Bremsenchaos vorne

Diskutiere Bremsenchaos vorne im R 850 GS und R 1100 GS Forum im Bereich Motorrad Modelle; Nabend zusammen, ich habe folgendes Problem und bin am Ende mit meinem Latein. Deshalb hoffe ich auf den ein oder anderen Tipp. Folgendes...
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Knoeppi

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Nabend zusammen,
ich habe folgendes Problem und bin am Ende mit meinem Latein.

Deshalb hoffe ich auf den ein oder anderen Tipp.

Folgendes Problem an der Vorderradbremse: bei Fahrt wanderte der Druckpunkt meiner 94er mit ABS nach vorne (in Richtung Ausgangsstellung des Bremshebels) bis schließlich kein "Leerweg" des Hebels mehr gegeben war. Je mehr ich bremste, desto weiter wanderte der Druckpunkt nach vorne, bis die Anlage schließlich fest saß und die Scheibe anfing zu glühen (nicht gezogen, Hebel war frei).

Sobald ich die Bremse länger nicht betätigte, entspannte sich das System und ich konnte wieder normal bremsen. Das Spielchen wiederholte sich je mehr ich bremste.

Ich habe daraufhin die Leitungen gegen Stahlflex getauscht und mit einer Unterdruckpumpe und Kompressor entlüftet. Erst bis zum Modul, dann die Sättel. Geschüttelt, geklopft, Kolben zurück gedrückt, alles wie es soll :) Das Problem blieb jedoch bestehen.

Ich würde behaupten, dass keine Luft mehr im System ist. Dennoch habe ich keinen ordentlichen Druckpunkt. Ausserdem bremst die Anlage ca 5mm nach Betätigung des Hebels.

Die Kolben in den Sätteln sind beweglich. Der Ausgleichsbehälter nicht nicht zu voll. Das Vorderrad dreht aber nicht luftig frei, sondern nur ca eine halbe bis eine Umdrehung wenn ich es per Hand andrehe.

Was ist da los? Es scheint als sei zu viel Druck im System, der nicht "zurück geht" wenn ich den Hebel loslasse.
Ausserdem irritiert mich, dass die Anlage direkt bremst, ohne, dass ein bisschen Spiel im Hebel ist.

Handbremszylinder? Kolbenringe? Irgendwelche Bohrungen im ABS Modul?

Bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß
Micha
 
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kuhschrauber

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sensor vieleicht defekt und ist der abs ring sauber? arbeitet das abs ständig und schaltet vieleicht nicht ab? mal versucht das abs auszuschalten und dann zu bremsen?
 
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kuhschrauber

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Zündung aus, ABS-Schalter gedrückt halten, Zündung an, Motor starten, ABS-Schalter loslassen - fertig.
 
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Knoeppi

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Hab das aber auch im Stand, also ohne laufenden Motor. Da sollte das ABS doch ausser Funktion sein!?
 
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Knoeppi

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Das ABS funktioniert sonst einwandfrei. Macht keine Probleme, Lampen leuchten nicht.
 
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Franz Gans

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sensor vieleicht defekt und ist der abs ring sauber? arbeitet das abs ständig und schaltet vieleicht nicht ab? mal versucht das abs auszuschalten und dann zu bremsen?
Hast Du denn auch nur eine Minute darueber nachgedacht, was Du da vorschlaegst, oder bist Du froehlich am Spekulieren? Das ABS der R1100 kann bei korrekter Funktion nur eines, den Druck in der Bremsleitung dann abbauen, wenn es einen Radstillstand bzw. eine Tendenz dazu erkennt. Es gibt keine Pumpe, die den Druck aufbaut oder erhoeht, ausser der Fingerkraft am HBZ.

Das passt ganz offensichtlich zu der Fehlerbeschreibung des Fragers wie die beruehmte Faust aufs Auge. Dort scheint sich praktisch das Gegenteil abzuspielen.

@Knoeppi
Gibt der Kolben im Hauptbremszylinder denn die Ruecklaufbohrung im Zylinder frei, das heisst ist das Hebelspiel vorne korrekt eingestellt, so dass der Kolben in seine Grundstellung zurueckfahren kann, womit die Bremsfluessigkeit in den Behaelter zurueckfliessen kann? Ist an der Stelle gearbeitet worden? Kann der HBZ eventuell defekt sein, wenn das nicht mehr klappt?

Viele Gruesse
Karl-Heinz
 
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Knoeppi

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Darüber habr ich auch schon nachgedacht. Habe die Abdeckung entfernt und nur eine Kreuzschlitzschraube gefunden die einen roten Lackpunkt trägt. Die ist so fest, dass ich sie nicht drehen kann.
Ob da mal dran rumgebastelt wurde, kann ich nicht sagen. Wie sollte die denn eingestellt sein? Bzw wie ist die Werkseinstellung?

Ich vermute die wurde so von Werk montiert und nicht mehr angefasst.
 
