Setzdruck

Diskutiere Setzdruck im Reifen Forum im Bereich Modellunabhängige Foren; Da wir hier ja Reifenprofis haben, eine Frage zum Setzdruck: Ist es bei der Montage wirklich entscheidend, nach dem Springdruck und dem Zieldruck...
Serpel

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Da wir hier ja Reifenprofis haben, eine Frage zum Setzdruck:

Ist es bei der Montage wirklich entscheidend, nach dem Springdruck und dem Zieldruck auch noch den Setzdruck anzusteuern? Anders gefragt: wenn die Reifenflanke nach dem Erreichen des Springdrucks (meistens so um 1 bis 2 bar) und des Zieldrucks (2.5 bzw. 2.9 bar) optisch überall am Felgenhorn anliegt (war bei mir bisher immer so), verändert sich dann noch was (von außen unsichtbar) unter Setzdruck (4 bar)?

Hintergrund: Erstens ist mir bei 4 bar im Reifen nicht mehr ganz wohl und zweitens ist es von Hand recht mühsam, diesen Druck in den Reifen rein zu bringen. Möchte mir keinen Kompressor anschaffen ...

Gruß
Serpel
 
hydrantenfritz

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Ich kann es nur aus meiner "Profi-Zeit" sagen, wie ich es gemacht habe / auch bei Autoreifen..

Montage mit genügend Pneu-Schmiere...
Aufgepumpt..bis zum Punkt wo er langsam zum Felgenhorn flutscht...( nicht "knallt"!)
Dann langsam weiter bis ca. 3.5 bar und nach der Radmontage auf den korrekten Luftdruck eingestellt.
 
FF-GS

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Ich pumpe ihn schon auf 4-5 bar auf, damit er auf alle Fälle maximal an der Felge angedrückt wird. Natürlich mit Kompressor.
 
Franz Gans

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Hintergrund: Erstens ist mir bei 4 bar im Reifen nicht mehr ganz wohl und zweitens ist es von Hand recht mühsam, diesen Druck in den Reifen rein zu bringen. Möchte mir keinen Kompressor anschaffen ...
Ich habe mir (vor ich das Thema Selbstmontage überhaupt begonnen habe, quasi in vorauseilendem Gehorsam) einen sehr hochwertigen Kompressor angeschafft, der jetzt unter einer Haube vor sich hin verstaubt, denn bis der auf Abschaltdruck ist und dabei noch viel Krach macht, bin ich mit der manuellen Methode schon wieder am Ablassen auf den Fahrdruck.

Ich machte (bis auf eine Ausnahme, wo dann zu allem Überdruß auch der Kompressor nicht weitergeholfen hat) alles mit einer Standluftpumpe (SKS Rennkompressor) mit Multiventilkopf und, ja, ich geb ihm die vollen vier Bar, auch mit leicht ungutem Gefühl. Anschließend lasse ich wieder auf den Fahrdruck ab.

Wenn die Dichtigkeit mal gegeben ist, finde ich den Aufwand die vier Bar zu erreichen nicht mehr sonderlich anstrengend. Allerdings muß ich die Reifen wahrscheinlich nicht so häufig wechseln wie Du.
 
Serpel

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Danke für die Rückmeldungen! Interessant die Betrachtungen zum Kompressor - ist anscheinend auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Was mich überrascht!

Die Frage allerdings, ob man das Setzen des Wulstes von außen erkennen kann, bleibt offen ...

Gruß
Serpel
 
hydrantenfritz

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Danke für die Rückmeldungen!

Die Frage allerdings, ob man das Setzen des Wulstes von außen erkennen kann, bleibt offen ...

Gruß
Serpel
Denke das wirst Du nicht sehen....ausser du stellst das fertige Rad auf einen Bock und tust den Höhenschlag messen....Denke aber das sind doch einige Spitzfindigkeiten, welche bei einer guten Montage nicht nötig sind...( natürlich würdest das merken beim auswuchten).

PS: Bei einer Montage eines Micheline Pilot Road mussten wir auch schon mal das Rad von der Wuchtmaschine runternehmen um den Reifen 180 Grad zu drehen, aber nicht weil er nicht korrekt in der Felge war....sonder weil die Michelin Leute nach wie vor den schwersten/leichtesten Punkt nicht markieren.
 
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Der mit der Q Tanzt

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Warum habt ihr bedenken bei 4-5 Bar im Reifen. Was soll den da passieren, ohne damit zu fahren natürlich.
 
hydrantenfritz

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Soviel wie nötig..sowenig wie möglich....einfach Erfahrungswerte
 
Franz Gans

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Danke für die Rückmeldungen! Interessant die Betrachtungen zum Kompressor - ist anscheinend auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Was mich überrascht!
Ist nicht überraschend, wenn man in der Situation ist, merkt man sofort, woran es klemmt. Das Ventilloch ist zu klein um die aufgrund von großer Undichtigkeit ausströmende Luftmenge schnell genug nachströmen zu lassen. Da nützt der größte Kompressor nichts mehr. Ich habe gekämpft und schließlich blieb mir nichts anderes übrig als die Pelle mit einem Gurt so ins Felgenbett zu spannen, daß seitlich nicht mehr so viel Luft austreten konnte, und dann ging's mit der Handpumpe weiter. Bei einem Reifenhändler habe ich mal beobachtet, daß der - sicher eher für dicke LKW-Reifen - einen vergleichsweise riesigen Zusatzkessel als Zwischenspeicher parallel zum kompressoreigenen Kessel "geschaltet" hatte. Aber wenn durch das Ventilloch nicht mehr hineinströmen kann, als seitlich wieder herauspfeift, hilft das auch nicht mehr weiter. Jedoch haben die Profis auch dafür Abhilfen.

