Tempolimit

[QVIENNA]

Ja, und für diese Termine muss man dann halt zwangsläufig mit 200 über die BAB brettern …

280, ich bin für 280 und gleichzeitig Handy checken

 

[Larsi]

Was ist so besonders an diesen Selbstverständlichkeiten?

 

[schlork]

Einen vernünftigen Grund für unlimitierte Autobahnabschnitte gibt es sicherlich nicht - außer hinter den Türen der deutschen, überwiegend leistungsorientierten und -definierten Autoindustrie und deren Lobbygruppierungen.
Würden sich die Leute mal über die mittlerweile allgegenwärtigen Schließungen von Kliniken, Altersheimen und weiteren sozialen, unverzichtbaren Einrichtungen auch nur einen Bruchteil der Sorgen machen als über mögliche Einschränkungen bezüglich ihres Spieltriebs...

Hast du dir mal überlegt, ob es einen Zusammenhang zwischen der leistungsorientierten (Auto)Industrie und der Schliessung von Kliniken und Altersheimen gibt? Irgendwo muss das Geld halt herkommen. Und wenn wir teuer Energie und sonstiges von anderen Ländern kaufen, müssen wir halt denen auch etwas verkaufen um dies zu finanzieren. Leider scheint diese den Wenigsten bewusst zu sein incl. unseren Politikern.

 

[schlork]

280, ich bin für 280 und gleichzeitig Handy checken

Leider halt auch so eine Sache. Wer nicht fürs Tempolimit ist, ist dann auch gleich ein irrer Raser

 

[QVIENNA]

Leider halt auch so eine Sache. Wer nicht fürs Tempolimit ist, ist dann auch gleich ein irrer Raser

Du musst dich entscheiden

 

[Uli G.]

Du musst dich entscheiden
Anhang anzeigen 575855

zweieinhalb?

 

[sampleman]

Sofern vom Gesetzgeber nicht weniger vorgeschrieben ist darf man bereits 130 km/h auf jeder Deutschen Autobahn fahren. Kann ein jeder fuer sich selber entscheiden. So zumindest meine bisherige Wahrnehmung.
Gibt es neben dem Belehrungs mittlerweile auch ein Schnellfahrmandat?

Ich fahre berufsbedingt recht häufig die A8 zwischen Augsburg und München, das sind rund 50 km, komplett dreispurig, in ein, zwei Bereichen auf 120 km/h limitiert, ansonsten ohne Limit.

Dabei fällt mir folgendes auf:

- die Lkw-Fahrer wechseln ohne mit der Wimper zu zucken auf die Mittelspur, wenn vor ihnen einer fährt, der auch nur 2 km/h langsamer ist als sie. Wenn du mit 130 auf der Mittelspur fährst und dann nicht in die Eisen gehst, bist du tot.

- links kommen immer wieder Autofahrer dahergeschmettert, die 180 bis 200 fahren wollen, egal wie viel Verkehr und welche Witterungsbedingungen herrschen. Das Rechtsfahrgebot interessiert sie nicht.

Bereits 1978 hat der Gesetzgeber die Verordnung BABRiGeschwV 1978 erlassen, die Autofahrern empfiehlt, auf der Autobahn nicht schneller als 130 zu fahren. Wer sich an diese Verordnung hält, wird andauernd zu Beschleunigungs- und Bremsmanövern gezwungen und muss obendrein häufiger die Spur wechseln als jemand, der sich weder an diese Verordnung hält, noch an andere Gesetze der StVO.

Was auch auffällt: Auf dem Stück, das ich andauernd fahre, gibt es eine Passage von ca. 9 km, die tagsüber auf 120 km/h beschränkt ist. Dies scheint einige Autofahrer überhaupt nicht zu interessieren, sie ballern da mit 160 lang. Würden sie geblitzt, wäre die Pappe erst mal weg, aber sie werden nicht geblitzt.

Interessant in dem Zusammenhang ist übrigens der interaktive Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes: Unfallatlas | Kartenanwendung

Dort kann man von jeder Straße in Deutschland sehen, wie viele Unfälle in welcher Art dort stattgefunden haben. Die A8 ist in ihrer gesamten Länge Unfallschwerpunkt, auch mit Todesopfern. Relevant auch die vielen Unfälle mit Lkw-Beteiligung, die in der Praxis neben großen Schäden auch immer wieder für stundenlange Wartezeiten für hunderte von Betroffenen bedeuten. Dennoch gibt es da (zumindest in dem Bereich, den ich gut kenne) kaum Tempolimits und überhaupt keine Lkw-Überholverbote oder sonstige Einschränkungen. Für eine beliebte Motorrad-Strecke wie den Kesselberg weist die Statistik zwar viele Unfälle mit Motorrad-Beteiligung aus, aber kein einziges Todesopfer. Dennoch wird der Kesselberg mit großem Aufwand zu Tode reguliert, auf der A8 kann dagegen jeder fahren wie er will.

