Gemeinsam genutzte Schrauberwerkstatt / Garagen Community

[Jo63]

Hallo,
Gibt’s hier im Forum Leute die eine Schrauberwekstatt mit mehreren Leuten teilen, oder eine Garagen Community ähnlich wie es das Craftwerk in Berlin oder der Hangar in Zürich, umtreiben?
Eure Erfahrungen würden mich sehr interessieren um die in einem neuen Projekt berücksichtigen zu können. Man muss ja nicht immer das Rad neu erfinden.
Mich treibt seit längerem die Idee an, so eine Garagen Community im südlichen Stadtbereich von Ulm/Neu-Ulm zum Laufen zu bringen. Natürlich nicht nur zum Schrauben oder Parken der Bikes, sondern auch als Treffpunkt Cafe, eventl. Co Working Space…..
In einer Millionenstadt wie Berlin funktioniert das ja sehr gut, ob das auch in einer Doppelstadt UL+NU mit ca. 185.000 Einwohner im Schwabenland funktioniert??
Ich hoffe auf viele Informationen von euch und bedanke mich im Voraus.
Viele Grüße
Rainer
Wer Interesse daran hat, bitte mit PN Kontakt aufnehmen.

 

[Ace007]

Habe meine eigene Garage / Werkstatt.....

War mal in einer Werkstattgemeinschaft, da aber bei Geld die Freundschaft scheinbar endet, hat es nicht funktioniert.

 

[Nighthawk]

War mal in einer Werkstattgemeinschaft, da aber bei Geld die Freundschaft scheinbar endet, hat es nicht funktioniert.

Obwohl ich die Idee gut finde, ist das leider eine traurige Erfahrung, die inzwischen mehrere gemacht haben. Bei Mietobjekten besteht auf Dauer auch die Gefahr ungerechtfertigter Mieterhöhungen, die den Standort gefährden. Bei Gemeinschaftsbesitz kommt es oft zu Differenzen bei den Investitionen unter den Mitbesitzern. Zieht einer davon weg oder will die Werkstatt aus anderen Gründen nicht mehr nützen, dann ist sein Anteil abzulösen, was für die verbliebenen oft zu einer finanziellen Zerreißprobe wird. Glücklich also, wer seine eigene Garagen-Werkstatt betreibt und diese komfortabel mit allem ausstattet, was nützlich und teuer ist.

 

[barniey]

Ich denke wenn man mit Freunden, oder Kumpels sowas aufzieht die alle in etwa gleich Ticken, dann kann das funktionieren.

Eigentlich eine sehr gute Idee und wenn es funktioniert gibt es nur Gewinner!

 

[carlo93]

das hat auch was mit Geld zu tun. Und bei Geld gibt es keine Freunde und Kumpel, keine Geschwister, keine Verwandten ....

 

[barniey]

Es gibt genügen Beispiele wo es auch funktioniert, das Glas ist immer auch halbvoll und nicht nur halbleer, wenn die Einstellung von allen passst.

 

[fralind]

ähnlich wie es das Craftwerk in Berlin oder der Hangar in Zürich,

Haben wir gemacht.

Löblich, aber im Anschub recht Kostenintensiv. Selbst wenn es nur feundschaftlich gemacht wird ohne Gewinnstatus.

Problem, einer ist der Boss, einer sollte der Boss sein. Schwer wenn es zu gleichen Teilen geht. Es müssen glasklare Verträge miteinander gemacht werden. Sonst ist die Haftung wie in eier WG. Wer was macht, zu tun hat und wer welchen Platz bekommt. Schon da zeigt sich wer es ernst meint und wer nur spielen wollte.

Gut gemacht kommt man mit dem Happy Place schnell an die Grenzen des Hobby machbaren. Und spätestens da kommt dann der Bruch durch unterschiedliche Vorstellungen.

Und immer wieder das liebe Geld.

Dir viel Glück das es klappt.

 

[Jo63]

]

Haben wir gemacht.


