
GS`ler
Themenstarter
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- GS 1200 / Bj. 2009 "15 Jahre Vierventilboxer"
Viele Tierbesitzer dürften die enormen Kostensteigerungen schon hautnah miterlebt haben. Bei uns nunmehr eine Kolik beim Pferd. Natürlich nach 18.00 Uhr (= Notdienstzuschlag). 2021 hatten wir das schon mal. Kostete da 250 €. Jetzt kam die Rechnung mit 413 €. Eine Steigerung um 65 %. In beiden Fällen Gott sein Dank keine große Sache gewesen. Zwei Spritzen eine rektale Untersuchung und gut war es. Zeitbedarf ca. 15-20 Minuten. Und das zieht sich wie ein roter Faden durch die neue GOT ab 2022. Preissteigerung im Mittel + 60 %. In Einzelbereichen gar + 100 - 150 %. Neu gibt es jetzt einen Zuschlag in Höhe von 50 €, den so genannten Zuschlag "Hausbesuch". Den bezahlt man immer, auch wenn man z.B. bei Impfungen gleiche mehrere Impfungen (Absprache mit den anderen Pferdebesitzern) betreibt. Entgegen der Fahrkostenpauschale ist dieser Beitrag nicht teilbar. Wenn man sich dann noch anschaut, wie dieser Zusatzobolus erklärt wird, kann man nur stauen (elektronische Datenerfassung, Terminabstimmung und -planung incl. Wegeplanung für die Fahrt zum Tier etc.pp). Tierbesitz wird dann in Zukunft wohl auch nur noch was für die Reichen sein. Habe mich hier jetzt mal einigermaßen eingelesen und finde die Aussage der Verbände dazu kaum nachvollziehbar. O.K., eine Anpassung hat es viele Jahre nicht gegeben. Akzeptiere ich. Beim Bundesverband wird die Notwendigkeit einer GOT damit begründet, dass der Wettbewerb über Qualität und nicht den Preis erfolgen soll. Seltsames Verständnis von Wettbewerb. Für mich gehört immer zwingend beides dazu. Qualität und Preis. Die Tierärzte finden das wohl auch ganz gut. Braucht man sich mit dem Thema "Preisgestaltung" mit Blick auf Wettbewerb nicht mehr zu beschäftigen. Die Tierärzte müssen auch noch so abrechnen. Machen Sie das nicht, drohen ihnen Klagen von Kollegen oder den Verbänden. Man will flächendeckend diese Preise durchbringen. Abweichler nach unten sind die schwarzen Schafe und sollen das zu spüren bekommen. Nicht nachvollziehbar. Hier wird auch mit emotionalen Bindung zwischen Mensch und Tier gespielt. Sehr viele Menschen zahlen aus der Not heraus alles, was gefordert wird und richten sich dabei selber insbesondere finanziell zu Grunde. Und wenn ich mir die vielen älteren Menschen mal ansehe, die eigentlich nur noch Ihr Tier/Ihre Tiere im Alter haben (Einsamkeit/Lebensmittelpunkt) und dies nicht mehr bezahlen können, wird mir schlecht. Ich stelle mir dann auch die Frage, wie die Tierärzte und deren Verbände ihre Kundenentwicklung in den nächsten 10 Jahren prognostizieren. Die werden massiv nach unten gehen. Keine Tiere mehr = keine Tierärzte mehr nötig.
Freue mich auf einen Austausch zu diesem Thema mit Euch.
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