Ausbildungsplatz….braucht es Abitur oder reicht auch ein Hauptschulabschluss?

Diskutiere Ausbildungsplatz….braucht es Abitur oder reicht auch ein Hauptschulabschluss? im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Hier wird wieder viel gequatscht, aber wenig zielführend diskutiert. Natürlich müssen Grundvoraussetzungen für eine Ausbildung gegeben sein, sonst...
maxquer

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Hier wird wieder viel gequatscht, aber wenig zielführend diskutiert.
Natürlich müssen Grundvoraussetzungen für eine Ausbildung gegeben sein, sonst macht es absolut keinen Sinn. Die kann man über einen Eingangstest und einem Personalgespräch abfragen.
Danach kommt natürlich eine 3 monatige Probezeit, um zu schauen, wie weit her es mit den im Gespräch gemachten Aussagen des Aspiranten ist.
Und ich glaube nicht, dass die heutige Jugend blöder ist, als die Generationen davor.

Gruß,
maxquer
 
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„Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben,
sie ist böse, gottlos und faul.
Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher
und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten“

(Watzlawick, 1992, ca. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel).


„Die Jugend von heute liebt den Luxus,
hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität.
Sie widersprechen ihren Eltern,
legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.

(Sokrates, 470-399 v. Chr.)


Besser kann man es mMn nicht formulieren:

"Zeiten des Wandels
Menschen und Kultur verändern sich unweigerlich.
Ständig werden neue Technologien entwickelt und neue Erkenntnisse erlangt.
Wie sich die Welt verändert, so verändern sich die Jugendlichen mit ihr. Eine Anpassung an die neuen Umstände muss ja stattfinden.
Kultur geht nicht verloren, sie verändert sich. Bestimmte Bestandteile bleiben dabei aber immer erhalten.
Schon vor 3000 Jahren kam es der älteren Generation so vor, als würden die Jugendlichen immer unanständiger,
frecher und respektloser werden.
Wahrscheinlich werde auch ich später hin und wieder das Gefühl haben, dass ich eine bessere Jugendliche war.
Dabei waren wir doch bestimmt genauso verdorben, lieb, unanständig und respektvoll wie die Generation nach uns."

Die verdorbene Jugend – ein Dauerbrenner

Vieles, was hier geschrieben wird, ist das Resultat der eigenen Generation..

Meine Töchter erlebe ich anders....:)
 
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HFB

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Warum ich es von dir wissen will?
Weil du es geschrieben hast!

Ich wollte deine Meinung dazu wissen...,
und du darfst dabei ganz gechillt bleiben! ;-)

Was in der Prüfungsordnung steht, ist mir wohl bekannt,
da brauch ich kein google dazu! ;-)
ich darf seit fast 30 Jahren Lehrlinge ausbilden!

Durch eine verkürzte Lehrzeit, reduziert sich natürlich das Risiko eines Abbruchs!! :-),
das ist aber doch eine Milchmädchenrechnung....,
....wer nicht Motorrad fährt, kann auch keinen Motorradunfall haben!

Einem Abiturienten mit Lehrzeitverkürzung geht ein Lehrjahr z.B.: seiner Schreinerlehre ab.
Diese Inhalte kann er nie und nimmer im Gym gelernt haben.
Ihm fehlt also grundlgendes FACH-Wissen, was seine Ausbildung angeht.
Nun kann er nach seinen 2 Lehrjahren sofort einen Meisterkurs besuchen, die Meisterprüfung ablegen und einen Betrieb gründen.
Hoffentlich lässt du dir von so jemandem nie einen Schrank, eine Türe oder ein Fenster bauen.

Ähnliches kann auch auf Zweiradmechaniker umgelegt werden,
hoffentlich repariert dir so jemand nie deine Motorrad...

