Morbus Parkinson und Motorrad fahren

Diskutiere Morbus Parkinson und Motorrad fahren im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Hallo zusammen, wie schon mal geschrieben, bin Träger des Parkinson-Erbgutes und so langsam fangen die gesundheitlichen Probleme richtig an zu...
Karima

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Hallo zusammen,

wie schon mal geschrieben, bin Träger des Parkinson-Erbgutes und so langsam fangen die gesundheitlichen Probleme richtig an zu stören. Nervenschmerzen, Gelenkentzündungen und kurzfristige partielle Lähmungen. Der Tremor ist noch nicht meßbar, aber das Gefühl sagt: Er ist am Entstehen.

Hat von Euch jemand Erfahrungen mit der Kombination Parkinson und Motorrad fahren? Wie lange geht das wohl noch gut - gibt es Indikatoren die deutlich anzeigen "Jetzt nicht mehr!"? So gerne ich noch fahre - an vielen Tagen steige ich lieber doch nicht mehr auf das Motorrad und klettere lieber in das Cabrio.

Mit besten Grüßen
Hannes
 
QVIENNA

QVIENNA

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Lieber Hannes, was es so an Medikamenten zur Linderung der Auswirkungen gibt, ist dir mittlerweile sicher schon bekannt. Tendenziell ist deine (berechtigte) Frage aus meiner Sicht eher nicht für dieses Forum geeignet, da die Auswirkungen viel zu individuell sind (aus Erfahrungen im Familien und Bekanntenkreis). Daher bin ich nicht überzeugt, dass Erfahrungen übertragbar sind. Aber wie du schon angedeutet hast, es gibt gute 😁🏍😁 und nicht so prickelnde Tage...

Der kompetenteste Ansprechpartner ist sicher dein Hausarzt oder Facharzt. Denen solltest du zuhören.
 
FlowRider

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Qvienna spricht da weise Worte. Dein bester Ansprechpartner für diese Frage ist dein Arzt.

Das mit deiner Krankheit tut mir sehr leid. Ich hoffe, du findest eine gute Behandlung. Alles Gute.
 
taz2ride

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Ich sehe das ähnlich. Wenn ich an die denke, die ich kenne, u.a. 2 Onkel meiner Frau und 1 Mitarbeiter, ist das extrem unterschiedlich. Das hängt auch mit deren Ärzten und der Einstellung mit Medikamenten zusammen. Der eine ist so gut eingestellt, der hat lange ein quasi normales Leben weiterführen können. Der andere - aus der Reha raus - lief alles super, Hausarzt würfelts wieder durcheinander, Bach runter. Mitarbeiter liegt dazwischen, arbeiten und zupacken läuft aber in Ruhe kann er einem echt leid tun. Was bei Allen dazu kommt, die sehr individuelle Ausprägung der Krankheit.
Damit bin ich fast absolut bei meinen Vorrednern Qvienna und FlowRider. Vielleicht hilft Dir das dennoch weiter, würde mich freuen.
Nutze die guten Tage solange es geht. Ich wünsche Dir ganz viele davon. ✊✊

Martin

[Edit: Rechtschreibfehler korrigiert]
 
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Mich stört die Krankheit an sich nicht - mein Opa ist damit fröhlich 90 geworden und auch mein Hausarzt ist da guter Dinge. Zum Motorrad Fahren äußert er sich explizit nicht - er rät aus Sicherheitsgründen davon ab und das ist etwas was ich so nicht hören möcht ...

Mein Problem ist in der Kombination Parkinson - Motorrad und den dadurch enstehenden Folgen zu finden.

Vielleicht hat das ja schon jemand alles hinter sich gebracht und liest (oder schreibt) hier noch mit.

Mit besten Grüßen
Hannes
 
taz2ride

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Ich drück Dir die Daumen, vielleicht findet sich einer und Du hoffentlich einen Weg für Dich, viele unfallfreie schöne Motorradkilometer zu fahren.

Martin
 
AmperTiger

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Mich stört die Krankheit an sich nicht - mein Opa ist damit fröhlich 90 geworden und auch mein Hausarzt ist da guter Dinge. Zum Motorrad Fahren äußert er sich explizit nicht - er rät aus Sicherheitsgründen davon ab und das ist etwas was ich so nicht hören möcht ...
Mein Problem ist in der Kombination Parkinson - Motorrad und den dadurch enstehenden Folgen zu finden.
Vielleicht hat das ja schon jemand alles hinter sich gebracht und liest (oder schreibt) hier noch mit.
der Ex-Mann meiner Cousine hat seit 25 Jahren Parkinson, schwerer Verlauf und ist eine Zeitlang (auch unter dem Einfluss der dämpfenden Medikamente), einen 200er Roller gefahren. Da war ich garnicht glücklich damit. Seine Reaktionszeiten waren der eines Faultiers nicht unähnlich und er somit m.E. vollkommen ungeeignet ein Zweirad zu führen. Auto ging noch besser, das ist er auch jahrelang noch gefahren. mittlerweile trägt er einen Chip im Gehirn und lebt damit einigermaßen erträglich.
 
