Hi Marco!
Der Hinweis "wie auch das Serienlager" zu wechseln, hilft
natürlich nicht, wenn man das noch nie gemacht / gesehen
hat...
Aber (fast) genau so geht das:
- Du brauchst einen Innenabzieher für den Ø 17 mm.
Wenn nicht vorhanden oder ausleihbar, gibt´s noch diese
Alternative, die man sich aus Hausmitteln basteln kann:
Endantrieb Umbau
Vorab: Die Lager werden erst nach dem Einbau gefettet. Ansonsten
könnte schon vorhandenes Fett die richtige Einstellung erschweren
oder gar unmöglich machen, weil man den / die Bolzen gegen ein
"Fettpolster" drückt.
- Zuerst werden beide Bolzen herausgedreht, vorher das Gehäuse
der Schwinge auf gut 100°C aufwärmen.
- Lage des Wellenstummels am HAG zur Kardanwelle kennzeichnen.
Das dann idealerweise mit Körnerpunkten dauerhaft sichtbar machen.
- Die Gewinde in der Schwinge reinigen. Dafür die die Schwinge an
diesen Stellen nochmals erwärmen. Zum Reinigen eine kleine Messing-
oder Stahlbürste, oder das passende Blatt einer Gewindelehre nehmen.
Die neuen Bolzen müssen sich ganz leicht mit den Fingern eindrehen
lassen.
- Die Lager im HAG herausziehen. Dafür das HAG an diesen Stellen
nochmals erwärmen.
- Zur Montage das HAG erwärmen, die neuen Außenringe (einen nach
dem anderen) aus dem Eisfach holen und einsetzen. Hilfreich ist dabei
eine zweite Hand, die das HAG festhält. Die Außenringe sollen ohne
grobe Gewalt bis an den Anschlag im Gehäuse getrieben werden können.
Vorher leicht einfetten hilft dabei. Geht das nicht, lieber nochmals
erwärmen, anstatt den 5 kg Fäustel zu holen.
- Wellenstummel und KW mit Staburags einfetten.
- HAG wieder an die Schwinge bringen. Dabei die Aurichtung des
Wellenstummels zur KW beachten. Um den Stummel einen Draht
oder einen Kabelbinder anbringen, womit der Stummel bei der Montage
angehoben werden kann, damit die KW hineinflutscht.
Wenn Du das beim ersten Versuch hinbekommst, gebe ich Dir gerne
einen aus!
- Festlagerbolzen eindrehen und mit 105 Nm = 80 ft lbs festziehen.
- Loslagerbolzen von Hand bis zum Anschlag eindrehen und etwa
30° ... 45° zurückdrehen.
- Kontermutter aufdrehen und ebenfalls mit 105 Nm anziehen. Vorher
die Stellung des Lagerbolzens zur Schwinge mit einem Farbstift markieren.
Nach dem Anzug der Mutter soll sich der Bolzen nicht (wesentlich)
verdreht haben.
Das war´s auch schon fast:
- Bevor man die Drehmomentstütze am HAG anschraubt, sollten
die Lager gefettet werden.
- Schmiernippel eindrehen, die Gegend um den jeweiligen Bolzen
erwärmen und direkt danach mit einer Fettpresse passendes Fett
einpressen. Dabei das HAG hoch- und runterschwenken, damit sich
das Fett gut verteilen kann.
Als Fett würde ich das LM47 von Liqui Moly empfehlen. Als Presse
eine Handhebelpresse. Eine Stoßpresse bringt nicht genug Druck auf.
Also so ein Ding:
Wünsche frohes und erfolgreiches Basteln!
ps Ich verwende an dieser Stelle kein Loctite. Habe aber beim Tausch
meiner Lager beide Bolzenstellungen und die Kontermutter markiert,
um beobachten zu können, ob sich irgendwas gelöst hat.
Hat es seit rund 40 tkm nicht...
pps Die Textformatierung ist leider auseinandergeflogen. Warum auch
immer.