Mit freundlichen und handwerklichen Grüßen !
Damit hast Du absolut recht. Das blöde an der Möglichkeit zur Verkürzung ist, dass diese sich ausschließlich an den schulischen Leistungen orientiert. Tatsächlich sind aber die Azubis 3,5 Tage die Woche bei mir und nur zwei Vormittage in der Berufsschule, die allerdings vollumfänglich der Degradierung unseres sonstigen Schulsystems folgt. Ich bin kein Freund dieser Verkürzung, da der wesentliche praktische Teil dabei auf der Strecke bleibt…
 
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HFB

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„Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben,
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Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher
und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten“

(Watzlawick, 1992, ca. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel).


„Die Jugend von heute liebt den Luxus,
hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität.
Sie widersprechen ihren Eltern,
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(Sokrates, 470-399 v. Chr.)
Stimmt doch, oder wo ist die babylonische Kultur geblieben :smile:
 
Biker-Gina

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Ausbildungsverkürzung macht nicht bei allem Sinn.

Ich selbst war 4 Jahre auf der Wirtschaftsschule und habe meine Ausbildung zum "Bürokaufmann" in 2 Jahren absolviert.
Das meiste hatte ich schon in der Schule gelernt, in der Ausbildung wurde damals dann nur noch die Praxis nachgeholt.
Das kann man aber nicht in allen Berufen machen, dazu ist die Zeit zu knapp.
Und der Lernumfang mittlerweile viel zu groß.
Da in unseren Bundesländern das Kultuswesen unterschiedlich ausgerichtet ist und den Kindern alle paar Jahre eine neue Lehrmethode von oben angedacht wird brauchen wir uns nicht zu wundern warum viele hier auf der Strecke bleiben.
Kinder werden an die Wand gefahren- das versäumte können sie nie wieder aufholen.
Lehrer fühlen sich dem hilflos ausgesetzt und viele resignieren dabei.

Und dann kommen die ständigen Änderungen der Ausbildungspläne hinzu, den die Jugendlichen mit dem Schulwissen nicht mehr standhalten können.

Ich kann mich gut daran erinnern als bei der Schreiner Ausbildung das Berufsgrundschuljahr eingeführt wurde. Kurz darauf kam gleich ein neues Thema hinzu: Statik.
Die Bemerkung meines Vaters dazu war nur: Jetzt sollen die Lehrlinge die Statik lernen wo die meisten Architekten das nicht einmal verstehen.
Und bevor hier einer meckert. Mein Vater hat weit über 50 Lehrlinge in seinem Handwerksbetrieb ausgebildet.

Mein ältester Sohn wollte eigentlich Elektriker werden. Keine Chance damals, seine Noten waren zwar nicht schlecht (Mittelschule) aber die Gymnasiaten wurden bevorzugt.
Selbst in der Firma in der ich arbeitete (großer Elektrobetrieb mit ca. 160 Angestellten) musste ich mir das ganz freundlich anhören...
Er bewarb sich dann um einen Ausbildungsplatz zum Maschinenbauer an einer staatlichen Schule in Landshut. Aufnahmetest für alle gleich. Beworben haben sich damals über 160, genommen wurden 40.
Er war dabei, denn es wurde hier einfach das logische Verständnis für diesen Beruf in den Vordergrund gestellt.

Später hat mich mein Chef gefragt was eigentlich mein Sohn macht.
Ich habe ihm das erzählt und er hat blöd geschaut.
Seine Azubis mit Abitur sind alle nach der Ausbildung wieder weg, keiner ist im Betrieb geblieben.

Der Fachkräftemangel ist bei uns Hausgemacht. Das Credo, dass in unserer Gesellschaft mindestens 40 % Abitur haben müssen und studieren sollen ist nicht richtig und holt uns jetzt richtig ein.

Ich bin schon fürs Studium - bitte nicht falsch verstehen.
Aber nicht um jeden Preis.
 
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Gast15171

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Der Fachkräftemangel ist bei uns Hausgemacht. Das Credo, dass in unserer Gesellschaft mindestens 40 % Abitur haben müssen und studieren sollen ist nicht richtig und holt uns jetzt richtig ein.

