Ich bin da einfach frühtraumatisiert.
In den 80er waren wir eine Truppe von rund 6-7 Leuten die immer zusammen Motorrad gefahren sind. Alles Japaner, bis auf eine BMW R100 CS und eine Harley. Das war die Maschine von, nennen wir ihn Martin.

Martin war nicht so Teil der festen Truppe, aber von Zeit zu Zeit kam er vorbei und sagte „Oh ihr wollt Sonntag eine Tour machen, kann ich mitkommen?“
Das führte bei allen Beteiligten zu Augen gen Himmel rollen, denn wir wussten was kam. Die Harley war irgend so ein Teil aus den Spätsechzigern, höllisch laut und noch höllischer unzuverlässig. Man brach zur Tour auf und keine Ahnung 25 km weiter winkte Martin, er müsse rechts ran. Sprit läuft aus dem Vergaser. 30 km weiter, Faden in der Zündkerze. 30 km weiter, der Seitendeckel hat sich losgerappelt und muss wieder eingesammelt werden…30 km weiter, man war ja schon über 100 km gefahren, Martin gibt zu verstehen dass er tanken muss, der coole 12 Liter Tropfentank ist so gut wie leer….Ahhhhhhhhhhh…Es machte einen WAHNSINNIG! Und das war jedes Mal so.
Ja, ich weiß ich kann eine moderne Harley damit nicht vergleichen usw. Aber ich habe damals auf Thors Hammer geschworen, mir nie so einen Eisenhaufen aus Amerika zu kaufen. Niemals.
Wenn wir uns heute selten mal wieder sehen und von alten Zeiten quatschen (Martin wohnt heute irgendwo in Süddeutschland, kein Kontakt mehr) und einer sagt „Und weißt du noch der Martin mit seiner Harley..“ kommt unisono der Stoßseufzer.
Gruß Guido