Alutrail oder Stema für drei Motorräder?

[Senfklumpen]

​Moin,

nächstes Jahr stehen bei mir zwei Urlaube mit Motorradtransport an. Jetzt ist die Zeit, um sich in Ruhe damit zu beschäftigen und evtl. einen zu kaufen. Transportiert werden eine GS, eine AT, eine MT07. Das Anforderungsprofil sind also zwei Motorradtransporte sowie zwei übrige Transporte pro Jahr. Ich weiß, dass Mieten evtl. wirtschaftlicher ist, ich habe aber gern etwas eigenes, das ich spontan und immer nutzen kann.

Gemietet hatte ich dieses Jahr den Stema SHM 02 13-25-18.1. Ein toller Anhänger,
- mit 1,83 m Ladefläche breit genug
- da Hochlader nicht breiter als das Auto
- läuft auch bei 120 kmh spurgetreu hinterher mit perfekter Straßenlage
- durch Löcher neben den Schienen zig Verzurrpunkte
- Auffahrrampe verschwindet unter der Ladefläche
- vermutlich weniger empfindlich gegen Schnee/Salz, da verzinkt

Für reinen Motorradtransport wäre der Stema meine erste Wahl. Will man aber auch mal etwas anderes transportieren, gibt es - neben dem etwas höheren Gewicht - gegenüber dem Aluliner die Nachteile
- Bordwände nur als Zubehör
- Ladefläche ist aufgrund der Schienen nicht durchgehend eben

Den Alutrail 12 Z 26.18 kenne ich nur von der Homepage des Herstellers. Vorteil dieses Modells scheint mir zu sein
- geringeres Eigengewicht wegen Alu (Ladefläche, Bordwände)
- Bordwände vorhanden
- Ladefläche eben

Nachteile
- Ladefläche mit 1,75 m schmaler
- als Tieflader insgesamt breiter
- weniger Verzurrpunkte, insb. beim mittleren Motorrad
- die Unterbringung der Auffahrrampe auf der Ladefläche ist nicht so gelungen
- vermutlich empfindlicher gegen Schee/Salz

Als Allrounder wäre wohl der Alutrail besser geeignet.

Habt Ihre eine Empfehlung bzgl. der beiden Modelle? Hat insb. jemand Erfahrungen mit dem Alutrail? Besonders wegen der geringeren Breite der Ladefläche (auch wenn es nur 8 cm sind) und der Verzurrpunkte mache ich mir Gedanken.

Gruß
Senfklumpen

 

[Bollo]

Ich weiß ja nicht welche Preisklasse du da aufrufst, aber ich kann mich nur wiederholen:

aluhaenger.de

 

[Travelking]

Nachteile
- Ladefläche mit 1,75 m schmaler
- als Tieflader insgesamt breiter
- weniger Verzurrpunkte, insb. beim mittleren Motorrad
- die Unterbringung der Auffahrrampe auf der Ladefläche ist nicht so gelungen
- vermutlich empfindlicher gegen Schee/Salz

Ruf einfach mal bei Kröger an. Viele deiner Wünsche lassen sich vom Standartanhänger ändern. Ist günstiger (weil Modulbauweise) als man meint. Ich habe meinen. z.B. um eine Modul verlängern lassen. Zurrpunkte bringst du selber an. Laß dir einfach die Zurrbügel und Muttern in einen Beutel packen und sagen wieviele du haben möchtest. Oder du läßt dir gleich Airlineschienen anbringen. Großer Vorteil ist das Vollalu. Holzböden gammeln immer irgendwann. Wegen der Auffahrrampen haben sie sicher auch 'ne Lösung. Wie gesagt, ruf an.

 

[Senfklumpen]

Meine Preisvorstellungen liegen bei ca. 2.000 EUR. Der UA250 macht einen soliden Eindruck, wobei ich noch nicht vorstellen kann, wo ich die Gurte bei drei Motorrädern befestige. Dann müsste ich ja z.B. das linke Motorrad über oder durch zwei daneben stehende Motorräder zur rechten Seite abspannen.

