Merkwürdige Zeit im Moment...
Ich war heute morgen bei meinem Schrauber und habe meine persönlichen Sachen von meiner GS mitgenommen. Sie hat einen wirtschaftlichen Totalschaden und wird jetzt zerlegt. Ich habe im Moment kein Geld, um mir locker eine neue GS zu holen, außerdem merke ich deutlich, wie meine Frau bremst und stemmt, damit ich mir bloß nicht wieder ein Motorrad anschaffe und damit fahre. Denn das ist ja alles sooo gefährlich...
(Dabei ist mir bei meinem Abflug vor zwei Wochen absolut gar nichts passiert).
In der Situation kann ich solche Sachen nicht brauchen, wie ich sie in der letzten Woche zweimal in München sehen musste.
Am Freitag bin ich mit dem Fahrrad die Landsberger Straße stadtauswärts gefahren, da kommt - kurz hinter dem BMW-Autohaus - eine Jet-Tankstelle. Und vor der Tankstelle stand ein Schweizer Reisebus mit riesigem Fahrradanhänger und blockierte die rechte Spur. Als ich mit meinem Rad an ihm vorbeifuhr, wurde ich fast von einem SUV überfahren, der von der Straße auf den Radweg furhr, um rechts am Bus vorbeizufahren. Als ich am Bus vorbei war, sah ich wieso: Auf der linken Spur lag quer eine HD Sportster (oder so was in der Liga), davor auf der Straße der Fahrer, Jethelm, das Gesicht blutverschmiert, regungslos. Glücklicherweise waren Leute da und kümmerten sich.
Heute lese ich das im Polizeibericht:
37-jähriger Motorradfahrer kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben - Laim
Am Freitag, 30.09.2011, gegen 16.45 Uhr, fuhr ein 46-jähriger Italiener mit einem Omnibus die Landsberger Straße in westlicher Richtung stadtauswärts. Er benutzte dabei den rechten von zwei für seine Fahrtrichtung vorhandenen Fahrstreifen.
Zur selben Zeit fuhr ein 37-Jähriger mit seiner Harley-Davidson die Landsberger Straße ebenfalls in westlicher Richtung stadtauswärts. Er benutzte den linken von zwei für seine Fahrtrichtung vorhandenen Fahrstreifen.
Als sich der 37-Jährige mit seinem Kraftrad auf gleicher Höhe mit dem Bus befand, etwa auf Höhe der Mitte der gesamten Fahrzeuglänge, wollte der Italiener einen Fahrstreifenwechsel nach links durchführen. Er hatte zuvor ordnungsgemäß geblinkt. Beim Fahrstreifenwechsel übersah er das Kraftrad des 37-Jährigen, das sich offensichtlich im Toten Winkel befand.
Der 37-Jährige bemerkte, dass der Bus auf seinen Fahrstreifen kam und verzögerte so stark, dass er die Kontrolle über sein Motorrad verlor und nach rechts zu Sturz kam. Er stürzte so unglücklich auf die Fahrbahn, dass er mit dem behelmten Kopf vor die Hinterachse des Omnibus zu liegen kam und der Kopf von diesem überrollt wurde.
Nach ersten Ermittlungen hielt der 46-jährige Busfahrer kurz nach dem Unfall an, entfernte sich dann aber von der Unfallstelle ohne seinen gesetzlichen Pflichten nachzukommen. Der Motorradfahrer erlitt bei dem Verkehrsunfall tödliche Verletzungen und verstarb noch an der Unfallstelle.
Im Rahmen der umfangreichen Fahndungsmaßnahmen konnte der Omnibus mit dem 46-jährigen Fahrer im Stadtbereich München durch die Polizei festgestellt und angehalten werden.
Im Rahmen der Unfallaufnahme mussten beide westlich führenden Fahrstreifen der Landsberger Straße zwischen der Donnersberger Brücke und der Kreuzung zur Elsenheimer Straße/Friedenheimer Brücke für dreieinviertel Stunden komplett gesperrt werden. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Der Ermittlungsrichter erließ gegen den Busfahrer Haftbefehl.
Der Motorradfahrer trug zum Unfallzeitpunkt einen nicht zugelassenen Helm, der lediglich für das Skifahren als geeignet gekennzeichnet war.
Am Samstag wollen meine Frau und ich nach Solln und fahren die Fürstenrieder Straße in südlicher Richtung. Plötzlich sehen wir, dass auf der Überführung über die A96 die halbe Brücke gesperrt ist. Blaulicht, Rettungswagen. Im Vorbeifahren sehen wir ein Trümmerfeld. Auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig liegt ein Fiat Panda auf dem Dach(!). Und eine schwere Maschine liegt mitten auf der Straße auf der Seite. Scheiße!
Im Polizeibericht steht dazu:
28-Jährige missachtet Rotlicht – sechs Personen leicht verletzt
Am Samstag, 01.10.2011, gegen 11.20 Uhr, fuhr eine 28-Jährige mit ihrem Fiat Panda sie Fürstenrieder Straße in südlicher Fahrtrichtung (stadtauswärts). Im Fahrzeug befanden sich noch vier weitere Mitfahrer. An der Kreuzung zur Bundesautobahn A96 bog die 28-Jährige nach links in östlicher Richtung ab.
Hierbei übersah sie das separate Rotlicht für Linksabbieger und fuhr in den Kreuzungsbereich ein.
Zeitgleich fuhr ein 57-jähriger Harley-Davidson-Fahrer die Fürstenrieder Straße auf dem zweiten von vier Fahrstreifen und ein 20-jähriger BMW-Fahrer auf dem ersten von vier Fahrstreifen in nördlicher Richtung.
Der Motorradfahrer prallte in die rechte hintere Fahrzeugseite des Pandas und kam anschließend zu Sturz. Der 20-Jährige prallte frontal in die rechte Fahrzeugseite des Pandas.
Der Fiat schleuderte nach links, wurde am Bordstein ausgehebelt und kam auf dem angrenzenden Geh- und Radweg auf dem Dach zum Liegen.
Der Fahrer des Motorrades sowie die fünf Insassen des Fiat wurden jeweils leicht verletzt und zur ambulanten Behandlung in eine Münchner Krankenhaus gebracht.
An allen Fahrzeugen entstand ein Schaden von jeweils 5.000 Euro.
Während der Unfallaufnahme musste die Fürstenriederstraße in nördlicher Fahrtrichtung teilweise gesperrt werden. Der Verkehr wurde über die Bundesautobahn A 96 und die Westendstraße abgeleitet bzw. auf dem verbleibenden Fahrstreifen vorbeigeleitet.
Immerhin, keine Toten, da muss man ja schon froh sein. Wir hatten jetzt ja ungewöhnlich lange ungewöhnlich warmes und sonniges Wetter. Dazu kam noch die Wiesn, und irgendwie sind alle im Moment etwas durchgeknallt unterwegs. Als ich am Freitag die fünf Kilometer von der Arbeit nach hause mit dem Rad fuhr, wäre ich dreimal fast über den Haufen gefahren worden, einmal übrigens von einem Radfahrer. Leute, das kann ich alles im Moment gar nicht brauchten, wirklich nicht.