Tempolimit

Diskutiere Tempolimit im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Wenn man auf einen sehr niedrigen Verbrauch aus ist und auch bereit ist, dafür etwas zu arbeiten, dann sollte man tatsächlich ohne Tempomat...
sampleman

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Jetzt habe ich die Beobachtung gemacht, daß mein Verbrauch, bei gleicher Geschwindigkeit, mit Tempomat merklich höher ist als wenn ich die Geschwindigkeit selbst regle.
Dieses Phänomen verstehe ich nicht.
Vielleicht hat jemand im Forum eine Erklärung für mich?
Wenn man auf einen sehr niedrigen Verbrauch aus ist und auch bereit ist, dafür etwas zu arbeiten, dann sollte man tatsächlich ohne Tempomat fahren. Ich habe mal mit einem Lkw-Testfahrer gesprochen, der ohne Tempomat auf der Landstraße immer niedrigere Verbräuche rausfuhr. Wenn der zum Beispiel auf eine Kuppe zu fuhr, dann hat der schon vorher Gas weggenommen und den Lkw mit seinem eigenen Schwung die Kuppe rauffahren lassen. Die heute üblichen Tempomaten können eben nicht vorausschauend fahren.

Allerdings gibt es da auch bereits Entwicklungen, bei denen die Autos den Streckenverlauf via Navi analysieren und dabei vorausschauend ihr Tempo regulieren bzw. einfach das Gas wegnehmen und die Karre laufen lassen. BMW hat so was glaube ich schon in Serie. Die machen dann auch solche Tricks, dass sie die Lichtmaschine auskuppeln und nur dann einkuppeln, wenn das Auto ohnehin Tempo abbauen muss, z.b. weil du gerade bremst. Diese CO2-Vorgaben sind relativ heftig, da arbeiten sie mit allen Tricks.
 
Intermezzo

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2 x Boxer, 2 x Eintopf mit zunehmend weniger Laufleistung/Jahr, dafür mit mehr Pedal-Kilometer
Lehnt man den Klimawandel ab, soll man es sagen/schreiben, jeder darf in diesem Land zum Glück seine Meinung äußern und man kann darüber diskutieren.
Sorry, aber dieses "2%-Argument" ist in meinen Augen einfach lächerlich.

Vom Tempolimit bin ich auch kein Fan, da die erzielten Effekte sehr gering sein werden. Ich denke bei der Diskussion geht es um eher um Symbolik. Bin aber ehrlich positiv überrascht das es vermutlich nicht kommt.
Bezogen auf den 1. Absatz habe ich nichts anderes aussagen wollen

Die Aussage des 2. Absatzes ist dann aber nicht konsequent. Und ja, ein generelles Tempolimit ist immer Symbolik, meinetwegen auch Ideologie. Bringt sicherlich nicht die Masse, kostet aber halt auch nichts, im Gegensatz zu den vielen anderen Maßnahmen, die den meisten richtig weh tun werden.

Grüße Thomas
 
Lewellyn

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Tempolimit bringt nach einer Studie des Umweltbundesamtes ~ 1,9 Mio. Tonnen CO2 jährlich an Minderproduktion.
Das CO2-Budget, was uns global noch zusteht, wenn wir die die vereinbarten Klimaziele und die Neutralität 2045 erreichen wollen, beträgt aktuell noch etwas über 6 Mrd. Tonnen.

Da hilft das Tempolimit schon ein bisschen. Andererseits, wenn wir die AKWs jetzt noch nicht abschalten und stattdessen im gleichen Maßstab Kohlekraftwerke abschalten, bringt das pro Jahr 70 Mio. Tonnen jährlich an Minderproduktion.
 
Intermezzo

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2 x Boxer, 2 x Eintopf mit zunehmend weniger Laufleistung/Jahr, dafür mit mehr Pedal-Kilometer
Angeblich hat die deutsche Autoindustrie bei Oberklasse-Autos einen Marktanteil von 80%. Es besteht vonseiten der Autoindustrie die Befürchtung, dass sie bei einem Wegfall des "Unlimited"-Nimbus diesen verlieren könnte. Und mit Andi Scheuer hatten sie da natürlich einen willfährigen Unterstützer ihrer Interessen.

Mich hat es auch gewundert, dass die FDP das Tempolimit-Thema offenbar so wichtig nimmt, dass es zum Knackpunkt wird. Ist aber nun mal so.