Seid ihr noch in der Community zusammen?
Wo ist euer Therapiezentrum?
Danke
Gruss
Rainer

 

[fralind]

Gemacht haben wir das in der alten Glasfabrik Sinzig / Bad Breisig. Schnell wurde es aber unübersichtlich, dass spricht sich rum und irgend jemand brachte wieder einen mit der auch einen kannte, Ruhe wie angedacht, also eine Männerhöhle wo sich ein paar Freunde treffen, was schrauben, Samstags dabei MGP oder F1 Quali schauen und auch mal Sonntags sich zusammen Rennen auf einem großen Bildschirm anschauen ging schlecht. Es dauerte so 3 Monate bis alles was eingespielt ist.
Dann gingen die Probleme los.

Es bleibt nicht bei 5 Mann. Es wurden immer mehr (Freund vom Freund usw.) Man kannte die meisten anderen Leute nicht
Getränkekühlschrank war immer leer, egal wie viel man auffüllte, nur in der Kasse war nichts
Werkzeug kam weg, war auch keiner gewesen
Selber war man nicht in der Lage etwas an seinem Moped zu machen, immer kam einer (Fremde) mit seinem Kram.
Im Sommer (meist schon im März) fahre ich Samstags und Sonntags Motorrad. Kosten laufen aber weiter.
Bei einigen ging dann das gemeckere daheim nochmehr (wer verheiratet ist kennt das, wer lange verheiratet ist kennt das schon lange) los," immer Samstags in der Werkstatt, bla bla bla".
Usw., irgend was ist ja immer stellt man dann schnell fest.

Nach 6 Monaten kam dann schon Misstimmung auf. Und ich habe dann meinen Platz an den nächsten weitergegeben.

Und schnell war dann ende mit dem Happy Place, 30 Tage sind schnell um, der Winter kalt (Heizkosten) und zum Schluss als fast jeder der am Anfang daran beteiligten seinen Platz an andere abgegen hat, habe ich gehört ging es um Restverbindlichkeiten in Höhe von knapp 3.000 €.


Was davon geblieben ist

https://www.facebook.com/groups/276177319199577/photos/

https://www.lexicar.de/veranstaltungen/termin-3130.html

https://www.blick-aktuell.de/Berichte/Chrom-und-glaenzender-Lack-402499.html

Und sowas zwangloses ist der bessere Weg.



Samstags Nachmittags bei dem Wetter kommen jetzt nun auch schon mal zwanglos 2-3 Freunde zu mir in die Werkstatt, mal quatschen wir dummes Zeugs, dabei wird auch mal ein Bier getrunken, ich schraube an meinem aktuellen Projekt, oder wir schauen uns wie am letzten Samstag die Qualis auf dem Fernseher dabei an.

Und ich habe die Kontrolle.

 

[Jo63]

Hallo Frank,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung und schön, dass du das so offen erzählst.
Ja, da liegen meine Befürchtungen auch, entweder Kommerziell und eher snobistisch weil es ja schon Geld kostet, oder privat auf die eigene Kappe. Was für mich schwer einzuschätzen ist, ob Bedarf in der Provinzstadt Ulm + Neu-Ulm da ist, zumal wir auch noch Schwaben sind....
Ich schau mir in nächster Zeit mal einige Projekte an, dann wird man sehen ob es sinn macht das weiter zu treiben.
VG
Rainer

 

[Ace007]

Ich denke mal dass die, die selber schrauben, bereits versorgt sind.

 

[Moggelestreiber]

Gibt’s hier im Forum Leute die eine Schrauberwekstatt mit mehreren Leuten teilen,

Hatte Hallen an solche Gemeinschaften vermietet, eine, mit klar definiertem "Oberhaupt", hat 4 Jahre funktioniert, die anderen deutlich kürzer. Wenn es auch nur einem in der Gruppe an für so was nötigen hohen Sozialkompetenz mangelt, geht erfahrungsgemäß das Ganze den Bach runter.

Was gut funktioniert ist wenn einer das macht und die anderen zum schrauben / grillen / trinken kommen und dann entsprechend ihren Beitrag leisten.

Was auch super funktioniert ist die Hilfe der Mieter untereinander...