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Gast45437

Gast
Mich stört die Krankheit an sich nicht - mein Opa ist damit fröhlich 90 geworden und auch mein Hausarzt ist da guter Dinge. Zum Motorrad Fahren äußert er sich explizit nicht - er rät aus Sicherheitsgründen davon ab und das ist etwas was ich so nicht hören möcht ...
Ich muß Deinem Hausarzt da leider voll zustimmen, auch wenn es sehr bitter ist...so etwas möchte schließlich kein leidenschaftlicher Motorradfahrer hören.
Die heutige Verkehrssituation verlangt einem manchmal alles ab, dem immer höheren Verkehrsaufkommen geschuldet...leider auch immer mehr Deppen und Unaufmerksamkeit zu beobachten...aber vielleicht ist das nur subjektiv.
Ich weiß, es klingt blöd, aber es gibt noch ne Menge andere Sachen, die Spaß machen.
 
Ralsch

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Seine Reaktionszeiten waren der eines Faultiers nicht unähnlich und er somit m.E. vollkommen ungeeignet ein Zweirad zu führen. Auto ging noch besser, das ist er auch jahrelang noch gefahren.
Ein "Faultier" im Auto statt auf dem Roller - das nenne ich mal geschickt die vorsätzliche Gefährdung für sich selbst auf die Allgemeinheit abgewälzt. Klasse, vielen Dank dafür.
Ich hatte mal so nen netten Nachbar, der hatte auch ein paar Anfälle im Auto - das dann jedesmal irgendwo einschlug.
Der Sicherheitsgewinn für IHN SELBST lag dann darin sich einen riesigen Jeep zu kaufen (in einer Zeit als noch Golf 1, Ente, Käfer und andere Krabbeltiere auf der Straße unterwegs waren.
Das nenne ich mal "echt sozial".
 
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Gast20919

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Ich kenne die Krankheit von einem Ex Schwiegervater , ganz ehrlich ich würde ans aufhören mit Motorrad mal nachdenken - ich Habe es so für mich ( und andere) nach einem schweren Arbeitsunfall letztes Jahr so entschieden obwohl ich eigentlich wieder könnte .
 
Karima

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@Nolimit

Das wird auch meine Entscheidung werden. Und ich werden dann in meinem Profil meinen Smart Roadster und auch ein E-Bike stehen haben. Das Faultier-Problem kenne ich auch, zwar nicht wenn ich in Bewegung bin, aber wenn ich loslaufen oder aufstehen soll, dauert es manchmal ein paar Sekunden (für mich gefühlte Minuten) bis ich in die Gänge komme.

Mit besten Grüßen
Hannes
 
AmperTiger

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Ein "Faultier" im Auto statt auf dem Roller - das nenne ich mal geschickt die vorsätzliche Gefährdung für sich selbst auf die Allgemeinheit abgewälzt. Klasse, vielen Dank dafür
du musst schon alles lesen Ralf, er wurde operiert, bekam einen Chip und war danach noch Jahre in der Lage Auto zu fahren. als er noch rein auf Medis war, hätte ich ihm von jedem Fzg abgeraten.
 
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Naja, dann kommen sie heute abend mal hier in den Verkauf ... wer mit liest und Interesse am "ausplündern" hat, kann mich ja mal antickern:

IMG_0029.JPG IMG_0034.JPG

R1100GS, Baujahr 1996, Heizung& ABS&FID, schwarz, TÜV 5/2021, 54000 Kilometer
mit großem Adventure Tank, Hardparts, Seitendeckeln und allen Koffern samt Innentaschen
Reifen, Getriebe, Endantrieb, Bremsen, Kupplung ... alles mit Nachweis neu
Tank, Stahlflex und RS-Krümmer sind eingetragen!
Viel Zubehör wie Sitzbänke, Gepäckplatte, Literatur ...
Letzter Service im ersten Quartal 2020
Mit Nachweis insgesamt über 12.000 Euro investiert, in 5 Jahren keine 6000 Kilomneter gefahren

VHB 5.000 Euro
Ein hochwertiges Fully E-Mountain-Bike mit Bosch-Antrieb wird in Zahlung genommen :smile:

IMG_20191019_165829393.jpg

F650GS, Baujahr 2000, Heizung&ABS. hellblau metallic, TÜV 2/2022, 20000 Kilometer
Arbeitsgerät mit leichten Gebrauchsspuren
Steuerkettenspanner gewechselt
Letzter Service im ersten Quartal 2020

VHB 2.200 Euro

Die Bilder sind nicht ganz aktuell, bei der 1100er ist der RS-Krümmer noch nicht drauf. Beide Maschinen sind angemeldet und werden nach Zahlung und Vorlage des Ausweises nebst Führerschein angemeldet übergeben. Im Vertrag schreibe ich 10 Tage zum Ummelden, da es wegen Corona ja immer länger dauert ...

Die Geschichte zu den Maschinen seht Ihr wenn Ihr dem Link in der Signatur folgt!
 
