Behinderte, Menschen mit Handycap, der aktuelle, politisch korrekte Sprachgebrauch ist doch völlig Wurscht.
Aber anscheinend hat du es noch nie erlebt wieviel Spaß diese Menschen haben wenn man sie auf ein Motorrad setzt. Das wird vom gemeinsamen Fahren noch potenziert. Ich halte das für eine Klasse Sache, man muss nicht immer nur das Negative überall sehen
Genau, es ist völlig Wurst, ob man "Behinderter" o. "Mensch mit Handicap" sagt. Den wenigen unter uns, die des englischen ausreichend mächtig sind und nicht nur aus "Wichtigtuerei" (sag ich jetzt mal so
) unsägliche Anglizismen in ihre Ergüsse einstreuen, dürfte bekannt sein, daß die einfache Übersetzung von "Handicap" das deutsche Wort "Behinderung" ist (steht bei
Leo an erster Stelle der Übersetzungen, ebenso bei
Beolingus, um nur mal die m.E. besten Wörterbücher zu nennen (wer nicht weiß, was ein "Wörterbuch" ist: "Dictionary" hilft ev. weiter
).
Der klägliche Rest weiß es jetzt hoffentlich auch
.
Zum Rekordversuch kann ich nur sagen, daß das für mich kein Grund wäre, an einer Veranstaltung zugunsten Behinderter teilzunehmen (ich täte das auch ohne den Rekordversuch). Wenn das allerdings als Anreiz dazu führt, mehr Leute zur Teilnahme zu bewegen (jene, die einfach nur geil auf den Eintrag sind und dabei gewesen zu sein): nur zu!
Der Zweck heiligt die Mittel!
Ohne Guinessbuch haben wir (HOG = Harley Owners Group, in diesem Fall das Chapter Hannover, aber dererlei soziale Aktivität ist in den Statuten der weltweiten HOG festgeschrieben) derartiges auch schon mehrfach veranstaltet. Sehbehinderte des
Taubblindenwerkes Hannover haben wir herumgefahren (mehrfach mit Beteiligung des BMW Clubs Hannover), einen Toy-Run zugunsten der Kinderkrebsklinik in der
MHH veranstaltet, gleiches für eine Schule für geistig Behinderte, eine große Tombola zugunsten eines Kinderheimes .... usf. Jeweils mit mehr o. minder großem Erfolg, aber einige tausend € waren in den letzten Jahren normal.
Derzeitige Aktivitäten konzentrieren sich auf ein Kinderhaus, in dem Kinder aus schlechten sozialen Verhältnissen/zerrütteten Familien quasi im Familienverband betreut werden. Die Kinder sind nicht körperlich o. geistig behindert, nur sozial/emotional
.
Unsere letzte Aktion war "Radiobasteln", als wir zu dritt, mit 7 Kindern einen Radiobausatz zusammengelötet haben (einen pro Kind!). Eine Veranstaltung in kleinem Kreise, bei der "wir drei" zwar Stress hatten, aber auch viel Spaß. Die Aussage des Hausleiters: "Ich habe die Kinder noch nie so lange ->4h- am Stück konzentriert arbeiten o. zuhören erlebt" war eine schöne Belohnung (ebenso nat. wie die Freude der Kinder, ein paar Mittelwellensender mit ihrem selbstgebauten Radio empfangen/hören zu können).
Es geht (den meisten Verantwortlichen jedenfalls) nicht darum, Meriten im Guinessbuch zu erzielen. Wenn's allerdings hilft, höheren Erfolg (höheren monetären Ertrag zugunsten ...) zu erzielen, halte ich das für durchaus legitim. Wenn man die Masse nur dazu bekommt, sozial zu agieren, indem man ihnen eine Plattform für ihr Geltungsbedürfnis zur Verfügung stellt, muss man eben so verfahren.
Grüße
Uli