
Dexter
Themenstarter
Hallo zusammen ,
wie Ihr der Uhrzeit entnehmen könnt, kann ich nach den Ereignissen von gestern Abend nicht schlafen.
Ich kam erneut, nach dem 20.8.2013, in die Situation Ersthelfer nach einem schweren
Motorradunfall zu sein.
Ich bin gestern am späten Nachmittag nochmal los um eine Runde durch den Niederrhein zu fahren. War schon auf den Weg nach Hause, als ich nach einer Rechtskurve plötzlich von wild gestikulierenden Leuten aufgehalten wurde.
Der Unfall war gerade passiert. Ein Motorrad in den Gegenverkehr geraten und frontal in einen Ford Fiesta geknallt.
Ich hielt also an und stellte meine Maschine ab. Sofort hatte ich wieder die Bilder vom Unfall im letzten Jahr vor Augen.
Es waren schon 3-4 Leute vor Ort, die aber mit der Situation völlig überfordert waren .
Ich lauf um den Unfallwagen herum und sehe etwa 10-15 Meter dahinter zwei Personen im Graben liegen.
Ein junger Mann und seine Freundin, beide 21 Jahre alt wie sich später herausstellte, wurden bei dem Zusammenprall über das Auto in den Gräben geschleudert.
Ich wende mich zuerst dem jungen Mann zu. Die Frau habe ich erst gar nicht gesehen.
Er liegt auf dem Rücken und ist ansprechbar.
Ich frage ihn ob er mich hören kann und wie er heißt - Lukas.
Schutzkleidung trugen beide nicht - gerade mal Helm und Handschuhe.
Ich frage was weh tut. Meine Hände und Beine, antwortet er. Ich sehe die offenen Brüche beider Hände und des rechten Beines. Mir wird kurz übel, fasse mich aber zum Glück schnell wieder und frage ob ihm der Rücken wehtut- nein.
Ich sage ihm, dass ich jetzt seine Jacke öffne und seinen Helm absetzen werde.
Frage einen Mann, der neben mir steht, ob er den Hals des Jungen stützen kann, währen ich den Helm aufmache und abnehme. Das hat zum Glück gut geklappt .
Der Junge fragt nach seiner Freundin Kati. Ich sage, dass noch andere vor Ort sind und sich um sie kümmern.
Ich sage ihm, dass die Rettung gleich kommt und ich nach seiner Freundin schauen gehe.
Offenbar hat er Vertrauen zu mir und erkennt mich mit meinen Moppedklamotten als Gleichgesinnten.
Ich gehe also zur Freundin, die ebenfalls bei Bewusstsein und ansprechbar ist.
Die fängt plötzlich an wie verrückt zu schreien. Andere Ersthelfer versuchen sie in stabile Seitenlage zu bringen, aber offenbar hat sie sehr starke Schmerzen - ein Beckenbruch, wie der Notarzt später vermutet.
Ich sage den Leuten, dass sie die Frau nicht bewegen sollen, sie ist bei Bewusstsein und atmet.
Das haben die Leute dann auch getan.
Plötzlich schreit der junge Mann wie verrückt, ich drehe mich um und sehe, dass zwei weitere Ersthelfer versuchen ihn in stabile Seitenlage zu bringen. Ich sage das sie das Bitte lassen sollen.
Irgendwie wirkten die Leute, fast alle jenseits der 60-70 Jahre, ziemlich konfus.
Ich weiß nicht ob ich alles richtig gemacht habe, aber ich wusste ja schon vom letzten Mal, dass es besser ist, als gar nichts zu tun.
Ein Stück weiter sehe ich wie man sich um die Fahrerin des Autos kümmert, die wohl nur leicht verletzt scheint.
Und schon höre ich die Sirenen der Rettung, was mich aufatmen lässt.
Es geht alles ziemlich schnell, die beiden Motorradfahrer werden wieder förmlich aus den Resten ihrer Kleidung geschnitten und es werden Zugänge gelegt und Irgendwelche Luftbandagen um die offenen Bruchstellen gelegt.
Der junge Mann schreit vor Schmerzen und auch seine Freundin höre ich laut vor Schmerzen schreien.
Ich werden gebeten die Infusionsflasche zu halten und die Rettung bringt die Trage.
