Kaufhaus - Ein Abschiedsbrief

[Uli G.]

Es geht konkret um 5.000 Beschäftigte im Einzelhandel und das in einer Zeit, wo gerade dort extremer Fachkräftemangel herrscht. Da wird vermutlich niemand ins Bergfreie fallen.

Naja, ev. einen Job beim Penny zu bekommen (die auch heftig an Personal sparen), ist auch nicht wirklich erstrebenswert, fürchte ich. Bei Rewe, Edeka etc. sieht's sicher besser aus, nur sehe ich bei den Läden in meiner Umgebung kaum Bedarf für weiteres Personal, das wird in der weiteren Umgebung kaum anders sein. Andere Läden (Bekleidung aller Art) im Bereich der Innenstadt schließen ebenfalls (weil, mit Verschwinden der Großen, auch der Publikumsverkehr drastisch abnimmt und sich auf Dönerliebhaber etc. verlagert ), also Chancen gering ).
In der Vorzeige-Installation in H, der Ernst-August-Galerie (ehemalige Hauptpost u. angrenzende Gebäude) stehen viele Läden leer, und bei meinem letzten Besuch vor ein paar Wochen, wurde bei etlichen zusätzlich finaler Ausverkauf betrieben. Das ist allerdings eine Größenordnung, über die dann niemand spricht, nur erhöht es wohl kaum die Chance der ca. 5000 bundesweit, ca. 500 im Großraum H, neue Arbeitsplätze zu bekommen .

Uli

 

[QVIENNA]

Das Problem ist nur, dass Benko nie das Interesse hatte tatsächlich das Geschäft weiter zu führen.
Sein einziges Interesse galt den Immobilien.
Und das ist schäbig.

Schäbig aber rechtlich zulässig. Frage: wieso hat man an jemanden verkauft, von dem man genau das erwarten durfte? Schäbig sind auch jene, die an diese Firma verkauft hatten.

Dass das Geschäftsmodell keine Zukunft hat, sollte wohl vor dem Verkauf schon klar gewesen sein.

 

[Rex Krämer]

Heute Morgen kam ein Interview mit einem Wirtschaftsprofessor im Radio. Dieser sagte ganz deutlich, daß die Zeit der großen Warenhäuser schon vor 40 Jahren abgelaufen war. Die ersten Opfer waren Hertie, Quelle, Horten, etc. Man wollte es aber nicht wahrhaben und hat stattdessen Unsummen in Beraterfirmen investiert, die Konzepte erarbeitet haben, die niemand umsetzen wollte oder konnte weil sie entweder viel zu teuer waren oder aufgrund der Lage gar nicht möglich gewesen wären.

Gruß
HG

 

[GS-Tourenfahrer]

Schäbig aber rechtlich zulässig. Frage: wieso hat man an jemanden verkauft, von dem man genau das erwarten durfte? Schäbig sind auch jene, die an diese Firma verkauft hatten.

Das ist leider wahr. Das diese Heuschrecken dann aber auch noch Hilfsgelder abzocken und der Staat das nicht an Auflagen koppelt und die Gelder wieder zurückholen kann, das kann man nur als dumm bezeichnen

Dass das Geschäftsmodell keine Zukunft hat, sollte wohl vor dem Verkauf schon klar gewesen sein.

Ich würde gar behaupten, dass war der Grund. Auch hier vorher noch Millionen von Staat abgezockt.

Es ist manchmal zum k…en.

 

[Ace]

Was waren das noch fûr schöne Belehrungen :

Wir gehen nach Karstadt… Zu Karstadt !!!
Karstadt hat schon Zu ??

Mittlerweile kann man das Eine nicht mehr sagen, weil die damalige Korrektur zur Realität geworden ist.

 

[madhenne]

Sagenhaft, wie viele Moralapostel es doch gibt.

Hier wird von schäbigem Verhalten, Ausnutzung des Staates und mutmaßlicher Subventionsbetrug durch Unternehmer gemutmaßt.

Ganz kurz, diese Möglichkeiten werden alle vom Staat ermöglicht, egal ob für KMU oder Konzern.
Warum sollte also ein Unternehmer diese legalen Möglichkeiten nicht nutzen?
Ich schätze jeder, der momentan mit erhobenem Finger auf die angeblichen Betrüger zeigt, hätte es genauso gemacht, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, fast jeder Mensch ist käuflich.

Fakt ist, das Konzept fruchtet nicht mehr, also wird abgeschlossen, das ist der Lauf der Dinge in einer Marktwirtschaft.

 

[Ace]

Im Privaten gibt es das auch, Steuererleichterung
subvention wenn energieeffizient gebaut wird etc.

Die Banken hatten auch einen Rettungsschirm !!

In Ländern in dehnen es das alles nicht gibt sieht es auch genauso aus, das es das nicht gibt!!

Deutschland ist schon cool, und wenn ich eine Möglichkeit habe warum sollte ich sie nicht nutzen ?

