Island 2015 - lessons learned

Diskutiere Island 2015 - lessons learned im Reise Forum im Bereich Unterwegs; Island 2015 lessons learned In diesem Jahr war ich 4 Wochen in Island, davon 2 Wochen mit dem Motorrad und Zelt unterwegs. Es war einer der...
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RustyBiker

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Island 2015 lessons learned

In diesem Jahr war ich 4 Wochen in Island, davon 2 Wochen mit dem Motorrad und Zelt unterwegs.
Es war einer der besten Urlaube, den ich je gemacht habe; Leute und Landschaft waren super - Wetter war stark verbesserungsbedürftig.
Als Maschine hatte ich eine R1200GS Bj. 2006 benutzt. Ende Juli/ Anfang August war ich in Island. Gefahren bin ich Teile der F905, F910 bis Askia. Das Hochland habe ich dann auf der F35 durchquert.
In den Westfjorden war ich dann auf der F60 off-road unterwegs. Und natürlich auf der Ringstrasse 1.
Recht normale Campingausrüstung mit Zelt, Schlafsack und Kocher war mit am Start.
Die Erfahrung im Detail wollte ich hier mal teilen, etwa in der Reihenfolge der Wichtigkeit.

1.) Alleine fahren.....
Ich bin allein losgefahren habe aber schon in Hirtshals auf dem Zeltplatz eine Menge netter Leute getroffen. Also man ist nicht allein, wenn man will. Im Urlaub geht (es mir) ja auch "Leute treffen".

2.) Regenschutz
Im Hinblick auf die Ausrüstung sind Regensachen einer der wichtigten Punkte.
Nachdem ich in Deutschland an der Nordseeküste im Regen bereits "abgesoffen" bin habe ich in Flensburg im HG noch einen 50€ Regeneinteiler und 15€ Gamaschen gekauft. Diese Sachen hatte ich jeden Tag an - eine gute Investition.

3.) Essen
Die Entfernungen zwischen Supermärkten in Island ist ja doch recht groß. Nahrung für ein paar Tage dabei zu haben ist schon recht praktisch. Wasser gibt es immer.

4.) Furten im Hochland
Es bleibt nicht aus, das man mal einen Fluss durchqueren muss. Neben den üblichen Regeln (vorher durchlaufen und prüfen und/ oder auf ein Auto warten) muss einem klar sein, dass man dann immer nasse Stiefel hat. Tagsüber ist das kein Problem, da man eh ohne befestigte Strasse (off-road im mitteleuropäischen Verständnis) fährt. Da wird einem schon warm. Aber morgens aus dem warmen Schlafsack, Zelt in die nassen 3 Grad kalten Stiefel......das kostet schon Überwindung!
Einige Lösungen wie, Sandalen, Anglerstiefel, im stehen fahren wurden vorgeschlagen; nasse Füsse gab es aber trotzdem....

5.) Fussrasten
Gute und breite Fussrasten, auf denen man auch mal ein paar Stunden im stehen fahren kann halte ich für wichtig.

6.) Koffer / Gepäcksystem
Koffer sind schon praktisch. Das packen der Sachen morgens und abends geht einfach schneller. Ich bin ohne Koffer gefahren, ging auch.
( da gibt es dann auch gleich Gespächsstoff auf dem Zeltplatz...)

7.) offroad Training
Übung ist wichtig. Allerdings lag mein Training etwa 1.5 Jahre zurück und es dauerte einige Stunden, bis ich "reinkam". Also war es bei mir eher "learing by doing" - ging auch. Ich bin eher einfache Strecken gefahren. Um Tiefsand richtig zu meistern hätte ich mehr Übung benötigt.

8.) Reifen
Die von mir verwendeten "Tourance" Reifen sind eher Strassenreifen mit begrenzter "off-road" Eignung. Ging aber auch.
TKCs oder so wären besser gewesen - aber viele Leute haben sich vor Ort über den starken Verschleiss beschwert.....

