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Gast 23088
Gast
Der Herbst hat ja auch seine schönen Seiten, und dazu gehört, dass man (nach einer ausgiebigen Motorradtour, versteht sich) auch mal gemütlich am Kaminofen sitzend, ein Glas Lagavulin neben sich, ein gutes Buch lesen kann. Genau das habe ich heute getan, und möchte den Zufallsfund hier mal empfehlen:
Water Kappacher, Die Werkstatt.
Auf dem Klappentext klingt das so: "Die Geschichte eines Jungen aus einfachen Verhältnissen, der eine immer engere Beziehung zum Motorradfahren und zur Arbeit an seiner Maschine gewinnt und dabei langsam erwachsen wird."
Erzählt wird die Geschichte dieses Jungen, der, inzwischen in den USA lebend, nach einigen Jahren die Motorradwerkstatt in Österreich besucht, in der er in den Fünfziger Jahren Motorradmechaniker gelernt hat, in Form von Erinnerungen an diese Zeit. Eine Zeit, in der man mit dem straßenzugelassenen Motorrad zu einem Rennen fuhr, dort das Nummernschild abschraubte und den Luftfilter durch offene Ansaugtrichter ersetze, das Rennen fuhr, um danach alles wieder umzubauen und auf dem gleichen Motorrad heimzufahren. Eine Zeit, in der passionierte Motorradfahrer, wie der Protagonist, Autos als "Invalidenfahrzeuge" betrachteten.
Nur mal ein Zitat, in dem ich mich selbst sofort wiederfand: "Er bevorzugte die weniger befahrenen Landstraßen. (...) Er saß auf und verspürte, sobald er losdonnerte, ein Hochgefühl, als sei er in ein anderes Sein versetzt."
Und schon damals beklagte der Meister in der Werkstatt: "Was sie heute machten, sei nur ein Ersatzteil-Auswechseln; das könne jeder Idiot".
Wer sich für diese Zeit interessiert und auch mit Büchern ohne Action, aber mit feinem Gespür für Stimmungen etwas anfangen kann, dem kann ich das Buch wärmstens empfehlen.
So, jetzt gieße ich mir noch einen Lagavulin als Betthupferl ein...
Water Kappacher, Die Werkstatt.
Auf dem Klappentext klingt das so: "Die Geschichte eines Jungen aus einfachen Verhältnissen, der eine immer engere Beziehung zum Motorradfahren und zur Arbeit an seiner Maschine gewinnt und dabei langsam erwachsen wird."
Erzählt wird die Geschichte dieses Jungen, der, inzwischen in den USA lebend, nach einigen Jahren die Motorradwerkstatt in Österreich besucht, in der er in den Fünfziger Jahren Motorradmechaniker gelernt hat, in Form von Erinnerungen an diese Zeit. Eine Zeit, in der man mit dem straßenzugelassenen Motorrad zu einem Rennen fuhr, dort das Nummernschild abschraubte und den Luftfilter durch offene Ansaugtrichter ersetze, das Rennen fuhr, um danach alles wieder umzubauen und auf dem gleichen Motorrad heimzufahren. Eine Zeit, in der passionierte Motorradfahrer, wie der Protagonist, Autos als "Invalidenfahrzeuge" betrachteten.
Nur mal ein Zitat, in dem ich mich selbst sofort wiederfand: "Er bevorzugte die weniger befahrenen Landstraßen. (...) Er saß auf und verspürte, sobald er losdonnerte, ein Hochgefühl, als sei er in ein anderes Sein versetzt."
Und schon damals beklagte der Meister in der Werkstatt: "Was sie heute machten, sei nur ein Ersatzteil-Auswechseln; das könne jeder Idiot".
Wer sich für diese Zeit interessiert und auch mit Büchern ohne Action, aber mit feinem Gespür für Stimmungen etwas anfangen kann, dem kann ich das Buch wärmstens empfehlen.
So, jetzt gieße ich mir noch einen Lagavulin als Betthupferl ein...