Honda XL 1000 Varadero

[GS Endurist]

Moin Gemeinde,
ich les hier ja nicht so häufig, wie einige andere. Aber mir ist aufgefallen, das sich hier viele mit vielen unterschiedlichen Motorrad-Vorgeschichten treffen und fachsimpeln.
Über einige klass. vergleichbaren Konkurrenz-Enduros hab ich schon hier gelesen, aber über die große Honda Varadero wird wenig bis gar nicht gefachsimpelt. Wie kommts?

Gibts denn hier unter den Boxer GS Fahren jemanden mit Varadero Vergangenheit, die bereit wären ihre Erkenntnisse und Erfahrungen hier kund zu tun?

Der "Vergleich", Pro und Kontra 1000er Varadero zu unseren 11XXer und 1200er Gsn würde mich mal von den Fachleuten interessieren.
Würd mich über rege Beteiligung freuen.

Gruß und schönes Wochenende mit reichlich Sonne
Jürgen

 

[Foo'bar]

Deutsches Honda Varadero Forum

 

[GS Endurist]

Das es auch hier ein Forum gibt im Netz iss mir klar...ich wollt mich wegen EINER Frage nicht anmelden,
es ging mir um die Meinung von Leuten die Erfahrung im Vergleich mit der Boxer haben,
b.z.w. auch um die Meinung, warum hier sich die Leute "NICHT" für die Vara entschieden haben ( z.B. nach Probefahrt ), sondern sich die GS gekauft haben.

... hätt ja sein können, dass dies jemanden "passiert" ist
Außerdem wunderts mich, das hier zwar über die 1200 ST und 1190 KTM so viel geschrieben wird, aber über die Varadero eben nicht.
Haltet ihr die Varadero für so schlecht? Steht sie völlig außer Konkurrenz?

Gruß Jürgen

 

[Nordlicht]

Meinst du die alte Vergaservara?
Ich hab zwei Kollegen, die ihre Vara lieben. Ich selbst hab nach 1 Tag beschlossen, sie nicht wieder zu fahren. Für mein Gefühl ist ihr Gewicht suboptimal verteilt, sie gefällt mir optisch nicht. Offroad war sie mir im Vergleich zur 1100 zu unhandlich, instabil, unruhig.
Aber ginge meine GS kaputt und man würde mir eine Vara als Ersatz anbieten, würde ich sofort damit losfahren. Ihre Dauerläuferqualitäten sind wohl unbestritten.
Sie ist eben strassenorientierter als die älteren GS, ich sehe sie eher im Vergleich zur Tiger oder VStrom.

 

[ta-rider]

Es stimmt: Die Varadero spelt in der Klasse wie die V-Strom und hat wie diese auch einen Motor, der sich durch extrem lange Haltbarkeit ausgezeichnet hat. Ihre grosse Stärke liegt im Touren und Pässe fahren mit Sozia aber nicht im Gelände. Gebraucht bekommt man mit ihr ein super Motorrad zu eineme lächerlichen Preis. Ich fand ihr Handling völlig in Ordnung. Hat Spass gemacht
Gute Fahrt!

 

[GS Endurist]

Meinst du die alte Vergaservara?

Die schlankere Einspritzer war gemeint...

 

[GS Endurist]

Gebraucht bekommt man mit ihr ein super Motorrad zu eineme lächerlichen Preis. Ich fand ihr Handling völlig in Ordnung. Hat Spass gemacht
Gute Fahrt!

Stimmt, sie ist relativ preiswert. Motor ist ausgereift, hab ich auch gelesen.

 

[BT-Pepe]

Die schlankere Einspritzer war gemeint...

mit Einspritzung, Kat und ABS hat sie leider über 20 kg zugelegt. Bei guten 270 kg ist an der nix schlank

 

[C-Treiber]

Weil Heute ohne nennenswerde defekte angekommen draufsteht.

Ernsthaft, nur aus zweiter Hand. Ein Kollege aus Würzburg, der von der Tiger kam, hatte sich eine gkauft (keine Ahnung ob Vergaser oder Einspritzer) und sie nach 3 Monaten wieder verkauft. Etwa Deine Körperlänge. Aussage, er wird mit dem Ding nicht warm, die Gewichtsverteilung am Mopped gäbe ihm in den Kurven ein kippeliges Gefühl. Ansonsten war er zufrieden. Hat danach ne Tenere gekauft. Weiß nicht wie es weiterging bin kurz darauf nach Düsseldorf.

 

[Larsi]

Die schlankere Vara mit Einspritzung ist aber auch noch ein 285kg-Brummer ...

Ich habe sie letztes Jahr mal gefahren.
Ein Freund hat sie und wir haben mal für eine Weile getauscht.

