Hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber die Diskussion ist sowieso so fruchtlos, dass es sich kaum lohnt hier mehr Zeit zu investieren.
Na, dafür schreibst Du aber ganz schön viel...
Also gibt es zwei Optionen:
Option A)
Es braucht gewisse Regeln, damit es läuft. Man setzt einen groben Rahmen undgeht weiterhin davon aus, dass die Bürger mündig sind und eigenverantwortlich handeln können. Wenns zu weit geht, kann die Exekutive einschreiten.
Option B)
Man sieht die Bürger als zu kontrollierende Volksmasse an. In der Folge muss alles immer weiter reguliert, verschärft und verboten werden, bis niemandem mehr irgendwas gegönnt ist. Eine wundervolle Vorstellung.
Leider sind wir schon seit Jahren stramm auf Kurs B und es wird weitergehen, bis das Schiff kentert.
Sprache ist mächtig und die Verklausulierung von "10-km/h-zu-schnell-Fahrern" als "Raser" wird als Deckmantel für allerlei Verbote genutzt.
Man wirft eben diese Leute mit den - wirklichen - Chaoten in eine Schüssel, rührt kräftig um und plötzlich sind eben überall nur noch "Raser" und es gibt "akuten Handlungsbedarf".
Das grosse Problem ist die zunehmende Verblödung der Gesellschaft, die zunehmende Unfähigkeit, sich sachlich und neutral mit Themen auseinanderzusetzen, statt direkt in ein strammes "Du bist ja sowieso doof" zu verfallen.
Und das daraus resultierende Problem ist, dass sich A leider als nicht ausreichend funktionierend herausgestellt hat und immer mehr zu B führt - was wiederum die Kluft zwischen den Lagern immer grösser werden lässt...
Sowas wie "bis das Schiff kentert" ist ein polemischer Ausdruck von Verzweiflung und Resignation - oder dem fehlenden Willen oder Vermögen, sich mal - s.o. -
neutralstmöglich und BEIDE Seiten betrachtend mit dem Thema auseinanderzusetzen, ohne gleich die Opferkeule zu schwingen ("die sind gemein und wollen mir mein Vollgas verbieten!")
"Denkt doch mal an die Kinder!".
Wenn man es, beispielsweise hier, dann so bezeichnet als das was es ist - vollkommenen Unsinn - wird einem Polemik vorgeworfen und die Detaildiskussion geht auf niedriger Bürgerebene los. Pro- und Contraargumente zu irgendwelchen Detailfragen werden eruiert, bis niemand mehr weiß, um was es überhaupt ging.
So sind alle vom eigentlichen Thema abgelenkt (gibt es überhaupt ein Thema?) und man kann nach Gutdünken schalten und walten.
S.o. - einfach mal einen Schritt zurück machen und das von aussen betrachten: Ist da vielleicht ein Geschwindigkeitslimit, weil es sonst den anliegend wohnenden Menschen zu laut wird?
Ist da vielleicht 30, weil da regelmässig viele Fussgänger oder Radfahrer über die Strasse wollen?
Und dabei immer im Hinterkopf behalten, dass auch Verkehrsplaner keine Idioten sind - die WISSEN, dass die meisten Tempolimits eh überschritten werden. Wenn da 30 steht, fahren die meisten eher Richtung 40 - also macht man 20, wenn man ein halbwegs echtes 30 erreichen will...
Und ich bin ehrlich: ich fahr auch meistens +10%, wenn auf Sicht keine akute Gefahr oder Gefährdung sichtbar ist. Und nachts am Kindergarten ignorier ich die 30 tendenziell auch ein bisschen - aber tagsüber, wenn sich da die Bälger tummeln, fahr ich auch Schrittgeschwindigkeit, selbst wenn ich da mit 30 vorbeirollen
dürfte .
Aber auch nicht vergessen: Tempolimits mit den dazugehörigen Schildern weisen die zulässige HÖCHSTgeschwindigkeit aus - NICHT die zu fahrende MINDESTgeschwindigkeit.
Wie oben: wenn alle mitdenken und alles wissen würden, dann bräuchte es GAR KEINE Tempolimits, weil immer alle nur so schnell fahren, dass grundsätzlich nix passieren kann (Momentversagen oder technische Defekte ausgenommen).
Is aber leider nicht so.
Also: Regulierung, gelegentlich Überwachung und bei Verstoss: Sanktionierung.
Leb damit oder kauf Dir eine Privatinsel, auf der Du dann alleine lebst und mehr oder weniger machen kannst, was Du willst...