Edit:
O.k., jetzt habe ich die Bilder aus der Galerie gesehen. Sie werden dann nur noch vorn und nach hinten abgespannt ...

 

[Bollo]

Das war mein UA250 mit 3 Mopeds:


Mittlerweile habe ich nen geänderten UA300 mit ner Menge Airlineschienen drauf. Da passen dann auch 3 große Mopeds.
Auf die 3. Auffahrschiene würde ich nicht mehr verzichten wollen. Einfach viel mehr Sicherheit beim drauf- und runterfahren.

 

[gerd_]

Hi
Die erste Frage die ich mir stellte würde wäre: "Wie oft transportiere ich 3 Moppeds?".
"Mein" Resultat war "zu selten" und ich habe einen Hänger gekauft auf den 2 Moppeds passen.
Der Stema scheint als reiner Moppedtransporter konzipiert zu sein und fiele dabei für mich aus der Auswahl. Z.B. hast Du den nicht vorhandenen Ladeboden bereits erwähnt.
Das Ding ist keineswegs verzinkt sondern aus verzinkten Blechen hergestellt. D.h. die Schnittkanten der Bleche sind nicht verzinkt.

Ob der Aluhänger aus nacktem Al ist oder die Teile eloxiert wurden weiss ich nicht. Sind sie nicht eloxiert so sind sie dem Salzangriff ebenso ausgesetzt wie die verzinkte Variante mit offenen Schnittkanten. Der Unterschied ist, dass St braun rostet, Al dagegen weiss "blüht". Zudem ist das Fahrgestell des "Al-Hängers" aus verzinkten Teilen.
Ob Du "100000" Zurrpunkte brauchst musst Du selber wissen. Ich würde an dem Al-Teil einfach so viele nachrüsten wie ich brauche. Das werden ja wohl "endliche Mengen" sein. Es sind ja nur U-Bügel die durch 2 Bohrungen im Boden gesteckt sind und unten 2 selbstsichernde Muttern drauf haben. Es sind nicht mal Scheiben "beigelegt" (ich würde ein Stück VA-Flachmaterial "unterlegen" um die Fläche zu vergrössern).
18 cm Bordwand ist fast nix. Ich denke diese Bordwände dienen in erster Linie der konstruktiven Stabilität weil ein reiner Al-Boden "durchhängen" würde. Nicht umsonst gibt es "Aufsteckbordwände". Mit 18 cm kanst Du nicht mal zusammengerechtes Laub oder Rasen transportieren weil es Dir das Zeug (trotz Zurrnetz) wegweht und Du auch nix draufbringst.
Deshalb habe ich mich für einen flachen "normalen" Hänger mit grossen Rädern (laufen bei nicht optimalem Fahrbahnbelag deutlich besser) entschieden. Die Reifen und sind billiger als die kleinen breiten Spezialroller. Bei einer 100er Zulassung schmeisst Du sie alle 6 Jahre weg obwohl sie noch 95% Profil haben. Meine haben die Grösse die bei einem VW-Bus passen und dort werden sie nach je 3 Jahren "endverwendet".
Zum Laubtransport (o.Ä.) verwende ich BigBags. Davon passen bei meinem Hänger 3 hintereinander drauf (mit etwas gutem Willen auch 2x3).
Alles Andere wird eben nicht nur "zwischen" die Bordwände geworfen sondern niedergezurrt. Für Schüttgut (Sand, Kies, Liapor, etc) muss ich eben BigBags verwenden (oder den Kumpel mit Kipper oder Kranwagen bitten :-)).
Wenn Du das Al-Teil mit Sand füllst (18cm!), dann ist es, mit ca. 0,85 qm= 1,4to , deutlich überladen.
gerd

 

[Travelking]

Ob der Aluhänger aus nacktem Al ist oder die Teile eloxiert wurden weiss ich nicht.

Ist eloxiert.

(ich würde ein Stück VA-Flachmaterial "unterlegen" um die Fläche zu vergrössern)

genau so hab ich das gemacht.