Der Junge ist inzwischen so benebelt, dass er nichts mehr mitbekommt.
Auf die Trage und ab in den RTW. Zwei Hubschrauber landen auch kurz danach.
Es dauert wieder eine ganze Weile bis die Verletzten in die Helikopter verbracht werden können und weggeflogen werden.
Man, was für ein Tag.
Die Polizei nimmt meine Personalien auf und die Sensationspresse ist auch schon vor Ort: Schulmann TV - Die Infoseite für TV-Redaktionen - Startseite. Nee was für Geier.
Dann darf ich gehen.
Als ich meinen Helm nehme sehe ich, dass dieser Kratzer hat, die er vorher definitiv nicht hatte.
Auch die ins Innenpolster gekletteten Kopfhörer baumeln im Helm.
Offenbar ist Jemand gegen den Helm getreten oder hat in gar fallen lassen.
Ich wende mich nochmal an die Polizei und gebe das an.
Die sagen, dass sowas versichert sei, aber wer für den Schaden aufkommt, konnten sie mir nicht sagen.
Aber das sei hier nur am Rande erwähnt und wird sich sicher klären lassen.
Wichtig ist, dass die Verunfallten wieder auf die Beine kommen und vollständig genesen.
Was aus dem Jungen Mann vom letzten Unfall geworden ist konnte ich bis heute nicht in Erfahrung bringen, ich hoffe, dass ich bei den Beiden mehr Infos bekomme.
Da fährt man jahrelang Motorrad und nun kommt man in kürzester Zeit zwei Mal in so eine Situation.
Ich komme echt ans Nachdenken.
Mein Kumpel stand mir gestern wieder für die ersten Gespräche zur Verarbeitung zur Verfügung, und hat auch wie beim letzten Mal angeboten, dass ich ihn jeder Zeit anrufen kann.
Ich danke Euch fürs lesen und das ich das ich meine Gedanken hier abladen konnte.
Hoffe ich kann das dieses Mal auch so gut verarbeiten wie beim letzten Mal.
Werde wieder viel drüber reden müssen.
Das hat damals auch geholfen.
In diesem Sinne - fahrt vorsichtig und defensiv!!
wie Ihr der Uhrzeit entnehmen könnt, kann ich nach den Ereignissen von gestern Abend nicht schlafen.
Ich kam erneut, nach dem 20.8.2013, in die Situation Ersthelfer nach einem schweren
Motorradunfall zu sein.
Ich bin gestern am späten Nachmittag nochmal los um eine Runde durch den Niederrhein zu fahren. War schon auf den Weg nach Hause, als ich nach einer Rechtskurve plötzlich von wild gestikulierenden Leuten aufgehalten wurde.
Der Unfall war gerade passiert. Ein Motorrad in den Gegenverkehr geraten und frontal in einen Ford Fiesta geknallt.
Ich hielt also an und stellte meine Maschine ab. Sofort hatte ich wieder die Bilder vom Unfall im letzten Jahr vor Augen.
Es waren schon 3-4 Leute vor Ort, die aber mit der Situation völlig überfordert waren .
Ich lauf um den Unfallwagen herum und sehe etwa 10-15 Meter dahinter zwei Personen im Graben liegen.
Ein junger Mann und seine Freundin, beide 21 Jahre alt wie sich später herausstellte, wurden bei dem Zusammenprall über das Auto in den Gräben geschleudert.
Ich wende mich zuerst dem jungen Mann zu. Die Frau habe ich erst gar nicht gesehen.
Er liegt auf dem Rücken und ist ansprechbar.
Ich frage ihn ob er mich hören kann und wie er heißt - Lukas.
Schutzkleidung trugen beide nicht - gerade mal Helm und Handschuhe.
Ich frage was weh tut. Meine Hände und Beine, antwortet er. Ich sehe die offenen Brüche beider Hände und des rechten Beines. Mir wird kurz übel, fasse mich aber zum Glück schnell wieder und frage ob ihm der Rücken wehtut- nein.
Ich sage ihm, dass ich jetzt seine Jacke öffne und seinen Helm absetzen werde.
Frage einen Mann, der neben mir steht, ob er den Hals des Jungen stützen kann, währen ich den Helm aufmache und abnehme. Das hat zum Glück gut geklappt .
