boro
Themenstarter
Obwohl ich seit über 20 Jahren Motorrad fahre und auch viel Fahrpraxis habe, werde ich bei lockeren Untergrund sofort sehr unsicher.
Um diese Unsicherheit mal wenigstens etwas zu verkleinern, hatte ich mich für ein Endurotraining für "Dickschiffe" bei Stehlin in Kenzingen angemeldet.
Reiseenduro
Am 2.5.2015 war es soweit.
Mittwoch davor kamen neue Reifen auf die 120er GS. Das erste mal in meinem Leben etwas grobstolliges:
Heidenau K60
Mir hat das im Herz etwas geschmerzt. Die alten Reifen hatten gerade mal Halbzeit. Aber egal, es war gut dass ich die Heidenau gekauft habe. Dazu aber erst später.
Habe dann gleich mal eine Runde zum einfahren der neuen Pneus gemacht.
Das ist doch am Anfang alles sehr "gewöhnungsbedürftig". Geht der Reifen am Anfang doch willig in Schräglage, will er dann aber mit festen Griff dazu gezwungen werden.
Der Grip von den Reifen ist abartig. Man spürt wie sich das Profil in den Asphalt "krallt". Auch bei Vollbremsungen oder voller Beschleunigung fühlt sich das alles sehr gut an.
Das erste Mal in meinem Leben habe ich mit voller Absicht Waldwege gesucht um dort den Reifen zu testen. Das war jetzt alles nichts wildes. Aber auf trockenen, lockeren Untergrund hatte ich das erste Mal in meinem Motorradleben ein sehr sicheres Gefühl und traute mich auch Gas zu geben. Ja, das fühlt sich gut an.
Am Ende des Tages war auch das Gefühl in den Kurven viel besser als am Anfang.
Freitag ging es im Dauerregen nach Freiburg im Breisgau wo ich mich bei einem Freund einnistete.
In den Nachrichten kamen schon Meldungen von Rekordregen im Schwarzwald, Flüsse steigen an usw.
Samstag bin ich pünktlich am Übungsplatz. Karin, eine Schweizerin, ist unsere Trainerin. Wir sind 8 Teilnehmer, 4 Schweizer und 4 Deutsche.
Nach dem ersten Hallo, erst einmal Topcase, Spiegel usw. abbauen.
Bei einer kleinen Aufwärmrunde (ohne Motorrad) über den Platz wird schnell klar, dass das heute arg wird. Der ganze Platz steht mehr oder weniger komplett unter Wasser und ist eine einzige Matschgrube.
Nachdem uns mitgeteilt worden ist, dass man beim Endurofahren ohne Seitenständer auf und absteigt und wir das bisschen geübt haben hat das fahren angefangen. Wir machten mehrere Übungen.
Kurven, enge Kurven mit Gewichtsverlagerung, keine Angst vor dem Wasser. Später ging wurde bergauf und bergab fahren geübt.
Mit jeder Stunde fühlte ich mich überforderter auf dem Motorrad. Das war so glitschig, ich fühlte mich mehr als Passagier als Fahrer des Motorrad.
Karin hat gute Tipps gegeben und wenn man die beachtet hat, kam man auch gut durch.
Trotzdem, für mich war es Kampf und das anspruchsvollste was ich ja auf dem Motorrad gemacht habe.
Am Nachmittag wurde anfahren am Berg gemacht. Da habe ich mich dann ausgeklingt. Das war dort so steil und vor allem ging es auf der anderen Seite wieder steil und ganz eng runter.
Da hatte ich Angst davor. Ich wollte mein Glück auch nicht über strapazieren. Bei den 2,5 Stürzen von mir, ist nichts passiert. Ich bin heil und das Motorrad auch.
Karin, unsere Trainerin
Um 17 Uhr war die Luft bei allen draußen und das Training war zu Ende.
Das war jetzt bisschen blöd, dass der Platz so nass war. Für einen Offroad Anfänger wie ich, sind das sicher erschwerte Bedingungen. Aber ich muss mir zugestehen, dass ich abends besser war als noch am Morgen. Und ich kann auch paar Tipps für mich mitnehmen.
Ich muss locker auf dem Motorrad bleiben und vor allem auf meine Blickführung achten. Dann bin ich im stehen oft zu weit hinten mit dem Arsch. Sobald ich das Gewicht wieder auf das Vorderrad verlagere, geht alles viel besser. Dann traue ich mich auch mehr Gas zu geben. Und mit bisschen Zug in der Karre geht alles gleich besser.
Daher muss ich sagen, dass sich das Training gelohnt hat. Aber ein Endurofahrer werde ich in meinem jetzigen Leben vermutlich keiner mehr.
Noch ein paar Eindrucke:
Im Dreck gelegen:
War gut, dass ich die Reifen gewechselt hatte. Mit den Tourance Next wäre ich dort keine 10m weit gekommen. Eine Teilnehmerin hatte die Reifen auf ihrer Africa Twin. Das war kein Spaß. Die hat nach 2 Stunden aufgegeben und sich für den Nachmittag eine Beta Alp von Stehlin gemietet.
Ein anderer hatte vorne die Ur-Tourance drauf. Da ging auch nichts.
Mitte Mai fahre ich ins Trentino. Mal schauen, wie der Reifen sich dort bewährt. Und nach dem überstandenen Training im Matsch habe ich jetzt weniger Schiss, auch mal auf eine Strecke mit lockeren Untergrund zu treffen.