 

[Senfklumpen]

Schon mal vielen Dank für Eure hilfreichen Hinweise! Wie das bei solchen Anschaffungen ist, findet man heute mal die eine Lösung besser, morgen die andere. Momentan ist der Stema etwas raus aus der Verlosung, der UA250 dafür drin: ausreichend große Ladefläche, gesamt nicht breiter als das Auto (für mich ein Vorteil, weil man während der Fahrt oder bei Mautstellen weniger darauf zu achten braucht), sehr leicht und die Möglichkeit, den Anhänger auf die Seite zu stellen. Das spart Stellplatz. Macht das jemand? Wird der Anhänger einfach über das Rad gekippt oder gibt es dafür noch eine Vorrichtung?

Mit Bordwänden (800 EUR), Radwippen (3 x 150 EUR) und Standschienen (3 x 70 EUR), die laut Beschreibung im Zubehör für das Modell angeblich erforderlich sind (in der Beschreibung des Anhängers selbst steht davon nichts) erhöht sich natürlich noch einmal deutlich gegenüber dem Alutrail, auch wenn dann die Bordwände beim UA250 höher sind.

Bleibt immer noch die Frage, ob meine drei Mopeds überhaupt auf 175 m Breite beim Alutrail passen.

 

[Bollo]

Radwippen gibts günstiger und bessere, Standschienen würde ich nicht mehr nehmen, dafür min. 4 Airlineschienen über den Hänger verteilen. Ne 3. Auffahrrampe dazu mit Verstauung unter der Ladefläche (gibts mittlerweile als Option).

Kommt drauf an was für Mopeds, auf dem UA250 wirds da schnell eng. Daher hab ich jetzt nen mittig verlängerten UA300, der ist immer noch schmaler als die Durchfahrbreite des PKW.

Ups, Irrtum. 2,5cm breiter als meine neue Dose.

 

[Lewellyn]

175/3=58,3cm. Das ist nicht besonders viel.

Das passt nur, wenn Du die Stellplätze variieren kannst, so dass sich die Moppeds nicht ins Gehege kommen. Und mit passenden Zurrpunkten.

 

[Bollo]

 

[Senfklumpen]

Nun möchte ich Vollzug melden. Ich habe mich tatsächlich für den Schultes UA250 entschieden. Danke Euch für Eure Anregungen, besonders Bollo für seine Empfehlung! Der UA250 bietet m.E. die überzeugendste Möglichkeit, den Anhänger sowohl für Motorrad- als auch sonstigen Transport zu verwenden. Genial ist die Anfahrstange, welche - je nach Schwerpunkt der Motorräder - in Sekundenschnelle versetzt werden kann. An diese stellt man die Radwippen, so dass ein Kraftschluss noch vorn besteht. Idealerweise haben die Radwippen nach vorn noch einen Winkel, der die Anfahrstange von unten umschließt. Werden die Motorräder verzurrt, stehen sie bombenfest. Trotzdem hat man in einer Minute alle Radwippen und die Anfahrstange entfernt und kann den Trailer - auch mit Bordwänden oder Planengestell - anderweitig nutzen. Alles funktioniert ohne zusätzliche Schienen, Ösen oder Bohrlöcher.

Auch sonst hat man sich Gedanken gemacht. Es gibt einen Karabinerhaken zur Absicherung des Stützrads gegen Herunterrutschen, als Sonderzubehör habe ich noch einen Staukasten, Reserverad und kurbelbare Stützen (alles unter der Ladefläche) genommen. Das Ding wiegt komplett 220 kg und lässt sich schieben wie einen Kinderwagen. Im Mai geht es auf erste große Tour. Ich freue mich schon!

