Wie wird man eigentlich Begleitfahrer für Rennen?

Diskutiere Wie wird man eigentlich Begleitfahrer für Rennen? im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Hallo zusammen, beim rumzappen am Wochenende mal wieder draufgekommen :) Einer der für mich interessantesten "Jobs" auf einem Motorrad wäre...
Cloudhopper

Cloudhopper

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Hallo zusammen, beim rumzappen am Wochenende mal wieder draufgekommen :) Einer der für mich interessantesten "Jobs" auf einem Motorrad wäre Begleitfahrer bei einer Radrundfahrt. Muss nicht unbedingt die Tour sein, kann auch gerne die Deutscland Rundfahrt sein.

Meine Frage ist aber, wie kommt man an sowas ran? Es gibt ja verschiedenste Aufgaben, wobei die des Kamera-Mopeds sicherlich die anspruchvollste ist. Ich meine mal gehört zu haben, das die meisten Fahrer bei solchen Veranstaltungen Motorradpolizisten sind, die sich dafür freistellen lassen/Urlaub nehmen?

Würde mich mal interessieren, an wen man sich da wenden muss, wenn man da Interesse dran hätte. Finde das irgendwie schon seit meiner Kindheit sehr interessant und es würde mich mal reizen :D
 
globerocker

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Hallo,

da mußt Du Dich an die Produktionsfirmen (nicht den Sender!) für die Fernsehaufzeichnungen/Live-Übertragungen wenden.

Diese kaufen für solche Geschichten dann professionelle Motorradfahrer ein.

Kannst ja mal mitteilen, ob sowas klappt, oder ob das Jobs sind, die vererbt werden...


Dankeschön!
 
N

Nordlicht

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Hier in der Schweiz läuft das teilweise über einen Trupp von Leuten, die solche Events begleiten.
www.motocrew.ch
Ich würde mich mal an die Organisatoren des Events wenden, der dich interessiert.
Ironman, etc. Vielleicht auch an den Radsportverband. Denn man hat ja nicht nur die paar Hanseln von den TV-Stationen, sondern Hundertschaften von Pressefuzzis und auch Schiedsrichter hinten drauf.
Und ja, macht mächtig Laune, ist aber mordsanstrengend! Und du musst dich im Griff haben und dich zurücknehmen können... in einer Bergetappe mit ca. 10 km/h im Velopulk schleichen, während sich hinter dir dein Sozius komplett dreht, weil er nach hinten besser filmen kann... das braucht Nerven :D

http://www.oeamtc.at/netautor/pages/resshp/anwendg/1142806.html
 
arbalo

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die at-freunde ffm begleiten schon seit jahren den ffm-ironman-triathlon.
nimm mal mit denen kontakt auf.
 
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Hannes aus Mfr.

Hannes aus Mfr.

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War 2006 oder 07 bei der Bayern-Rundfahrt dabei. Es wahr ein Zeitfahren mit Start und Ziel in Rothenburg o.d.T. ca 10 km. Dabei muß für jeden Radler ein Motorradfahrer vorausfahren so 30 bis 50m, bin 2 Runden gefahren. Als Belohnung gab's ein T-shirt und Verzehrgutscheine.

War ein Riesenspaß, viele winkende Zuschauer und eine ganz neue Erfahrung.

Wies dazu kam? Der Hauptsponser, die Volks- u. Raiffeisenbank hat uns angesprochen, und wir haben sofort zugesagt.:):):)
 
Cloudhopper

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Ah cool, danke. Da bekomm ich mal ne Idee wie man an sowas rankommt ;)

Ich brauch noch ein wenig bis ich da mitmachen kann überhaupt. Ich darf ja noch nichtmal ausserhalb Irlands fahren und generell traue ich mir das vom Können her noch nicht zu.

Aber in 1 oder 2 Jahren, warum nicht? :cool:
 