Ich bin schon fürs Studium - bitte nicht falsch verstehen.
Aber nicht um jeden Preis.
Eine breitgefächerte Bildung, die zum selbstständigen (Nach)Denken auffordert, ist wichtig.
Diese Bildung kann und darf nicht in einseitigem Schielen aufs Abitur und Studium verhaftet bleiben.
Aus meiner Sicht ist eine Handwerkliche Ausbildung -egal mit welchen Schwierigkeitsgraden behaftet, aufgrund unterschiedlicher Herkünfte und Bildungshorizonte - absolut gleichwertig zu einer universitären Ausbildung zu behandeln. Und zu bezahlen. Wobei ich nun beim "bedingungslosen Grundeinkommen" nach Götz Werner - DM - angekommen wäre. Der "Herr Doktor" muss nicht mehr verdienen als die "Frau Buchhändlerin". Solange sie für ihre Arbeit brennen.
 
cowy

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......eine Prämie für Betriebe vor, die Ausbildungsplätze an Haupt- und Realschulabsolventen vergeben.


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Dann hat ja der Abiturient keine Chance auf eine solide - zB Handwerksausbildung - und steigt fundiertes Grundwissen
einfach quer ein :facepalm:

Und führt damit zu weiteren.... :happyyeah:


In gewisser Hinsicht OT :
Lehrzeitverkürzung UND Corona sind im Moment natürlich
zusätzlich kontraproduktiv
 
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kowiseiner

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Ein wesentlicher Grund dafür ist "Zeit", nämlich die, die verloren geht, wenn die Schule den Kindern und Jugendlichen die wesentlichen Grundlagen des Miteinanders beibringen müssen, wozu das Elternhaus nicht in der Lage war.
Die Schule hat zu wenig Schülerinnen und Schüler, aber viele Prinzessinnen und Prinzen.
Und das große Problem der Überalterung des Lehrerkollegiums. Ich denke jeder von uns bekommt mit, dass es ab 50 einfach schwieriger wird den Job zu bewältigen.
Im Gegenzug wird die Herausforderung in der Schule für die Lehrer nicht einfacher. Früher wurde Wissen eingetrichtert. Heute muss zusätzlich sozialer Umgang, gesellschaftliche Kompetenz oder einfacher "wie gehe mit meinen Mitmenschen korrekt um" beigebracht werden. Häufig gegen Widerstände.

Wir haben Glück und unser Junior ist an einer "Musterschule": junges, motiviertes Kollegium, die alten Hasen kümmern sich Problemfälle abseits des normalen Unterrichts, sehr gute Vernetzung zum lokalen Handwerk und Wirtschaft, viele berufsvorbereitende Projekte.
So muss sich "Schüler" erst in der 8 oder 9 überlegen, wohin die Reise geht, hat aber vorher schon in die Berufswelt geschnuppert.

Aber sowas gibt's bei uns 1x in der Stadt. Ein paar konservative Eltern lehnen diese Gesamtschule per se ab. Aber der Rest hat's inzwischen erkannt und die Schule kann gar nicht alle Bewerber annehmen.

Was die Ausbildung angeht. Ich habe im Umfeld zwei Karrieren von jungen Heranwachsenden miterlebt. Schulwechsel, dann doch irgendwann nen Abschluss gemacht, Praktika in unterschiedlichen Bereichen gemacht, freiwilliges Soziales Jahr eingeschoben und dann mit 19 oder 20 den Job gefunden, der es werden soll.
Der eine hat gerade seinen Gesellenbrief gemacht, will nu Meister oder Techniker nachschieben. Die Andere macht nächstes Jahr Berufsabschluss und denkt über weitere Qualifikationen nach.

Grundsätzlich ist der Schulabschluss der erste Schritt aber längst nicht der wichtigste. Man sollte auch ruhig etwas ausprobieren und wechseln, wenn's nicht passt. Hauptsache man tut was und verdaddelt nicht die Jugend.

Uns älteren tut dann sicher hier und da etwas Geduld und Gelassenheit gut.

Und immer mehr Unternehmen haben dies erkannt, bieten Praktika an, sind auf Ausbildungsbörsen. Da zählt inzwischen mehr das Auftreten, der persönliche Kontakt als der Abschluss einer Schule.
Über den Weg sind unsere letzten Azubis/Umschüler zu uns gekommen.
 
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Uli G.

