spottet doch wirklich jeder Beschreibung.
Sicherlich ist es schwierig, aufgrund der deutschlandweit sehr unterschiedlichen infrastrukturellen Gegebenheiten, eine allheilende Lösung anbieten zu können, doch einfach herzugehen und zu sagen: "...ok - Du willst Dein Kind zu Hause erziehen - hier hast Du Summe X...." ist doch haarstäubend!
Vor dem Hintergrund einer funktionierenden Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, deren funktionierende Integration durch dieses Modell sicherlich noch weniger ermöglicht wird, und auch wegen der Kinder in Familien die schon staatliche Unterstützung beziehen und dieses Geld eventuell nicht für den gedachten Zweck verwenden, sehe ich keinerlei Aussicht auf erfolgreiches Funktionieren dieses Gesetzes.
Anders ausgedrückt: Außer eines "imaginären Bienchens für tolle Neuerungen", das sich die Bundesregierung wohl gern anstecken möchte, sehe ich hier einzig einen Mechanismus von Geldverbrennung und eine "Verschlimmbesserung" der aktullen Betreuungssituationsproblematik.
Es ist doch - auf Deutsch gesagt - eine Verzweiflungslösung, die aus der Tatsache herrührt, dass es eine staatlich beschlossene Betreuungsgarantie geben soll, welche man jedoch (wie man mit Schrecken nach Verabschiedung dieser feststellen mußte) aufgrund von fehlendem Personal und fehlenden Plätzen nicht sichern kann und aus der man sich nun irgendwie freikaufen möchte.
100%ig ist eine KITA-Pflicht eine riesige finanzielle Herausforderung, jedoch ist es für unsere Gesellschaft - bei einheitlich festgelegten Betreuungs- und Ausbildungsstandards - auch eine Zukunftssicherung. Es ist mir absolut unerklärlich, dass hier gegenüber der Schulausbildung eine offenbar so stark abweichende Meinung existieren kann. Allerdings halte ich auch die länderspezifischen Bildungsstandards der Schulen für äußerst fraglich. Wenn`s nach mir ginge, gäbe es bundeseinheitliche Lehrpläne...
Gibt es denn unter Euch tatsächlich jemanden, der der Meinung ist (und dies eventuell auch noch an Hand konkreter Studien belegen kann) , dass Kinder mit einer frühestmöglichen KITA-Erziehung in ihrer Entwicklung den Kindern ohne jegliche "extrafamiliäre Betreuung" NICHT - statistisch betrachtet - eindeutig in ihrer individuellen Entwicklung überlegen sind?
Warum also als Staat Geld dafür bezahlen, dass jemand sein Kind nicht in eine Betreuungsstelle gibt???????
Danke für eure Ansichten und Meinungen zu diesem briasanten Thema.
Gruß
Tobias
mich würde mal Eure Meinung - speziell die der Befürworter - zum Thema Betreuungsgeld interessieren.
Bereits in den anfänglichen Diskussionen zu diesem Thema habe ich (für mich) erkannt / beschlossen, dass diese Maßnahme als ziemlich deutliches Zeichen von "blindem Aktionismus" einer nicht mehr wirklich regierungsfähigen Koalition zu werten ist. Sicherlich hätte es auch jede andere Regierungskonstellation schwer, eine finanzierbare und überwiegend akzteptierte Lösung für das Problem der einheitlichen "pre schulischen Grundausbildung" zu finden. Was aber nun hier offenbar in trockene Tücher gebracht wird, spottet doch wirklich jeder Beschreibung.
Sicherlich ist es schwierig, aufgrund der deutschlandweit sehr unterschiedlichen infrastrukturellen Gegebenheiten, eine allheilende Lösung anbieten zu können, doch einfach herzugehen und zu sagen: "...ok - Du willst Dein Kind zu Hause erziehen - hier hast Du Summe X...." ist doch haarstäubend!
Vor dem Hintergrund einer funktionierenden Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, deren funktionierende Integration durch dieses Modell sicherlich noch weniger ermöglicht wird, und auch wegen der Kinder in Familien die schon staatliche Unterstützung beziehen und dieses Geld eventuell nicht für den gedachten Zweck verwenden, sehe ich keinerlei Aussicht auf erfolgreiches Funktionieren dieses Gesetzes.
Anders ausgedrückt: Außer eines "imaginären Bienchens für tolle Neuerungen", das sich die Bundesregierung wohl gern anstecken möchte, sehe ich hier einzig einen Mechanismus von Geldverbrennung und eine "Verschlimmbesserung" der aktullen Betreuungssituationsproblematik.
Es ist doch - auf Deutsch gesagt - eine Verzweiflungslösung, die aus der Tatsache herrührt, dass es eine staatlich beschlossene Betreuungsgarantie geben soll, welche man jedoch (wie man mit Schrecken nach Verabschiedung dieser feststellen mußte) aufgrund von fehlendem Personal und fehlenden Plätzen nicht sichern kann und aus der man sich nun irgendwie freikaufen möchte.
100%ig ist eine KITA-Pflicht eine riesige finanzielle Herausforderung, jedoch ist es für unsere Gesellschaft - bei einheitlich festgelegten Betreuungs- und Ausbildungsstandards - auch eine Zukunftssicherung. Es ist mir absolut unerklärlich, dass hier gegenüber der Schulausbildung eine offenbar so stark abweichende Meinung existieren kann. Allerdings halte ich auch die länderspezifischen Bildungsstandards der Schulen für äußerst fraglich. Wenn`s nach mir ginge, gäbe es bundeseinheitliche Lehrpläne...
Gibt es denn unter Euch tatsächlich jemanden, der der Meinung ist (und dies eventuell auch noch an Hand konkreter Studien belegen kann) , dass Kinder mit einer frühestmöglichen KITA-Erziehung in ihrer Entwicklung den Kindern ohne jegliche "extrafamiliäre Betreuung" NICHT - statistisch betrachtet - eindeutig in ihrer individuellen Entwicklung überlegen sind?
Warum also als Staat Geld dafür bezahlen, dass jemand sein Kind nicht in eine Betreuungsstelle gibt???????
Danke für eure Ansichten und Meinungen zu diesem briasanten Thema.
Gruß
Tobias