Motorradfahren... bis zu welchem Lebensalter ?

[Nordisch]

Da sitzt man selber noch einen Tag vor der Tour und denkt mit Schrecken an Brenner, Felbertauern, Tauern... aber sobald man in den schönen Revieren angekommen ist, das Wetter passt, sind alle Bedenken weg

Das beruhigt mich gerade. Kurz vor einer großen Tour frage ich mich jedesmal, warum?! Dachte schon, dass ich (zu) alt werde. Wenn es aber anderen ebenso geht, scheint das nichts besonderes zu sein. Wenn ich dann unterwegs bin, ist alles gut.
Dann habe ich allerdings immer am 3. Tag einen "Moralischen", welcher aber am 4. Tag am Morgen vergessen ist. Dann will ich einfach nur wieder weiter fahren.

 

[Serpel]

Ich fahre familiär bedingt nur noch Hausstrecke. Anscheinend hauptsächlich als Ausgleich zur Arbeit, denn jetzt in den Ferien treibt es mich viel weniger in den Sattel.

Aber bis zu welchem Alter? Schwierig zu sagen - aktuell mit 62 spüre ich noch wenig Lust aufzuhören. Mein Onkel ist mit über 80 noch gefahren ...

Gruß
Serpel

 

[Juescho]

Da sitzt man selber noch einen Tag vor der Tour und denkt mit Schrecken an Brenner, Felbertauern, Tauern...

Warum mit Schrecken? Einen Tag vor der Tour fiebere ich mit Freude und erhöhtem Puls der Sekunde entgegen wenn die aufgerödelte Maschine aus der Garage darf. Wenn dann endlich der Motor brummt, ich den Fahrtwind spüre und dem/n Ziel/en entgegenfahre ist dieses einmalige Hochgefühl sofort da. Daran ändert auch eine Autobahnetappe, ein Stau oder etwaige nervige Dosenfahrer nix. Es ist einfach dieses unglaubliche Gefühl der Freiheit in mir, für das ich nicht die passenden Worte finde.
Bis zur Zahl 7 oder gar 8 vorne fehlen mir mit 64 noch ein paar Jährchen, ich hoffe aber es ändert sich nie. Beispiele wie Janus & Co lassen in mir die Hoffnung und den Glauben dies zu schaffen leben, auch wenn leider deutlich mehr Beispiele in die andere Richtung gehen.

 

[udo_muc]

Warum mit Schrecken?

Schrecken war vllt. das falsche Wort. Eher grosse Lustlosigkeit auf die nervigen Transitwege rüber in die schönen Reviere. Auf Städte wie Kitzbühel, Garmisch, Bozen zur falschen Zeit.

Natuerlich fährt man dann doch los und dann sind eh alle Sorgen und Zweifel verflogen.

Ich hoffe, dass das im ALter mit mehr Variabilität in der Zeitgestaltung besser wird. Noch sind meine Kumpels und ich an Arbeitgeber, Schulferien, Familienthemen, etc. gebunden, die den Takt vorgeben.

auch wenn leider deutlich mehr Beispiele in die andere Richtung gehen.

Ja, leider!

 

[Willi13]

Vor 3 Jahren bin ich auf die R1250R umgestiegen, von wegen Koffer, Kardan, Sitzhöhe, bin nicht der Größte und wieder wie früher große Touren fahren. Im Nachhinein ein Fehler. Direkt danach hat die Gesundheit nicht mehr mitgespielt, die früheren Mitfahrer sind ausgestiegen und jetzt mit 65 kann ich mich nicht mehr für große Touren alleine aufraffen. Das Moped steht abgedeckt auf dem Parkplatz und ich überlege ob ich es ganz bleiben lasse. Wahrscheinlich wäre mit etwas Überlegung ein kleineres und leichteres Krad besser gewesen. Wenn ich spazieren fahre merke ich, es macht immer noch Spaß. Ende ist noch offen.

 

[FinallyGS]

Nach rund 20 Jahren auf div Japanern, 11 Jahren R1150R, gut 4 Jahren KTM 1050 Adv, gut 3 Jahren Africa Twin, habe ich mir mit etwas über 65 eine der letzten neuen R1250GS gegönnt.
Jetzt mit 66 zwickt und zwackt es teilweise schon gehörig an manchen Stellen (Gelenken, Bandscheiben inkl OP sowie der bösen weitverbreiteten Altmännerkrankheit, die auch hier im Forum diskutiert wird und anderen Blessuren), hege ich aktuell (!) aber überhaupt keinen Gedanken ans Aufhören. Wir, bessere Hälfte und ich, gehen auf größere und kleinere Touren so oft es geht. Wir würden noch mehr ... wenn meine Frau nicht noch arbeiten müsste.
Noch traue ich mir das zu und bin auch noch für andere Verkehrsteilnehmer kein gefährdendes Hindernis.

Die GS bleibt, so lange ich mir zutraue das Gerät zu zweit mit Gepäck sicher zu beherrschen (sofern man das überhaupt von sich behaupten kann).
Das wird irgendwann halt doch mal zu schwer und zu riskant für uns beide werden. Dann ist der Plan auf etwas Leichteres umzusteigen und nur noch Solo zu fahren ().
Mit 66 muss man sich aber im Klaren sein, dass die Jugendzeit langsam zu Ende geht und der alternde Körper das Biken von heute auf morgen unmöglich machen könnte.

 

[sigmali]

Hier ein schönes Beispiel dafür, weshalb ich schon lange im Bekanntenkreis sage: "Motorradfahren hält jung" (oder kann es zumindest unterstützen )

Vielleicht liegt es daran, dass so viel zusammen spielen muss. Kognitive Fähigkeiten, aber auch unterschiedliche muskuläre Aktivitäten, Gleichgewicht und und und.
Mit ein Grund dafür, dass ich gerne (auch beim Auto) viele Helferlein ablehne. Ich halte es zumindest für denkbar, dass diese den altersbedingten Abbauprozess beschleunigen können. Vielleicht liege ich ja daneben. Aber für mich entscheide ich.

Hier das schöne, Hoffnung machende Beispiel

Über 300.000 Kilometer auf dem Buckel: „Seit ich 17 war, hatte ich immer irgendein Motorrad“

 

[ChrisAUT]

Das ist ganz sicher so. Jegliche Form von Passivität beschleunigt den Alterungsprozess. Ich gehe nächstes Jahr in "Pension" - das mit 56 Jahren nach einem kognitiv sehr anstrengenden Arbeitsleben. Eben jenes "Gehirnanstrengen" gilt es zu erhalten.

Arbeitskollege hat es vor vielen Jahren auf die Spitze getrieben und Göthes Faust auswendig gelernt und es damit in das Guinnes Buch der Rekorde geschafft.

 

[GS-Benny]

Es gibt einen Spruch, der lautet.:

Es ist nicht wichtig wie alt man wird, sondern wie man alt wird.