Mich musst du vom Sinn eines Tempolimits auf der Autobahn nicht überzeugen. Als bei mir 2019 die Entscheidung für ein neues Auto anstand, habe ich mir - in sicherer Erwartung, dass ein Tempolimit nur eine Frage der Zeit sein könne - ein Auto gekauft, das bei 165 km/h abgeriegelt wird (immerhin ist der Wagen schneller als eine BMW K1600B Americana) und das exakt so optimiert wurde, dass es bei Tempi unter 130 nicht nervt;-)
Ja, so ist das halt. Andererseits haben deutsche Autos auch in den USA einen gewissen Status. Auch sogenannte Muscle-Cars US-amerikanischer Produktion, die die verfügbaren Leistungen im normalen Straßenverkehr dort nicht ausnutzen können. Und dennoch werden sie gekauft. Wie auch die Porsches und die Ferraris und Lambos. Bei letzteren ist sicherlich nicht der Nimbus des freien Fahrens auf italienischen Autobahnen der Grund für die Kaufentscheidungen.

Und letztlich wird es kommen, wie auch von einigen hier schon geschrieben. Die Begrenzung wird sich ganz von selbst und ohne verordnetem Tempolimit oder ohne Begrenzung der Vmax bei den Fahrzeugen ergeben. Dann wenn nämlich bei den E-Mobilen die Reichweite überproportional zur gefahrenen Geschwindigkeit abnimmt, bei den Verbrennern und letzlich natürlich auch bei den E-Mobilen, wenn die Energie so teuer wird, daß Schnellfahren zum Luxusgut wird. So, und genau hier ist jetzt das Problem, abhängig davon wo individuell gesehen Luxus anfängt, wird es immer wieder welche geben, die in einem reglementierten Verkehr, aus welchen Gründen auch immer, aus der Masse herausfallen. Das Problem sind nicht die gefahrenen 130 km/h oder meinetwegen auch die 200 km/h, sondern die Differenz dazwischen. Das paßt dann nicht mehr zusammen. Ist vielfach auch heute schon so. Ich sag mal A3 zur besten Zeit von Nürnberg kommend in Richtung Aschaffenburg. Meist zähfließend und stockend und dazwischen noch solche, die von Fahrzeug zu Fahrzeug springend unbedingt 10 Minuten rausholen müssen. Das ist nicht nur für die nervend, die nach rechts rüberfahren und sich zwischen den LKW Platz einordnen müssen, sondern doch auch für die, die überholen, weil 200 m weiter kommt das nächste Hindernis. Beschleunigen, bremsen, beschleunigen, bremsen. Von ökonomischer Fahrweise mal ganz zu schweigen.

Das trifft natürlich auch auf viele andere Autobahnen zu, bei der A3 fällt mir sowas halt immer besonders auf, weshalb ich versuche diese soweit möglich zu meiden.

Wird nun ein generelles Limit eingeführt, so ändert das am Verkehrsfluß auf der von mir genannten Strecke sicherlich nicht allzuviel, da dort die Durchschnittsgeschwindigkeit eh schon niedrig ist, die "Störenfriede" werden allerdings rausgefiltert bzw. eingebremst, das Fahren insgesamt etwas entspannter. Vorausgesetzt die Kontrolldichte paßt zum beabsichtigten Ziel.

Passende Bußgelder verbunden mit einer passenden Kontrolldichte sorgen schon für Beruhigung, was ich live gerade wieder im September auf Österreichischen Autobahnen erleben konnte. Dort wo auf 100 km/h limitiert wurde, wurde auch überwiegend 100 km/h gefahren. Dort wo keine Begrenzung war überwiegend 130 km/h. Das funktioniert und man kommt entspannt und dennoch zügig voran. Soviel anders als wir sind die Österreicher nun auch nicht, am ruhigeren Wesen der Österreicher oder der guten Bergluft liegt es deshalb in den meisten Fällen sicherlich nicht.


Grüße Thomas
 
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sigmali

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Mir persönlich ist es relativ egal, ob das Tempolimit kommt oder nicht. Mein Verstand sagt mir: Tempolimit ja, mein Bauch: eher nein.
Ich fuhr und fahre zum Glück selten Autobahn. Und falls doch, früher eher auch schnell. Schon seit einigen Jahren eher gemütlich. Ist wohl dem Alter geschuldet.