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Nordlicht

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Aber in 1 oder 2 Jahren, warum nicht? :cool:
Gute Selbsteinschätzung! Hat man immer seltener, dass jemand zugibt, etwas mal NOCH NICHT zu können.
Generell gibt es einfach unterschiedliche Veranstaltungen. Ich kann jetzt nur schweizer Beispiele bringen.
Meine Erfahrungen erstrecken sich vor Allem auf die Begleitung der Radstrecke beim Ironman. Da begleitest du Velofahrer und hast entweder einen Schiri an Bord oder die Presse. TV fährt meist selbst. Mit den Fotofritzen fährst du bestimmte Punkte der Strecke an, die sie dir sagen- und dann wird geknipst. Manchmal begleitest du auch einen Pulk eine Zeitlang - dann will der Pressemensch wohl eine Reportage schreiben. Insgesamt heisst das, du fährst maximal die Renngeschwindigkeit, eher etwas langsamer.
Und auch, wenn die Hektiker hier widersprechen werden - in den Kehren bist DU es, der dann den Velofahrern PLatz macht, weil die locker mit nem 80er den Hügel runter ins Dorf rasen, wo du den Blitzer beachten musst ;)
Mit dem Schiri drauf ist es ebenso: Du beobachtest das Feld, bist als bei den Athleten.
Anders z.B. die Tour de Suisse. Da sind die Motorradfahrer für die Streckensicherung zuständig! Das heisst, du sicherst eine Kreuzung und hast dann gefälligts wieder nach vorne zu kommen! Um jeden Preis! Letztes Jahr war dieser Preis das Leben einiger Motorradfreunde, weil sie das Tempo nicht mehr im Griff hatten - UNfall. Die Profis dort fahren mit dem Messer zwischen den Zähnen, machen keine Gefangenen und du musst schneller sein als sie! Das ist höchster Anspruch und too much für mich. Hier fahren auch in der Schweiz hauptsächlich Polizisten udn einige sehr erfahrene Profis mit.
Dann gibt es noch Langstreckenanlässe. Die Tortour z.B. oder auch den Gigathlon. Beim Gigathlon geht es über Stock und Stein, also langsamer, dafür sehr lang. Konditionell ein Hammer. Will ich gerne 2011 probieren.
Dier Tortour ist tatsächlich eine! Hier hast du eine bestimmte Etappe, die du als "Race-Marshall" betreust. Du chauffierst also keinen Schiri, du BIST einer! Und da kann es dir passieren, dass du ab 2:00 nachts den Gotthardpass und den Nufenenpass hin und her fährst, dabei auf die armen Schweine auf ihren Velos achtest und dir ansonsten beinahe einer abgeht, weil du mutterseelenallein auf dieser sonst motorradverseuchten Strecke bist und so einen grandiosen Sonnenaufgang erleben darfst!!!
Oder aber bei Nebel und Regen zur gleichen Zeit bibberst und frierst. Letzteres habe ICH erlebt, Ersteres wurde versprochen :D
Will sagen: Nimm ruhig bald Kontakt auf zu örtlichen Veranstaltern. Hat es nicht auch in Irland Radrennen?
Oft suchen schon kleine Clubs jemand, der ihren Anlass unterstützt oder müssen gar erst darauf gestossen werden! Kauf dir mal ne Velozeitschrift und sieh nach, wo in deiner Region welche Veranstaltungen sind. Und dann sprich da mal die Begleitfahrer an. Es macht wirklich Laune, ist aber hammer anstrengend
 
Cloudhopper

Cloudhopper

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Danke Holger, aber ich bin nciht mehr ganz grün mit meinen 32 Sommern. Ich weiss halt das einer der Faktoren die für mich und andere von mir auf dem Motorrad ausgehen, die korrekte Einschätzung der Situation ist, wenn nicht sogar der primäre in vielen Situationen. Meine erste Hürde ist erstmal meine Lernlizenz in einen Führerschein umzuwandeln... hoffentlich im Frühherbst.

Dann fahr ich erst seit Ostern, hab noch keine 4000km runter und lern jeden Ritt da draussen dazu. Ich werde mit jedem Kilometer besser und mein Fahren ist kein Vergleich mehr zu den Anfängen. Aber ich weiss das ich noch viel mehr Erfahrung brauche um bei einfacheren Veranstaltungen Begleitung zu machen ohne das ich da im Weg oder gar gefährlich bin. Und genau das ist ja, was mich seit je her so fasziniert, wie diese Motorräder sich so unauffällig zwischen den Teilnehmern bewegen. Da gehört schon ne Portion Fahrgefühl dazu.

Das mit dem lokalen Fahrrad-Rennen ist ne gute Idee, hab nen Freund der da recht aktiv ist. Mal schauen ob ich da in 2012 (oder vielleicht schon 2011?) mal reinschnuppern kann.

Grüsse,
Sebastian
 
gerd_

gerd_

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Hi
Als Begleitfahrzeug gibt es mehrere Typen
Z.B.
Die Sanis. Die werden i.d.R. von den "San-Unternehmen" (BRK, MHD, etc) gestellt, fahren solo und haben eine Ausbildung als Rettungssani.

Die Kameraleute.
Da dürfte es zwei Gruppen geben. Die kleine Gruppe die irgendwelche Filmchen dreht und dann an irgendwen verkloppen möchte. Sie lauern natürlich in erster Linie darauf, dass einer von einem Meteoriten getroffen wird und sie dann zufällig gerade draufhalten.
Die zweite Gruppe ist die der Direktübertragung. Das sind Profis die nichts anderes tun. Kameramann und Fahrer kennen sich und wissen umeinander. Der Fahrer muss mit plötzlichem Gehampel seines Kameramanns zurechtkommen und dieser muss sich im wahrsten Sinn blind auf den Fahrer verlassen können weil er ja überall hinschaut, nur nicht auf den Weg und zudem meist nur einen 2-dimensionalen Ausschnitt durch seine Kamera sieht. Das Mopped ist untergeordnet, aber der Wert Übertragungsequipments überschreitet den Höhe mancher Lebensversicherung.
Bei der Tour de France hab' ich ein Mopped gesehen bei dem der Kameramann rückwärts draufsass. Er lehnte in einer Art Gestell um seine Taille und hatte Fussrasten hinter den Rücklichtern.
Beide Sorten Kameramann werden also eher nicht mit Unbekannten fahren.
Den Wunsch als Kamerafahrer tätig zu sein schätze ich so ein wie denjenigen mit einer privat erworbenen (nicht ganz billigen) Helilizenz Rettungshelipilot zu werden. Die Flieger der Streitkräfte haben einfach mehr Praxis!