Der Junge fragt nach seiner Freundin Kati. Ich sage, dass noch andere vor Ort sind und sich um sie kümmern.
Ich sage ihm, dass die Rettung gleich kommt und ich nach seiner Freundin schauen gehe.
Offenbar hat er Vertrauen zu mir und erkennt mich mit meinen Moppedklamotten als Gleichgesinnten.
Ich gehe also zur Freundin, die ebenfalls bei Bewusstsein und ansprechbar ist.
Die fängt plötzlich an wie verrückt zu schreien. Andere Ersthelfer versuchen sie in stabile Seitenlage zu bringen, aber offenbar hat sie sehr starke Schmerzen - ein Beckenbruch, wie der Notarzt später vermutet.
Ich sage den Leuten, dass sie die Frau nicht bewegen sollen, sie ist bei Bewusstsein und atmet.
Das haben die Leute dann auch getan.
Plötzlich schreit der junge Mann wie verrückt, ich drehe mich um und sehe, dass zwei weitere Ersthelfer versuchen ihn in stabile Seitenlage zu bringen. Ich sage das sie das Bitte lassen sollen.
Irgendwie wirkten die Leute, fast alle jenseits der 60-70 Jahre, ziemlich konfus.
Ich weiß nicht ob ich alles richtig gemacht habe, aber ich wusste ja schon vom letzten Mal, dass es besser ist, als gar nichts zu tun.
Ein Stück weiter sehe ich wie man sich um die Fahrerin des Autos kümmert, die wohl nur leicht verletzt scheint.
Und schon höre ich die Sirenen der Rettung, was mich aufatmen lässt.
Es geht alles ziemlich schnell, die beiden Motorradfahrer werden wieder förmlich aus den Resten ihrer Kleidung geschnitten und es werden Zugänge gelegt und Irgendwelche Luftbandagen um die offenen Bruchstellen gelegt.
Der junge Mann schreit vor Schmerzen und auch seine Freundin höre ich laut vor Schmerzen schreien.
Ich werden gebeten die Infusionsflasche zu halten und die Rettung bringt die Trage.
Der Junge ist inzwischen so benebelt, dass er nichts mehr mitbekommt.
Auf die Trage und ab in den RTW. Zwei Hubschrauber landen auch kurz danach.
Es dauert wieder eine ganze Weile bis die Verletzten in die Helikopter verbracht werden können und weggeflogen werden.
Man, was für ein Tag.
Die Polizei nimmt meine Personalien auf und die Sensationspresse ist auch schon vor Ort: Schulmann TV - Die Infoseite für TV-Redaktionen - Startseite. Nee was für Geier.
Dann darf ich gehen.
Als ich meinen Helm nehme sehe ich, dass dieser Kratzer hat, die er vorher definitiv nicht hatte.
Auch die ins Innenpolster gekletteten Kopfhörer baumeln im Helm.
Offenbar ist Jemand gegen den Helm getreten oder hat in gar fallen lassen.
Ich wende mich nochmal an die Polizei und gebe das an.
Die sagen, dass sowas versichert sei, aber wer für den Schaden aufkommt, konnten sie mir nicht sagen.
Aber das sei hier nur am Rande erwähnt und wird sich sicher klären lassen.
Wichtig ist, dass die Verunfallten wieder auf die Beine kommen und vollständig genesen.
Was aus dem Jungen Mann vom letzten Unfall geworden ist konnte ich bis heute nicht in Erfahrung bringen, ich hoffe, dass ich bei den Beiden mehr Infos bekomme.
Da fährt man jahrelang Motorrad und nun kommt man in kürzester Zeit zwei Mal in so eine Situation.
Ich komme echt ans Nachdenken.
Mein Kumpel stand mir gestern wieder für die ersten Gespräche zur Verarbeitung zur Verfügung, und hat auch wie beim letzten Mal angeboten, dass ich ihn jeder Zeit anrufen kann.
Ich danke Euch fürs lesen und das ich das ich meine Gedanken hier abladen konnte.
Hoffe ich kann das dieses Mal auch so gut verarbeiten wie beim letzten Mal.
Werde wieder viel drüber reden müssen.
Das hat damals auch geholfen.
In diesem Sinne - fahrt vorsichtig und defensiv!!