9.) Wind [Nachtrag]
Der Wind ist nicht zu unterschätzen. Einige Kurven mussten mit "falscher" Schräglage gefahren werden.

10.) Kosten [Nachtrag]
Ok, die Fähre war mit etwa 1200€ teuer. Aber sonst ging es eher.
* tanken etwa 30€ pro Tankfüllung (etwa wie in D)
* Zeltplatz so 10 bis 20€ pro Tag/Person/Motorrad
* essen im Supermarkt auch so etwa 20€ Tag/Person
* FESTE Unterkünfte sind astronomisch teuer/oft ausgebucht

OK, das war so bischen etwa das was mir da so aufgefallen ist. Andere Leute machen andere Erfahrungen....

Gut fand ich, das man da echt viele, viele Leute trifft. Vielen Dank noch mal an alle, die dort meinen Urlaub zur tollen Erfahrung werden liessen...
meine Familie
Karl aus Östereich
Jürgen und Ralf
Sven und Jürgen (aka adventuredriver hier aus dem Forum)
Jean and Ron from Canada
the Polish Guys
Francis from USA
Ivan from Murmansk
Maria from Romania
Antonia und Sandra aus Berchtesgarden
the French Guy on his Super Tenere straight from Marocco

12. August 2015 Island Westfjorde Dynjandi
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etwa 2°C und Starkregen mit Orkan.....

Also, Kurz-Zusammenfassung: geht

Euch allen ein erfolgreiches neues Jahr 2016 und immer gute Fahrt!
 
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adventuredriver

adventuredriver

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Ach das ist ja nicht war, so klein ist die Welt. Hast du also alles heile überstanden in deinen nassen Schuhen ;). Wir haben es auch geschafft mit unseren abgefahrenen TKC. Zum Schluss war aber auch nichts mehr drauf auf dem Hinterreifen. Auf dem Foto ist ja auch unsere Wagenburg gut zu sehen. Ich habe unseren Reisebericht bald fertig. Den werde ich dann hier im Forum bereitstellen.

Auf der Vimeoseite ist schon unser Islandtrailer drinnen, also schau mal rein.
 
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RustyBiker

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Hallo Sven,

Das war 'ne Nacht (12.8.) oder? Will man nicht all zu oft haben.
Euer Blog habe ich noch bis Mitte/Ende September weiter verfolgt. Auf die Nordlicht-Erfahrung bin ich schon etwas neidisch....
Klar habe ich ich gestern schon das Intro zum Video gesehen. Wird juuut glaube ich, freu mich schon drauf.

Einige Bilder gibt es hier zu sehen:
https://www.flickr.com/photos/sebastianbrunner/albums/72157657092517614
ist aber so eher "work in progress".... Bilder auswerten dauert bei mir auch endlos

Einen Gruss
 
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pius

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Hallo
Danke für deine Bilder. So stelle ich mir Island vor, gerne noch mehr.
Gruß Edgar
 
seibi

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Moin, mein Lieber.

schön, dass Du es im Ganzen doch positiv siehst. Mir kommt jetzt noch eine Gänsepelle, wenn ich Dich morgens in den nassen BW-Knobelbechern sitzen sehe.:D
Ja, das war eine lange Nacht. Es ist schon erstaunlich, was das Material so aushält. Wir hatten dann ein Paar Tage später noch einmal 2 Tage lang Regen. In Ólafsvìk, Campingplatz am Ortseingang. Übrigens geiler Aufenthaltsraum. Da konnte man erleben, wenn die Ausrüstung nicht so ganz den Wettergegebenheiten angepasst wurde. Ich erinnere nur an unsere Osteuropäischen Jungcamper, die mit dem Überzelt nix anfangen konnten und es kurzer Hand unter das aufgestellte Innenzelt gelegt hatten
:Tofunny:

Morgens saßen sie nass im Gebäude, das Innenzelt im überdachten Vorraum zum Trockenen aufgestellt.
Wat hebbt wi lacht, was Sven?