Gut gefiel mir der Motor samt Getriebe.
Ordentliche Leistung, schön dosierbar, obenraus eine Drehfreude, die ich vom serienmäßigen ohc-Boxer nicht kenne. Das Getriebe schaltet butterweich und exakt.
Leider waren das aber schon die wesentlichen Pluspunkte, die mir auffielen.
Das Fahrwerk erschien mir unhandlich und träge, dabei unnötig straff und unkomfortabel. Die maximale Schräglagenfreiheit hatte ich schon nach ein paar Kilometern ausgelotet. Nicht weil ich mich so heimisch fühlte, sondern weil nicht sooooo viel davon vorhanden ist.
Und auch an der Ergonomie habe ich zu meckern ... der Lenker ist soweit ok, aber der Sitz verlangt für mich nach deutlich mehr Höhe. Ob damit allerdings auch schon dass Gefühl schwindet, die Rasten seien viel zu weit vorn, kann ich nicht sagen. So fühlte ich mich jedenfalls wie auf dem Klo. Arsch tief, Oberkörper aufrecht, Oberschenkel waagerecht, Füße unterm Knie. Eine Position, die mir fürs Fahren nicht behagt.

Zur Ehrenrettung der Vara möchte ich noch anführen, dass sie im Wesentlichen im Serienzustand war und ich sie mit meiner individualisierten und verbesserten 1150er vergleiche.

 

[der_brauni]

... Pässe fahren mit Sozia .....

Ja echt ? Aber sicher ohne jegliche sportlichen Ambitionen. Hatten mal einen in den Bergen mit Vara dabei, da schien mir dieser plastikverschalte Eisenhaufen bereits mit Solobetrieb überfordert. Hatte damals beim Beschleunigen aus den Kehren heraus nicht den Hauch einer Chance gegen die 1100er GS im Serienzustand.

... fand ihr Handling völlig in Ordnung .....

Mit dieser 5- im Arbeitszeugnis würde ein solches Motorrad bei mir als "Benzingeber" keine Anstellung finden.

Da investiere ich doch lieber ein paar große Scheine mehr und hole mir etwas GScheits.

Gruß Thomas

 

[ta-rider]

Da investiere ich doch lieber ein paar große Scheine mehr und hole mir etwas GScheits.

Haha ne GS ist aber genau so ein schwerer Brocken und keinesfalls besser im Handling. Wenn du was richtig gutes willst, dass sich auch für Offroadfahrten (aber nicht für Soziusbetrieb) eignet, dann hol dir ne Yamaha TT 600

 

[der_brauni]

Haha ne GS ist aber genau so ein schwerer Brocken und keinesfalls besser im Handling. Wenn du was richtig gutes willst, dass sich auch für Offroadfahrten (aber nicht für Soziusbetrieb) eignet, dann hol dir ne Yamaha TT 600

Einspruch euer Ehren, meine 1200er GS ist deutlich leichter als die Vara, offroad steht bei mir nicht oben auf dem Lastenheft, Sozia gelegentlich schon und außerdem ist mir eine TT 600 zu schwächlich auf der Brust. Das mit dem leichten Handling einer GS scheint ja deiner Meinung nach eine allgemeine Sinnestäuschung zu sein, der ich aber gerne erliege.
Gruß Thomas

 

[Jonni]

Von 2001 bis 2003 hatte ich die Vergaserversion. Meine Meinung: Finger weg von der Mühle.

Die Varadero ist eigentlich keine Reiseenduro. Sie ist eher mit der RT zu vergleichen. Im Sommer 2003 hatte mir mein BMW-Händler angeboten, einmal eine 1150er GS zu testen. Nach ca. 30 min Probefahrt bin ich mit der GS zurückgekommen und habe einen Kaufvertrag für eine GS unterzeichnet. Gefühlte 50 kg weniger Fahrgewicht. Die Varadero kämpft mit einer unhandlichen Fahrwerksauslegung und einem viel zu hohen Schwerpunkt. Im Vergleich zur GS nicht einmal 2. sondern höchstens 3. oder 4. Wahl. Nicht ohne Grund hat Honda dieses Experiment zwischenzeitlich beendet. Viel besser gemacht haben sie es beim Nachfolger allerdings auch nicht.

So und jetzt fahre ich zu meinem BMW-Händler um mir nochmals meine LC anzuschauen, die ich ab Dienstag abholen werde. GS bleibt eben GS.

CU
Jonni

 

[Larsi]

...
Die Varadero ist eigentlich keine Reiseenduro. Sie ist eher mit der RT zu vergleichen. ...

stimmt,

jetzt wo du es sagst fällt mir wieder ein, dass ich bei einer 12er RT die rastenposition und die sitzhöhe/-position ähnlich inaktiv empfunden habe wie bei der varadero.

 

[Cjay]

Die Varadero ist eigentlich keine Reiseenduro. Sie ist eher mit der RT zu vergleichen. ...

Das trifft den Kern. Bin damals, von TransAlp und AffenTwin kommend als bekennender Honda-Fan mehrfach mit der Varadero Probe gefahren.
Ein sehr komfortables Reisemotorrad, das ein bisschen im Endurolook daher kommt. Abseits von Teer geht, was mit jedem anderen Strassenmotorrad auch geht. Über gepflegten Schotter bügelt das Ding mit der komfortablen Fahrwerksabstimmung und dem hohen Gewicht sogar recht komfortabel. Mehr geht aber nicht.
Wer es auch auf Teer ehr entspannt angeht, bekommt ein ausgezeichnetes Motorrad.