Uli G.

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Zu dem Thema gibt es viele Ansichten...
Ich bin selber noch keine 30 (ja das soll es, trotz GS, auch geben :giggle:), Lehre mit 15 begonnen/bestanden, drei Jahre Geselle, Meisterprüfung gemacht und auch eine Stelle bekommen - Ich habe damals den "quali" qualifizierten Hauptschulabschluss gemacht.
In meinem Freundeskreis war damals alles dabei (Haupt- und Realschule, sowie Gym). Studiert hat nur einer - und das heute noch^^ Jeder meiner Freunde hat einen Gesellenbrief und einige haben darauf aufgebaut (Meister, Techniker)

Ich denke dass das eigene Umfeld, sowie die Erziehung da eine sehr große Rolle spielen. Wenn alle meine Freunde an etwas dran sind, lässt man sich selber auch nicht ansehen und macht auch etwas in die Richtung - so war es bei mir und meinen Freunden zumindest.
Genauso ist es mit der Erziehung - Wenn damals meine Noten sch... waren, ist nicht die Schuld beim Lehrer gesucht worden.. (meine Schwester ist Lehrerin und was die mir ab und zu erzählt... ich bin zwar noch jung aber da muss selbst ich um meine Rente fürchten^^) Damals haben wir uns über die Hausaufgaben beschwert.. heute machen das die Eltern der Kiddis... Heute werden die Kinder teilweise zu sehr verwöhnt und lernen das selbstständige Arbeiten und Denken nicht mehr.

Aber zurück zur Eingangsfrage:
Wenn jemanden sein Beruf gefällt, ist sein Schulzeugniss oft nicht viel wert, den da lernt man gerne.
Der beste Abiturient kann der größte "Depp" in einem Beruf sein, der ihn nicht interessiert.

Ähnlich der Frauenquote.. aber das ist ein anderes Thema..

Gruß
Das war ja wohl mal so, heute leider nicht mehr :(.
Heute bekommst Du den Gesellenbrief in die Hand gedrückt und kannst Dich auf der Stelle zur <= einem Jahr Meisterschule anmelden und danach den Meisterbrief bekommen. Dann darfst Du ausbilden, und hast, außer den Jahren bis zur Gesellenprüfung nichts. Keine praktische Erfahrung, aber die wird ohnehin überbewertet ;).

'n Abend,

genau das ist eine der Ursachen. Zu meiner Zeit Mitte der 1960er Jahre kamen außer mir zwei Mädchen nach der Grundschule (25 Schüler in der Klasse) aufs Gymnasium, heute sind's geschätzte 50 %.

