Tante verstorben; und nun?

[palmstrollo]

Soderle, habe eben das Nachlassgericht erreicht und mit einer freundlichen Dame sprechen können.

Die Tante lebte seit kurzer Zeit in einem Pflegeheim. Die Auflösung der Wohnung ist somit bereits von der Tante selbst organisiert worden.
Auch ist damit geklärt, wer den Tod entdeckt hat.
Zudem exisitiert ein Testament.
Wir sollen uns nur kurz mit dem mir genannten Aktenzeichen an das Nachlassgericht wenden und eine Geburtsurkunde von Schwiegermutter mitschicken. Dann erhält sie Auskunft über die noch offenen Fragen sowie eine Kopie des Testaments.

Danke an alle. Thema ist somit geklärt.

 

[umdieEcke]

Traurig finde ich, dass in unserem hochangesehen Land mit seiner überbordenden Bürokratie es immer wieder möglich ist zu versterben und lebende Verwandschaft wird nicht gesucht. Egal, wie der Kontakt der Personen untereinander war.

 

[Balu0331]

Erstmal mein herzliches Beileid.

Da meine Frau letztes Jahr im August verstorben ist, bin ich da gerade auch mit beschäftigt alles damit zusammenhängende zu erledigen. Da es ein Testament gab habe ich es einfacher. Einfacher heißt aber nicht einfach.

ichhabe jetzt nicht jeden Beitrag gelesen, betimmt haben auch andere schon ins selbe Horn gestoßen.

Wie mir scheint ist dir der genaue Todeszeitpunkt nicht bekannt und die Wohnung ist wohl schon geräumt.
Wenn euch etwas daran liegt noch eine Chance auf persönliche Dinge zu haben, solltet ihr keine Zeit verschenken.
Keine Versuche etwas auf eigene Faust zu erreichen, bringt meiner Erfahrung nicht viel, weil wirklich niemand kooperativ ist.

An jeder Stelle wird es mir schwieriger gemacht als es eh schon ist. Und alle verstecken sich hinter Corona.
Bei manchen Dingen bin ich mittlerweile auch soweit über einen Anwalt nachzudenken. Wäre vielleicht besser gewesen, das sofort zu machen statt viel eigene nicht vorhandene Energie verpuffen zu lassen.

Die meisten haben mir viel Kraft gewünscht. Ganz ehrlich, ich kann es nicht mehr hören. Ich weiß, ist gut gemeint, aber ....

Ich möchte meinen Frieden finden, und das ist es was ich euch auch wünsche.
Egal was ihr erreicht oder auch nicht, dass ihr euren Frieden damit finden könnt.
Aber der Weg geht meiner Meinung nach nur über einen Fachmann, also Anwalt oder Notar.

Beste Grüße
Frank

 

[Uli G.]

@Balu0331 Mein herzliches Beileid zu Deinem Verlust

Traurig finde ich, dass in unserem hochangesehen Land mit seiner überbordenden Bürokratie es immer wieder möglich ist zu versterben und lebende Verwandschaft wird nicht gesucht. Egal, wie der Kontakt der Personen untereinander war.

Doch, manchmal wird lebende Verwandtschaft sonderbarerweise gesucht, obwohl sie den Behörden bekannt sein müsste.
Meine Mutter ist einige Jahre vor meinem Vater verstorben, und meine Schwester u. ich wurden völlig problemlos gesucht, gefunden u. als Erben eingesetzt, wie auch mein Vater, der seit 1978 in Venezuela lebte. Als dann mein Vater mit 98 Jahren in Venezuela verstarb, fing das Theater an. Die Rentenversicherung stellte die Zahlungen nach einfacher Benachrichtigung per Mail -ohne weitere Nachfrage- ein, während das den Banken und Versicherungen völlig egal war, für die lebte er einfach weiter (wahrsch. bis zum Ende des Geldes, und das hätte noch Jahrzehnte dauern können). Es dauerte fast zwei Jahre, bis wir eine Sterbeurkunde hatten und endlich überflüssige Zahlungen für Versicherungen, Zeitschriften etc. kündigen konnten und nicht nur lesenden Zugriff zu Bankkonten hatten. Grundsteuer wurde weiterhin von einem der Konten abgebucht. Letztes Jahr kam dann der Klopfer, als ich zufällig auf die Anfrage einer Behörde stieß, die nach den Erben der verstorbenen Eheleute F. und E.-V. G. suchte, also meiner Schwester und mir, um eine ausstehende Zahlung für eine den Anwohnern zu berechnende Straßenbaumaßnahme einzutreiben.
Ganz offensichtlich war es dieser Behörde nicht möglich, auf die Besitzdaten für das Grundstück zuzugreifen, denn sonst hätte sie schnell erkannt, daß da andere Besitzer als erwähnte Eheleute eingetragen waren. Mein Vater war da bereits "amtlich" verstorben -Sterbeurkunde über deutsche Botschaft in Caracas, so daß das Grundstück je zur Hälfte meiner Schwester u. mir gehört.
Irgendwie ist die Kommunikation zwischen den Behörden gestört (o. die sind gestört), anders ist das nicht zu erklären.

Uli

 

[Benno]

Datenschutz?

 

[palmstrollo]

Es gibt Unterschiede zwischen den Bundesländern, was die Suche nach Hinterbliebenen betrifft. Der Freistaat Sachsen muss nicht suchen, hat mir die Dame erklärt.

