Hallo miteinander,
nachdem mein Erlebnis Skandinavien nach vier Wochen
ein Ende hat, melde ich mich hier auch einmal zu Wort.
Ich weiß, dass ich mit diesem Post in ein Wespennest stechen werde,
doch jede Münze hat zwei Seiten.
Nachdem der Oliver sich hier als Opfer darstellt und nicht alles
erwähnt hat was geschehen ist, möchte ich noch das eine oder andere
ergänzen.
Ich selbst habe schon versucht über FB, eine PN über dieses
Forum den Sachverhalt zu schildern wie er sich zugetragen hat.
Entschuldigt habe ich mich ebenso, nur scheint er mich auf seiner
Ignoreliste zu haben.
Ich werde versuchen die ganze Sache so objektiv wie möglich und ohne
Wertungen darzustellen.
Zustande gekommen ist der Kontakt zwischen Oliver und mir über ein
Posting im ReiseFred.
Das eine kam zum Anderen und es wurden PN´s ausgetauscht.
Fragen wurden gestellt über Ausrüstung, etc.
Da dieses meine allererste Motorradreise ist und ich somit ein
absoluter Neuling in punkto Fernreise mit dem Zweirad bin, war und
bin ich nach wie vor dem Oliver für seine Hilfe und Tips überaus dankbar.
Viele Ratschläge von ihm habe ich berücksichtigt.
Ca. eine bis zwei Wochen vor Abreise habe ich noch eine Durchsicht bei
meinem Freundlichen machen lassen.
Dieser hat mir dann gesagt, dass alles in Butter sei und quasi auf die
Reise gehen könne.
Lediglich der Vorderreifen müsste getauscht werden, da er die Reise wohl
nicht ganz überstehen werde. Der Hinterreifen habe noch genug Profil,
damit sei noch alles gut.
Dann habe ich mich bei Oliver schlau gemacht was im Notfall der Wechsel
des Vorderreifens kosten würde.
Er hat sich bei seinem Schrauber schlau gemacht und mir die Info gegeben,
auch mit dem Hinweis in Deutschland den Vorderreifen zu wechseln, weil es
doch weitaus günstiger sei.
Ich bin hier wohl zu risikofreudig und geizig gewesen und nicht meinen
Vorderreifen wechseln, sondern es drauf ankommen lassen.
Dem Oliver habe ich gesagt, dass es dann aus meiner Sicht keinen Sinn
macht einen Reifen auf gut Dünken zu bestellen, ohne abschätzen zu können,
ob er auch benötigt wird. Und sollte er nicht benötigt werden, hat der
Händler den Reifen zwar bestellt aber dafür auf Halde...
Bezüglich einer Reiseroute habe ich Oliver gefragt, ob er sich vielleicht
mal die Route anschauen könne, ob die so in Ordnung sei.
Er hat gesagt ich solle sie schicken, er schaut sich die Sache an.
Vor hatte ich von Kiel nach Göteborg über Örebro, Östersund, Arvidsjaur,
Luleo, Tornio, Ronivaniemi zum Nordkap zu fahren.
Quasi einen schnellen Transit über Schweden - Finnland nach Norwegen rein,
um dann schließlich die restlichen Wochen in Norwegen genießen zu können.
Oliver sagte darauf, dass die Strecke über Schweden sich für einen
schnellen Transit sehr gut eigne, und für Norwegen habe er noch zwei
Punkte ergänzt.
Mitternachtssonne auf Sommaröy genießen und zustätzlich noch Hamn.
Dann ging es schließlich auf die Reise.
Mitgenommen hatte ich, so dachte ich nur das nötigste.
Wie sich spätestens in Ronivaniemi herausstellte, allerdings zu viel.
Das Gepäck war etwas zu schwer und der Asphalt in Schweden und Finnland zu
rau. Das Ergebnis war, dass der Vorderreifen kaum Profil verloren hatte,
dafür aber der Hinterreifen umso mehr.
Das Gewicht habe ich dann in Ronivaniemi reduziert, indem ich ein paar
Sachen an Einheimische verschenkt habe.
Da mir dieses echte Sorgen bereitet hat, und ich nicht damit gerechnet habe,
teilte ich Oliver den Sachverhalt mit. Ich würde definitiv in Tromsö den
Hinterreifen wechseln müssen.
Oliver hat mir dann zwei Adressen gegeben. Eine von seinem Reifenhändler,
mit dem Hinweis die Garage wüsste Bescheid, es sei alles geregelt.
Das fand ich zu diesem Zeipunkt absolut spitze.
Dann bekam ich noch eine zweite Adresse, die eines BMW Händlers, der
angeblich eine Aktion auf Reifen haben sollte.
Alles wurde notiert und von Alta habe ich mich morgens um 7 Uhr auf den Weg
gemacht, damit ich auch noch pünktlich vor Ort bin.
Aufgrund der Fähren bin ich gegen 14.30 - 15.00 Uhr an der ersten Adresse gewesen.
Jetzt wird es interessant.
Der Schrauber sagte mir, dass er von nichts wüsste. Er warte überdies noch
immer auf eine Antwort auf eine Email mit dem Angebot zu dem Vorderreifen.
Von einem Hinterreifen wisse er nichts, dieser müsse erst bestellt werden und
sei erst Mitte der darauf folgenden Woche vor Ort.
Hier war ich das erste Mal angesäuert.
Auch die mehrmalige Nennung von Oliver brachte keine weiteren Ergebnisse, denn
weitere Infos als bis auf die zum Vorderreifen habe er nicht gehabt.