Heutzutage habe ich das Gefühl, dass das Lerntempo nicht mehr von den besten Schülern vorgegeben wird.
Das ist nicht erst heute so, das gab's schon viel früher. Ich war an der Grundschule Elternratsvorsitzender, auf der meine Tochter, vier Jahre später mein Sohn, ihre ersten schulischen Erfahrungen machen durften. Wir hatten ~70% Kinder mit Migrationshimtergrund, in der Hauptsache aus einem größeren Balkanstaat. Die kamen vielfach nicht mit (in der Grundschule!), weil sie nur ihre Muttersprache beherrschten (wie gut auch immer), und teilweise auch nicht regelmäßig am Unterricht teilnahmen (muss Schwester beaufsichtigen, darf nicht zum Sport, was auch immer, es gab viele Gründe). Anstatt nun diesen Kindern zusätzl. zur Schule Sprachlehrgänge/Förderung zuteil werden zu lassen, bekamen sie "Förderunterricht" auf Kosten der anderen Schüler. Da Lehrermangel herrschte, fielen für die nicht förderungsbedürftigen Schüler ganz einfach Lehrstunden aus => wir sorgen für maximal ein Mittelmaß an Bildung, eher für noch weniger :(.
Die heute Erwachsenen sprechen immer noch ihre Muttersprache besser als deutsch, und ihre Kinder werden weiterhin mit erwähnter Muttersprache groß gezogen :(.
Das heißt absolut nicht, daß aus ihren Reihen nicht gute/sehr gute Leute herangewachsen sind (ich kenne und schätze einige), aber es zeigt, daß in unserem Bildungssystem einiges ziemlich schief läuft.
Dazu kommt dann noch, was Biker Gina in #65 erwähnt:
"Da in unseren Bundesländern das Kultuswesen unterschiedlich ausgerichtet ist und den Kindern alle paar Jahre eine neue Lehrmethode von oben angedacht wird brauchen wir uns nicht zu wundern warum viele hier auf der Strecke bleiben."
Das gab's auch schon vor vielen Jahrzehnten :(.
Ich habe noch Buchstaben/das Alphabet gelernt, und erst dann die daraus zu bildenden Worte, aus eben diesen Buchstaben zusammen gesetzt. Das versetzte mich in die Lage, auch mir unbekannte Worte verstehen zu können. Meine vier Jahre jüngere Schwester durfte die "Ganzwort"-Methode erleiden. Sie konnte ganze Worte lesen, aber nur die, die sie beigebracht bekommen hatte. Neue Worte waren erstmal außen vor, da sie ja nicht in der Lage war, diese aus ihren einzelnen Buchstaben zusammen zu setzen/lesen zu können :(. Ergo war lesen eines Buches nicht möglich, da ihr ganz einfach die Fähigkeit fehlte, ihr -als Wortbild!- unbekannte Worte zu erkennen.
Weiter ging's mit meinen Kindern, denen auf dem Gymnasium in z.B. Biologie Dinge aus dem Bio-Studium gelehrt wurden, bloß die Grundlagen wurden unterschlagen, o.a. die unsäglichen "Auswahlmöglichkeiten", die zu simpler Verzettelung führen, o.a. zu dem, was mein Sohn durch Abwahl von Englisch machen musste. Als -späterer- Maschinenbaustudent, Dipl.-Ing. Masch-Bau, Abteilungsleiter bei der MTU, musste er Englisch, was er in der Schule -im Tausch gegen was auch immer- abgewählt hatte, für seinen Beruf später erlernen (und, was Abiturkameraden angeht, mit denen er befreundet ist: Einer hat Chemikant gelernt, ein weiterer, den wir wie einen zweiten Sohn betrachten, ist bei der Polizei für Wartung/Rep von Waffen beschäftigt. Ob man dafür ein Abi braucht, lasse ich mal dahin gestellt. Wenigstens für den letzteren Job braucht man vielmehr Verständnis für Mechanik, feinmechanisches Verständnis und eine ruhige Hand ;)).

Uli
 
fralind

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Das war ja wohl mal so, heute leider nicht mehr :(.
Heute bekommst Du den Gesellenbrief in die Hand gedrückt und kannst Dich auf der Stelle zur <= einem Jahr Meisterschule anmelden und danach den Meisterbrief bekommen. Dann darfst Du ausbilden, und hast, außer den Jahren bis zur Gesellenprüfung nichts. Keine praktische Erfahrung, aber die wird ohnehin überbewertet ;).

Wenn man mag, ist das noch schlimmer.
Man kann schon während der Lehre mit der Meisterschule anfangen, die Gesellenprüfung Montags bestehen und die Meisterprüfung Teil 1+2 Dienstags-Mittwoch. Die Teile 3+4 schon das Jahr zuvor.
Jemanden ausbilden darf man dann sofort und nicht wie früher erst ab dem 24. Lebensjahr.
Selten bei 18-19 Jährigen, aber möglich.
 
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...da mache ich mal mit - da steht "bis zu" und "möglich" - kein Mensch zwingt den Betrieb und Azubi das zu tun.
Ein Kollege hat auf seinen Wunsch zwei Ausbildungen im KFz Bereich gemacht und hat die 2. um ein Jahr verkürzt - hat Sinn gemacht.
Wir hatten einen Azubi der hätte Aufgrund seiner vorher abgeschlossenen fremden Ausbildung auch um ein Jahr verkürzen können, haben wir nicht gemacht weil eben nicht sinnvoll.