Relativ gute Karten hat man, wenn fahrende Wegbereiter gebraucht werden. Bei Radrennen fahren für Radler der ersten Kategorie Polizeimotorräder vorweg aber für die "zweite Klasse" kann man dabei sein.
Dann aber vorwiegend für das gesamte Rennen (Deutschlandrundfahrt) und nicht nur für einen Tag (ausser eben bei den "Eintägern")
gerd
 
N

Nordlicht

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Genau, die zwei Jahre sind ja bald um. Bist du mittlerweile Begleitfahrer?
Ich hab mich letzte Woche um einen Marathonlauf gekümmert. Bei Dauerregen insgesamt 14 Stunden und mehr als 440 km auf einer DRZ 400...
Jetzt gehts dann Schlag auf Schlag. 2x Ironman, Tortour (1000km Radtour rund um die Schweiz), grand prix Ruebliland(juniorenmeisterschaft) und noch ein paar Kleinanlässe. Mal Sanifahrer, mal Pressefritze, mal Schiedsrichter, mal Streckensicherung- das Coole bei uns ist, dass wir das ganze Spektrum abdecken.
Nur die Tour de Suisse ist, wie Tour de France auch, fest in Polizistenhand...

Mir fehlt noch der Gigathlon. Aber da gibts bei uns ne recht eingefleischte Truppe, die man nicht so gut umgehen kann. Das muss ausgesessen werden ;)
 
MacDubh

MacDubh

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nicht mehr R1200GS,dafür: Ducati Multistrada 1260S, DUCATI - 750SS, Gilera RC600, Yamaha tenere 700
Hi,

ich habe das mal beim Köln Triathlon gemacht und es hat Spaß gemacht. Aber es war auch sehr anstrengend. mehrere Stunden mit max. 30-40 durch die Gegend fahren, beobachten und mit dem Schiri die Fahrer verwarnen...

Abends war ich total am Ende.
 
M

Momber

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Aber es war auch sehr anstrengend. ... Abends war ich total am Ende.
Das ist wahr. Ich hab gestern beim City-Marathon in Mannheim eine Fotografin rumgefahren und war danach ebenfalls restlos fertig, genau wie letztes Jahr in Heilbronn beim Triathlon.
Das ist aber nur einer der Gründe, weswegen ich sowas ab jetzt nicht mehr machen werde.
Aber (mindestens) ein Mal kann man das schon machen, es ist eine recht interessante Erfahrung.
 
N

Nordlicht

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Jepp, ist ein harter Job- effektiv.
Für mich persönlich halt nach den grossen Reisen immer das Highlight im Sommer...
 
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Hardi

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Hallo,
ich bin 7 Jahre als grüner Kradfahrer bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt mitgefahren. Das ist alles nicht so einfach und so lustig, wie es scheint. Fahr mal nach 5 Stunden auf dem Bock am Mittag mit Tempo 40 und 30 Grad im Schatten 40 km auf einer gut ausgebauten Bundesstraße an der Mosel entlang. Da muss man schon laut singen, damit man nicht einschläft und vom Bock fällt.

Das Andere ist dann, wenn du von hinten an dem Feld vorbei nach vorne musst, um eine neue Gefahrenstelle abzusichern. Es ist mehr als einmal vorgekommen, dass ich auf der weißen Fahrbahnbegrenzung fuhr, links von mir unbefestigtes Bankett und rechts Ellbogenkontakt mit den Radfahrern. Da wird dir ganz warm, wenn du da überlegst was passiert, wenn du nur einen kleinen Schlenker machst.
Ich bin einmal von der Eifel kommend an der Mosel eine Bundesstraße heruntergefahren (war es die B 53?). Hinter mir war der Jan Ulrich. Da musste ich ganz heftig am Quirl drehen. Auf den kurzen Geraden immer voll Speed und nach den Kehren war der mit seinem Vorderrad fast bei mir im Funkgerät.
Aber es hat auch Spass gemacht und ich möchte diese Erfahrung nicht missen. Vor allem war die Kollegialität bei den Kollegen und dem Orga-Team einmalig.
Auf jeden Fall sollte man schon einiges an Erfahrung mitbringen, wenn man so was in Angriff nimmt.
Gruß
Hartmut
 
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