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Knoeppi

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Hebelspiel ist extrem wenig bis gar nicht gegeben.
 
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kuhschrauber

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das abs ist also KEINE pumpe?
Hast Du denn auch nur eine Minute darueber nachgedacht, was Du da vorschlaegst, oder bist Du froehlich am Spekulieren? Das ABS der R1100 kann bei korrekter Funktion nur eines, den Druck in der Bremsleitung dann abbauen, wenn es einen Radstillstand bzw. eine Tendenz dazu erkennt. Es gibt keine Pumpe, die den Druck aufbaut oder erhoeht, ausser der Fingerkraft am HBZ.

Das passt ganz offensichtlich zu der Fehlerbeschreibung des Fragers wie die beruehmte Faust aufs Auge. Dort scheint sich praktisch das Gegenteil abzuspielen.

@Knoeppi
Gibt der Kolben im Hauptbremszylinder denn die Ruecklaufbohrung im Zylinder frei, das heisst ist das Hebelspiel vorne korrekt eingestellt, so dass der Kolben in seine Grundstellung zurueckfahren kann, womit die Bremsfluessigkeit in den Behaelter zurueckfliessen kann? Ist an der Stelle gearbeitet worden? Kann der HBZ eventuell defekt sein, wenn das nicht mehr klappt?

Viele Gruesse
Karl-Heinz
 
Gerlinde

Gerlinde

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das abs ist also KEINE pumpe?
Nein.

FG hat das Rücklaufventil/"Schnüffelventil" beschrieben und das ist vollkommen unabhängig vom ABS und m.M eine sehr logische Ursache für die Fehlerbeschreibung
Es hört sich so an, als ob der Fehler nichts mit ABS oder sonstigem Gedöns zu tun hat.

Einen solchen Fehler hat man zB wenn das "Schnüffelventil" nach der Bremsung den Druck gat nicht wieder oder nur unvollständig freiggibt.
Die Erklärung lautet dann:
Wenn Du das erste Mal bremst und Du die Bremse wieder loslässt, bleibt ein Restdruck bestehen, weil das S-Ventil nicht richtig freigibt. Dadurch geht der Bremsdruckpunkt gefühlt nach vorne.
Beim nächstenmal Bremsen erhöht sich der Restdruck wieder. und so weiter..... bis dann die Bremse fest ist.

Klassisch ist es, wenn der Druck durch kurzes Lösen einer Bremsleitung abgelassen werden kann und das Rad sich wieder frei drehen läßt.

Abhilfe ist:
Als erstes nachschauen, ob sich vielleicht irgendetwas in den Kontakt im Armaturenbereich zwischen Hebel und Anschlag eingeklemmt hat. Das kann gerade wenn es plötzlich auftritt, zB ein schlechtverlegtes Kabel einer Griffheizung oder irgend eines Schalters sein.
Ansonsten würde ich den Fehler im Bereich der Handpumpe und dort beim Schnüffelventil suchen.
 
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elfer-schwob

elfer-schwob

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hi knoeppi,

das ABS spielt keine rolle.

das schnüffelspiel, also spiel zw. bremshebel und kolben in ruhestellung beträgt tatsächl. nur wenige 1/10 mm. aber die brauchts sicher.

laufen die kolben in den sätteln so frei, daß du sie mit fingerkraft wieder reindrücken kannst?

radbremskolben ca. 15 mm rauspumpen, mit spüliwasser u. büste reinigen, trocknen und dann blaue ATE paste auf die kolbenlaufflächen.
kolben ganz rein drücken, wieder rauspumpen, blaue paste.
nach 3-4 mal wiederholen kolben ganz rein und alles säubern.

die rückstellkraft resultiert alleine aus den gummidichtringen der bremssättel. wenn verhärtet oder system eben schwergängig, funktionierts nimmer korrekt.

das kleine loch im behälter ist frei? mal mit nadel popeln.

der weiche druckpunkt nach dem leitungswechsel kommt von noch im system befindlicher luft.
auch am ABS-modul entlüftet?

sobald die bremse wieder leidlich funktioniert, mal in den ABS-regelbereich bremsen. das löst evtl. vorhandene luftbläschen im modul.

viel erfolg!

grüße vom elfer-schwob
 
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Knoeppi

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Ja, ziemlich genau so ist die Symptomatik.
Hat das "Schnüffelventil" auch einen offiziellen Namen?

Kabel oder Ähnliches kann ich ausschließen, da es von Zeit zu Zeit schlimmer wurde. Ausserdem habe ich heute nichts derartiges Gefunden.
 
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Franz Gans

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Hebelspiel ist extrem wenig bis gar nicht gegeben.
Das wird der Grund sein, weswegen sich die Mimik "aufblaest" und sich der beim Bremsen aufgebaute Druck erst nach einiger Zeit wieder abbaut. Die Ruecklaufbohrung ist ganz oder teilweise zu. Nachdem keiner dran war, zerlegt sich da eventuell eine Dichtung (eine Vermutung) und verstopft das Loch? Die Einstellschraube ist meines Wissens mit Schraubensicherungsmittel festgelegt.