...und wenn ein Stift fit ist kann er ja immer noch die Prüfung auf Antrag vorziehen - witzigerweise haben die echt Guten sich i.d.R. zu dem Thema informiert und es dann nicht gemacht.
Jene die den Antrag stellen leiden meist an leichter Überschätzung...
 
fralind

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Natürlich müssen Grundvoraussetzungen für eine Ausbildung gegeben sein, sonst macht es absolut keinen Sinn. Die kann man über einen Eingangstest und einem Personalgespräch abfragen.
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Gruß,
maxquer
Bei jungen Menschen die nach dem Abschluss der Hauptschule ja meistens gerade mal 15-17 Jahre alt sind, handelt es sich immer noch um Kinder, daher kann man mit einem Test (wir machen auch so einen) gerade mal Grundrechenarten abfragen, schlimm wird es meist beim Aufsatz, und bei einem 6 Augengespräch sind die meisten verkrampft und fühlen sich dabei nicht gut. Je jünger, je ungeformter, je wilder, je schlimmer.
Ich greife da lieber zum Praktikum und schaue wie sie sich über Stunden verhalten und einem Abschlussgespräch mit den ihnen bekannten betreuenden Lehrern. Und natürlich ist es ein großer Unterschied ob sie 9 oder 13 (12) Jahre Schule hinter sich haben, ganz klar.
Ich muss, je älter ich werde, dabei immer an meine Lehr- Gesellenzeit denken und wie meine Lehrmeister Ende der 70ziger, Anfang 80ziger zu uns waren. Erst viel später habe ich gemerkt wie gut sie auch mich auch mit Härte, Regeln und Distanz geprägt haben und wie dankbar ich auch heute noch für ihr damaliges Verständnis für das 15 Jährige Kind mit großer Klappe, dafür bin.
 
R75.5

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Ich hatte ne 5 in Mathe.
Ich hatte ne 5 in Sport.
Ich hatte ne 5 in Chemie.

Und bin trotzdem was geworden.
Weil ich das gelernt habe wofür mein Herz mit größter Leidenschaft schlägt.

Vergesst die Noten und Schule-schaut auf den Mensch und wo er richtig platziert ist.
:daumen-hoch: Ging mir genauso, ich habe sogar die Schule abgebrochen und bin meinem Herzen gefolgt. Mit 47 meine Firma verkauft und blase jetzt Federn in die Luft. "Untypisch" deutsch einfach mal machen, nicht auf Andere und den politisch verblendeten Mainstream hören, nicht lange labern und nur Power Points an die Wand werfen, bis die einer gemalt hatte war ich schon fertig.
 
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Mr.Oizo

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Ich mach ja "Jugendarbeit" mit der Motorradwerkstatt.
Wenn die mit 16 nicht wissen was sie machen sollen schlage ich immer in einem auf Augenhöhe stattfindenden Gespräch vor den Kompromiss zu finden.
Sprich Schlosser/Zimmermann/Landmaschinen/Installateur-da hat man eine sehr gute Basis zum wechseln später in andere Berufe.

Bsp.:
Ein junger Sohn eines Zerspannungsunternehmens sollte eigentlich den Betrieb übernehmen und dementsprechend eine Ausbildung machen.
Sein Herz schlägt allerdings für alte Fahrzeuge-Traktoren,MAN Diesel LKW und natürlich Motorräder....

Ich hab ihm die Landmaschinen-Ausbildung ans Herz gelegt-er ist glücklich und erfolgreich.

Und denkt jetzt drüber nach wie er den Betrieb seines Vaters übernehmen kann! :wink:
 
Larsi

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Und das große Problem der Überalterung des Lehrerkollegiums. Ich denke jeder von uns bekommt mit, dass es ab 50 einfach schwieriger wird den Job zu bewältigen.
Im Gegenzug wird die Herausforderung in der Schule für die Lehrer nicht einfacher. Früher wurde Wissen eingetrichtert. Heute muss zusätzlich sozialer Umgang, gesellschaftliche Kompetenz oder einfacher "wie gehe mit meinen Mitmenschen korrekt um" beigebracht werden. Häufig gegen Widerstände.