Unabhängig von dieser Diskussion: ich fahre seit vielen Jahren selbst auf den Bundes-/Landstraßen tendentiell eher Tacho 85/95 als 100. Animiert dazu wurde ich ursprünglich durch meine Reisen in Frankreich. Meine persönliche Erfahrung seither: Ich komme nicht (oder allenfalls unwesentlich im niedrigen Minutenbereich) schneller ans Ziel, als wenn ich Tacho zw. 100-120 fahre. Ich komme viel seltener in die Situtation "Überholen oder hinterherfahren", da ich auch seltener auf langsemere Lkw oder die dahinter fahrenden Kolonnen aufschließe. Der Durchschnittsverbrauch sinkt deutlich. Reifen/Bremsen haben einen deutlich geringeren Verschleiß. Und bei meinen letzten beiden Alltagsautos (VW Touran 2.0 TDI von 2004 bisn 2009, seit 2009 bis heute VG Golf 6 GTI) kam es zu sehr deutlich größeren Abständen, in denen zum nächsten Kundendienst aufgefordert wurde. Und den Vorteil hinsichtlich Nerven/Stress kann ich nur subjektiv einstufen aber nicht messen. Und ich habe viel Zeit, die schöne Landschaft in unseren Regionen zw. Stuttgart und Bodensee zu sehen und zu geniessen.
 
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sigmali

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Ein Beispiel für meine Erfahrungen mit mehr Gelassenheit. Letztes Jahr fuhr ich mit meinem Sommerzweitfahrzeug (Porsche Boxster 981 S, 3.4 l, 315 PS, Sechszylinder, Schaltgetriebe) nach einem Kurzurlaub vom Hotel in Bad Alexanderbad nach Hause. Die ganze Strecke mit offenem Verdeck (schlechterer CW-Wert), überwiegend Land-/Bundesstraßen, kruze Etappe Autobahn und hier das Bild mit den Bordcomputerdaten bei der Ankunft zu Hause. Der absolute Wert von 7.5 l ist zwar für die Nutzer von verbrauchsoptimierten Fahrzeugen immer noch deutlich zu hoch. Für mich, auch mit Blick auf die Durchschnittsgeschwindigkeit, mehr als ok.

Verbrauch Boxster kompr.JPG
 
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sigmali

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Meine Erfahrungen mit dem Tempomat im Touran 2.0 TDI waren, wie bereits in anderen Beiträgen erwähnt auch, dass der Verbrauch höher lag, als wenn ich selber versuchte, ruhig und gleichmäßig zu fahren. Golf und Boxster haben keinen Tempomat.
 
Intermezzo

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2 x Boxer, 2 x Eintopf mit zunehmend weniger Laufleistung/Jahr, dafür mit mehr Pedal-Kilometer
Und ich habe viel Zeit, die schöne Landschaft in unseren Regionen zw. Stuttgart und Bodensee zu sehen und zu geniessen.
Wer dort schnell vorbeifährt ist auch selbst dran schuld.

Meine Kunden sind in ganz Deutschland verteilt, d. h. ich habe keine eingegrenzte Vertriebsregion, außer, daß es regionale Häufung gibt. Auch die Bodenseeregion gehört dazu. Wenn ich dort bin, versuche ich auf der Heimreise immer das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden. Und sei es nur, daß ich in Hagnau oder auch an der Fähre in Meersburg für eine halbe Stunde anhalte und See und Landschaft auf mich wirken lasse. Die Weiterfahrt fällt mir dann aber ziemlich schwer. Wenn es später wird übernachte ich auch. Aber nicht in dem angesagten Business-Hotels mit dumm labernden und Mädels anmachenden Blendern an der Bar, sondern im kleinen (Land)Gasthof in schöner Lage. Ist auch meist günstiger und das Essen ist fast immer besser. Und da solche Reisen nicht täglich machen muß, kann ich mir das zeitlich auch leisten.

So mache ich das vielfach auch in anderen Regionen, so daß ich dann einfach mal von der Autobahn runterfahre und einen mehr oder weniger großen und auch zeitlich längeren Umweg über die Landstraßen mache. Und so ganz nebenbei auch Landschaften kennenlerne. Landschaften, die es für mich wert sind, sie zu späterer Zeit auch mal länger mit dem Motorrad zu bereisen. Meine meisten mehrtägigen Motorradtouren haben fast ausnahmslos solche Dienstreisen als Basis. Und ich kenne mittlerweile große Teile Deutschlands so gut, daß ich auch ohne Navi weiß wie ich dort hinkomme. Auch jenseits der Autobahnen.