Aber nun gut, wenn ich mir die Versagerriege der letzten vier(!) Verkehrsminister ansehe, was will man da auch anders erwarten?

 

[bswoolf]

Wichtig wäre zunächst ein generelles Überholverbot für LKW. Immer, überall.
Egal ob Tempolimit oder nicht.

 

[bswoolf]

zweieinhalb?

1,2

 

[SQ18]

Interessant in dem Zusammenhang ist übrigens der interaktive Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes: Unfallatlas | Kartenanwendung

Dort kann man von jeder Straße in Deutschland sehen, wie viele Unfälle in welcher Art dort stattgefunden haben. Die A8 ist in ihrer gesamten Länge Unfallschwerpunkt, auch mit Todesopfern

Ich habe mir das mal für unsere Ecke angeschaut - jede Menge Unfallschwerpunkte, aber nicht auf den Autobahnabschnitten ohne Geschwindigkeitsbeschränkung - sollte es einfach an der Menge der Fahrzeuge liegen?

 

[FlowRider]

Interessant in dem Zusammenhang ist übrigens der interaktive Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes: Unfallatlas | Kartenanwendung

Danke, sehr interessant.

 

[FrankS]

Ich habe mir das mal für unsere Ecke angeschaut - jede Menge Unfallschwerpunkte, aber nicht auf den Autobahnabschnitten ohne Geschwindigkeitsbeschränkung...

ist ja nicht weiter verwunderlich. Wäre es ein Unfallschwerpunkt dann gäbe es eine Geschwindigkeitsbeschränkung.

 

[DreasDakar]

…
Dabei fällt mir folgendes auf:

- die Lkw-Fahrer wechseln ohne mit der Wimper zu zucken auf die Mittelspur, wenn vor ihnen einer fährt, der auch nur 2 km/h langsamer ist als sie. Wenn du mit 130 auf der Mittelspur fährst und dann nicht in die Eisen gehst, bist du tot.
…

Das kenne ich auch. Und mit derselben ungezuckten Wimper zieht der Pkw oder das WoMo mit 130 auf die dritte Spur, mehrheitlich ohne zu blinken. Wenn ich dann mit 170 in die Eisen gehe, was bis zu diesem Zeitpunkt bei überschaubarer Verkehrslage wahrlich nicht gerast ist - bei viel Verkehr ist 170 nicht möglich - bin ich ebenso zum scharfen Bremsen gezwungen, leider ohne 4. Spur zum Ausweichen. Aber mit 130 ist man ja korrekt unterwegs und darf das. Und dieses Ausscherverhalten erlebe ich leider auch oft im Tempolimit, wenn der Raser mit 130 den Schleicher mit 125 überholt.

Ich für meinen Teil nehme mich in der Geschwindigkeit bei dichtem Verkehr sofort zurück, weil mich die Drängelei von hinten auch nervt. Aber leider gibt es bei dichtem Verkehr auch mit Tempolimit viel „Hauptsache-Ich-Ausscherer“, weswegen ich Tempolimit nur begrenzt als Wohltat empfinde. Ich nehme da eine Mischung aus Egoismus, Gedankenlosigkeit und Oberlehrertum wahr.

 

[sampleman]

Aber leider gibt es bei dichtem Verkehr auch mit Tempolimit viel „Hauptsache-Ich-Ausscherer“, weswegen ich Tempolimit nur begrenzt als Wohltat empfinde. Ich nehme da eine Mischung aus Egoismus, Gedankenlosigkeit und Oberlehrertum wahr.

Natürlich macht auch ein Tempolimit eine Fahrt über eine prallvolle Autobahn nicht zu einem erholsamen Erlebnis, da muss man sich nichts vormachen. Und sicherlich würden wir bei einem generellen (und streng kontrollierten) Tempolimit auch unter Pkw schnell "Elefantenrennen sehen", die sieht man ja heute schon, wenn einem irgendwelche Typen links von einem ewig im toten Winkel hängen - wenn sie nicht schneller wollen/können, warum fahren sie dann links?