Ralsch

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du musst schon alles lesen Ralf, er wurde operiert, bekam einen Chip und war danach noch Jahre in der Lage Auto zu fahren. als er noch rein auf Medis war, hätte ich ihm von jedem Fzg abgeraten.
Hhhmmm...,
Seine Reaktionszeiten waren der eines Faultiers nicht unähnlich und er somit m.E. vollkommen ungeeignet ein Zweirad zu führen. Auto ging noch besser, das ist er auch jahrelang noch gefahren.
Satzende.
mittlerweile trägt er einen Chip im Gehirn...

Aus meiner Sicht geht aus dem Geschriebenen klar hervor dass er jahrelang als "Faultier" unterwegs war und mittlerweile mit Chip fährt.

Wie dem auch sei - ich kann nachvollziehen wie hart es ist nach Jahrzehnten mehr oder weniger plötzlich nicht mehr mobil sein zu können. Im Falle einer (körperlichen) Krankheit ist man ja auch hoffentlich noch in der Lage es reell zu betrachten und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das trifft bei Älteren oder z.B. auch Drogenabhängigen oder anderen mentalen Problemen nur bedingt bis überhaupt nicht zu.
Deshalb vertrete ich auch den Standpunkt dass nicht nur das Fahrzeug sondern auch der Fahrer alle 2 Jahre zum "TüV" müsste, und zwar nicht ab 65 sondern ab Erhalt des Führerscheins. Als ich noch die Flugscheine hatte war das keine Frage, alle 2 Jahre zum Fliegerarzt, Reaktion, mal abhören, Sehtest und ein Bisschen mehr und fertig. Kleine Auffrischungen der Verkehrsregeln könnten ebenfalls nicht schaden.

Zum Thema: Nein, ich kenne mich mit der Krankheit nicht aus. Ich würde vermutlich zuerst auf ein leichtes Moped wechseln das man auch mal in den Dreck werfen kann wenn das noch vertretbar ist. Danach mglw. Dreirad, neben Harley&Co gibt es da auch dezentere Fahrzeuge die ein Bisschen Motorradfeeling vermitteln. Das ist aber die rein technische Sicht. Einschätzen musst Du das wohl mit Deinem Arzt gemeinsam.
Ich würde in der Situation vermutlich ein höheres Risiko für mich selbst jederzeit in Kauf nehmen um mobil zu bleiben, aber nicht durch "Aufrüsten" meines Fahrzeugs meine Einschränkungen zum lebensgefährlichen Problem der Allgemeinheit machen.

Bis dann,

Ralf
 
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Hallo Ralf,

harte Einstellung - aber der Strassenverkehr zeigt, dass es notwendig ist. Ich reduziere jetzt den Fuhrpark um die Zweirädrigen mit nennenswertem Motor und nutze den vorhandenen kleinen Roadster. Und den Erlös aus dem Verkauf der Motorräder stecke ich halt in den Roady und in ein elektrifiziertes Mountainbike!

Beste Grüße
Hannes
 
ufoV4

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Morbus Parkinson ist sehr individuell und damit schwer vorhersagbar. Ich habe einen Kollegen eine Zeit lang begleiten dürfen. Gute und schlechte Zeitabschnitte im stetigen Wechsel. Besonders das "Ingangkommen" war das größte Problem (was die Medis auch nur eingeschränkt beeinflussen konnten). Ich hoffe, es geht Dir noch lange gut und finde es sehr gut, dass Du den Verkauf angehst :daumen-hoch:. Ist mit Sicherheit der richtige Schritt, auch wenn dieser unendlich schwerfallen dürfte.
Alles Gute und bleib so lange wie möglich mobil.
 
*Topas*

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Man muss jederzeit in der Lage sein, sein Fahrzeug zu beherrschen, niemanden zu gefährden. Ist das möglich, kein Problem.
Wenn nicht, unabhängig von einer Erkrankung, Behinderung.... stehen lassen.
Diese Entscheidung trifft man vor Antritt jeder Fahrt... egal womit.
 
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Gast45437

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Deshalb vertrete ich auch den Standpunkt dass nicht nur das Fahrzeug sondern auch der Fahrer alle 2 Jahre zum "TüV" müsste, und zwar nicht ab 65 sondern ab Erhalt des Führerscheins.
Genauso sehe ich das auch. Allerdings schützt das nicht vor Multitaskingmüttern.
 
Karima

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Doofe (und fast schon bereute) Entscheidung - aber ich haue die Dinger jetzt raus! Auch über den Preis, denn sonst setze ich mich wieder drauf und ich keine Lust auf die Schnauze zu fallen, weil ich beim Anhalten das Bein nicht von der Fußraste bekomme.

Und in den Umbau zum Gespann investiere ich auch nicht mehr - der Roadster ist schon nahe genug dran.

Mit besten Brüßen
Hannes

PS: Im Smart Roadster ist man vor Multitasking-Müttern auch nicht sicher. Aus dem SUV sehen die einen gar nicht ...
 
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