 

[QVIENNA]

Genau, Mieten, die für viele nicht mehr bezahlbar sind, explodierende Gewinne bei Energieunternehmen, zweistellige Inflation etc. etc. das ist halt so in einer „Marktwirtschaft“ … Und vom gefährlichen Halbwissen der Mitläufer wird die „Marktwirtschaft“ genährt.

 

[Gast 32829]

Was waren das noch fûr schöne Belehrungen :

Wir gehen nach Karstadt… Zu Karstadt !!!
Karstadt hat schon Zu ??

Mittlerweile kann man das Eine nicht mehr sagen, weil die damalige Korrektur zur Realität geworden ist.

Steht sogar bei uns heute in der Zeitung, es würden 52 Filialen geschlossen.
Mir tun die Mitarbeitenden leid.

Josef

 

[gstrecker]

Ich könnte ja jetzt ein Referat über soziale Marktwirtschaft, Kapitalismus etc. In der BRD abhalten.
Solange eine Abzockermentalität wie mit Karstadt bzw. Z.b. mit Coronateststellen usw jetzt herrscht ist das vergebene liebesmüh heutzutage.

 

[Zörnie]

Mir tun die Mitarbeitenden leid.

Josef

Schice Genderei.

 

[bswoolf]

Schice Genderei.

Nein, nein, er wollte nur die Lowperformer ausschließen.

 

[Golem]

Wir werden in stiller Trauer von so manchem Althergebrachten Abschied nehmen müssen.
Wrigleys Kaugummi hat Mars jetzt vom Markt genommen. Seit 2019 sind in Deutschland etwa 50 Brauereien geschlossen worden. Karstadt ist seit Jahren im Prozess des schleichenden Ablebens, zuerst wegen großflächigen Einzelhandel außerhalb der Zentren, dann durch das Internet und den Onlinehandel. Karstadt war mal super, aber das war mein altes Sony Tapedeck und der alte Saba Fernseher auch. Doch die Welt dreht sich weiter. Die Innenstädte haben nur eine Chance wenn der Einkauf auch zum Erlebnis wird, am Besten in Kombination mit modernen Technologien, Umweltschutz Ansonsten werden die nur noch toter. In einem Karstadt oder Kaufhof war ich seit Jahren nicht mehr, und da bin ich nicht der einzige.

 

[TTTom]

Schäbig aber rechtlich zulässig. Frage: wieso hat man an jemanden verkauft, von dem man genau das erwarten durfte? Schäbig sind auch jene, die an diese Firma verkauft hatten.

Dass das Geschäftsmodell keine Zukunft hat, sollte wohl vor dem Verkauf schon klar gewesen sein.

Schreib doch prägnanter: Man hätte damals gleich alles dicht machen sollen.

 

[Zörnie]

Nein, nein, er wollte nur die Lowperformer ausschließen.

Also die typische Frage vor einem Bürogebäude: Wieviele Leute arbeiten denn hier? Na so etwa die Hälfte.

 

[TTTom]

Schice Genderei.

Man schreibt Chique.
Aber interessant, dass es nach all den öffentlichen Diskussionen immer noch Personen gibt, die nicht wissen was gendern ist.

 

[jan13]

Producten haben eine entwickelungsfase, topfase und dan geht es runter weil ein neues product entwickelt wirt.
Eine innenstadt und geschafte haben keine technische entwickelung sondern passen sich an dem markt an....der markt aber sind wir.
Leider ist unseren economischen markt vollig auf dem holzweg, 5 euro furn blumenkohl und 3 euro fuer ein glasbier hat nichts zu tun mit technologien oder umwelt.

 

[QVIENNA]

Schreib doch prägnanter: Man hätte damals gleich alles dicht machen sollen.

Moral war und ist bei Unternehmensverkäufen i.d.R. kein Thema. Kann mich nur an eine Geschichte erinnern und die war in Pretty Woman

Der damalige Verkäufer HBC (Hudsons‘s Bay - nordamerikanischer Handelskonzern) hat schon vor dem Verkauf deutliche Verluste mit dem Europageschäft gemacht.

Die Kompetenz der Mafiosi (pardon Signa) sind sehr hohe Gewinne bei Immobilien Transaktionen.

Karstadt war übrigens 2009 schon insolvent. Hier ein interessanter Artikel aus dem Jahr 2018

Warenhäuser: K-und-K wird Wirklichkeit – das sind die Details - WiWo

 

[QVIENNA]

Solange eine Abzockermentalität wie mit Karstadt bzw. Z.b. mit Coronateststellen usw jetzt herrscht ist das vergebene liebesmüh heutzutage.

Und da die Lobbyisten gewisser Kreise hervorragende Arbeit leisten, geschieht alles auf legalem Boden.

 

[udob]

Karstadt war übrigens 2009 schon insolvent

Passend dazu aus der gleichen Quelle:
Karstadt-Pleite: Eine Chronik des Scheiterns

und eigentlich fing das Drama ja schon 1999 an:

(c)KarstadtQuelle: Chronik des Untergangs