 

[Bernd1901]

So hab ich mich mal auf den Weg gemacht.
Für ein Motorrad genial... und auch für 1 Mann Verladung geeignet.
Es ist ein kippbarer Anhänger, in den das Motorrad in die Radaufnahme gestellt wird.
Dann kann es mit Winde auf den Hänger gezogen werden und der Hänger wird wieder gerade gekurbelt.
Einfaches System, sauberer Lauf hinterm Auto, 100er Zulassung.
Nachteil: nicht für andere Dinge geeignet und nicht gar so klein um ihn zu verstauen.
Entsprechend habe ich ihn in der Garage abgesenkt stehen, und stelle das Motorrad immer auf ihm ab.
Ist halt zwei Minuten kurbeln beim Rausholen und Wegstellen.

 

[Boxertyson]

Sorry Bernd,

eine Goldwing auf dem Anhänger zu transportieren passt irgendwie gar nicht.
Ich dachte immer, damit reisst man die 1000 km Anfahrt auf der BAB in einem Rutsch ab.

Locker :

-den adaptiven Tempomaten mit automatischer Abstandsregelung auf 120 eingestellt
-ein wenig Musik an, aber nicht zu laut, damit man zwischendurch nicht geweckt wird, falls man einschläft
-im boardeigen Backofen lecker Brötchen aufbacken und dazu mit der Esspresso Maschine frischen Kaffee machen
-und wenn es zu langweilig wird, einfach über den DVD Player alle 8 Staffeln von Sons of Anarchy schauen

Da ist man doch schneller am Ziel, als bis die serienmässige Popo Heizung richtig war geworden ist.

LG

Rainer

 

[Bernd1901]

Sorry Bernd,

eine Goldwing auf dem Anhänger zu transportieren passt irgendwie gar nicht.
Ich dachte immer, damit reisst man die 1000 km Anfahrt auf der BAB in einem Rutsch ab.

Locker :

-den adaptiven Tempomaten mit automatischer Abstandsregelung auf 120 eingestellt
-ein wenig Musik an, aber nicht zu laut, damit man zwischendurch nicht geweckt wird, falls man einschläft
-im boardeigen Backofen lecker Brötchen aufbacken und dazu mit der Esspresso Maschine frischen Kaffee machen
-und wenn es zu langweilig wird, einfach über den DVD Player alle 8 Staffeln von Sons of Anarchy schauen

Da ist man doch schneller am Ziel, als bis die serienmässige Popo Heizung richtig war geworden ist.

LG

Rainer

nun ja.. die Popoheizung hatte meine aus 2003 noch nicht, Rainer
richtig.. ich bin auch nicht nur einmal in einem Rutsch bis zur Fähre, oder von der Fähre (Genua oder Savona) durchgefahren.
Das waren dann so um die 1100 km.
Aber das auch bei Stau, egal welchem Wetter usw.
Letzten Endes ist es aber für solche An und Abreisen einfach bequemer und angenehmer mit dem Anhänger.
Hauptsache man kann das Moped dann nutzen, wo man es nutzen möchte.
Ach ja.. der Tempomat ist leider nicht adaptiv, es sei denn man ist vom großzügigen Unterhaltungsprogram derartig
abgelenkt, dass man auf "Kontaktmodus" gegangen ist^^
Musik war genug vorhanden Hatte vom CD Wechsler auf MP3 umgebaut

Aber ganz im Ernst:
Für Urlaubsfahrten war das tatsächlich eine sehr angenehme Variante. Selbst bei 9° und Regen auf dem Rückweg aus dem Urlaub
war die Fahrt entspannt und hat die Erholung nicht kaputt gemacht. Und die reichlich gefahrenen km auf den Inseln (Sardinien und/oder Korsika) mit dem Moped waren Genuss pur
Sicher gibt es da verschiedene Meinungen zu. Und ich hätte mir das früher auch nicht so vorstellen wollen... bis ich es selbst mal versucht habe.

 

[Boxertyson]

Sollte ja auch nur Spass sein. Jedes mal, wenn ich wie letztes Jahr bei unserer Dolomitentour
eine längere Anreise über die BAB habe, denke ich selber über einen Anhänger nach.
Jeweils 500 km hin und wieder zurück bis zum Alpennordrand sind zwar kein Akt,
aber Spass macht es nicht.