...
Das überalterte Kollegium ist definitiv ein Thema, allerdings auch nicht einfach zu ändern.
Sollten ältere Lehrer zu anderen Schulen wechseln müssen, um jungen Lehrern schon vor ihrer Pensionierung Platz zu machen? Das könnte schwierig werden.
Oder sollten sie vor Erreichen des Pensionsalters schon zu Hause bleiben?
Ich sehe bei Gesprächen über Schüler oder Klassen wenig Unterschied zwischen Lehrern unter 35 und über 60. Die Probleme sind dieselben.
 
Biker-Gina

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Wenn man mag, ist das noch schlimmer.
Man kann schon während der Lehre mit der Meisterschule anfangen, die Gesellenprüfung Montags bestehen und die Meisterprüfung Teil 1+2 Dienstags-Mittwoch. Die Teile 3+4 schon das Jahr zuvor.
Jemanden ausbilden darf man dann sofort und nicht wie früher erst ab dem 24. Lebensjahr.
Selten bei 18-19 Jährigen, aber möglich.
Stimmt.
Kenne eine sehr bekannte Firma aus dem Regensburger Umreis, die sowas den Azubis ermöglicht.
Das geschieht aber mit einem Vertrag den die Jugendlichen an die Firma längerfristig bindet. Und den unterschreiben die Eltern, da diese zu dem Zeitpunkt meistens nicht volljährig sind.

Jetzt soll mir einer mal erklären wie das zusammen passt.

Meister ohne Berufserfahung. Ein Witz.
 
Rex Krämer

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Meister ohne Berufserfahung. Ein Witz.
Vielleicht ein Jägermeister.... ;)

Berufs- und Lebenserfahrung wird genauso überbewertet wie Fachkenntnisse oder handwerkliches Können.
Verkaufen mußt Du Dich können, präsentieren und multimedial am Puls der Zeit sein, dann kommst Du vorwärts.
Ach, und Connections bzw. Seilschaften habe ich noch vergessen zu erwähnen. Sind genauso wichtig wie der Abschluß von der richtigen Uni. Wenn Du zum Beispiel als Gießer nicht an der RWTH in Aachen sondern in Freiberg oder Clausthal-Zellerfeld studiert hast, wirst Du nie in den Kreis der ganz Großen aufgenommen.

Gruß
HG
 
G

Gast43993

Gast
Der Lehrling im Handwerk lernt sein Praxiswissen von demjenigen, dem er gerade zugeordnet ist. Das ist meist ein Geselle und selten der Meister. Das theoretische Wissen wird in der Berufsschule vermittelt.
Da ist es also völlig irrelevant, wie alt der Meister ist oder was der kann.

An meinem ersten Lehrtag war ich noch 14 Jahre alt. Meinen Gesellenbrief hatte ich mit 17. Mit 25 dann selbstständig und mit 43 das letzte Projekt für Dritte. Danach noch ein paar eigene Sachen von denen meine Frau und ich angenehm leben können.
Seit ich 48 bin kann ich den Federn nachsehen, die R75.5 #73# in die Luft bläst:undweg:

Einer meiner Söhne hat auch ein Handwerk erlernt. Sein Vorgesetzter hat ihm vor einiger Zeit angeboten, sich innerhalb des Betriebs auf Kamera- und Lasertechnik zu spezialisieren. Dieser Bereich nimmt stetig zu und heute werden Auszubildende seines (Groß-)Betriebs für einige Wochen zu meinem Sohn zur Unterweisung geschickt. Er ist 25 Jahre alt.

Mein anderer Sohn schreibt gerade an seiner Doktorarbeit in einer Naturwissenschaft, Er hat bereits in Fachzeitschriften veröffentlicht. Er ist 28 Jahre alt

Jetzt ist aber genug mit der Angeberei. Geschrieben hab ich das um zu zeigen, die Jugendlichen sind heute nicht schlechter oder besser als die Jugend schon immer war. Topas #62# hat völlig Recht.
Einen Kumpel von mir musste ich auch früher schon zeigen, wie er es schafft mit seinen 10 DM am Samstag zu einem ordentlichen Rausch zu kommen.
Prost!
 
Thema:

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