Als erster Test: Wenn man den Deckel des HBZ oeffnet, die Abdeckmembran herausnimmt und nunmehr den Bremshebel halbwegs schnell zieht, spritzt es ganz erheblich aus der Rucklaufbohrung, wenn sie denn frei ist (nur mit Vorsicht / Lappen probieren, da die Bremsfluessigkeit heraussuppt und auf Lackteile treffen wird (Tank). Bekanntlich ist sie lackloesend. Wenn man genau hinsieht, erkennt man sogar wie der Kolben bei Bewegung die Bohrung verschliesst und wieder freigibt.

Einstellvorschrift Handbremshebel: Gereinigte Madenschraube mit Loctite 270 (hochfest, also zum Loesen warmmachen) einstreichen und soweit eindrehen, bis Handhebel spielfrei ist, dann genau eine halbe Umdrehung weiterdrehen. Der Lagerbolzen des Handhebels hat eine mehrfach loes- und wieder feststellbare Schraubensicherung und ist weniger kritisch. Die Madenschraube ist in deinerm Fall der wunde Punkt, oder da loest sich im Inneren etwas in Wohlgefallen auf und macht Scherereien.

Vermutlich kommst Du um die Zerlegung des HBZ nicht herum um Dir ein Bild von der Situation im Inneren zu verschaffen. Je nach Alter des HBZ gibt es ja welche ohne Eloxalschicht im Zylinder. Du kannst darueber jede Menge Information im Forum und im Netz finden.

Viele Gruesse
Karl-Heinz
 
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Knoeppi

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Stimmt! Klingt logisch und nachvollziehbar. So etwas hatte ich auch vermutet.

Allerdings spritzt es wie wild aus dem Ausgleichsbehälter wenn ich (zb beim manuellen entlüften, wie heute ausprobiert) den Bremshebel betätige.

Die Rücklaufbohrung kann also auch ausgeschlossen werden?
 
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kuhschrauber

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wozu sind dann im abs block elektromotoren wenn ein abs keine pumpe ist?
Nein.
FG hat das Rücklaufventil/"Schnüffelventil" beschrieben und das ist vollkommen unabhängig vom ABS und m.M eine sehr logische Ursache für die Fehlerbeschreibung
Es hört sich so an, als ob der Fehler nichts mit ABS oder sonstigem Gedöns zu tun hat.

Einen solchen Fehler hat man zB wenn das "Schnüffelventil" nach der Bremsung den Druck gat nicht wieder oder nur unvollständig freiggibt.
Die Erklärung lautet dann:
Wenn Du das erste Mal bremst und Du die Bremse wieder loslässt, bleibt ein Restdruck bestehen, weil das S-Ventil nicht richtig freigibt. Dadurch geht der Bremsdruckpunkt gefühlt nach vorne.
Beim nächstenmal Bremsen erhöht sich der Restdruck wieder. und so weiter..... bis dann die Bremse fest ist.

Klassisch ist es, wenn der Druck durch kurzes Lösen einer Bremsleitung abgelassen werden kann und das Rad sich wieder frei drehen läßt.

Abhilfe ist:
Als erstes nachschauen, ob sich vielleicht irgendetwas in den Kontakt im Armaturenbereich zwischen Hebel und Anschlag eingeklemmt hat. Das kann gerade wenn es plötzlich auftritt, zB ein schlechtverlegtes Kabel einer Griffheizung oder irgend eines Schalters sein.
Ansonsten würde ich den Fehler im Bereich der Handpumpe und dort beim Schnüffelventil suchen.
 
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kuhschrauber

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wenn die rücklaufbohrung frei ist dann kann es auch an der kleinen seitlichen schraube liegen die den bremskolben im gehäuse daran hindert nach vorne rauszuflutschen! unter dem schräubchen sollte ein kleiner aludichtring sein und wenn der fehlt dann ist die schraube zu tief und kann den bremskolben blockieren
 
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Knoeppi

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Dabei seit
31.03.2013
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Aber das Problem entstand ja schleichend. So eine Unterlegscheibe verschwindet ja nicht ohne Zutun?
 
Gerlinde

Gerlinde

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Stimmt! Klingt logisch und nachvollziehbar. So etwas hatte ich auch vermutet.

Allerdings spritzt es wie wild aus dem Ausgleichsbehälter wenn ich (zb beim manuellen entlüften, wie heute ausprobiert) den Bremshebel betätige.

Die Rücklaufbohrung kann also auch ausgeschlossen werden?
Hast Du noch originale ungestürzte Hebel verbaut?
Ist sonst etwas im Lenkerbereich nachträglich verbaut?
 
Thema:

Bremsenchaos vorne

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