Nun gut, da ich nicht fünf Tage in Tromsö rumdümpeln wollte, habe ich mich
auf den Weg zum BMW Händler mit seiner Reifenaktion gemacht.
Ich habe dem Chef vor Ort die Situation geschildert und gesagt ich brauche
für meine GSA einen neuen Hinterreifen. Hersteller und Modell habe ich nicht
genannt. Er hat in seine Liste geschaut und gesagt der Reifen würde ca. 380 Euro
kosten, Montage kommt noch drauf. Alles insgesamt ca. 500 Euro.
Auf die Frage, ob er denn überhaupt einen Metzeler Tourance EXP M auf Lager habe
schaute er nur verwirrt und sagte er sei von einem NEXT ausgegangen.
Weil er es nicht ganz glauben konnte ging der Chef zu meinem Möp, schaute, ging
ins Lager, kam zurück und hatte nur noch einen EXP auf Lager.
Auf die Frage ob der denn jetzt günstiger sei, weil er doch das ältere Modell ist
entgegnete der Chef, ne der Reifen kostet das Gleiche!
Soviel zur Reifenaktion.
Mir war klar, dass ich einiges für einen Reifen zahlen muss, nur abziehen und
verarschen lasse ich mich nicht.
Diese Entscheidung hat sich letztendlich in Trondheim für mich ausgezahlt.
In Trondheim habe ich nur 380 Euro inkl. Montage bezahlt.
Zu diesem Zeitpunkt, gegen 16.00 Uhr war ich bei BMW, war ich so sauer das ich
dankend abgelehnt habe. Es war ziemlich warm, ich habe geschwitzt wie sonst was
und an Oliver habe ich in diesem Augenblick nicht mehr gedacht, beziehungsweise
auch nur in Erwägung gezogen ihn auch nur zu kontaktieren.
Trotz der Ansage, dass quasi alles klar sei, war es das nicht.
Und das hat mich tierisch angekotzt, ich war stinksauer und wollte nur noch weg.
Über FB hat mich Oliver dann angeschrieben, dass ich mich mal lieber hätte melden
sollen, da er schließlich zwei Reifen bereit gehabt hätte.
Ich habe ihm die Situation geschildert.
Dann hat er sich darüber ausgelassen, dass er enttäuscht sei und sich seine
Vorurteile gegen eine Vielzahl von möchtegern Mac/McGregors mal wieder bewahrheitet
hätten. Schnell und bequem das Nordkap über die Europastraßen erobern und nicht mal
offroad zu fahren bzw. wild zu campen. Und am Besten noch gegen alle Eventualitäten
abgesichert sein, jeden Abend ein warmes Essen und dazu noch im Hotel übernachten!
Sich auch nicht auf Land und Leute einlassen...
Ich habe ihm geschrieben, dass ich weder im Bereich Offroad erfahren bin, noch
in einer Konversation etwas davon erwähnt habe. (Ganz bekomme ich das nicht mehr
auf die Kette, das Gespräch ist nicht mehr über FB abrufbar.)
Ich habe mich versucht über FB und hier im Forum per PN zu erklären und zu
entschuldigen. Irgendwie scheint es bei ihm nicht angekommen zu sein.
Klar hätte ich mich bei ihm melden sollen als ich in Tromsö war, er hätte mit
Sicherheit einiges aufklären können. Zu dieser Einsicht bin ich auch ein paar
Tage später gelangt, als sich meine Emotionen gelegt haben. Niemand ist perfekt...
Das ist die Situation wie sie sich zugetragen hat. Jetzt noch ein paar Gedanken von
mir...
Enttäuscht werden kann nur der, der irgendwelche Erwartungen an jemanden stellt.
Ich habe in meinen vier Wochen drei Mal in einem Bett geschlafen, ansonsten nur
im Zelt. Bei Regen und Sturm das Zelt auf und abgebaut.
Ich habe sowohl auf Campingplätzen als auch in der freien Natur gecampt.
Ich habe gefroren wie ein Schneider. Warmes Essen hatte ich ganze vier Mal, mit
meinem Gaskocher angerichtet.
Sonst war das Polarbröt (lecker

) mein Freund, sowie Obst und Wasser.
Ich bin aufgrund meines GPS über unbefestigte Wege geschickt worden. Ich bin nicht
umgekehrt, sondern weiter gefahren.
Und dieses waren abgelegene matschige Wald und Schotterpisten, trotzdem ich absolut
unerfahren bin und nicht die passenden Reifen drauf hatte.
Ich habe mich drei Mal auf den matschigen Waldwegen mit meiner GSA lang gemacht.
Mit meinen 174 cm und knapp 65 Kg den Panzer wieder aufzurichten, weil niemand da ist
der einem helfen kann, ist gar nicht so einfach, aber machbar.
Ich weiß nicht was er für Ansprüche an die Leute stellt, mit denen er Kontakt hat, aber
seine Ausführung mit den bequemen Europäern und möchtegern McGregors ist echt daneben.
Jeder nach seiner Fasson.
Dann soll er doch bitte schreiben er möchte nur Kontakt mit denen die sich nur Offroad
bewegen und von Entengrütze und Schnecken ernähren.
Ich hatte den Eindruck er als eingewanderter UrNorweger hat das Abenteuer definiert und
ist durch und durch Indiana Norska.
Alles andere gildet nicht.
Und beschimpfen lassen muss ich mich nicht.
Just my mehr als 2 Cents zu diesem Thema.
Und jetzt zerreist mich.
Gruß