Die Frage allerdings, ob man das Setzen des Wulstes von außen erkennen kann, bleibt offen ...
Die Reifen tragen üblicherweise wulstnah feine Linien (quasi konzentrische Kreise zum Wulstverlauf), die nach der Montage rundum parallel zum Felgenrand zu verlaufen haben. Tun sie das nicht rundum gleichmäßig, sitzt die Pelle nicht sauber. Ich kontrolliere das zwar, hatte damit aber noch nie Probleme oder uneinheitliche Verläufe, die eine Abhilfe notwendig machten. Allerdings bekommt der Reifen von mir auch immer sein Fett von vier Bar (früher, als ich noch mutiger war, auch mal mehr ;-)).
 
Kurvenkratzer1200

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Bei den harten Karkassen der Bias-Belted Reifen ist der Setzdruck bis jetzt immer wichtig gewesen.
Erst dann saßen sie richtig in der Felge.
Der Heidenau K60 Scout und der Mitas Enduro Trail XT+ brauchten die 4 bar über Nacht.
 
Franz Gans

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Hat eigentlich niemand..wenn es denn nötig ist.
Also direkt danebenstehen, möchte ich nicht, falls so ein "Geschoß" zerplatzt (ich kann dabei ja nicht alle Sachen kontrollieren -> Fertigungsfehler?), jedoch darf man davon ausgehen, daß das erst deutlich oberhalb der vier Bar passiert. Ein ungutes Gefühl stellt sich bei mir jedoch ehrlicherweise beim Aufpumpen schon immer ein, denn ich bin mir vollständig bewußt, daß ich bei dem Vorgang Energie speichere, die mir bei plötzlicher Freisetzung erheblich schaden kann!
 
hydrantenfritz

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Also direkt danebenstehen, möchte ich nicht, falls so ein "Geschoß" zerplatzt (ich kann dabei ja nicht alle Sachen kontrollieren -> Fertigungsfehler?), jedoch darf man davon ausgehen, daß das erst deutlich oberhalb der vier Bar passiert. Ein ungutes Gefühl stellt sich bei mir jedoch ehrlicherweise beim Aufpumpen schon immer ein, denn ich bin mir vollständig bewußt, daß ich bei dem Vorgang Energie speichere, die mir bei plötzlicher Freisetzung erheblich schaden kann!
Ja das stimmt Karl Heinz...darum auch meine Bemerkung " soviel wie nötig, so wenig wie möglich"
Wenn bei 4 bar das Ganze nicht korrekt sitzt...nochmals abpressen und nochmals Montagepaste drauf...

Zum Glück hab ich nie erleben müssen, dass so ein "Geschoss" kaputt geht...oder über das Felgenhorn wegfliegt. Während der Ausbildung wurden uns aber Bilder gezeigt....
Es sollte auch bei 5 bar nichts kaputt gehen..aber sicher ist sicher.

OT:
Ein Nachbar von mir hat mit einem Traktor und einer Stahlkette, versucht eine Wurzel eines Baumes rauszuzerren...

Seine kleine Tochter ( 8 Jahre alt) stand ca. 2 m neben der Kette... :facepalm: :facepalm:

Will sagen....kein unnötiges Risiko eingehen....
 
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Nordisch

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Das Ventilloch ist zu klein um die aufgrund von großer Undichtigkeit ausströmende Luftmenge schnell genug nachströmen zu lassen. Da nützt der größte Kompressor nichts mehr.
Daher drückt mein Billigkompressor (Einhell) den "Springdruck" auch ohne Ventilinnenleben. Danach Luft wieder raus und dann normaler Druck mit vollständigem Ventil.

Den "Setzdruck" kannte ich nicht. Daher lese ich neugierig mit. 👍
 
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Larsi

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Ob der Reifen rundum richtig sitzt, sehe ich beim Auswuchten.
Im Zweifel kommen halt mal 4 bar drauf, aber meist ist das nicht nötig.

Ach ja ... ich montiere nur Reifen für mich.
 
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Tom_Bo

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R1200GS LC ADV K1300GT ZX12R
Wenn so ein Reifen beim aufziehen sich nicht aufpumpen lässt, weil der Luftspalt noch zu groß ist, verwendet man einen Reifenbooster, auch Bombe genannt.
 
hydrantenfritz

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R 1100 GS Quasimodo Jg. 94 ist ein Oldtimer
Wenn so ein Reifen beim aufziehen sich nicht aufpumpen lässt, weil der Luftspalt noch zu groß ist, verwendet man einen Reifenbooster, auch Bombe genannt.
Oder ein Bein und ein Knie....und eine Wand
 
Andi#87

Andi#87

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Nur mal so als Hinweis. BMW liefert alle seine Motorräder mit 4 Bar Druck an die Händler aus. Wird also wohl eher nichts passieren :wink:
 
hydrantenfritz

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Ja Andi das sagt auch niemand....

Aber was dann darüber liegt, um den Reifen korrekt auf die Felge zu plazieren, ist nicht normal.
 
Der mit der Q Tanzt

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Daher drückt mein Billigkompressor (Einhell) den "Springdruck" auch ohne Ventilinnenleben. Danach Luft wieder raus und dann normaler Druck mit vollständigem Ventil.

Den "Setzdruck" kannte ich nicht. Daher lese ich neugierig mit. 👍
Kannte ich so auch nicht. Machs aber immer trotzdem :bounce:. Daher auch meine Frage.
 
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