Hallo Eckart,
meine Beschreibung und meine Bemerkung zum ADAC waren bewusst kurz gehalten, Der Thread gehört Stefan. Aber da du fragst. Sorry Stefan.
Die Stelle, an der ich abgesoffen bin, ist schon eine öffentliche Strasse, jedenfalls nach Navi und Reiseknowhow-Landkarte. Es ist die Fortführung der 910.
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Bevor ich an die Stelle kam, besuchte ich den Hotpot (Heisse Quelle), der hier im Forum als Tipp genannt wird. Im Übrigen traumhaft dort.

. Danke für den Tipp.
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Hernach fuhr ich weiter Richtung 910. Der Weg war grauslich und als ich dann an der Problemfurt war, hab ich die schon vorher besichtigt und es schien mir durchaus machbar. Da waren vorher andere Furten. Umkehren also keine Option. Die Strecke ab dem Hotpot würde ich keiner grossen Reiseenduro empfehlen.
Leider war der Untergrund nicht so beschaffen wie ich dachte und ich kam zu weit rechts in tiefes Wasser ab. War ja auch kein Problem, doch das Moped hat halt Wasser gesaugt und ist dann, als es seichter wurde, ausgegangen und nicht mehr angesprungen. Mir war klar, Lufi, Auspuff, alles voll Wasser und das Schlimmste, vermutlich Wasser im Brennraum und somit im Öl. Nix mit weiterfahren! Niemand war in der Gegend, doch als gefährlich empfand ich die Situation nicht. Es ist weitaus gefährlicher z. B. bei Nebel über einen Alpenpass zu fahren.
Jetzt Handy raus. Verflixt, kein Netz, obwohl Island über ein super beispielhaft ausgebautes Handynetz verfügt. Nun Gepäck raus, umgezogen, das Nötigste mitgenommen und nach Navi Richtung 910 weitergelaufen. Nach 4,6 km endlich Handynetz. Sofort (um etwa 11.30 Uhr samstags) den ADAC verständigt und die Koordinaten des Mopeds angegeben. Ich sagte, dort wäre die Bergung nur mit einem Allradfahrzeug möglich.
Laut ADAC soll ich dort in der Pampa auf Hilfe warten

. Der Frau hab ich nochmal erklärt, daß ich gar nicht mehr am Moped bin und es wenig Sinn macht 4,6 km entfernt vom Moped zu warten. Ich sagte, ich warte auf das nächste, vorbeikommende Fahrzeug und bitte die Leute, mich mitzunehmen. Ich rufe wieder an, wenn ich ein Gasthaus o.ä. gefunden habe. Der ADAC solle inzwischen alles für die Bergung in die Wege leiten. So sind wir verblieben.
Gleich darauf kam ein hilfsbereites Paar mit einem Pajero vorbei und nahm mich zum nächsten Hotel in 46 km Entfernung mit. Dort meldete ich dem ADAC meine Ankunft und wartete und wartete und wartete und wartete dann auf Rückruf des ADAC oder des Pannendienstes. Es kann wohl etwas dauern, sagte der ADAC ja. Zwei Stunden später rief ich wieder beim ADAC an und eine andere Frau meinte, sie würde nochmal alles neu bearbeiten und ich erhielte bald Nachricht. Also wieder warten................................ und gegen 16 Uhr rief ich wieder selbst beim ADAC an. Nun bestand ich auf sofortige Überprüfung aller Fakten und blieb in der Leitung. Die erste Frau beim ADAC hatte versehentlich falsche Koordinaten an den Pannendienst weitergegeben. Demnach befände ich mich irgendwo in Norwegen

. Der Pannendienst dort könne mich nicht erreichen. Das war eine "Ausrede" denn meine Handynummer war angegeben. Der ADAC meinte, nun sei es zu spät für dieses Wochenende. Die Bergung würde erst am Montag möglich sein. Jedoch würde mich noch heute der Pannendienst anrufen und den Ablauf mit mir vereinbaren.
Da stand ich nun. Nur die Sachen, die ich vom Moped mitgenommen habe, dabei. Zum Glück war in dem Hotel ein Zimmer frei, so daß ich Unterkunft hatte.
Eine Angestellte des Hotels hatte meine Misere mitbekommen. Deutlich genug bin ich ja im Gastraum am Telefon geworden. Sie meinte, sie kenne eine Bauern der mir vielleicht helfen könne. Danke, klar, sagte ich und so kam ich zu Sköldulf. Er kam mit seinem höhergelegten Landcruiser und seiner Frau Frau. Wir fuhren bei ihm zuhause vorbei, nahmen noch den Schafsanhänger und Gurte mit und bargen mein Moped. Er bot zudem noch an, bei ihm zu Hause das Moped zu richten und das Öl zu wechseln. Gesagt getan und abends um halbelf war ich mit meinem wiedererstarkten Moped im Hotel angekommen.
Bei der Hinfahrt zur Bergung rief der Pannendienst an und teilte mir mit, am Montag würde mich jemand zurückrufen, der mit mir einen Termin zur Besichtigung der Bergungslage des Mopedes vereinbaren würde. Ich bedankte mich herzlich.
Am Montag dann rief tatsächlich jemand an und bot für den Lauf des Tages das Treffen an. Nicht für die Bergung wohlgemerkt. Bei dem Anruf war ich bereits am Myvatn und sagte das dann auch in angemessener Form.
Zur Ehrenrettung des ADAC sei noch eine Teilerstattung meiner angefallenen Kosten erwähnt. Das aber nur aufgrund einer wenig erbaulichen Schilderung des Falls in einem Brief an den ADAC. Ohne das Schreiben wäre ich auch hier leer ausgegangen.
Grüße
xix