Sowas kostet natürlich Zeit, das ist aber Zeit, die ich mir nehme, weil es für mich persönlich wichtig ist. Gut, andere setzen Prioritäten anders, auch verständlich. Und das ist auch gut so. ;)

Grüße Thomas
 
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br60

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Ich gebe dir gern Recht, aber bei unserer Politik gibt es ja auch "erneuerbare Energie" in Gesetzen und das unter Kanzlerschaft einer Physikerin. Da braucht man sich über deutsche Pisa-Ergebnisse nicht wundern....
Im Übrigen: Unsere dunkelgrünen Mitstreiter hier sollten nicht auf Studien des Umweltbundesamtes oder des "Instituts für Klimafolgenforschung" zurückgreifen, da ist schon im Namen die Befangenheit vorhanden. Ich sollte mich da Mal bewerben.... :giggle:
 
Larsi

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... Und ich habe viel Zeit, die schöne Landschaft in unseren Regionen zw. Stuttgart und Bodensee zu sehen und zu geniessen.
Das ist für mich eher ein Argument gegen langsam(er)es Fahren.
 
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Das ist für mich eher ein Argument gegen langsam(er)es Fahren.
Das ist aber eher ein Nord-Süd-Problem.

Meine ersten Berührungen mit dem Weserbergland hatte ich übrigens vor ca. 40 Jahren, als ich von Wolfsburg kommend mal schnell einen Abstecher über Hameln Richtung Kassel gemacht habe, statt die A7 runter zu fahren.

Zwischenzeitlich war ich mehrmals dort mit dem Fahrrad und dem Motorrad. Ohne Abstecher hätte ich möglicherweise was verpaßt.

Beim nächsten mal ging es dann Richtung Bad Harzburg und na ja, bekannt. Mittlerweile bin ich von fast allen Seiten und allen Richtungen durch den Harz. Mit Auto, Motorrad und der Bahn.

Voralpenland, Bayerischer Wald, Hochrhein, Schwarzwald, Elbsandsteingebirge, Ostseeküste, Brandenburg, Oberfranken, Thüringen, Saarland, Hochsauelandkreis, Märkisches Land, Münsterland, Ostwestfalen, Dübener Heide, Leipzig, Halle Dresden, Riesa, Bayerische Seen und Berchtesgadener Land usw. Alles selbst erfahrene Strecken. So ganz nebenbei. Und mit geringem finanziellem Aufwand. Der Norden Emden, Bremen Hamburg fehlen Flieger bedingt mir leider. Obwohl, die Heide hatte ich schon mit drin, inkl. Schwerin, Kühlungsborn und Heiligendamm sowie Umland kurz nach der Wende. Als es die alte DDR zumindest noch optisch präsent war.


Grüße Thomas
 
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Angeblich hat die deutsche Autoindustrie bei Oberklasse-Autos einen Marktanteil von 80%. Es besteht vonseiten der Autoindustrie die Befürchtung, dass sie bei einem Wegfall des "Unlimited"-Nimbus diesen verlieren könnte. Und mit Andi Scheuer hatten sie da natürlich einen willfährigen Unterstützer ihrer Interessen.
Berechtigte Befürchtungen. Sieht man z. Bsp. gut an der Schweiz.
Dort ist der Markt für Porsche, BMW, Daimler, Audi, Ferrari etc. nach Einführung des Tempolimits auch vollkommen zusammengebrochen :schulterzucken:

[Ironie off]
 
Intermezzo

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Die Betriebsart "Konstantfahrt bei optimaler Drehzahl" ist vor allem für Verbrenner relevant.
Dem kann ich nicht folgen. Auch ein E-Auto verbraucht bei konstanter Geschwindigkeit weniger als bei intermittierender Fahrweise aus Beschleunigen und Bremsen. Trotz Rekuperation. Einfach den Energieerhaltungssatz anwenden und die Verluste nicht auf Null setzen. Und ja, mit höherer Geschwindigkeit nimmt die aufgenomene Energie zu, egal was da antreibt.
Die Drehzahl spielt sicherlich keine große, sofern der E-Motor durch seine Steuerung ungeachtet der Drehzahl immer im Arbeitspunkt gehalten wird. Deswegen liegt der wesentliche Vorteil des massengleichen E-Autos im niedrigeren städtischen Verbrauch, auch ohne Rekuperation. Die kommt halt noch hinzu. Hier arbeitet der Verbrenner oft weit jenseits seines optimalen Leistung/Drehmoment-Verlaufs, insbesondere wenn er im Kurzstreckenbetrieb auch noch kalt ist.

