In meinen Motorradreifen hatte ich zweimal ein Loch (1 x Tenere mit Weltkrieg I Stacheldrat auf der Cima Austrica des Pasubio-Gipfels ca. 2800 m Anfang November um16 Uhr) und auch in der Tenere nach einer Flußdurchfahrt 1 ungefülltes Loch und
1 x in Paneuropean 1100 am Samstagnachmittag auf dem Autobahnring bei Turin nach Hochgeschwindigkeitsfahrt.
Mit der Pan war mir bei einer Offroadfahrt in der Schotterumgebung des StallerSattelParkplatzes ein 10 cm Nagel 90 Grad umgebogen am Rahmen klickernd in den Reifen geschlichen.
Alle Schäden waren jeweils im Hintertreffen.
Nach eindm Tip eines italienischen Truckers habe jeweils eine passende Spax-Schraube in das Loch geschraubt und mit Patrone aufgepumpt.Erst an der Tanke Reifendruck einstellen, dann eine Weile mit mäßiger Geschwindigkeit 60 - 70 fahren. Wenn das Klickgeräusch der Schraube auf dem Asphalt nachläßt, kann man voll aufdrehen. Ich bin mit der Schraube die so „behandelten“ Reifen bis zum Ende gefahren. Meine Versuche, die üblichen / üblen Gummipilze zu verwenden , verliefen glücklos.
In Hechlingen kann man Reifenflicken mit Hochgeschwindigkeit lernen (mit Einsatz eines Akkuschraubers !!!!) Loch suchen, ggf Fremdkörper entfernen, einen 5 mm Akkuschrauber rein, Gummipilz oder -Ring mit Kleber bestreichen und schwupps gleitet der freiwillig ins Loch. Dann mit einem kurzen Zisch die Patrone ansetzen und weiter geht die Fahrt. Wer also einen Akkuschrauber ins Bordwerkzeug einfügt, schafft in den heutigen überwiegend gebrauchten Schlauchlos- Reifen mit weitgehend sauberen Fingern eine StandardReifenpanne in 5 Miuten. In Hechligen ging das wie am Fließband . Wer mit den üblichen mitgelieferten Reibahlen das Loch pilztauglich erweitern muß, darf schon ein geraumes Weilchen und mühsam reiben.
Bei meinem Platten mit der Paneuropean (die mit dem Klick) habe ich beim ersten konventionellen Versuch mit Reibahle und Gummipilz drei der Gummidinger am viel zu engen Loch verschlissen. Unter Zeitdruck
habe ich ein beinhart getrocknetes streicholzdickes Stöckchen aus dem Straßendreck gefischt, mit Vulkanisierbotox ohne Reibarbeit ins Loch flutschen lassen. Der Rest war Routine. Da mein Hinterreifen ganz neu war, hab ich das Stöckchen im Reifen gelassen. Die vorsichtgetriebenen Druckkontrollen zeigten die ganze Woche über keinerlei Druckverlust. Als ich am Ende der Tour meine Schützlinge (Fahrleher, die für besonders gut = zahlreich verkaufte Fahrschulbögen eine Alpinwoche auf ihren Motorrädern gewonnen hatten) wieder in die Freiheit entließ, konnte allein mit Tempo 200 heimfahren. Nach ca. 8000 km kaufte ich einen neuen Reifen. Das Reparatur-Hölzchen war dermaßen fest im Reifenloch eingeschweißt, da ich es mit keinem Werkzeug entfernen konnte. Ich hatte mir natürlich die Meinung verschiedener Reifenhändler angehört, die erwartungsgemäß dringendst davon abrieten, mit Hölzchen oder SpaxSchrauben Reifen zu flicken und damit längere Zeit herumzufahren. Ich will meine Notlösung auch nicht weiterempfehlen. Aber ein paar verschieden dicke SpaxSchrauben nehmen im Bordwerkzeug weder Platz noch Gewicht weg und ersparen auch die Mitname eines Akkuschraubers. Soviel zum Thema „Spax“. ich habe natürlich das Thema verfehlt, weil ich keine unfreiwillige Spax in meinen Reifen erleben durfte , aber die positive Variante, von der ich berichtet habe, ist ja manchem vielleicht nützlich. Im Notfall.
servus beinand
Peter