Gruß
Jochen
Um diese Unsicherheit mal wenigstens etwas zu verkleinern, hatte ich mich für ein Endurotraining für "Dickschiffe" bei Stehlin in Kenzingen angemeldet.
Reiseenduro
Am 2.5.2015 war es soweit.
Mittwoch davor kamen neue Reifen auf die 120er GS. Das erste mal in meinem Leben etwas grobstolliges:
Heidenau K60
Mir hat das im Herz etwas geschmerzt. Die alten Reifen hatten gerade mal Halbzeit. Aber egal, es war gut dass ich die Heidenau gekauft habe. Dazu aber erst später.
Habe dann gleich mal eine Runde zum einfahren der neuen Pneus gemacht.
Das ist doch am Anfang alles sehr "gewöhnungsbedürftig". Geht der Reifen am Anfang doch willig in Schräglage, will er dann aber mit festen Griff dazu gezwungen werden.
Der Grip von den Reifen ist abartig. Man spürt wie sich das Profil in den Asphalt "krallt". Auch bei Vollbremsungen oder voller Beschleunigung fühlt sich das alles sehr gut an.
Das erste Mal in meinem Leben habe ich mit voller Absicht Waldwege gesucht um dort den Reifen zu testen. Das war jetzt alles nichts wildes. Aber auf trockenen, lockeren Untergrund hatte ich das erste Mal in meinem Motorradleben ein sehr sicheres Gefühl und traute mich auch Gas zu geben. Ja, das fühlt sich gut an.
Am Ende des Tages war auch das Gefühl in den Kurven viel besser als am Anfang.
Freitag ging es im Dauerregen nach Freiburg im Breisgau wo ich mich bei einem Freund einnistete.
In den Nachrichten kamen schon Meldungen von Rekordregen im Schwarzwald, Flüsse steigen an usw.
Samstag bin ich pünktlich am Übungsplatz. Karin, eine Schweizerin, ist unsere Trainerin. Wir sind 8 Teilnehmer, 4 Schweizer und 4 Deutsche.
Nach dem ersten Hallo, erst einmal Topcase, Spiegel usw. abbauen.
Bei einer kleinen Aufwärmrunde (ohne Motorrad) über den Platz wird schnell klar, dass das heute arg wird. Der ganze Platz steht mehr oder weniger komplett unter Wasser und ist eine einzige Matschgrube.
Nachdem uns mitgeteilt worden ist, dass man beim Endurofahren ohne Seitenständer auf und absteigt und wir das bisschen geübt haben hat das fahren angefangen. Wir machten mehrere Übungen.
Kurven, enge Kurven mit Gewichtsverlagerung, keine Angst vor dem Wasser. Später ging wurde bergauf und bergab fahren geübt.
Mit jeder Stunde fühlte ich mich überforderter auf dem Motorrad. Das war so glitschig, ich fühlte mich mehr als Passagier als Fahrer des Motorrad.
Karin hat gute Tipps gegeben und wenn man die beachtet hat, kam man auch gut durch.
Trotzdem, für mich war es Kampf und das anspruchsvollste was ich ja auf dem Motorrad gemacht habe.
Am Nachmittag wurde anfahren am Berg gemacht. Da habe ich mich dann ausgeklingt. Das war dort so steil und vor allem ging es auf der anderen Seite wieder steil und ganz eng runter.
Da hatte ich Angst davor. Ich wollte mein Glück auch nicht über strapazieren. Bei den 2,5 Stürzen von mir, ist nichts passiert. Ich bin heil und das Motorrad auch.
Karin, unsere Trainerin
Um 17 Uhr war die Luft bei allen draußen und das Training war zu Ende.
Das war jetzt bisschen blöd, dass der Platz so nass war. Für einen Offroad Anfänger wie ich, sind das sicher erschwerte Bedingungen. Aber ich muss mir zugestehen, dass ich abends besser war als noch am Morgen. Und ich kann auch paar Tipps für mich mitnehmen.
Ich muss locker auf dem Motorrad bleiben und vor allem auf meine Blickführung achten. Dann bin ich im stehen oft zu weit hinten mit dem Arsch. Sobald ich das Gewicht wieder auf das Vorderrad verlagere, geht alles viel besser. Dann traue ich mich auch mehr Gas zu geben. Und mit bisschen Zug in der Karre geht alles gleich besser.
Daher muss ich sagen, dass sich das Training gelohnt hat. Aber ein Endurofahrer werde ich in meinem jetzigen Leben vermutlich keiner mehr.
Noch ein paar Eindrucke:
Im Dreck gelegen:
War gut, dass ich die Reifen gewechselt hatte. Mit den Tourance Next wäre ich dort keine 10m weit gekommen. Eine Teilnehmerin hatte die Reifen auf ihrer Africa Twin. Das war kein Spaß. Die hat nach 2 Stunden aufgegeben und sich für den Nachmittag eine Beta Alp von Stehlin gemietet.
Ein anderer hatte vorne die Ur-Tourance drauf. Da ging auch nichts.
Mitte Mai fahre ich ins Trentino. Mal schauen, wie der Reifen sich dort bewährt. Und nach dem überstandenen Training im Matsch habe ich jetzt weniger Schiss, auch mal auf eine Strecke mit lockeren Untergrund zu treffen.
Gruß
Jochen