Deswegen ja auch meine ständige Behauptung, daß die effektive Nutzung von E-Autos die Verwendung in der Stadt bzw. auf Kurzstrecke ist. Dafür reicht m. E. dann aber auch eine Akku-Reichweite von echten 200 km. Für größere Reichweiten nimmt der Aufwand für die Speicherung und damit das Gewicht zu. Verbrauchsarme Verbrenner haben hier wieder Vorteile und sei es nur dadurch, daß sie weiter kommen. Zero-Emission ist damit derzeit allerdings nicht zu erreichen.


Grüße Thomas
 
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Bazinga

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Eine Fehlüberlegung ist aktuell, dass wir glauben, wir könnten hier in Deutschland den Klimawandel ( es ist übrigens völlig überflüssig darüber zu debattieren, wie viel Anteil der Mensch in Zahlen tatsächlich daran hat) global abwenden.

Den Klimawandel können wir nur durch weltweite Maßnahmen mildern.
Wer an ein Abwenden glaubt, ist einfach nur naiv.

Ich vermisse daher Überlegungen, wie man sich künftig diesem Klimawandel stellt und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, um sich so gut wie es irgendwie geht zu arrangieren.
Eigentlich ganz einfach.
Verteilt Kondome. Milliarden von Kondomen….
 
fralind

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Tempolimit bringt nach einer Studie des Umweltbundesamtes ~ 1,9 Mio. Tonnen CO2 jährlich an Minderproduktion.
Das CO2-Budget, was uns global noch zusteht, wenn wir die die vereinbarten Klimaziele und die Neutralität 2045 erreichen wollen, beträgt aktuell noch etwas über 6 Mrd. Tonnen.

Da hilft das Tempolimit schon ein bisschen. Andererseits, wenn wir die AKWs jetzt noch nicht abschalten und stattdessen im gleichen Maßstab Kohlekraftwerke abschalten, bringt das pro Jahr 70 Mio. Tonnen jährlich an Minderproduktion.
Na endlich versteht man den Schwachsinn um das abschalten der AKW"s, aber so langsam dämmert es auch bei den Verantwortlichen und in Brüssel.

Jetzt zu den hohen Energiepreisen nur 1 x ein Blackout über 3-5 Tage, dann können sie sie die Energiewende sonstwohin stecken, dass macht selbt der Deutsche nicht mit.
 
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sigmali

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Eigentlich ganz einfach.
Verteilt Kondome. Milliarden von Kondomen….
:lalala: Das ist das Problem. Der Herrgott hat angeblich diese Erde geschaffen. Und dann hat er uns in der Bibel die Botschaft vermittelt "Seid fruchtbar und vermehret Euch".

Ob der gewusst hat, dass er damit ein Signal zur Zerstörung seines Werks selbst gesandt hat? Und wider besseren Wissens propagiert hat? Oder stimmt das mit Bibel, Erschaffung der Erde usw. am Ende gar nicht? Fragen über Fragen. :fragezeichen::smile:

Dass die starke Zunahme der Weltbevölkerung i.V.m. der Industrialisierung einen nicht unerheblichen Anteil an der globalen Klima-Entwicklung hat, dürfte vmtl. unstrittig sein.
 
Intermezzo

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2 x Boxer, 2 x Eintopf mit zunehmend weniger Laufleistung/Jahr, dafür mit mehr Pedal-Kilometer
Na ja, wir leben halt im Zeitalter des Anthropozän. Man kann dabei den merklichen Einfluß des Menschen auf seine Umwelt durchaus auch als normal bezeichnen, meinetwegen auch als Gott gegeben. Um den als Verantwortlichen zu benennen.

Und die Ziele als überzogen und an der Realität vorbei.

Was ist der richtige Weg? Ich weiß es nicht. Das weiß niemand, viele scheinbar Auserwählte machen es sich halt zur Berufung. Einige auch ganz profan zum Beruf.

Das hindert uns aber nicht daran, das zu tun wozu wir technisch und wirtschaftlich in der Lage sind.

Grüße Thomas
 
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