
Marebalticum
- Dabei seit
- 04.07.2022
- Beiträge
- 564
Das kann ich so nur unterschreiben. Wir hatten auch mal so einen „Martin“, der hieß allerdings Nils. Treffpunkt war stets der Hof eines Gruppenmitglieds. Erste Amtshandlung bei Ankunft, Nils wurde unmissverständlich klargemacht, dass sein Eisenhaufen das Grundstück nicht betreten wird.In den 80er waren wir eine Truppe von rund 6-7 Leuten die immer zusammen Motorrad gefahren sind. Alles Japaner, bis auf eine BMW R100 CS und eine Harley. Das war die Maschine von, nennen wir ihn Martin.
![]()
Auf Tour durfte er konsequent ganz hinten fahren. Nicht etwa wegen mangelnder Fahrkunst, sondern weil kein Gehörschutz der Welt fähig war, diesen infernalischen Höllenlärm auf verträgliches Trinkstärkeniveau zu dämpfen. Nach wenigen Kilometern war er regelmäßig aus dem Rückspiegel verschwunden. Ursache? Die üblichen Verdächtigen, wie Guido sie schon treffend aufgezählt hat.
Wenn ich Bauhofleiter wäre und ordentlich Haushaltsmittel zur Verfügung hätte, ich würd glatt ein paar Harleys beschaffen, nicht zum Fahren, sondern als mobile Straßensperren. Robust, laut, unbeweglich, effektiver als jede Betonbarriere.
Harleys in den USA? Klar, gehört zum Inventar. In Deutschland? Geduldet. In den Alpen? De facto verboten.

Und ja, mein Kumpel hat tatsächlich drei davon in der Garage stehen. Betonung auf stehen. Sahen aus wie frisch aus dem Showroom, perfekt lackiert, ohne Ende blitzender Chrom. Eine davon durfte sogar über den Winter ins Wohnzimmer , bis seine Frau sagte, das Teil verschwindet, sonst nehme ich zum Staubwischen Akopatz, so trat sie den weiten Weg, diesesmal ohne Defekte, wieder in die Garge an.
Ich bin sie ab und zu gefahren. Spaß hat’s schon gemacht, aber mehr als 20 km mussten es wirklich nicht sein. Heißt ja schließlich, wer angibt, hat mehr vom Leben. Und genau dafür sind sie gemacht.