Für Turnübungen im Groben, oder Extremkurvenkratzing ist das Ding zu schwer und zu weich.
So fährt zwar auch die Mehrheit der GS-Fahrer nie, aber das ist eine andere Geschichte...

 

[Gast 5187]

Das trifft aber nur auf die Vergaserversion zu.

Die Nachfolger (= Einspritzer) wurde vielfach als zu hart bewertet.
Ich habe eine der ersten mit ABS 2004 neu gekauft und 6 Jahre gefahren.
Allerdings sofort auf Wilbers umgerüstet.
Damit war das ein mordsgeiles Motorrad und auch im Winkelwerk ne chte Macht.
Der Motor war über jeden Zweifel erhaben und jeder 11er oder 1150er GS deutlich überlegen.
Ich kann dieses Motorrad nur uneingeschränkt empfehlen.
Ist im Stand schwer aber einmal in Fahrt sehr handlich. Nicht so wie eine GS, eher wie eine Ducati. Einmal ein Radius angelegt, zieht die Vara sauber und unbeirrt durch.

Gelände geht auch:



Aber auch Rennstrecke:

 

[Varadero01]

Ich fahre noch eine SD01, Bj.2000, jetzt gelaufen 140.000km. Ist noch ein Vergasermodell was mich bis auf Kleinigkeiten (bekannte Probleme mit Benzinpumpe) nie im Stich gelassen hat. Sicher ist sie mit Serienfahrwerk sehr schwammig zu fahren. Aber nach Einbau von Wilbers-Federbein und Gabelfedern, venünftige Reifen lässt sie sich sehr gut fahren. Bin auch viel mit ihr in den Dolomiten etc. gewesen, dort auch viel hinter GSen hergefahren, war aber keinesfalls langsamer. Die GS geht mit Leichtigkeit durch die Serpentinen, mit der Vara musst du mehr arbeiten. Dies liegt halt am hohen Schwerpunkt. Mit Sicherheit kann ich bestätigen, das die Vara eine Reisemaschine ist. Mit der kannst du den ganzen Tag fahren, ohne irgendwelche Verspannungen oder Schmerzender Rückgratverlängerung. Habe die Sitzbank umbauen lassen, aber die GS-Sitzbank ist auch keine Errungenschaft. Habe meine GSA in 10/13 gekauft und bis jetzt ca. 3000km gefahren. Auch mit ihr gehts demnächst in die Dolos. Aber nach den ersten Autobahnkilometern habe ich nicht den Eindruck, das sie von der Reisegeschwindigkeit und Laufruhe an die Vara nicht drankommt. Aber wir werden sehen.
Jetzt wird wahrscheinlich der eine oder andere sagen,"warum kaufste dir dann eine GS"? Nach 14 Jahren wollte ich mal etwas anderes fahren und die GS hatte ich schon länger im Auge. Bereue den Kauf keinesfalls. Versuche auch die Vara zu verkaufen, da 2 der gleichen Sorte eigentlich keinen Sinn machen. Aber die meisten schreckt die hohe Kilometerzahl ab, obwohl dieser Motor ein Gedicht ist und den du normalerweise nur kaputt kriegst, wenn du ohne Oel fährst. Habe mal 2 Fotos angefügt, wo man auch sehen kann, das die Vara kein Blechhaufen mit Plastik ist.

 

[GS Endurist]

Ich danke euch allen für eure bisherigen Beiträge.

Das Gewicht wird bemängelt, lese ich heraus und die fehlenden Offroad Eigenschaften. Das sind zwei Dinge, die ganz dicht zusammenhängen, das weiss ich wohl...
Also sehe ich ich inzwischen die Vara als ein klasse Straßenmotorrad mit einem hondatypischen Motor und Getriebe ( ) und lediglich Enduro-Optik, die man wie bei jedem anderen Motorrad, mit Fahrwerk und Reifen aus dem Zubehör aufwerten kann.
Die Anschaffungskosten ( gebraucht )sind super, der Wiederverkaufswert dementsprechend ...

Leichtes Offroad ist einer meiner Wünsche und Handlichkeit ist für mich fauler Sack ein Muss, untenrum aussem Keller drücken macht mich süchtig, Vibrationen an der Lenkstange vertrag ich auch noch.

Wieso komm ich nicht von meiner BMW - Boxer - GS - Macke nicht los...

Danke Männer, bleibt sauber und gesund.
Ich hab jetzt zwei Wochen Freizeit und beweg meine kleinen und großen...

Gruß Jürgen

 

[pässefahrer]

Ja echt ? Aber sicher ohne jegliche sportlichen Ambitionen. Hatten mal einen in den Bergen mit Vara dabei, da schien mir dieser plastikverschalte Eisenhaufen bereits mit Solobetrieb überfordert. Hatte damals beim Beschleunigen aus den Kehren heraus nicht den Hauch einer Chance gegen die 1100er GS im Serienzustand.

Wie bitte???
Also entweder lief die Kiste nur auf einem Zylinder oder der Fahrer hat nur Halbgas gegeben.