Vorteilhaft an einem Tempolimit fände ich einen Abbau der Geschwindigkeitsunterschiede und damit einhergehend eine Reduzierung der notwendigen Bremsvorgänge. Wenn ich mit 130 auf einem Lkw auflaufe und von links kommt einer mit 140 an, dann ist die Chance groß, dass ich einscheren kann und er nur Gas wegnehmen muss. Kommt er mit 170 daher, muss einer von uns bremsen. Bei Autos mit adaptivem Tempomaten würde die o.a. situation vermutlich vom Tempomat automatisch geregelt.

Lkw-Überholverbot wäre aus Warte der Pkw-Fahrer natürlich ein Traum. Allerdings sind die Jungs ja auch nicht zum Spaß unterwegs, deshalb halte ich Überholzonen alle paar Kilometer für sinnvoll. Ein gewisses Problem sind in meinen Augen Fahrzeuge, die nicht 80 fahren müssen, aber auch keine 130 fahren können/dürfen (Busse, Gespanne, WoMOs). Sie sorgen heute schon regelmäßig für Elefantenrennen. Vielleicht sollte man sie wenigstens auf dreispurigen ABs von der linken Spur verbannen.

 

[AM99]

Das ist nur teilweise richtig.
Was ist mit den Arbeitnehmern, die zu einem Termin eine Dienstreise unternehmen und daher dann vor Ort weniger Zeit zur Verfügung haben.

Die Außenprüfung des Finanzamtes wird z. B. dann bei dir vor Ort statt zwei eben drei oder vier Tage verbringen, weil die Nettoarbeitszeit am Tag durch Staus reduziert wird.

Deren Arbeitszeit beginnt nämlich, wenn sie morgens das Haus verlassen und sich zu einer Prüfung begeben.

Sorry, Ich dachte, wir reden über AN. Nicht über Beamte.

 

[AM99]

Besser könnte man es nicht formulieren, leider sehen das viele Betr.-Räte und AN anders.....ist zumindest meine Erfahrung.

Hallo, das schreibe ich als Ex-BR Vorsitzender und Ex- GBR Vorsitzender. Kollegen, die das rechtlich in D anders sehen, können ja versuchen, den Rechtsschutz des DGB zu bemühen.

 

[AM99]

Höhere Gewalt hat es schon immer gegeben und da gibt’s auch keine Änderungen.

Streik und Warnstreik gelten meines Wissens nicht als höhere Gewalt, da sie i. d. R. angekündigt werden, wenn auch oft sehr kurzfristig.

 

[Gast 5187]

Als Ex GbR Vorsitzender dürftest du in einem Konzern gearbeitet haben oder noch arbeiten.

Die dort von den BR ausgehandelten Rahmenbediingungen für sich selbst und die Konzernmitarbeiter übertreffen regelmäßig alles, von dem die normale Arbeitswelt inkl. des Beamtentums nur träumen kann.

Berichtet ein staunender Ehemann einer ehemaligen Konzernbetriebsrätin.
1. Klasse DB oder Business Flüge der BR sind da nur ein kleiner Teil der Geschichte.

 

[TTTom]

Als Ex GbR Vorsitzender dürftest du in einem Konzern gearbeitet haben oder noch arbeiten.

Die dort von den BR ausgehandelten Rahmenbediingungen für sich selbst und die Konzernmitarbeiter übertreffen regelmäßig alles, von dem die normale Arbeitswelt inkl. des Beamtentums nur träumen kann.

Berichtet ein staunender Ehemann einer ehemaligen Konzernbetriebsrätin.
1. Klasse DB oder Business Flüge der BR sind da nur ein kleiner Teil der Geschichte.

Zusammenhang zum Tempolimit leuchtet mir nicht ein.

Fahren/Fliegen Betriebsräte von Nicht-Konzernen im ICE oder Flieger langsamer, weil sie nicht so gut verhandelt haben ?

 

[Gast 5187]

Muss ich das wirklich erklären?

Ausgangspunkt war der Hinweis, dass vielfach durch Staus Arbeitnehmer zu spät zur Arbeit kommen. Daraufhin bemerkte ich, dass dies vielfach auch bereits Arbeitszeit sei. Dann kam der Hinweis vom Ex GbR AM99, dass dies wohl nur bei Beamten so sei.

Darauf wies ich darauf hin, dass gerade Konzernbetriebsräte sich über die vermeintlichen Privilegien anderer nicht wirklich äußern sollten.

Inwieweit Betriebsräte von Nicht-Konzernen langsamer fliegen, kann ich mangels eigener Kenntnisse nicht beantworten. In jedem Fall dürfte dies allerdings auch Arbeitszeit sein.