Zur Suche nach Hinterbliebenen aber noch eine mir passierte Sache.
Mein Vater ist Ende 2017 verstorben und meine Mutter hat das Auto, welches noch auf Papa zugelassen war, meinem Ältesten gegeben. Er studierte damals Jura in Bielefeld.
Nach 6 Monaten rief Mutti an und sagte "Junge, da ist Geld von der KfZ-Steuer und der KfZ-Versicherung gekommen".
Ich erklärte ihr, dass das ok sei, da ihr Enkel jetzt endlich den Wagen umgemeldet hätte.
Ich rief ihn an und erfuhr, dass er das noch nicht gemacht hätte und der Wagen brav in Bielefeld vor dem Studentenheim stünde. Kennzeichen seien noch dran, sagte er.
Ich fragte dann bei der Versicherung nach.
Die Stadt Köln habe ihr die Info gegeben, dass der Wagen abgemeldet sei; also Erstattung des überzahlten Beitrags.
Danach rief ich bei der Stadt Köln an und wurde zur Zulassungsstelle verbunden.
Dort erklärte man mir, dass die Stadt Köln keine Erben hat ausfindig machen können und damit den Wagen stillgelegt habe. Die Kennzeichen seien "ausgeschrieben" (vermutlich zur Fahndung ).
Als ich der Dame dann sagte, dass da wohl die richtigen "Deppen" gesucht haben müssen, weil meine Mutter noch an der gleichen Adresse wohnt (eigenes Haus), die Stadt für das Anwesen Steuern etc. kassiert und der Wagen nach wie vor genutzt würde, wurde es plötzlich still auf der anderen Seite der Leitung.

 

[ChiemgauQtreiber]

@palmstrollo
Unglaublich
"unser hochqualifiziertes Fachpersonal...."

 

[Biker-Gina]

Ja, die gibt's überall und sterben nicht aus...

 

[znark]

Traurig finde ich, dass in unserem hochangesehen Land mit seiner überbordenden Bürokratie es immer wieder möglich ist zu versterben und lebende Verwandschaft wird nicht gesucht. Egal, wie der Kontakt der Personen untereinander war.

Hmm, traurig finde ich, dass in unserem hochangesehen Land die Bürokratie benötigt wird, damit die Verwandtschaft mitbekommt, dass der Verwandte vor Monaten verstorben ist .... um ans Erbe zu kommen ....

Vor 100Jahren hätte ich das ja noch eingesehen, ab seit Verbreitung des Telefons sollte man sich ja doch hin und wieder bei Erbonkel -oder Erbtante erkundigen können, ob es denn nicht bald mal soweit ist damit man endlich an das wohlverdiente Erbe kommt ....

Sorry, aber das ist leider meine Meinung zu dem Thema.
Gruß Peter

 

[Uli G.]

Hmm, traurig finde ich, dass in unserem hochangesehen Land die Bürokratie benötigt wird, damit die Verwandtschaft mitbekommt, dass der Verwandte vor Monaten verstorben ist .... um ans Erbe zu kommen ....

Vor 100Jahren hätte ich das ja noch eingesehen, ab seit Verbreitung des Telefons sollte man sich ja doch hin und wieder bei Erbonkel -oder Erbtante erkundigen können, ob es denn nicht bald mal soweit ist damit man endlich an das wohlverdiente Erbe kommt ....

Sorry, aber das ist leider meine Meinung zu dem Thema.
Gruß Peter

Auch wenn es traurig ist, ändert es nichts daran, daß es ebenso traurig ist, daß Behörden nicht untereinander reden können/dürfen.
Datenschutz?
Auf welcher Grundlage (von ggfs. geschützten Daten) wird dann eine Zahlungsforderung erhoben? Dürfen die überhaupt wissen, wem das Grundstück gehört?

Uli

 

[znark]

Auch wenn es traurig ist, ändert es nichts daran, daß es ebenso traurig ist, daß Behörden nicht untereinander reden können/dürfen.
Datenschutz?

Ja - vermutlich.

Komischerweise wird immer dann darüber gejammert, dass der Datenaustausch "nicht funktioniert" wenn man selbst dadurch einen Nachteil hat. Aber wenn es anders herum ist und eine Behörde Daten einer anderen Behörde unberechtigt nutzen würde und man daraus dann einen Nachteil hätte .. dann gibt es auf einmal großes Geschrei und Gezeter und der mangelnde "Datenschutz" wird beklagt.

Ich zitiere mal aus
Datenschutz-Cockpit: Bürger sollen sehen, welche Behörden ihre Daten haben - DER SPIEGEL
"Die große Mehrheit ist auch nicht begeistert, wenn es um einen Datenaustausch zwischen den Behörden geht."

 

[Uli G.]

Ja - vermutlich.

Komischerweise wird immer dann darüber gejammert, dass der Datenaustausch "nicht funktioniert" wenn man selbst dadurch einen Nachteil hat. Aber wenn es anders herum ist und eine Behörde Daten einer anderen Behörde unberechtigt nutzen würde und man daraus dann einen Nachteil hätte .. dann gibt es auf einmal großes Geschrei und Gezeter und der mangelnde "Datenschutz" wird beklagt.

Ich zitiere mal aus
Datenschutz-Cockpit: Bürger sollen sehen, welche Behörden ihre Daten haben - DER SPIEGEL
"Die große Mehrheit ist auch nicht begeistert, wenn es um einen Datenaustausch zwischen den Behörden geht."

Dann gehöre ich zu den wenigen, denen das an der Kehrseite vorbei geht.
Wer sich im Internet rumtreibt, WhatsApp nutzt etc., ist "durchsichtig", und, wenn er/sie/es/wasauchimmer das nicht glaubt, auch noch chronisch blauäugig!

Uli