Schönen Sonntag noch.

Jürgen
 
seibi

seibi

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.....übrigens
So klein ist die Welt.

Ich glaube, Dein "the French Guy on his Super Tenere" ist der Alexis. Wir hatten ihn auf der Fähre getroffen und anschließend am Staudamm des Kárahnjúkar-Kraftwerk wiedergesehen. Sind dann zusammen über die F910 und F905 zur Askja.

Gruß

Jürgen
 
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RustyBiker

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Hallo Jürgen!

Ja cool von euch zu hören. Latrabjarg hatte ich mir auf eure Empfehlung hin angeschaut. War gut. Niedliche Papageientaucher und krasse Steilküste!
Ihr hatte mir glaube ich auch noch das Hotel Edda an der F60 empfohlen - ich habe dran gedacht als ich am frühen Abend da vorbei gefahren bin.
Da es erst so gegen 16Uhr war bin ich den Tag nach weiter gefahren.

Was - echt Überzelt weggelassen? :D!!! Naja wie gesagt - jeder macht da seine eigenen Erfahrungen....[Innenzelt weglassen wäre ja noch OK]
Ich hatte ja fürs Zelt noch so eine 10€ Plastik-Plane mit dabei - die hat mich den Abend dann noch gerettet. Beim dem Orkan, wurde mein Zelt platt gedrückt. [Ok - ja, ich hatte kein Vermögen fürs Zelt investiert....] Die Extra-Plane habe ich dann zwischen Innen- und Aussenzelt eingezogen. Nur so bin ich die Nacht nicht komplett abgesoffen.

Grüsse natürlich auch an Thomas A. aus Essen! [ 'Tschuldigung - in der Eile oben vergessen...]

Also euch gute Fahrt auch im neuen Jahr!
Gruss
 
F

fmwag

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Herzlich Dank für den lessons-learned Beitrag - so etwas sollte es öfters geben - echt hilfreich :)
 
Bluebox

Bluebox

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Schöner Beitrag ! Zu Pkt.8 - Reifen: Ich fand die Heidenau waren ein leidlich guter Reifenkompromiss auf Island, die hatten auch für die Rückfahrt noch etwas Profil, wir waren aber auch zu Zweit und überladen und darum sicher unflott unterwegs. Die TKC der anderen waren eigentlich alle schon an der Fähre runtergefahren, was eigentlich nur heißt, dass die Fahrer Riesenspaß damit hatten. Was die Heidenau nicht mochten, war der dezimeterdicke rote Schlamm, mit dem die Isländer ihre Pisten "neu" machen, Null Führung nach 2 Radumdrehungen. Aber so viele "neugemachte" Strecken hab ich auch nicht gefunden. Mein Tip: Hinfahren und Erfahrungen sammeln !
Gruß,
Uli
 
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RustyBiker

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Zum Thema Foto:
Also viele Bilder habe ich mit einer Panasonic DMC FT-2 gemacht. Das ist eine kleine wasserdichte Compact-Kamera.
Details hier: Macht was mit: Panasonics Lumix DMC-FT2 | photoscala

Die anderen Fotos habe ich mit einer Nikon D610 mit Nikkor 17-35mm 2.8 gemacht. Für Wasserfälle wurde natürlich eine Stativ mit ND 8 Filter (o.ä) benutzt.
Ein paar "Handy-Fotos" sind auch mit dabei gewesen.

Für die Panoramas habe ich den Microsoft Image Composite Editor verwendet. Der ist kostenlos (hier) und hat quasi ein Autopilot drin so das man nicht endlos händisch stitchen muss... geht recht gut und zügig.
Klar, Foto technisch kann man da sicher noch mehr rausholen. Aber mit einer kompletten FX Ausrüstung auf dem Motorrad, zusätzlich zu dem anderen Rassel. Das war ein Tick grenzwertig (siehe Thema Koffer).

Euch allen einen Gruß und Danke fürs Feedback!
 
Thema:

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